Ich bin hin- und hergerissen was die Hybrids a la i3 anbelangt. Der Diesel war ja die Rettung hinsichtlich CO2 im Vergleich zum Benziner. Jetzt hat man lokale NOx Probleme identifiziert - das CO2 Problem gibt es noch immer - also fährt man besser elektrisch, dann hat man wenigstens keine lokalen NOx Probleme mehr. Soweit der Plan. Jetzt kommt mit dem Hybrid der Benziner wieder zurück. Wir erinnern uns an das CO2 Problem. Diesel Hybrid baut keiner, weil die Abgasnachbehandlung zu teuer ist. Und wenn man schon Akku an Board hat, kann man auch wieder ne CO2 Schleuder einbauen. Also so wirklich weiß ich nicht was ich davon halten soll.
Das Hauptproblem beim Verbrenner ist die immense Bandbreite an Leistung die er Abdecken muss. Von Standgas mit vielleicht 1kW für Klima, Lichtmaschine etc.. bis kurzzeitig mal 100kW oder mehr beim Überholen.
Gerade der häufige Kurzstrecken- und Stadtverkehr ist in Punkto Emissionen und Verbrauch das Hauptproblemfeld des Verbrenners. Abgasreinigung kalt -> hohe Emissionen, Probleme mit Regeneration von Filtern, höherer Verbrauch in kaltem Zustand, schlechter Wirkungsgrad gerade im unteren Teillastbereich.
Andererseits gibt es in Punkto CO2 kaum etwas effektiveres als einen kleinen Diesel im PKW auf Langstrecke. Einen kleinen Diesel als Range-Extender bekommt man heut auch problemlos in den Griff was Emissionen betrifft. Weitgehend gleichmäßig höhere Last, kein Leerlauf, kein Kurzstreckenbetrieb.
Bei LKW könnte ich mir für den Anfang schon viel Gewinn mit einem kleinen Akku für Standphasen vorstellen. Wie viele LKW-Motoren laufen ewig im Standgas nur um einen kleinen Luftkompressor, eine Hydraulik in Gang zu halten oder im reinen Rangierverkehr. Da braucht es keine hohen Leistungen oder riesen Akkukapazitäten um Stunden an Motorlauf zu sparen.
Andererseits gibt es in Punkto CO2 kaum etwas effektiveres als einen kleinen Diesel im PKW auf Langstrecke. Einen kleinen Diesel als Range-Extender bekommt man heut auch problemlos in den Griff was Emissionen betrifft. Weitgehend gleichmäßig höhere Last, kein Leerlauf, kein Kurzstreckenbetrieb.
Ja, ich weiß. Es is halt zu teuer. Dann kauft’s kaum einer. Aber die Hybrids müssen halt verkauft werden, damit der CO2 Flottenausstoß passt. Es nervt etwas, weil es echt gute, brauchbare Lösungen gäbe, die Politik aber nicht in der Lage ist, dass Richtige richtig zu fördern.
Was heißt zu teuer? Die Plug-Ins die derzeit verkauft werden spielen alle in teurer Preiskategorie. Und haben überwiegend ziemlich lange Lieferzeiten wenn man denn einen haben will, scheinen sich also irgendwie schon zu verkaufen.
Aber genau da ist ja der Punkt warum die eben nicht im günstigen Segment angeboten werden. Statt dem 150PS aufwärts Verbrenner mit dem 45PS Motor aus dem Kleinwagen.
Nicht Geld, Image. Guck dir mal im Netz Diskussionen z.B. über BMW an. Wie kann man nur einen 200PS 4zyl anbieten. Der kann zwar eigentlich alles besser, aber nee, bei 200PS gehört der 3 Liter Sechszylinder unter die Haube, nicht so ein neumodischer 4zylinder.
Da stell dir mal eine Oberklasse vor mit einem 50PS-Motörchen. Egal wie wenig der Verbraucht und wie gut die Fahrleistungen mit E-Unterstützung sind, der macht nicht genug her.
Im Moment ist es leider so dass Energie verschwenden zu können eins der ultimativen Statussymbole ist und umweltfreundliches Verhalten einen überaus negativen Touch (Verzicht, Ökoterror, Abzocke, ...) hat. Technisch könnten wir schon viel weiter sein - ohne realen Verzicht.
Auf die Politik zu schimpfen ist zu einfach, machen. Die Kaufentscheidung für das eigene Auto fällt nicht die Politik. Das Gaspedal betätigt man selber. Die Entscheidung ob man in Urlaub fliegt trifft man selber. Die Entscheidung ob man die Brötchen beim Bäcker in 2km zu Fuß, per Rad oder per Auto holt trifft man selber.
Mit zu teuer meine ich, dass zusätzlich zu dem eh schon hohen Preis eines Benzinhybrids die vergleichsweise aufwendige Abgasnachbehandlung eines Diesels nochmal oben drauf käme. Dabei wäre ein Dieselhybrid die sofort verfügbare „best of breed“ Technologie. Leider wird die nicht in Produkten umgesetzt.
Ich finde die Politik kommt viel zu gut weg. Ordnungspolitik ist immer noch Aufgabe des Staates und nicht Pflicht zur Selbstbegrenzug durch die Unternehmen. Eine Förderung, die einen Anreiz zum Kauf eines Dieselhybrids gibt, halte ich hinsichtlich der CO2 Problematik für besser als eine Förderung, die es den Unternehmen überlässt, einen Benzinhybrid anzubieten.
Die Industrie will Geld verdienen, also baut sie was gekauft wird. Solange große SUV mit viel PS absolute Renner am Markt und besonders spritsparende Modelle Ladenhüter sind ... ist ja nicht so als wenn es nicht auch Diesel-Hybride am Markt geben würde.
Im Moment ist es leider so dass Energie verschwenden zu können eins der ultimativen Statussymbole ist und umweltfreundliches Verhalten einen überaus negativen Touch (Verzicht, Ökoterror, Abzocke, ...) hat. Technisch könnten wir schon viel weiter sein - ohne realen Verzicht.
Auf die Politik zu schimpfen ist zu einfach, machen. Die Kaufentscheidung für das eigene Auto fällt nicht die Politik. Das Gaspedal betätigt man selber. Die Entscheidung ob man in Urlaub fliegt trifft man selber. Die Entscheidung ob man die Brötchen beim Bäcker in 2km zu Fuß, per Rad oder per Auto holt trifft man selber.