Siebenschwein, Du scheinst von der Sache etwas zu verstehen – zumindest deutlich mehr als ich. Wie ist denn Deine Meinung zu den beiden Fragen, die wir zuletzt diskutiert haben:
Wird Deutschland in 22 Jahren klimaneutral sein, also eine Emission von netto Null in sämtlichen Bereichen aufweisen?
Hältst Du es für wahrscheinlich, dass wir das Klimaziel einer globalen Erwärmung von unter 2.0°C schaffen werden, oder hältst Du höhere Werte für wahrscheinlicher?
Danke für die Blumen - aber von einzelnen Technologien grob was zu verstehen heisst noch lange nicht, das Gesamtsystem zu verstehen und Vorhersagen für die Zukunft treffen zu können.
Zu Frage eins kann ich nur spekulieren. Und ich glaube, wir werden niemals völlig klimaneutral sein. Eventuell kommen wir sehr nah dran. Vergessen wir nicht die 90/10oder 80/20-Regel: die ersten 90% des Weges schafft man mit 10% der Kosten. Danach wird es teuer. Ob wir absolut auf null gehen werden? Ich weiss nicht, vermutlich haben wir weiter ein paar Rinder rumstehen, die Methan pupsen. Auf Analogkäse hab ich ehrlich gesagt keine Lust.
Aber versuchen müssen wir es.
Zu Frage zwei sollte man seriös die Kollegen in Potsdam oder vom IPCC fragen - die haben jede Menge Szenarien durchgerechnet. Da kann man als Laie dann maximal schauen, welchen Satz an Annahmen man für wahrscheinlich hält. Ich vertraue denen - weil ich es nicht besser kann.
__________________
Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Die Sache nimmt keine Fahrt auf wenn der Leidensdruck nicht groß genug ist.
Überflutungen mit Toten wie im Ahrtal reichen anscheinend nicht aus um uns wachzurütteln.
Wenn die Elbphilharmonie mit ein paar hundert Besuchern absäuft und Hamburg untergeht klappt das schon eher.
Auf der einen Seite wäre es daher schick wenn das sehr bald passiert, damit die Leute es endlich raffen, auf der anderen Seite sollte man die Kurve natürlich ohne Katastrophe kriegen …
Beim Atomausstieg hat das zumindest nicht so funktioniert. Deshalb bin ich skeptisch, ob die anderen Länder nicht einfach die billige Energie als Wettbewerbsvorteil nutzen und eine Nachahmung Deutschlands eher nicht stattfindet.
das wäre in der Tat top, denn die billigste Energie in der Herstellung ist schon heute erneuerbare Energie: (Stand 2018, Quelle Focus)
Und die billigste Energie ist erneuerbar, sogar wenn man die Folgekosten nicht berücksichtigen würde
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Das Ergebnis selbst Deines Optimalszenarios ist, dass wir die Welt immer weiter aufheizen.
das kann ja nun kein Grund sein es nicht anzugehen. "Ein wenig aufheizen" ist immer noch besser als "Vollgas in den Hitzetod"
Zitat:
Zitat von noam
auf erneuerbare Energien umzustellen und dies vielleicht die Wirtschaftskraft sogar stärkt und darüber hinaus den Staat unabhängig macht, dann wird dies rasch zu Nachahmung führen
sehe ich definitiv auch so, streiche 'vielleicht'
__________________
Grüße
Tri-K
__________________
slow is smooth and smooth is fast
swim by feel, bike for show, run to win
Ja, bleiben sie. Wenn wir aufhören, Lausitzer Heimaterde aka Braunkohle zu verstromen, bleibt diese definitiv in der Erde. Jahrtausendealte Kulturlandschaften werden nicht weiter unwiederbringlich zerstört. OK, der Nachschub an billigen Gipskartonplatten könnte gestört werden. Aber das sollte ertragbar sein.
Das Öl, das wir nicht verbrauchen für unsere Mobilität, wird nicht einfach an andere Verbraucher verkauft. Es gibt beim Öl eine ziemlich enge Angebot-Nachfrage-Balance. Das regulieren die Förderstaaten, damit die Preise nicht in den Keller sacken.
