Uiuiuiui, der heutige Tage geht echt unterm Motto 'König der Narren bis abends, halb Acht'...
Quäl mich fürn Sonntag früh ausm Bett.
Nase raus aufn Balkon: Zapfig.
Sonne negativ, Stimmungstief.
Wollt ja an sich diesen Hasenstabweg radeln, extra Akku gestern aus der Firma geholt, damit ichs Stromrad nehmen kann, bin aber unschlüssig.
Das ist echt ungemütlich, dafür, dass die letzten Tage bis 25°C warm waren.
Naja.
Hin und her überlegt, erstmal n paar Kaffee getrunken, die Aktion auf Dienstag verschoben.
Neue Pläne gemacht, weil so ganz auf der faulen Haut wollt ich nu auch nicht liegen.
Gegen Zwölf kommt so langsam die Sonne raus und es wird wärmer.
Hm, hm, hm...
Gegen Einse fasse ich den Entschluss, doch loszuradeln, da ich gestern ne Garage freigemacht kriegte, wollt ich eh gucken, ob der Bulli der Höhe nach da rein geht, daher, und damit ich ihn nicht extra nur für diese Aktion anschüren muss, entschliesse ich mich, das Rad ins Auto zu schlichten und irgendwohin zu fahren, wo ich direkt einsteigen kann.
Tee für unterwegs gemacht, mal wieder Radklamotten angezogen, mich glücklicherweise(!) dafür entschieden, Traillaufschuhe statt irgendwelcher Radpatschen anzuziehen, Vesper (die erwähnte ich ja gestern, nur um die gings bei der Tour) eingepackt, noch nen Apfel gefunden, dens Kind in den Kühlschrank (WTF??!??) gelegt hatte, gefunden und in den Rucksack gestopft ,und ab.
Naja, fast.
Vorderrad halb platt. Gut, das hatten wir neulich schon, einmal aufblasen reicht für drei, vier Tage.
Vorsichtshalber nochmal hochgerannt, noch nen Ersatzschlauch eingepackt.
Rad ins Auto.
Und wieder raus.
Da war der falsche Sattel drauf, den hatte ich nach kurzer Testphase vom Flyer runtergeworfen, also damit 70km radeln iss nedd.
Natürlich kein Werkzeug da, also alles mit Multitool;- reine Geduldssache.
Irgendwann sitz ich dann tatsächlich im Auto und gurk die A3 rauf.
Weibersbrunn runter, direkt daneben ein Parkplatz, wiederum direkt daneben geht gleich der Trail los.
Die ersten paar Kilometer kenne ich, bin gespannt.
Es geht bergab, da würd ich nicht raufradeln wollen, ich hab nämlich festgestellt, dass die Tour, die ja an sich n Wanderweg ist, andersrum geht.
Anyway, es geht voran, das Rad erfordert den ein oder anderen technischen Halt, Sattel zu tief, Sattelneigung, das schlimmste ist das Fahrwerk, ich dacht teilweise, ich hatte vorne und hinten s Lockout drin, aber nix, das iss orischinool.
Luft ablassen will ich nicht, hinten hängt das Fuhrwerk eh schon so durch, da hab ich immer Angst, ich setz ums Eck mal mitm Pedal auf, denn ich erinnere mich, dass der Hobel da recht empfänglich ist, einen auf die Tour auszuhebeln.
Der erste Anstieg, n bissl tricky aber gut fahrbar, ich frag mich, wieso mein Kind nix sagte, dass die Rodel total lang übersetzt ist.
Als ich schon aufm grössten Ritzel bin, würd ich gefühlt schon noch so zwo, drei Mal hochschalten.
Stimmt, da war was. Die Kischd war mal aufn Arbeitsweg abgestimmt, ein 18er Ritzel statt nem 15er vorne (der Drecksmotor hat ne 2,5er Übersetzung zwischen Kurbel und Ritzeldrehzahl, das 15er entsprach also 37,5 Zähnen).
Grad so ok mit nem 36er Ritzel hinten, aber 18x2,5 sind dann halt auch 45.
