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Klimawandel: Und alle schauen zu dabei - Seite 1164 - triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum
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09.01.2023, 13:40
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#9305
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Szenekenner
Registriert seit: 24.06.2019
Ort: Zürič
Beiträge: 1.285
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Zitat:
Zitat von svmechow
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Politiker:innen, die nur das sagen, was ihre Wählerschaft hören möchte, tragen nichtbzu diesem Prozess der Veränderung bei.
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Naja, das Problem besteht doch beiderseits: Du wählst möglichst Du den Politiker, der Deine Meinung vertritt. Wenn Du also Wert auf sozialen Ausgleich und Gerechtigkeit legst, wirst Du vermutlich nicht FDP wählen. Soweit so gut. Das Problem ist doch, dass von denen, die in Deine Richtung tendieren, Du den nimmst, der das von Dir angestrebte Ziel mit den wenigsten Grausamkeiten für Dich persönlich umsetzen will. Und der Politiker hat nun die Wahl, entweder ehrlich zu sein - und nicht gewählt zu werden - oder sagen wir mal kreativ mit der Wahrheit umzugehen um hoffentlich gewählt zu werden.
Du weisst also, Du wirst verarscht und der Politiker weiss, dass er Dich verarschen muss.
Ich glaube, dieses Dilemma löst man nur auf, wenn Politiker kein anderes Interesse daran hätten, gewählt zu werden, ausser die Probleme der Gesellschaft zu lösen. Und wir müssen erkennen, wer diese Politiker sind und diese dann wählen. Das ist aber alles sehr unrealistisch.
Von daher ist unsere Demokatie in der derzeitigen Form immer noch die beste aller schlechten Lösungen.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
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09.01.2023, 13:48
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#9306
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Szenekenner
Registriert seit: 01.03.2010
Ort: Frankfurt und Erfurt
Beiträge: 436
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Zitat:
Zitat von Siebenschwein
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Von daher ist unsere Demokatie in der derzeitigen Form immer noch die beste aller schlechten Lösungen.
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Volle Zustimmung! Und noch eine kleine Ergänzung:
Unsere Wirtschaftsform, der Kapitalismus, ist ebenfalls die beste (uns heute bekannte) unter allen schlechten Lösungen, um uns zu ernähren. Und ähnliches würde ich über den Preis als Stellgröße für die Zuordnung von knappen Ressourcen sagen. Da gehört Wohnraum und Energie dazu.
Und auch um hier Missverständnissen vorzubeugen. Ich halte Wohnraum für ein Menschenrecht. Daß man nun aber in München Schwabing oder in Berlin Mitte wohnen muss, sehe ich nicht.
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09.01.2023, 14:27
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#9307
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Szenekenner
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 9.041
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Zitat:
Zitat von Genussläufer
Volle Zustimmung! Und noch eine kleine Ergänzung:
Unsere Wirtschaftsform, der Kapitalismus, ist ebenfalls die beste (uns heute bekannte) unter allen schlechten Lösungen, um uns zu ernähren. Und ähnliches würde ich über den Preis als Stellgröße für die Zuordnung von knappen Ressourcen sagen. Da gehört Wohnraum und Energie dazu.
Und auch um hier Missverständnissen vorzubeugen. Ich halte Wohnraum für ein Menschenrecht. Daß man nun aber in München Schwabing oder in Berlin Mitte wohnen muss, sehe ich nicht.
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Solange Wohnraum in Berlin Mitte für die Reinigungskräfte des Bundestages oder die Krankenschwestern der Charite nicht bezahlbar ist, bleibt das propagierte Menschenrecht ein rein formales Papierrecht und die soziale Struktur entwickelt sich Richtung Paris / Banlieues. Deshalb muss es auch in Mitte für alle bezahlbaren sozialen und genossenschaftlichen Wohnungsbau geben. Die existientiellen Grundversorgungsleistungen sollten natürlich nach dem Preis marktwirtschaftlich abgerechnet, aber nicht allein danach verteilt werden, IMHO, wer ihn bezahlen kann. Zwischen einer sozialen Marktwirktschaft und einem Kapitalismus neoliberaler Ausrichtung bestehen durchaus deutliche Unterschiede.
Eine klima-neutrale Wirtschaft wird man erstens nur mit Eingriffen in die ökonomischen Grundgesetze des neoliberalen Kapitalismus und einem sozialen Ausgleich erreichen und zweitens mit einer vertrauensvollen Kooperation der weltweiten Wirtschaftsblöcke, ohne Wirtschaftskriege.
Geändert von qbz (09.01.2023 um 14:37 Uhr).