Wenn ich an den Klimawandel denke, denke ich nicht zuerst an die Lausitzer Heimaterde. Gleichwohl es auch wertvoll ist diese zu schützen.
Worum es mir geht: hätte ich Bodenschätze so wie Russland oder Saudi Arabien, würde ich diese an ein anderes Land verkaufen wollen, falls DE ausfällt. Und wäre ich ein Land, das bisher schwer an Energie kommt, dies aber für das Land und die Wirtschaft dringend benötigt, also z.B. ein Schwellenland, dann würde ich nun zugreifen. Bisher hatte ich die Hoffnung, dass dies internationale Beschlüsse regeln. Diese Hoffnung schwindet in mir.
Die Sache nimmt keine Fahrt auf wenn der Leidensdruck nicht groß genug ist.
Überflutungen mit Toten wie im Ahrtal reichen anscheinend nicht aus um uns wachzurütteln.
Wenn die Elbphilharmonie mit ein paar hundert Besuchern absäuft und Hamburg untergeht klappt das schon eher.
Auf der einen Seite wäre es daher schick wenn das sehr bald passiert, damit die Leute es endlich raffen, auf der anderen Seite sollte man die Kurve natürlich ohne Katastrophe kriegen …
Du bist ein Teil von "die Leute".
Wäre es nicht sinnvoll, sämtliche Freizeitsportreisen und -fahrten zu streichen? Wäre es nicht sinnvoll, das Teilnehmerfeld von Roth auf 1/10 zu schrumpfen?
Also konkret: was machst du aktiv, ausser hier zu posten, so wie wir alle, damit nicht "die Elbphilharmonie mit ein paar hundert Besuchern absäuft"?, als Teil von "die Leute"?
Was du denkst und hier postet, hat keinen Einfluss auf das Klima. Es geht um echte (also messbare) Aktivitäten.
ich mache mehr als du dir vorstellen kannst, weniger als ich möchte und logischerweise weniger als nötig wäre.
letzteres gilt vermutlich für alle Menschen die essen und atmen.
Wenn ich an den Klimawandel denke, denke ich nicht zuerst an die Lausitzer Heimaterde. Gleichwohl es auch wertvoll ist diese zu schützen.
Worum es mir geht: hätte ich Bodenschätze so wie Russland oder Saudi Arabien, würde ich diese an ein anderes Land verkaufen wollen, falls DE ausfällt. Und wäre ich ein Land, das bisher schwer an Energie kommt, dies aber für das Land und die Wirtschaft dringend benötigt, also z.B. ein Schwellenland, dann würde ich nun zugreifen. Bisher hatte ich die Hoffnung, dass dies internationale Beschlüsse regeln. Diese Hoffnung schwindet in mir.
Ja, natürlich suchen die Märkte - aber eben nicht zu jedem Preis. Die Ölfördermenge wird durch die OPEC recht effektiv gemanaged. Wenn der Preis absackt, wird weniger produziert (in einem gewissen Rahmen).
Die Schwellenländer haben meist Probleme mit der verfügbaren Kraftwerkskapazität - da hilft es nichts, möglichst viel Kohle billig einzukaufen.
Was wir derzeeit sehen ist ja ein Anstieg der Rohstoffpreise. Und meine Hoffnung ist, dass auch die Schwellenländer mehr und mehr zu Erneuerbaren übergehen, weil diese eben nicht von schwankenden Betriebskosten abhängig sind.
Interessanterweise werden z.B. in Afrika viele Mobilfunkstationen direkt mit ihrer eigenen Solaranlage betrieben. Genau aus dem Grund, dass man damit lokal eine zuverlässige Stromversorgung hinbekommt. Und meine Hoffnung ist, dass man bei vielen anderen Neuinstallationen in der 3. Welt nicht erst die Technologie des 20. Jahrhunderts installiert.
Mal schauen, wie das wirklich wird - es bleibt interessant.
__________________
Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...