Und da schließt sich ja der Kreis: In unserer von einer monotheistischen Religion geprägten Gesellschaft sind wir doch geradezu prädestiniert für Verschwörungstheorien!...
Ein Inder erklärte mir kürzlich im südwesteuropäischen Ausland, dass es in westlichen Ländern einen Hang zum "Wir-machen-von-Zeit-zu-Zeit-alles-total-kaputt-und-bauen-es-dann-wieder-schön-auf" gäbe. Er sprach die großen Kriege des letzten Jahrunderts an und meinte, dass die Bibel letztendlich der Grund dafür wäre (Apokalypse). "Its in your culture!" Was er von sich gab, klang höchst plausibel. Ich brauchte mehrere Flaschen portugisischen Wein, um das alles zu verdauen.
Was den Machtübergang und die Wahlen betrifft stimmt die Analyse. De facto geht die Macht in der Ukraine von einigen wenigen Oligarchen aus, die sind halt im Moment nicht sichtbar, weil ja das Kriegsrecht gilt. Die Korruption ist auf russischem Niveau.
Im Unterschied zu Russland hat die Ukraine aber eine Chance sich in die richtige Richtung zu entwickeln, das wird ein sehr langfristiger Prozess sein.
Putin wie viele seiner Mitbürger hält nichts von Demokratie, weil da muss man zuhören und da muss man streiten und da gibts Minderheiten und und und....da ist Ihnen 100 Man und ein Befehlt viel lieber.
Für Putin selbst ist eine unkrainische Demokratie gerade wegen der engen Verflechtungen der beiden Länder so gefährlich
Dass für Putin die Aneignung der Ukraine aus unterschiedlichen Gründem lukrativ ist, kann nicht von der Hand gewiesen werden. Eine Angst vor einer Demokratie sehe ich nicht, denn die Ukraine ist letztendlich nichts anderes als eine Spielwiese von wenigen Oligarchen, die mehr aus dem Hintergrund (sktuppelos) eigennutzorientiert agieren. Schauspieler, Boxer lassen sich halt gegen Geld in der Bevölkerung gut vermarkten. Eine Demokratie nach unserem Verständnis war die Ukraine nie und wird es auch nie sein. Die Frage bleibt,warum ukrainische Oligarchen aus dem Hintergrund agieren. M. E. ist die Antwort an der Nähe zu Russland zu suchen. Die Herrschaften agieren auch in Russland. So fahren Sie unter dem Radar, auch mit einer möglichen Hintertür bei Putin...
Die Russen haben ein anderes Verstädnis von Demokratie. Das Recht irgendwo in den Urlaub zu fahren, sich westliche Güter kaufen zu können, ist eine Form der russischen Demokratie. Wer es ihnen ermöglicht, der genießt Ansehen. Dazu kann gesagt werden, dass, anders als in westlichen Medien dargestekllt, die Menschen in Russland frei Leben können, analog zu uns. Die Beschränkung liegt bei öffentlich ausgetragenen politischen Meinungsverschiedenheiten, wobei auch diese bis zu einem bestimmten Grad zugelassen werden.
Die Wirkung der Wirtschaftssanktionen auf den Energieimport aus Russland: Die Einnahmen der russischen Energiefirmen steigen.
Zitat:
Importseitig war die Entwicklung gegenläufig zu den Exporten. Aufgrund von gestiegenen Rohstoffpreisen nahmen die Importe aus der Russischen Föderation nach Deutschland im März 2022 um 77,7 % auf 4,4 Milliarden Euro gegenüber März 2021 zu.Wichtigste Importgüter aus Russland waren Erdöl und Erdgas mit einem wertmäßigen Anstieg um 56,5 % auf 2,4 Milliarden Euro. Die eingeführte Menge von Erdöl und Erdgas aus Russland ging im März 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat jedoch um 27,8 % zurück. Weitere wichtige Importgüter waren Metalle (Importwert: +117,3 % auf 0,8 Milliarden Euro; Importmenge: -19,2 %) sowie Kokerei- und Mineralölerzeugnisse (Importwert: +203,5 % auf 0,5 Milliarden Euro; Importmenge: +26,0 %).
Aufgrund dieser Entwicklungen stieg der Importüberschuss im Außenhandel mit Russland (Importe abzüglich Exporte) im März 2022 auf den Rekordwert von 3,4 Milliarden Euro. Im Februar 2022 hatte der Importüberschuss 1,4 Milliarden Euro betragen.
Und das hat mir heute die NZZ als Kurzbericht zum Ukrainekrieg geschrieben:
Zitat:
Die vielleicht interessanteste Nachricht zum Krieg in der Ukraine kommt am heutigen Freitag nicht aus dem Kampfgebiet, sondern aus den USA: Nach Angaben des Pentagons hat der amerikanische Verteidigungsminister Lloyd Austin ein Telefongespräch mit seinem russischen Amtskollegen Sergei Schoigu geführt. Das Telefonat ist schon an sich sehr bemerkenswert, denn es ist das erste Gespräch der beiden Minister seit Kriegsbeginn.
