Dann sind wir uns ja einig:
Lionel Sanders gewinnt immer, ganz egal wie das Duell am Ende ausgeht (win-win-win)
Jan Frodeno gewinnt nur, wenn er das Duell gewinnt (win-lose).
Das sehe ich nicht so. Sanders hat gewaltig auf den Busch geklopft. Er kann sich böse auf die Nase legen, wenn er komplett unterirdisch abliefert und sich in der Nachbereitung dumm anstellt. Sein kometenhafter Aufstieg in der öffentlichen Wahrnehmung kann von einem Tag auf den anderen zu einem Absturz werden.
Dazu wird es aber nicht kommen. Entscheidend ist, wie die beiden mit Problemen umgehen. Ich halte sie für clever genug – vielleicht ist das auch einfach nur Aufrichtigkeit – um sich so zu verhalten, dass sie auch bei einer Niederlage an Sympathie gewinnen. Sie werden keine Ausreden suchen, sondern sich dazu bekennen, dass sie aus welchen Gründen auch immer einen schlechten Tag hatten, dem Gegner Hochachtung zollen, und nicht versuchen herbeizufabulieren, warum sie eigentlich Sieger hätten werden müssen.
Zitat:
Zitat von longo
Für wen steht jetzt also mehr auf dem Spiel?
Es wird für beide gut ausgehen. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Warten wir es ab.
Ich schätze, er sieht das als once-in-a-lifetime-rake-in-some-serious-cash-opportunity für seinen Athleten. Und seiner eigenen Unternehmung wird es wohl auch nicht schaden.
I´ll break the complexity of it down from a planning perspective and broader season perspective.....(am paraphrasing)
Jan: "Hey Lionel you up for having some serious FUN ??"
Lionel: "Some awesome FUN you & me??.... Count me in!"
Jan: "Okay let´s do this!"
This is not some deep strategic Kasparov vs. 'Deep Blue' gamesmanship vis a vis Collins Cup or Kona, you´re all way overthinking this.
This is two great athletes that want to have FUN and make a spectacle of it for a wider audience.
And in a perspective sense this is not life and death Cardiac or Brain surgery, so am happy to help Lionel be better in order to do stuff that motivates him.
Ich glaube, Frodo wird sich für die direkte Konfrontation entscheiden, weil das fürs Publikum interessanter ist. Irgendein Solo-Streckenrekord lockt doch niemanden hinter dem Ofen vor,
Niemals.
Wer hat vom Rekord gesprochen, er hat die schnelle Strecke - also wird er es angehen.
Er wird beim Schwimmen ein viel größeres Loch zu Sanders reißen als sonst, weil Sanders keinen Wasserschatten haben wird, es gibt ja nur die beiden.
Frodeno ist es gewohnt von vorne zu Schwimmen.
Das heißt mindestens 8min Vorsprung nach dem Schwimmen.
Ich glaube eher, dass Tilbury-Davis es lieber gesehen hätte, wenn Sanders keine weitere Langdistanz bestreitet, auch nicht im Rahmen einer Challenge, er aber akzeptiert, wenn Sanders daraus so viel zu ziehen scheint. Was sicher nicht richtig ist, ist, dass es auch bei Jan primär um "fun" geht, wobei das auch bei Lionel nicht ganz die passende Beschreibung ist. Aber Tilbury-Davis hat auch im zurückliegenden Jahr die zusätzlichen Projekte von Sanders akzeptiert, die sicherlich den Bekanntheitsgrad von Lionel steigern. Aber ich denke nicht, dass er von sich aus Lionel dazu raten würde. Kann man glaube ich auch daran erkennen, wie er DTD mit anderen Athletinnen arbeitet und wie er sich in Interviews äußert.
Ansonsten teile ich die Analyse, dass das Rennen für Sanders gewichtige downsides hat. Aber wenn für Ihn das Duell mit Frodeno so wichtig ist, warum nicht? Bin allerdings bei Sabine-G hinsichtlich der Befürchtung, dass der Abstand nach dem Schwimmen doch eher auf "sucking at swimming" schließen lässt.
Neben dem Teilen der Radleistungsdaten finde ich daher vor allem das Duell auf dem Rad spannend, da ich schon glaube, dass Jan da abliefern will. Bei Regen/Wind wird es mit Rekord natürlich nichts, aber dann kann Jan sich immer noch darauf konzentrieren, Lionel auch auf dem Rad zu schlagen.
Problematisch wird für Sanders vor allem der IM nächste Woche sein, auch wenn er nur Konabestätigung braucht.
Sein kometenhafter Aufstieg in der öffentlichen Wahrnehmung kann von einem Tag auf den anderen zu einem Absturz werden.
Ja schon. Wobei die Wahrnehmung von Sanders in der Öffentlichkeit ja eh auch nicht nur positiv ist. In meinem triathletischen Umfeld verdrehen die Leute überwiegend die Augen, wenn das Thema auf Sanders kommt. Das war zu Anfang deiner LD Karriere noch anders. Da fanden ihn irgendwie alle cool. Mittlerweile wundert man sich nur noch was der als Profi alles getrieben hat.
Zitat:
Zitat von schnodo
Es wird für beide gut ausgehen.
Medial wahrscheinlich schon. Sportlich wird es eine Demütigung werden. Sanders hat nicht den Hauch einer Chance, wenn Frodeno nix passiert.
Zitat:
Zitat von sabine-g
Er wird beim Schwimmen ein viel größeres Loch zu Sanders reißen als sonst, weil Sanders keinen Wasserschatten haben wird, es gibt ja nur die beiden.
Genau. Denke ich auch. Dann wird er versuchen das Loch zuzufahren, der kann nicht anders, möglicherweise macht er das sogar, aber dann geht der beim Laufen hoch.
...
Problematisch wird für Sanders vor allem der IM nächste Woche sein, auch wenn er nur Konabestätigung braucht.
Warum braucht Sanders nur "Konabestätigung"? Meiner Erinnerung nach ist er noch nicht qualifiziert (war ja beim letzten mal Kona nur 22.) und benötigt eine reguläre Quali. Das mit der Validation für den amtierenden Weltmeister der 70.3-Distanz sowie für die Kona-Sieger der letzten 5 Jahre wurde ja für dieses Jahr ohnehin ausgesetzt, was Frodo dann erst ermöglicht hat, statt der Validierung ein Privatduell zu veranstalten.
Für Coer d'Alene ist Lionel übrigens bei TriRating nur auf Rang 4 eingestuft hinter Cody Beals, Patrick Nilsson und Joe Skipper, der allerdings schon seine Quali hat, genauso wie Sam Long.
An der niedrigen Einstufung von Sanders erkennt man auch, um wieviel schlechter dieser auf der vollen Distanz ist im Vergleich zur 70.3-Distanz, wo Sanders unzweifelhaft zur Weltspitze gehört (auf geeigneten Radkursen). Trotzdem wird Sanders sich bei normalem Rennverlauf wohl seinen Slot holen, aber vorsätzlich bummeln kann er in diesem Feld auch nicht.
Hast recht, Hafu. Da gibt es genau betrachtet auch so gar keine Vorleistung, die an eine reine Validierung auch nur hätte denken lassen. Dann verschärft sich das Problem natürlich. Zumal Sanders halt auch kein passendendes Fähigkeitsprofil hat, um auf dem Rad mal mitzurollen. Dann müsste er beim Laufen doch wieder nahe am Limit laufen.
Rasmus Svenningsson ist auch noch am Start.