Mahlzeit!
Nachdem sich das Kribbeln in den Pfoten wieder gelegt hat, schaff ichs vielleicht, noch n paar Zeilen zu schreiben, auch wenn das wilde Wochenende noch nicht ganz rum ist.
Zunächst darf ich von nem gewissen Mass an Entspannung berichten.
Die Elefant hat nen frischen regler gekriegt, lädt die Batterie nu wieder und ist ausm Haus, und das Dirt-Bike wurde (mit Abstrichen) auch fertig und kam termingerecht beim Empfänger an.
Aber der reihe nach.
Freitach war natürlich Feiertag. Da es sonst normal nur Fisch am Karfreitag gibt, zettelten Bekannte/Kollegen die "Aktion Fröhlicher Heide" an: Schweinebraten-Essen. Das wollte ich nicht verpassen, und da meine alten Kumpels aus der Heimat anrücken wollten, um den Elefant zu überführen, meldete ich gleichmal drei Leute dazu an.
Weil die natürlich mitm Auto kamen, hatte ich ne Rückfahrgelegenheit und radelte mit der Blauen Banane nach Regensburg. Göttlich! Die Goass rennt, als gäbs kein Morgen! Mit Packtaschen und leichtem Rückenwind nen knapp 33er Schnitt bis an die Stadtgrenze, wo die Inlineskater und Ausflugsradler ungebührlich zunahmen.
Und mir den Atem.
Schonmal jemandem aufgefallen, wie sich manche Tussis mit Riechwasser zu überschütten scheinen, bevor sie auf Tour gehen?
Und natürlich am besten zu viert nebeneinander.
Also wirklich atemberaubend, wenngleich im negativen Sinne.
Bis ich also mein Bike im Laden deponieren konnte, sank der Schnitt auf gute 28 Klamotten, dafür war ich ansatzweise dehydriert, da ich keine Pulle mit Flüssigem dabei hatte.
Immerhin etwas Obst eingepackt, als wollte ich vor der Völlerei am Abend noma was einwerfen, tststs...
Aber das brachte natürlich Druck auf der Hinterachse und minimierte den Schlupf;- ein Drittel des Weges war nämlich nicht asphaltiert.
Nach dem Nachglühen und etwas frischmachen konnte ich mich dann sogleich dem Drecksrad widmen.
Das Tretlagergeraffel war natürlich nicht wie versprochen eingetroffen und ich war noch am Donnerstag bei nem Händlerkollegen in der Nachbarschaft und hab fürn paar Dollar ne (halbwegs) passende Kurbelgarnitur aufgetrieben, wenngleich gebraucht.
Damit drehten sich nu die Arme nicht an den Kettenstreben vorbei, weswegen ich zuhause ne passende Hülse für zwischen die Lagerschalen angefertigt hatte, damit diese weiter aussen sitzen.
Die Qualität der Bauteile aus diesem Bereich der Radlerei sind für mich weiterhin faszinierend.
Nirgendwo sonst ausser im Baumarkt gibt es so grossen Schrott für soviel Kohle im Zweiradbereich. Unglaublich.
Genialerweise ging meine Zeitplanung vollständig auf. Ich hatte gerade die Mistkiste fertig und mich ein wenig kultiviert, als meine Kumpels auftauchten, um mich abzuholen. Das Dirtbike sollte mit retour und kam in den Kofferaum.
Die Location fürs Schweinebratenessen war nicht weit und wir waren zeitig dran und kriegten noch nen Platz an der Sonne.
Die ersten paar Bierchen rannen durch durstige Kehlen und Schwein will ja schwimmen.
Um unseren Chaffeur nicht über Gebühr mit Wasser oder Limo zu malträtieren, brachen wir aber bald auf um meine Vorräte zuhause zu dezimieren, was bis zum letzten Tropfen gelang.
Da wir schon so einige Kilometer und Tage an verschiedenen Orten der Welt miteinander verbracht hatten, wurde es ein extrem lustiger Abend, naja, eher Nacht.
Ich befürchte allerdings, die Brüder vertragen nix mehr...