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09.01.2023, 14:41
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#9308
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Arne Dyck triathlon-szene Coach
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 21.405
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Zitat:
Zitat von qbz
Eine klima-neutrale Wirtschaft wird man erstens nur mit Eingriffen in die ökonomischen Grundgesetze des neoliberalen Kapitalismus und einem sozialen Ausgleich erreichen und zweitens mit einer vertrauensvollen Kooperation der weltweiten Wirtschaftsblöcke, ohne Wirtschaftskriege.
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Mir leuchtet ein, dass wir aus der Wachstumsspirale nicht herauskommen, wenn die Länder und Regionen miteinander in einem Wettbewerb stehen. Hinzu kommt: Das bewegliche Kapital bewegt sich stets dorthin, wie die Profite am größten sind, sofern ich den Aktienhandel richtig verstehe.
Nur: Wie kommen wir da raus? Ich verstehe das Ziel, nämlich eine mehr kooperative, nicht wachsende Wirtschaft. Ich verstehe aber nicht den möglichen Weg zu diesem Ziel.
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09.01.2023, 14:46
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#9309
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Szenekenner
Registriert seit: 01.03.2010
Ort: Frankfurt und Erfurt
Beiträge: 436
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Zitat:
Zitat von qbz
Solange Wohnraum in Berlin Mitte für die Reinigungskräfte des Bundestages oder die Krankenschwestern der Charite nicht bezahlbar ist, bleibt das propagierte Menschenrecht ein rein formales Papierrecht und die soziale Struktur entwickelt sich Richtung Paris / Banlieues.
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Ich würde Dir hier zustimmen, wenn es keine anderen mit dem ÖPNV zu erreichenden Wohnungen geben würde. Dem ist aber nicht der Fall. Es gibt in einigen Städten durchaus ein Problem. Das ist unbenommen. Was ist nun die Alternative?a
Zuordnung knapper Ressourcen über Parteibuch?
Zuordnung über Gefolgschaft?
Zuordnung über Gesinnung?
etc...
Habe ich alles erlebt und finde den Weg über Geld immer noch am wenigsten unattraktiv. Ich bin übrigens überzeugt, daß sich das Pricing schon aufgrund nicht mehr zur Verfügung stehender Arbeitskraft von selbst einpendelt. Wahrscheinlich geht das sogar schneller als von außen über Regelungen.
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09.01.2023, 14:53
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#9310
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Szenekenner
Registriert seit: 06.11.2015
Beiträge: 15.837
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Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Mir leuchtet ein, dass wir aus der Wachstumsspirale nicht herauskommen, wenn die Länder und Regionen miteinander in einem Wettbewerb stehen. Hinzu kommt: Das bewegliche Kapital bewegt sich stets dorthin, wie die Profite am größten sind, sofern ich den Aktienhandel richtig verstehe.
Nur: Wie kommen wir da raus? Ich verstehe das Ziel, nämlich eine mehr kooperative, nicht wachsende Wirtschaft. Ich verstehe aber nicht den möglichen Weg zu diesem Ziel.
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Andere Ziele: Wachstum z.B. in sozialen Projekten.
Wir sehen ja mittlerweile auch in wohlhabenden Gesellschaften eine Bündelung von Geld und Macht hin zu wenigen. Was also global passiert, passiert auch in diesen Ländern.
Wachstum ist nicht das Problem, ebenso wie es der Kapitalimus nicht ist. Im letzteren sind es die Exzesse, im ersten falsche Ziele.
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09.01.2023, 15:06
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#9311
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Szenekenner
Registriert seit: 07.01.2014
Ort: München
Beiträge: 1.088
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Zitat:
Zitat von keko#
Andere Ziele: Wachstum z.B. in sozialen Projekten.
Wir sehen ja mittlerweile auch in wohlhabenden Gesellschaften eine Bündelung von Geld und Macht hin zu wenigen. Was also global passiert, passiert auch in diesen Ländern.
Wachstum ist nicht das Problem, ebenso wie es der Kapitalimus nicht ist. Im letzteren sind es die Exzesse, im ersten falsche Ziele.
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Trotzdem bleibt Arnes Frage nach dem möglichen Weg zu diesem (internationalen) Ziel offen, oder nicht?
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09.01.2023, 15:18
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#9312
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Szenekenner
Registriert seit: 06.11.2015
Beiträge: 15.837
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Zitat:
Zitat von waden
Trotzdem bleibt Arnes Frage nach dem möglichen Weg zu diesem (internationalen) Ziel offen, oder nicht?
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Naja, da wäre schon mal die Erkenntnis hilfreich, dass wir gerade auf dem völlig falschen Weg sind. Statt internationaler Verträge höre ich nun was von "Zeitenwende" und "Stärkung der Ostflanke" und Aufrüstung. Wir verfallen komplett in regionalen Wettbewerb um Ressourcen. Da kannst du das Klima komplett knicken.
Die Auswirkung sieht man bereits im Kleinen, in Deutschland: man kauft vermehrt billig und weniger Bio. Das hat natürlich Auswirkungen.
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