Zweieinhalb Monate lang hatten sich die Amerikaner vergeblich darum bemüht, Kontakt auf hoher militärischer Ebene mit den russischen Invasoren herzustellen. In Moskau wollte niemand den Hörer abnehmen. Schoigu galt sogar während Wochen als «verschollen». Das erhöhte die Besorgnis in Washington noch mehr, denn ohne funktionierende Kanäle zur Krisenbewältigung wächst das Risiko von Missverständnissen – erst recht in einer Situation, in der Moskau mit Vergeltungsschlägen gegen die westlichen Verbünden der Ukraine gedroht hat.
Immerhin gelang es Anfang März, einen «heissen Draht» auf unterer Ebene einzurichten, zwischen dem Chef des Europa-Kommandos der USA, General Wolters, und der russischen Generalität. Weshalb nun nach langem auch Verteidigungsminister Schoigu für ein Gespräch bereitstand, ist offen. Doch die damit verbundene Botschaft der Amerikaner dürfte ihm durchaus gefallen haben: Austin rief zu einem sofortigen Waffenstillstand auf. In letzter Zeit waren es eher die Russen gewesen, die sich für neue Waffenstillstandsverhandlungen aussprachen, während die Ukrainer ihre militärischen Erfolge weiter ausnutzen wollten. Austin hat daher nun einen neuen Akzent gesetzt. Wie er sich eine Waffenstillstandsvereinbarung konkret vorstellt, ist zwar unklar. Sicher ist aber, dass die ukrainische Regierung kein Interesse an einem Abkommen hat, das die russischen Eroberungen zementiert. Gut möglich, dass deshalb an diesem Freitag auch die Drähte zwischen Washington und Kiew heiss laufen.
Offenbar bemerkt man in Washington langsam, wie teuer der Ukrainekrieg die G7 Staaten kommt, da sie neben den teuren modernen Waffen auch den Staatshaushalt der Ukraine finanzieren müssen. Angesicht der Rezessions- bzw. Stagflationsgefahren deutet sich vielleicht ganz leise eine (erfreuliche) Kurskorrektur an? Da allerdings gleichzeitig die ukrainische Regierung öffentlich betont, sie wolle neben dem Donbass auch die Krim zurückerobern, habe ich wenig Hoffnung auf einen schnellen Waffenstillstand und Verhandlungen.
Dass für Putin die Aneignung der Ukraine aus unterschiedlichen Gründem lukrativ ist, kann nicht von der Hand gewiesen werden. Eine Angst vor einer Demokratie sehe ich nicht,
Die Angst besteht auf Putins Seite darin, dass andere ehemalige Sowjetrepubliken dem Beispiel der Urkaine auf dem Weg zur Demokratie und in den Westen folgen könnten.
Vertraust Du den Worten des Präsidenten und des Verteidigungsministers eines Landes, welches Menschen deportieren und Lebensmittel abtransportieren lässt (plus zumindest geduldete Vergewaltigungen, Tötungen von Zivilpersonen, Abtransport von Privateigentum....)?
Die Russen könnten aus der Ukraine abziehen, wenn sie denn wollten. Meiner Einschätzung nach gehen sie nur dann auf einen Waffenstillstand ein, wenn sie sich davon einen militärischen Vorteil erhoffen.
Vertraust Du den Worten des Präsidenten und des Verteidigungsministers eines Landes, welches Menschen deportieren und Lebensmittel abtransportieren lässt (plus zumindest geduldete Vergewaltigungen, Tötungen von Zivilpersonen, Abtransport von Privateigentum....)?
Die Russen könnten aus der Ukraine abziehen, wenn sie denn wollten. Meiner Einschätzung nach gehen sie nur dann auf einen Waffenstillstand ein, wenn sie sich davon einen militärischen Vorteil erhoffen.
Richte die Frage an die NZZ, die ich zitiert habe. Erst einmal die Info zur Kenntnis nehmen, die von einer seriösen, USA-freundlichen Zeitung kommt. Dass sie mal gerade nicht in die Mainstream-Propaganda passt, kein Grund zur Aufregung, Stefan, im nächsten Kommentar schreibt die NZZ wieder anders.
Ps.
Nach Deinen Maßstäben für politische Geschäfte oben, die ich unterstütze, dürften allerdings DE und die EU keine Verträge mehr mit den USA, welche gerade DE engste politischen Freunde sind, abschliessen nach den weltweiten USA-Foltergefängnissen während des Irakkrieges und der Afghanistankriege mit den vielen Drohnentötungen von Zivilisten.