Ich habe auch den Eindruck, dass der Umstand, dass Phänomene der Quantenphysik nicht intuitiv erfasst und derzeit (zumindest teilweise) nicht erklärt werden können, dazu beitragen, dass Esoterik und Religion dem "Unerkärlichen" im Sinne des "Übernatürlichen" bzw. "Übernaturwissenschaftlichen" einen dem naturwissenschaftlichen Erkennen ebenbürtigen Rang einräumen wollen.
Nein, es geht um eine klare Trennung. Lediglich kann man Religion eben auch bildlich bzw. übertagen sehen. Daher gibt es Parallelen (bzgl. subjektiv/objektiv) . Ich bin es aber nicht, der versucht, Religion streng objektiv anzugehen. Genau die Trennung ist wichtig. Ich habe schon vor Monaten darauf hingewiesen.
Die Quantenphysik hat mit Göttern, Teufeln, Engeln, Sünde und Vergebung nicht das Geringste zu tun. Sie beschreibt einfach, wie sich sehr kleine Objekte verhalten.
Sie enthält ein Element des Zufalls, sowie Fernwirkungen zwischen den mikroskopischen Objekten, die wir noch nicht verstehen. Das macht sie interessant für Esoteriker ("Quantenheilung") sowie teilweise für religiöse Menschen, die ansonsten alle naturwissenschaftlichen Argumente ablehnen.
Es handelt sich aber um eine rein physikalische Beschreibung sehr kleiner Objekte.
Das menschliche Gehirn, unsere Sinnesorgane und unsere Weltbilder haben sich in einer Welt der mittelgroßen Gegenstände entwickelt. Mittelgroß bedeutet: Wir wohnen nicht in einem Atomkern und wir essen keine Galaxien zum Frühstück. Sondern wir haben es mit Objekten zwischen einem Zehntelmillimeter und ein paar tausend Kilometern Länge zu tun.
Die Physik der ganz großen Objekte (Allgemeine Relativitätstheorie) und der ganz winzigen Objekte (Quantenphysik) sind für uns daher nicht intuitiv verständlich. Mit Religion haben jedoch beide nichts zu tun.
Wie beurteilst Du die Auffasssung von Zeilinger, dass es an der Art des Experimentes liegt und nicht an der Grösse des Systems, ob sich ein Objekt klassisch oder quantenphysikalisch verhält? Die Grenze zwischen Quantenwelt und klassischer Welt
Die subjektive Seite bezieht sich wohl insbesondere auf die Quantenphysik, welche im Moment der Beobachtung einen ansonsten beweglichen Zustand "festschreibt"?
Subjektiv in der Relativtätstheorie: zwei Ereignisse, die für einen ruhenden Beobachter als gleichzeitig gelten, müssen das für einen sich bewegenden Beobachter nicht zwangsläufig gleichzeitig sein.
Subkjetiv in der Quantentheorie: Es gibt nur Aussagen über das Faktische: "Hier ist das Kind in den Brunnen gefallen."
Beobachtungen können nur mit Bezug auf den Beobachter und die Beobachtungsmittel gemacht werden.
Wir sind gemacht, um einen Apfel zu greifen, einen Bison zu jagen und uns fortzuplfanzen. Für obige Sachverhalte fehlen uns die Sinne und die Sprache.
Wie beurteilst Du die Auffasssung von Zeilinger, dass es an der Art des Experimentes liegt und nicht an der Grösse des Systems, ob sich ein Objekt klassisch oder quantenphysikalisch verhält? Die Grenze zwischen Quantenwelt und klassischer Welt
Achtung offtopic, physikalischer Exkurs!
Meine Antwort ist zweigeteilt:
1.
Ort und Impuls eines Teilchens lässt sich nicht beliebig genau angeben. Das gilt für einen Fußball genauso wie für ein Elektron. Insofern sind beide Quantenobjekte. Die Unschärfen in den Orts- oder Impulsangaben sind aber so winzig, dass man sie bei einem Fußball nicht bemerken kann. Eine Ortsunschärfe von einem Milliardstel eines Milliardstel Millimeters können wir in der Flugbahn eines Fußballs nicht bemerken.
Ein Elektron ist jedoch derart winzig, dass solche Unschärfen eine Rolle spielen. Diese Unschärfen sind so groß, wie das Atom, das es umkreist (vereinfachte Darstellung). Fragt man also nach Ort und Impuls des Elektrons im Atom, kommt man in Schwierigkeiten. Denn die prinzipielle Ortsunschärfe ist größer als das Atom, welches das Elektron umkreist.
Kurz: Hier gibt es keine prinzipielle Grenze zwischen quantenmechanischer und klassischer Betrachtung. Es ist eine Frage der benötigten Genauigkeit in den Orts- und Impulsangaben.
2.
Über Fragen, die sich aus dem Doppelspaltexperiment ergeben, kann ich nichts sagen. Denn ich verstehe es nicht. Mir scheint, dass es auch sonst niemand wirklich versteht. Es gibt Gleichungen, welche die beobachteten Phänomene präzise beschreiben können. Die Ursachen für diese Phänomene sind mir jedoch nicht klar, obwohl ich mich gerade für diese Phänomene eine zeitlang sehr interessiert habe. Das Doppelspaltexperiment ist mir ein Rätsel, das umso größer wird, je mehr ich darüber nachdenke.
Eines seiner letzten Werke. Die Aufführung des allerletzten Werks, der vielleicht großartigsten je komponierten Kirchenmusik, des Requiems, hat er nicht mehr erlebt. Mozart starb im Alter von 36 Jahren.
Beerdigt wurde er auf die billigst mögliche Weise, die so genannte "Beerdigung dritter Klasse". Die genaue Lage seines Grabes ist unbekannt. Denn keiner der Beerdigungsgäste machte ich die Mühe, den gut einstündigen Fußmarsch in die Wiener Vorstadt St. Marx auf sich zu nehmen, um Mozart, dessen Sarg mit einer Kutsche transportiert wurde, ein letztes Geleit zu geben. Auch kein Geistlicher.
Denn keiner der Beerdigungsgäste machte ich die Mühe, den gut einstündigen Fußmarsch in die Wiener Vorstadt St. Marx auf sich zu nehmen, um Mozart, dessen Sarg mit einer Kutsche transportiert wurde, ein letztes Geleit zu geben. Auch kein Geistlicher.
Das gefällt mir sehr. Vorm Herrn sind schließlich alle gleich, egal was sie komponiert haben.