im Moment scheint mir es ein "offenes Rennen", Anbieter wie fastned oder auch zB Aral scheinen zumindest soviel Potential zum Geldverdienen in den Schnellladern zu sehen, dass sie massiv investieren...
Ist da nicht ein kleiner Widerspruch drin? Verbote, um die Gesellschaft zur Umstellung zu zwingen, bzw. einen Konsens herbeiführen passen für mich nicht besonders gut zusammen.
Nein, sehe ich nicht so. Ich denke da historisch z.B. an die Einführung des G-Kats. Da wurde auch die Zulassung von Autos ohne Kat verboten. Gab damals auch viel Gejammer, aber trotzdem hatte ich den Eindruck, dass es einen gesellschaftlichen Konsens gab, dass dieses Verbot richtig ist.
Oder das FCKW-Verbot. Ähnliches Beispiel, ein klares Verbot wurde eine Erfolgsgeschichte.
Verbote und Vorgabe bewirken eben eine effiziente Umsteuerung. Mit Eigenverantwortung und Selbsterkenntnis erreicht man eben nur sehr wenig Personen, egal ob Umweltschutz oder Pandemie.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Ich sehe da im Alltag auch genügend Bedarf; ich halte es für eine Illusion, die Ladung immer perfekt mit Übernachtaktionen planen zu können; der Tank ist auch mal mitten am Tag leer, wenn man plötzlich noch irgedwo hin muß - warum soll es bei der Batterie nicht vorkommen?
Ich gehe halt nicht jeden Tag tanken, daher ist der Tank dann irgendwann leer. Das eAuto ist morgens immer voll, wenn jeder Parkplatz eine Lademöglichkeit hat. Da ist die Chance viel geringer, dass tagsüber geladen/getankt werden muss.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Und wie viele Leute wohnen in bequemer Gehentfernung zu solchen Parkplätzen? oder gibt es dann Shuttelbusse, die die Leute aus dem Industriegebiet nach Hause fahren, und morgens wieder hin? Zumal immer mehr solche Läden sich weit von Wohngebieten ansiedeln.
Ich schau mal in meinem Ort hier: Der Rewe im Ort hat ca. 100 Parkplätze, maximale Gehentfernung zu jedem Punkt im Ort sind 20min. Der zentrale Parkplatz hat nochmal ca. 60 Parkplätze und dann gibt es noch ca. 40 Parkplätze an der Sporthalle. Die drei Plätze liegen an unterschiedlichen Punkten im Ort, einer dieser Plätze sind in max. 10min zu Fuss zu erreichen. Das wird ja auch nur von den Bewohner benötigt, die zuhause partout nicht laden können.
Oder mein zweiter Wohnsitz: Frankfurt-Oberrad: Rewe ca. 30 Parkplätze, Getränkeladen ca. 15 Parkplätze, jede Menge private Parkplätze in Tiefgarage und Höfen an den Mehrfamilienhäuser, richtige Parkstreifen an der Straße etc. Alles in Fußnähe und Strom gibt es dort auch schon.
Könnte mein einfach sofort mit Lademöglichkeiten ausstatten, ist ein Riesenpotential, das man realisieren. Klar, kostet Zeit und Geld, ist aber letztendlich nur eine Fleißarbeit.
Wenn man diese einfachen Sachen alle gemacht hat, dann bleibt ein Rest übrig, der eben tagsüber irgendwo laden muss. Der/die muss dann halt 1-2h pro Woche an den Schnelllader.
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Könnte mein einfach sofort mit Lademöglichkeiten ausstatten...
Wenn es so einfach wäre, würden das vielleicht schon viel mehr machen.
Die Strasse aufbuddeln um von der dortigen Versorung das passende dickere Kabel zu ziehen ist vielleicht mehr Aufwand, als eine Ladesäule zu bestellen und sie auf einen Sockel zu dübeln.
(Wenn die dortigen Leitungen denn überhaupt noch größere Leistungs-Abzapfung zulassen)
Nein, sehe ich nicht so. Ich denke da historisch z.B. an die Einführung des G-Kats. Da wurde auch die Zulassung von Autos ohne Kat verboten. Gab damals auch viel Gejammer, aber trotzdem hatte ich den Eindruck, dass es einen gesellschaftlichen Konsens gab, dass dieses Verbot richtig ist.