Najagut nutzt nu nix, das Kind, die brutale Sau, hat das auch zwo Wochen lang durchgetreten, also stell ich mich mal nicht so an.
Zufällig rief sie nachm ersten Anstieg an (sie wollte abends das Radl bei mir abholen), so dass ich direkt die Red' drauf bringen konnte, meinte sie trocken, wieso, ging doch, passt schon.
Naja sauber.
Die iss auch nie mehr als 25km damit gefahren, da kann man den Motor durchgehend auf 'Turbo' stehn lassen...
Gnadenlos tu ich das in diversen Anstiegen auch, aber manche sind so deftig und tricky, dass die Kadenz derartig in den Keller geht, dass der Motor stehenbleibt.
Nix mehr lustig.
Dann die Krönung, nachdem ich so nen zerfurchten Wurzelweg raufgeschoben hab: Wildgatter.
Nun gut, Wanderweg, mussts Bike halt drüberheben.
Kagge mit so nem 25Kilo-Huber mit Dornen an den Pedalen, echt.
Irgendwann guck ich auf die Uhr, ne Stunde unterwegs, gradmal 15km geschafft, nedd so der Brüller mitm Ebike und für meine Kalkulation auch nicht.
Das wird wohl hart hintenraus...
Zwischendurch die ein oder andre Abfahrt knapp vorm Handstand aufm Lenker, also da war die Wahl der Fahrtrichtung wohl goldrichtig. Bisher jedenfalls.
Hafenlohrtal durchquert, landschaftlich alles erste Sahne, super Trails, ich denk ernsthaft drüber nach, das jedes Wochenende zu machen. Fordernd, aber machbar, aber gut, 25km von 69.
Hintenraus kackt ja die Ente...
Irgendwo futter ich meinen Apfel, keine tolle Idee nachdem der im Kühlschrank war, irgendwie ists ganze Fruchtfleisch wie schonmal gekaut, allergisch bin ich eh gegen die Dinger, aber was solls.
Wegschmeissen gilt nicht.
Mittlerweile werden die Trails weniger, die Waldautobahnen mehr.
B8 und A3 werden über- und unterquert, n paar Ecken kommen mit bekannt vor, da konnt man früher noch ungestraft mitm Motorrad auf offiziellen Ortsverbindungswegen durchn Wald brettern*, was wir natürlich bis aufs Äusserste ausgenutzt haben.
Ja, so mittlerweile kommt etwas Hunger auf, die Batterie 'geht leer', aber ich hab bereits über 40km drauf und beschliesse, die Vesper mitm Batteriewechsel zu verbinden.
Rechnerisch sinds fünf Balken in der Akkuanzeige, pro Balken reichts für ca. 10km, also bleiben dann nachm Batterietausch und Futtern knapp 20km.
Grob geschätzt.
Zu grob, denn im gleichen Moment fällt die Unterstützung aus.
Naja, geht seicht bergab, reicht, wenn ich erstmal ohne Motor runterfahr (geht sackschwer, vom Gefälle nix zu merken, rollt null), im Auslauf nach nem sonnigen Plätzchen fürs Vesper gucke, und dann den Akku wechsle, aber nix Auslauf.
Das waren garantiert keine 3% aber nachdems schon bergab nicht rollte, war ich trotz kaum sichtbarer Steigung schon im kleinsten Gang und hörte die Knie schon 'Spiel mir das Lied vom Tod' pfeifen...
Ja gut mei, halt doch Akku wechseln und dann weiterfahrn bis ein schnuckeliges Plätzchen zum Spachteln kommt.
Aber Moment mal, wo ist eigentlich der Schlüssel, um die Batterie rauszunehmen?
Ums kurz zu machen und nachdem ich das Satteltäschchen ausgeleert hatte, wo die Schlüssel normal drin sind: zuhause, aufm Schuhschrank mit meinen 15 Paar Laufschuhen und den neuen Bergtreteimern neben der Wohnungstür.
Prost Mahlzeit dann auch!
