ich habe mir im Winter einen "neuen" Stahlrenner gegönnt. Die Anführungszeichen bedeuten (natürlich), dass das Schätzchen schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Ich bin an diesem Angebot aber nicht vorbei gekopmmen, weil die Geometrie des Tandems sowohl für mich als auch für meine Freundin ideal gepasst hat, was bei meiner Körpergröße von 1,96m und dem Wunsch nach einem Tandem sonst wohl den Gang zum Rahmenbauer bedeutet hätte. Außerdem war der Preis einfach sagenhaft günstig; wahrscheinlich auch, weil es nicht so viele "Mutanten gibt, die Tandem fahren wollen;-)
Der Preis hatte natürlich aus seinen Preis: Es steht eine Totalüberholung an, was ich grundsätzlich eher attraktiv finde. Die festsitzende Sattelstütze, von der ich beim Kauf auch wusste, habe ich nun mit WD 40, ein paar Tagen Geduld,"etwas" Kraft und viel Gequietsche nun heraus bekommen. Im Sitzrohr befindet sich nun nur noch die Schlotze aus Rost und WD40...
Ich würde das nun so gründlich wie möglich reinigen, so weit ich da ran komme auch mit Stahlwolle, und die Sattelstüze gut gefettet wieder einsetzen. Nun also endlich zu meiner Frage: Gibt es sonst noch Tipps oder Dinge, die ich dabei beachten sollte?
Falls noch nicht geschehen, dann würde ich auch das Tretlager ausbauen und nachsehen was sich da so an Rost angesammelt hat. Mit viel wd40 und konsequentem Auswischen bekommt man den Rost gut raus.
Das kommt immer drauf an, wassd mit der Hütte vorhast.
Zwischen _irgendwie_fahrbereit kriegen und Komplettrestauration mit Neulack und Innenkonservierung ist so ziemlich alles möglich...
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
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habe zwar keine ahnung, fand aber alten Stahlrenner restaurieren ganz interessant.
Auch wenn ausgerechnet die Stattelstütze nicht Thema ist.
vielen Dank, sehr interessant!(1) Aber sooo alt dist die "Hütte" nun auch wieder nicht
Zitat:
Zitat von bergflohtri
Falls noch nicht geschehen, dann würde ich auch das Tretlager ausbauen und nachsehen was sich da so an Rost angesammelt hat. Mit viel wd40 und konsequentem Auswischen bekommt man den Rost gut raus.
Tretlager bzw. Exzenter ist draußen, weil ich da meine 185mm Kurbeln vom Vorgängertandem montieren will. Da unten sieht noch alles gut aus und die Demontage war auch kein Problem.
Zitat:
Zitat von sybenwurz
Das kommt immer drauf an, wassd mit der Hütte vorhast.
Zwischen _irgendwie_fahrbereit kriegen und Komplettrestauration mit Neulack und Innenkonservierung ist so ziemlich alles möglich...
Ich möchte mit dem Tandem zum einen die Möglichkeit haben, mich nicht zwischen Radfahren oder meiner Freundin entscheiden zu müssen. Wenn sie da weiterhin so viel Spaß dran hat wie bisher, kann ich mir auch mehrtägige Ausflüge damit vorstellen. Denn die Basis - Stabiles hochwertiges Markentandem mit entsprechenden Gepäckträgern und Laufrädern mit 48 Speichen(2) - gibt das her
Deswegen sage ich mal _gut_ und _nachhaltig_ fahrbereit machen und an meine Wünsche anpassen:
Statt 8-fach Lenkerendschalthebel neue 10-fache STIs , weil ich schon finde, dass es gerade beim Tandem ein Sicherheitsgewinn ist, die Pfoten immer an der Bremse haben zu können.
Neue Bremsen, die zugehörigen Züge als "NOKONs", damit die mechanisch betätigten Seilzugbremsen möglichst wenig Verluste in den Zügen haben. Denn hydraulische Maguras gehen wegen des favorsierten Rennlenkers nicht und hydraulische Scheibenbremsen (die ich bei einem Tandem durchaus in Betracht ziehen würde;-) gehen wegen des Alters der "Hütte" nicht. Bzw meint Edith, dass der Aufwand dafür zu hoch wäre und man dann doch besser gleich zum Rahmenbauer gepilgert wäre.
Damit sind dann alle Verschleißteile ohnehin neu und die Karre entspricht dann auch meinen Wünschen so weit wie möglich.
Ansonsten finde ich die Basis noch sehr gut: Keine Lackschäden und bis auf die eine festsitzende Sattelstütze auch kein Rost oder sonstige Beschädigungen. Die hintere Sattelstütze und der Vorbau gingen z.B. ohne irgendwelche Probleme raus.
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Wie immer wären Bilder hilfreich.
Hm, vom Inneren des Sitzrohrs ein aufschlussreiches Bild zu machen, ist für mich schon eine Herausforderung, von der ich auch nicht sicher bin, ob ich sie annehmen werde.
Wenn ich mir das von oben noch sichtbare Rohrinnere so ansehe, bekomme ich das mit etwas Stahlwolle oder einer kleinen Drahtbürste ohne viel Aufwand wieder blank. Daher die Eingangsfrage dieses Fadens etwas präzser gestellt: Kann/muss/sollte ich da wegen der Nachaltigkeit(s.o.) noch mehr machen? Gibt es irgendwelche Tricks für die Beurteilung und Bearbeitung des Rohrinneren, an das ich so nicht so ohne weiteres herankomme?
Viele Grüße,
Christian
(1) Hach, das waren noch Zeiten als ich als Schüler erst wie blöde auf den (/§"&%)§( Keilen herum gehämmert habe, um die Kurbeln anschließen mit den ergonomisch günstigen 175°/185° zu montieren. V-Motor sozusagen;-)
(2) Schon klar, dass Viele heutzutage der Ansicht sind, dass das nicht nötig wäre. Es zeigt mir aber, dass das Rad zu seiner Zeit schon als richtiges Tandem konzipiert wurde.
N echter V-Motor hat keinen Hupzapfenversatz, Klugschicemodus aus.
Daher kommt auch die stete Diskussion, wann ein Boxer-Motor ein Boxermotor ist (nämlich wenn die sich gegenüberliegenden jeweils gleichzeitig auf und ab gehen (sich also beim Nachuntengehn 'boxen') und wann ein V-Motor mit 180° Zylinderwinkel (wenn sich gegenüberliegende Kolben das Pleuel aufm gleichen Hubzapfen haben, damit also einer nach unten und der andre gleichzeitig nach oben geht und umgekehrt).
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.