So kamen wir immerhin am Samstag halbwegs früh los, die Elefant mit Aufsasse eher noch früher, und ein kurzer Besuch im Laden ergab, dass da immer noch keine passende Tretlagerwelle vom DHL-Fritzen abgeliefert wurde.
Mit dem Dirtbike aufm Rücken kam ich dann etwas zu früh in der Heimat an. Das Geburtstagskind war noch im Dirtpark unterwegs.
So bewaffnete ich mich nach nem Käffchen mit Werkzeug und Benzinkanister und machte mich über die SRX her, die mich zurücktragen sollte. Die ersten Startversuche ware nicht berauschend. Irgendwann nach dreissig mal Treten hab ich aufgehört zu zählen, allerdings reicht seitdem ein Kicker, um den Eintopf aufzuwecken;- insgesamt also keine arg miese Bilanz nach knapp vier jahren Dornröschenschlaf.
Da der Motor schnurrt wie ein Kätzchen aufm Kachelofen, frage ich mich, ob ich nicht doch etwas arg tiefgestapelt hab mitm Preis.
Dachte eigentlich, ich hätte dem Single nur ein frisches Getriebe spendiert, scheinen aber n paar Brocken mehr gewesen zu sein, so wie sich die Hütte mit knapp 58tkm anhört.
Den zukünftigen Besitzer wirds freuen...
Die Familyaffairs mit Ostereiersuchen im Kreise von etwa gefühlt 10 Nichten und einer Tochter spar ich mal aus, dafür war ich noch einige Kilometer mitm
Jubilar auf Achse, wobei ne blaue Elefant an mir vorbeirauschte, von dessen Fahrer ich das Grinsen über alle Backen durchn Helm sehen konnte.
Den Abstecher ann Bodensee aufm Heimweg hab ich mir verkniffen, um etwas mehr Zeit mit meiner Kurze zu haben.
Die anschliessende Jagd über die Bahn nach Hause wird garantiert ken Hobby mehr von mir.
Nicht mit der SRX und auch mit keiner anderen Moppetn. Klar, n bleischwerer Rucksack im Kreuz macht die Fahrerei nicht besser, aber mit jedem Kilometer fielen mir mehr Gründe ein, aus denen ich keinen Bock mehr haben könnte, mal wieder Tausend Kilometer am Stück runterzuspulen und erst recht nicht, wenn alle in Urlaub fahren.
Ich glaube, ich hab heute alle endlosen Staukilometer, auf denen man auch mitm Motorrad nicht vorwärts kommt, Revue passieren lassen, die Abzocke auf den Ausweichstrecken mal aussen vorgelassen.
Wie oft bin ich vorallem bei den Ösis über Schilder gestolpert, mit denen irgendwelche Restriktionen aufgehoben wurden, von denen ich gar nix mitgekriegt hatte?
Kumpels haben nu berichtet, dass die Italiener schonmal die Kiste einbehalten, wenn man sich allzu arg daneben benimmt (mach ich normal zwar nicht, aber die Zeiten, als mich die Cops auf der Kreuzung mit der Laverda angefeuert haben, nicht so rumzuschleichen, scheinen nu wirklich vorbei zu sein) und die versteigern und dass die schweizer auch gerne mal lauern, hab ioch vor mehr als 20 Jahren schon mitgekriegt.
Die Krönung war allerdings, als mich die Franzosen vor 5 Jahren nicht einreisen lassen wollten, weil ihnen wohl mein Bus zu arg danach aussah, als würde ich ihre Bergkämme umpflügen.
Dabei waren Fahrräder hintendrin...
Mal austesten, ob die das dieses Jahr lockerer nehmen, hab nämlich ein alpines Trainingslager für Peking bei den Jungs angeboten gekriegt und überleg nu, wie ich das mit meinen ganzen anderen Vorhaben auf die Reihe kriege.
Oder ob ich gleich mitm Moppet hinsoll und die Bikeschice komplett knicken und stattdessen bestenfalls n paar Laufschuhe mitnehmen soll...