Zitat:
Zitat von Necon
Das finde ich sehr interessant. Hast du da etwas mehr Literatur dazu bzw links oder ähnliches
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Also zuerst habe ich gemerkt, wie ich ganz ordentliche 10km Zeiten laufen konnte obwohl ich in den Wochen und Monaten davor nur progressive Dauerläufe und kurze schnelle Steigerungen (80-200m) gelaufen bin.
Dann hörte ich wie beispielsweise NAU Coach Mike Smith von "overprescription of Vo2max work" redet und dass man mit moderatem Training sehr weit kommen kann. Seine Jungs haben 3 Mal hintereinander die NCAA Teamwertung im Crosslauf gewonnen.
Vor knapp einem Jahr hörte ich untenstehenden Podcast mit Stephen Seiler. Bis dahin dachte ich immer dass er die beiden Pole "locker"und "Kotzgrenze" empfiehlt. Dabei lernte ich aber, dass seine untersuchten Eliteathleten eher bei 90% statt 95% trainierten, dafür aber mehr Umfänge in dieser Zone akkumulieren. Er empfiehlt auf 40, 50 oder gar 60 Minuten auszubauen. Ein Ruderer (Wettkmapfzeit 6 min) habe als Schlüsseleinheit wöchentlich 6x10min absolviert.
https://www.hmmrmedia.com/2018/02/ga...tephen-seiler/
Momentan herrscht auf Letsrun ein ziemlicher Hype um Coach "Tinman". Der schwört auf seine CV (Critical Velocity) einheiten. Grundsätzlich wird im Bereich von 90% der Vo2max gelaufen was ungefähr der 30 min Wettkampfgeschwindigkeit entspricht. Dies sei der ideale Bereich um besser zu werden.
In einer Typischen Einheit werden rund 20 min in dieser Zielpace absolviert und danach noch Hügelsprints und/oder "strides" gerannt.
Tinman sieht das als perfekte Grundlage für Athleten von 1500m bis hin zum Marathon. Harte anaerobe Läufe lässt er auch die Mittelstreckler nur sehr begrenzt vor den Wettkämpfen laufen. "CV" und "Hills" zusammen mit lockerem Umfang bringen einen sehr weit.
https://blog.finalsurge.com/final-su...nman-schwartz/
Die Theorie dahinter ist hier grob erklärt:
http://www.letsrun.com/news/2016/02/...muscle-fibers/
Grundsätzlich trainiere ich so sehr gerne und es geht mir auch relativ locker von der Hand. Ich kann mich im Training eigentlich gut bis an meine Grenzen pushen. Aber dann erlebe ich die besten Tage häufig irgendwann mal in einer Einheit und nicht im Wettkampf. Daher lasse ich im Training nun häufig etwas im Tank und spare das für die Rennen auf. Da ich aber auch viele Wettkämpfe absolviere komme ich trotzdem immer mal wieder in den Genuss meine Grenze zu spüren.
Auf jeden Fall habe ich mich letzten Samstag ziemlich stark gefühlt im Rennen, konnte Rhythmuswechsel mitgehen und den anderen in der Gruppe auch etwas weh machen, bzw. diese sprengen. Und Tempoverschärfungen und Steilhänge habe ich sehr gut toleriert und bin gegen Ende nicht eingegangen.