Oder das FCKW-Verbot. Ähnliches Beispiel, ein klares Verbot wurde eine Erfolgsgeschichte.
Kann man so interpretieren. Für mich sind die Beispiele aber schlecht vergleichbar, weil beide Verbote nur ein Kostenpunkt waren, aber keine Änderung der "Nutzerfunktionen"- Die Batterie-Autos sind für mich aber eher wie die Leuchtstofflampe, als die klassischen Glühbirnen verboten wurden: es ist eine Lösung mit deutlichen funktionellen Nachteilen, die eben durch den Zwang des Verbotes durchgesetzt wurde, aber ohne eine echte Akzeptanz. Hier hat mit der LED immerhin eine brauchbare Lösung das untaugliche Zwischenprodukt zeitnah abgelöst. Fürs Batterie-Auto sehe ich diese Lösung noch nicht so nahe (außer evtl. Wasserstoff, wenn man die reine Funktion betrachtet...).
Zitat:
Zitat von Nepumuk
Verbote und Vorgabe bewirken eben eine effiziente Umsteuerung. Mit Eigenverantwortung und Selbsterkenntnis erreicht man eben nur sehr wenig Personen, egal ob Umweltschutz oder Pandemie.
Ja, mit Zwang erreicht man natürlich immer mehr Menschen, darum funktionieren Diktaturen recht stabil. Dann sollte halt das Wort Konsens nicht bemüht werden. Verbote haben nur dann positive lenkende Wirkung, wenn eine funktional gute Alternative da ist, die die Menschen auch annehmen, statt nur erdulden mit Hoffnung auf die Zukunft.
Zitat:
Zitat von Nepumuk
Ich schau mal in meinem Ort hier: Der Rewe im Ort hat ca. 100 Parkplätze, maximale Gehentfernung zu jedem Punkt im Ort sind 20min.
Sinn der privaten Mobilität (vulgo PKW) ist es, ein direkt an der Wohnung verfügbares Verkehrsmittel zu haben, das ich auch bei Eile oder Schlechtwetter, auch bei Krankheit oder Verletzung, mit Kleinkind und großem Gepäck bequem und schnell einsetzen kann. Wenn ich 10 - 20 Minuten zum Auto laufen muß, hole ich schnell lieber ein Taxi (das dann zwar noch die Anfahrtskilometer fährt), oder lasse mich vom Nachbarn hinfahren, der sein (Verbrenner-)Auto vor Ort hat. Oder glaubst Du, daß so ein Konzept tastächlich auf breite Akzeptanz stößt? (Quasi park-and-ride: fahre mit dem Rad zum Auto, um Einkaufen zu fahren, bzw. Nutzwert wie bei Carsharing - was ja auch nur eine stabil geringe Nische bedient).
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
D... wie die Leuchtstofflampe, als die klassischen Glühbirnen verboten wurden: es ist eine Lösung mit deutlichen funktionellen Nachteilen, die eben durch den Zwang des Verbotes durchgesetzt wurde, aber ohne eine echte Akzeptanz. Hier hat mit der LED immerhin eine brauchbare Lösung das untaugliche Zwischenprodukt zeitnah abgelöst.
Gutes Beispiel. Ohne das Glühbirnen-Verbote würde es heute die sehr guten LED-Lösungen nicht geben. Ein Verbrenner-Verbot würde eine massive Beschleunigung im eAuto-Bereich erzeugen, weil kein Geld mit in die Weiterentwicklung der veralteten Technik investiert würde.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Ja, mit Zwang erreicht man natürlich immer mehr Menschen, darum funktionieren Diktaturen recht stabil. Dann sollte halt das Wort Konsens nicht bemüht werden. Verbote haben nur dann positive lenkende Wirkung, wenn eine funktional gute Alternative da ist, die die Menschen auch annehmen, statt nur erdulden mit Hoffnung auf die Zukunft.