Hunger wie Appetit sind verflogen, der 3 Jahre alte 500Wh-Akku reicht im eMTB-Modus mit vereinzelt ECO und ein paar Metern TURBO für 44km und 1404hm, das kann ich nun mit Gewissheit sagen, und bis zur nächsten Strasse sinds 5km.
5km bergauf.
Keine Chance fahrenderweise.
Morgen hab ich Muskelkater und zwar nen fetten, soweit ich das derzeit beurteilen kann.
Dabei bin ich das meiste gelaufen.
Die letzten Meter auf der Strasse gingen bergab, das rollte wieder flott, aber das war Glück das der Mensch braucht.
Braucht keiner die Sprüche im Laden glauben, ein Ebike ohne Motor würd sich fahren wie ein normales Fahrrad. Am Arsch die Räuber!
Es gibt welche, den Fazua-Antrieb merkt man tatsächlich nicht, aber im Allgemeinen ist das schlicht gelogen und es behauptet nur jemand, der es nie probiert hat.
Ich hab bisher nen Shimano E-6000, nen Panasonic Next Gen. und diverse Boschmotoren im toten Zustand gefahren und es ist zum Kotzen.
Da erholt sich auch nix, von wegen ne halbe Stunde aus und dann kratzt die Batterie nochmal für 150m was zusammen, nix, Safari nogo.
Aber Hauptsache, den bleischweren Ersatzakku im Rucksack...
Hab dann Mutter von Tochter angerufen, ob die nicht schon etwas früher das Bike holen wollten und woanders.
Ging, musste gar nicht lange warten (und weiss seither um die Qualitäten einer bisher als nutzlos angesehenen Kapuze an ner Softshelljoppe, weils zwar sonnig war aber schicewindig) und konnt bis dahin tatsächlich noch (fast) ne Scheibe Brot undn Wurschti futtern.
Würd jetzt gerne sagen Ende gut, alles gut, aber das stimmt auch wieder nicht.
Hatte ja vorm Losfahren noch den Sattel getauscht. Nu hab ich den Ergon-Sitz zuhaus rumflacken unds Kindl rudert wieder mitm 18er Ritzel, was mir wurscht ist, rum, aber halt auch mit meinem Fi'zi:k Aliante, was mir dann mal nicht so egal ist.
Bilder des Tages, handlich im Bundle.
Ne positive Erkenntnis (naja, bis KM44 war ja alles positiv, eigentlich...!) gabs dann aber auch noch: der Bulli passt trotz Dachträger, an dem meine 'Markise' (ne simple Gewebeplane mit 3x2m für 6,99€ vom Aldi, hahaha) hängt, mit 2mm Luft zwischen Dachträger und Tor in die Garage und zwar sogar so weit, dass ich auch noch die Grube nutzen kann.
Was willste mehr?
*) Da gabs ne Episode, da könnt ich mich heute noch bepissen vor Lachen.
Wir im Formationsflug auf einem dieser Schotterwege, ich vorneweg, weil ich keine Karte brauchte, Linkskurve, enge Linkskurve, und ausgerechnet da tauchen am Kurvenausgang Wandersleut auf.
Wie damals noch üblich, links, also auf unsrer Seite.
'Links gehn, Gefahr sehn!' hat man mir noch beigebracht.
Ich lang' und steig an und auf die Bremse, Hinterrad bricht ein wenig aus, eine Wanderin aus der Gruppe erschrickt, macht echt nen slapstickmässigen Sprung zur Seite und landet mit nem fetten Spritzer direkt in so ner Sickergrube für Regenwasser, das aus dem Graben längs des Weges da reinläuft.
Also, die steht bis über beide Knie da drin, ich bin schwer schockiert, halte an, echt schlechtes Gewissen, ihr Mann (wie sich gleich rausstellt) lacht sich zutode, meint, wir sollen weiterfahrn, ich könne ja nix dazu, wenn sie zu doof sei zu gucken, wo sie hinhupft.
Noch dreimal gefragt, ob ich ihm nicht meine Adresse geben soll oder n paar Taler für die Reinigung aber nee, "da unten kommt ne Wirtschaft, trinkts ne Halbe für das Geld, die soll schaun, wo sie hinspringt nächstes Mal!".