Nach meinem Verständnis vollkommen richtig. Ich habe da noch eine gezieltere Frage: Was hilft(wie helfen wir der Ukraine am effektivsten, die russische Aggression nachhaltig zurückzuschlagen?
Hindern die Sanktionen Russland, sein Militärapparat in Gang zu halten? Nach Meldungen wie diesen:
klingt es nicht unbedingt erfolgreich. Gehen die Energiepreise, und damit die russischen Einnahmen, nicht u.a. wegen der Sanktionen hoch?.....
Den russischen Statistiken kann man glauben, muss man aber nicht. Zu Statistiken aus Russland oder auch aus China habe ich gerade vor einigen Tagen einen interessanten Artikel gelesen. Werde mir aber nicht die Mühe machen den herauszusuchen.
Gazprom hat DE angeboten, erstens durch die noch intakte Leitung NS2 Gas zu liefern sowie zweitens bei längerfristigen Abnahmeverträgen bzw. einer überschaubaren Investititonsicherheit die Instandsetzung von NS1 zu prüfen und bei wirtschaftlicher Rentabilität wieder instand zu setzen.
Bevor NS1 sabotiert wurde, hat Russland kein oder nur sehr wenig Gas über diese Pipeline geliefert. Wie kommst Du darauf, dass sie über NS2 dann mehr Gas liefern würden? Sie könnten die gleichen Vorwände finden wie bei NS1, warum kein Gas geliefert werden kann. Denn nicht wir haben die Erdgaslieferungen gekündigt, sondern Russland hat die Lieferungen gedrosselt und dann ganz eingestellt. Das ist ihr Part im Wirtschaftskrieg, wir können nichts dagegen machen. Du tust so, als ob wir nur NS2 in Betrieb nehmen müssten und dann würde wieder Gas fließen. Das halte ich für sehr unwahrscheinlich, Russland würde andere Vorwände finden. Bspw. nächste Forderung: keine Deutschen Waffen mehr an die Ukraine. Deutschland ginge nicht darauf ein, auf einmal wäre wieder ein Verdichter oder eine Turbine defekt. Es macht also gar keinen Sinn, NS2 in Betrieb zu nehmen.
Darüber hinaus wäre man mit der Inbetriebnahme von NS2 im Westen vollkommen isoliert. Man würde die wichtigsten Handelspartner in der EU und die USA vor den Kopf stoßen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen eines solchen Alleingangs wären um ein Vielfaches größer als die aktuellen Energiepreisprobleme. Neben den wirtschaftlichen Auswirkungen wäre man bündnispolitisch isoliert und hilflos.
Ich kann wirklich nicht versehen, wie man die Inbetriebnahme von NS2 fordern kann, außer man will Deutschland immensen Schaden zufügen. Dazu wäre es ein hervorragendes Mittel...
..... Der Westen hebt nun gerade diese Aussagen von Putin zur Geschichte stark hervor, um damit die potentielle Bedrohung von ehemaligen und jetzt selbstständigen UDSSR-Rebubliken durch Russland zu begründen.
....die (potentielle Bedrohung) ist natürlich völlig an den Haaren herbeigezogen, wie kann er böse Westen nur darauf kommen?
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4.
Was die führenden Politiker hingegen mit gemeinsamen diplomatischen Druck erreichen sollten, wäre ein sofortiger Waffenstillstand mit anschliessenden Verhandlungen und der Aufbau einer neuen Sicherheits- und Friedensarchitektur in Europa incl. Abrüstung.
Der diplomatische Druck auf Russland würde mich mal interessieren, könntest du das mal erläutern?
Der diplomatische Druck auf Russland würde mich mal interessieren, könntest du das mal erläutern?
In Verbindung mit der Forderung eines sofortigen Waffenstillstandes an beide Armeen und Friedensverhandlungen. Das ist aber nicht der Inhalt und die Position der bekannten Erklärungen der USA und der NATO zum Krieg.
Bevor NS1 sabotiert wurde, hat Russland kein oder nur sehr wenig Gas über diese Pipeline geliefert. Wie kommst Du darauf, dass sie über NS2 dann mehr Gas liefern würden? Sie könnten die gleichen Vorwände finden wie bei NS1, warum kein Gas geliefert werden kann.
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Zunächst würde ich mal festhalten, dass die deutsche Regierung erklärt hat, sie will so schnell wie möglich auf russisches Erdgas und russisches Erdöl komplett verzichten. Der Turbinenstreit bei NS1 hätte sich natürlich diplomatisch beilegen lassen, wenn man es denn gewollt hätte und sich nicht öffentlich so streitet, damit man dem anderen jeweils die Schuld zuweisen kann. Andere NATO- / EU-Länder erhalten die Rohstofflieferungen zuverlässig, weil sie es diplomatisch gelöst haben, ohne mediale Kampagne.
Gazprom hat ein Interesse an verlässlicher Gasabnahme und Deutschland ein Interesse an Erdgas, das weniger klimaschädlicher und preiswerter als das LNG-Gas aus den USA ist. Aber man verhandelt ja gar nicht wegen NS2, also kann man auch nicht wissen, ob Gazprom darüber verlässlich liefert oder nicht.
Ein Wartungsstreit wegen der Sanktionen wie bei NS1 könnte übrigens bei NS2 nicht entstehen, weil da Siemens Energy und keine westlichen Firmen mehr beteiligt sind.
Ich kann wirklich nicht versehen, wie man die Inbetriebnahme von NS2 fordern kann, außer man will Deutschland immensen Schaden zufügen. Dazu wäre es ein hervorragendes Mittel...
Bis hierher fand ich Deine letzten Ausführungen interessant und nachvollziehbar. Deine Schlussbemerkung finde ich nicht so gut. Du unterstellst jenen, die andere Schlüsse ziehen als Du selbst, eine böse Absicht: Sie wollen Deutschland immensen Schaden zufügen.
Besser fände ich, solche Bedenken in Form einer Frage an die Gegenseite zu äußern: Wie wollt Ihr diese Gasleitung in Betrieb nehmen, ohne dass die von Dir geäußerten Bedenken zum Tragen kommen?