Du tust gerade so, als ob es heute keinerlei Verbote gäbe und nur die von dir verachteten Linken ganz Deutschland zu einer Verbotsdiktatur machen wollen. Das ist Blödsinn. Du willst nur keine Verbote/Zwänge, die dir nicht in den Kram passen. Verbote, die dir zugute kommen findest du doch bestimmt ok, oder?
Kluge Verbote haben eine positive lenkende Wirkung, weil sie die funktional guten Alternativen schaffen bzw. begünstigen. Wenn man die Alternativen nicht wirklich will, dann setzt man auf Anreizsysteme, wie unsere aktuelle Bundesregierung, die Angst vor jeglicher Veränderung hat.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Sinn der privaten Mobilität (vulgo PKW) ist es, ein direkt an der Wohnung verfügbares Verkehrsmittel zu haben, das ich auch bei Eile oder Schlechtwetter, auch bei Krankheit oder Verletzung, mit Kleinkind und großem Gepäck bequem und schnell einsetzen kann. Wenn ich 10 - 20 Minuten zum Auto laufen muß, hole ich schnell lieber ein Taxi (das dann zwar noch die Anfahrtskilometer fährt), oder lasse mich vom Nachbarn hinfahren, der sein (Verbrenner-)Auto vor Ort hat. Oder glaubst Du, daß so ein Konzept tastächlich auf breite Akzeptanz stößt? (Quasi park-and-ride: fahre mit dem Rad zum Auto, um Einkaufen zu fahren, bzw. Nutzwert wie bei Carsharing - was ja auch nur eine stabil geringe Nische bedient).
Hast du schon mal in Frankfurt-Oberrad am Freitagabend um 21 Uhr einen Parkplatz gesucht? Da kannst du froh sein, wenn du nur 10min von dem Parkplatz zu deiner Wohnung laufen muss.
Aber natürlich wolltest du mich absichtlich falsch verstehen. Die allermeisten PKW werden auf ihrem Parkplatz geladen, weil jeder Parkplatz eine Lademöglichkeit bekommt. Nur die Leute, die keinen eigenen Parkplatz haben, müssen woanders, z.B. auf Supermarktparkplätzen, laden. Und ja, die Leute haben heute schon Komforteinschränkung, die du dir scheinbar nicht vorstellen kannst.
Wenn es so einfach wäre, würden das vielleicht schon viel mehr machen.
Die Strasse aufbuddeln um von der dortigen Versorung das passende dickere Kabel zu ziehen ist vielleicht mehr Aufwand, als eine Ladesäule zu bestellen und sie auf einen Sockel zu dübeln.
(Wenn die dortigen Leitungen denn überhaupt noch größere Leistungs-Abzapfung zulassen)
Ich habe ja oben schon geschrieben, dass das eine Fleißarbeit ist. Im Moment wird das nicht gemacht, weil es ja eine bequeme Alternative gibt. Diesel ist ja so schön billig. Da kann man den einfach raus blasen. Wenn aber klar wäre, dass ab 2030 keine Verbrenner mehr zugelassen würden, würde sich auch mehr bewegen.
Hast du schon mal in Frankfurt-Oberrad am Freitagabend um 21 Uhr einen Parkplatz gesucht? Da kannst du froh sein, wenn du nur 10min von dem Parkplatz zu deiner Wohnung laufen muss.
Aber natürlich wolltest du mich absichtlich falsch verstehen. Die allermeisten PKW werden auf ihrem Parkplatz geladen, weil jeder Parkplatz eine Lademöglichkeit bekommt. Nur die Leute, die keinen eigenen Parkplatz haben, müssen woanders, z.B. auf Supermarktparkplätzen, laden. Und ja, die Leute haben heute schon Komforteinschränkung, die du dir scheinbar nicht vorstellen kannst.
Gibt es keine Plätze oder sind die Leute einfach zu knausrig sie zu bezahlen?
Bei meiner letzten Wohnung haben auch die meisten auf der Strasse parkiert, in mehreren Parkhäusern und auf Aussenplätzen hätte man aber gegen Gebühr einen Parkplatz mieten können.
Ok, das war nur eine Kleinstadt, ich sehe aber auch in Grossstadt Parkhäusern immer Parkplätze und ganze Parkebenen mit vermieteten Plätzen.
In der Grosstadt braucht man aber oft auch kein eigenes Auto.
Gutes Beispiel. Ohne das Glühbirnen-Verbote würde es heute die sehr guten LED-Lösungen nicht geben. Ein Verbrenner-Verbot würde eine massive Beschleunigung im eAuto-Bereich erzeugen, weil kein Geld mit in die Weiterentwicklung der veralteten Technik investiert würde.
Sehe ich anders. Statt ein paar Jahre zu warten, bis eine Zukunftsfähige Technologie da ist, und den Wettbewerb der Technologien zu ermöglichen, wurden die Firmen und Privatleute politisch verfrüht gezwungen in eine schlechte, disfunktionale Technik zu investieren. Die Produktionsanlagen dafür wie auch ein Großteil der Produkte wurden lange vor dem Ende ihrer möglichen Nutzungsdauer verschrottet (jede Menge Sondermüll), da sie von der funktionaleren LED-Technik verdrängt wurden. Hätte man den Markt es regeln lassen, wären die Leuchtstofflampen eine Nische geblieben, und ein paar Jahre später hätten die Leute gleich auf LED umgestellt, weil die tatsächlich mehrere Vorteile bieten. Die durch Leuchtstofflampen gesparte Energie dürfte gering sein im Vergleich mit den dafür sinnlos verbratenen Ressourcen. So wie wir jetzt m.M.n. viel Subventionsgeld in eine Technik investieren, die ihren Platz in bestimmten (vor allem großstädtischen und technikaffinen) Nischen hat, aber kaum je DIE dominante Technik für private Mobilität werden wird.
Zitat:
Zitat von Nepumuk
Du tust gerade so, als ob es heute keinerlei Verbote gäbe und nur die von dir verachteten Linken ganz Deutschland zu einer Verbotsdiktatur machen wollen. Das ist Blödsinn. Du willst nur keine Verbote/Zwänge, die dir nicht in den Kram passen. Verbote, die dir zugute kommen findest du doch bestimmt ok, oder?
Ja, Verbote von Kriminalität, von Menschen persönlich und direkt schädigendem Verhalten finde ich meist richtig. Viele andere nicht, insbesondere solche nicht, die bei marginalem, für die meisten nicht erkennbaren Nutzen wesentliche Einschränkungen mit sich bringen, und vor allem der Durchsetzung von politischen Vorstellungen dienen.
Zitat:
Zitat von Nepumuk
Kluge Verbote haben eine positive lenkende Wirkung, weil sie die funktional guten Alternativen schaffen bzw. begünstigen.
Hier ist der Knackpunkt. Kluge Verbote begünstigen funktional gute Alternativen - soweit sie vorhanden sind. Sind sie es aber nicht, werden die Menschen auf vorhandene, oft schlechtere Alternativen gezwungen.
Zitat:
Zitat von Nepumuk
Wenn man die Alternativen nicht wirklich will, dann setzt man auf Anreizsysteme, wie unsere aktuelle Bundesregierung, die Angst vor jeglicher Veränderung hat.
Anreizsysteme funktionieren wiederum nur, wenn die funktionale Alternative überhaupt da ist - oder wenn überproportional finanziell subventioniert wird. Letzteres ist verheerend, da es die schlechten Alternativen zementiert und sinnvolle Verbesserungen hemmt, statt sie zu fördern.
Zitat:
Zitat von Nepumuk
Hast du schon mal in Frankfurt-Oberrad am Freitagabend um 21 Uhr einen Parkplatz gesucht? Da kannst du froh sein, wenn du nur 10min von dem Parkplatz zu deiner Wohnung laufen muss.
Ja, das mögen die Nischen sein, wo die Konzepte funktionieren können; das sind ja auch die Nischen für sowas wie Car-sharing. Ein Großteil der Bevölkerung wohnt aber nicht in solchen Bedingungen, und möchte das auch nicht.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)