gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Trainingslager Südbaden
Triathlon Trainingslager Südbaden
Keine Flugreise
Deutschlands wärmste Gegend
Kilometer sammeln vor den Wettkämpfen
Traumhafte Trainingsstrecken
Training auf dem eigenen Rad
25.05.-02.06.2024
EUR 390,-
Inferno Triathlon - Seite 113 - triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum
Zurück   triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum > Wettkämpfe > Langdistanz und Mitteldistanz
Registrieren Benutzerliste Suchen Heutige Beiträge

Antwort
 
Themen-Optionen
Alt 20.08.2018, 10:08   #897
dagro
Szenekenner
 
Registriert seit: 05.06.2008
Ort: Zürich
Beiträge: 334
Glückwunsch auch von mir an alle Finisher!
Was für ein episches Gemetzel wieder beim Inferno-Triathlon, dafür liebe ich das Rennen einfach..

Für mich selbst lief es bis zur MTB-Abfahrt sehr vielversprechend. Solides/angenehmes Schwimmen (2min schneller als 2017), zügiger aber kontrollierter Rennradpart (3min schneller als 2017) und auch auf die kleine Scheidegg bin ich mit MTB für meine Verhältnisse sehr zügig und kontrolliert raufgekommen (3min schneller als 2017).
Dann in der Abfahrt nach dem Wurzelstück ein Geräusch wie zerbrochenes Glas und Zischen, kompletter Plattfuss zwei Kurven später. Schlauch gewechselt und ziemlich genau meine 8min Vorsprung zu 2017 durch Standzeit wieder eingebüsst. Ärgerlich.
Beim Laufen musste ich dann bereits bis Mürren einsehen, dass ich mit 5 Monaten Laufpause leider nicht annähernd an die gute Laufzeit von letztem Jahr rankommen würde. Bis Mürren also schon viel gewandert und dort 15min hinter meinem Laufzeitplan durchgegangen. Von Mürren bis Schilthorn dann auch motorisch gemerkt (erste Krampfanzeichen), wieviel wirklich fehlt und weitere 20min verloren.
In Summe dann mit 10:28 reingekommen, aber wirklich ein sehr harter Kampf. Den man bei der Kulisse allerdings deutlich mehr zu schätzen/geniessen weiss, als bei einem City-IM-Marathon 1-2 10km-Runden gehen zu müssen.

Von daher ein wirklich sehr schöner Abschluss (u.a. Wetter, Leute, Bergpanorama), auch wenn ich mir geschworen habe, erst wieder bei einem Triathlon an den Start zu gehen, wenn die Laufform passt.

Aber nach meiner vierten Teilnahme gilt nach wie vor: Den Inferno kann ich nur vorbehaltlos empfehlen!
dagro ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 20.08.2018, 10:12   #898
Stefan
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von triconer Beitrag anzeigen
Ist das stressfrei zu bewältigen oder fängt der Wettkampf quasi da schon an?
Das geht ohne Stress. Du musst den Wettkampf aber so planen, dass Du am Freitag schon nach dem Mittag vor Ort bist. Check-In ist von 12 bis 5 und das ist keine Sache von 20 Minuten, da Du an verschiedene Orte musst.

Schau Dir auf der Karte an, wo Oberhofen, Grindelwald,Stechelberg und Mürren liegen (nach Mürren kommst Du nicht mit dem Auto).


Aus der Ausschreibung für den Inferno 2018:

Freitag, 17. August 2018
  • 12.00 - 17.00 Check-in in den Wechselzonen Oberhofen (Road Bike), Grindelwald (Mountain Bike) und Stechelberg (Run)
  • 18.00 Athleten-Briefing in Mürren (Teilnahme wird dringend empfohlen!)
  Mit Zitat antworten
Alt 20.08.2018, 10:29   #899
Roini
Szenekenner
 
Benutzerbild von Roini
 
Registriert seit: 12.06.2007
Ort: Rheinhausen
Beiträge: 516
Zitat:
Zitat von triconer Beitrag anzeigen
Haltet ihr die Ideen für folgerichtig? und habt ihr noch Erfahrungswerte?

Wie ist das mit der Logistik im Vorfeld? Da geht ja auch einiges an Zeit drauf? Ist das stressfrei zu bewältigen oder fängt der Wettkampf quasi da schon an?
Kann dir nur mal meine Erfahrungswerte weitergeben.

Da ich eh ein schlechter Schwimmer bin habe ich das Schwimmtraining auf ein Minimum reduziert.
Laufen war auch nur rudimentär, da ich ähnlich wie Mirko gerade bei langen Einheiten schnell Probleme bekomme. Längster Lauf in der Vorbereitung waren 18 km.
Laufen ist allerdings trotz aller Probleme meine beste Disziplin.

Eine spezielle Vorbereitung hatte ich nicht, bin nach Lust und Laune eher mehr MTB als Rennrad gefahren. Blöd halt das es in der rheinischen Tiefebene keine Berge zum trainieren gibt.

Es kommt meiner Meinung nach darauf an mit welchem Ziel man das ganze Unternehmen angeht. Für mich war ein Hauptgrund für den Inferno das Ganze mal losgelöst von Zeiten und Platzierungen zu bewältigen. Da hilft es auch dann sich gerade auf dem Rad und dem MTB ein wenig zurückzunehmen da die letzten 8 Kilometer auch bei konservativer Renneinteilung ganz schön an die Substanz gehen.

Mein Rennen am Samstag lief dann auch mehr oder weniger wie geplant.
Insgesamt gut 25 Minuten in diversen Wechselzonen verbracht
bei den Radparts gut zurückgehalten
und dann gut gelaunt nach 11:54 im dichten Nebel oben aufgeschlagen.

Ich denke mal jeder Athlet mit ein wenig Erfahrung auf längeren Distanzen und halbwegs zielgerichteter Vorbereitung wird innerhalb der Cut Off Zeit oben ankommen. Passieren kann im Gebirge natürlich immer was und das Wetter war am Samstag ja schon fast perfekt.

Zum Abschluss noch eine Bitte an alle zukünftigen Teilnehmer:
Bitte haltet euch doch an das eindringliche "No Littering" Gebot des Veranstalters.
Mir blutet da jedes mal das Herz wenn ich im Gebirge weggeworfene Getlüten und Riegelverpackungen sehe. Wäre wirklich sehr schade wenn aus diesem Grund eine solch tolle Veranstaltung nicht mehr durchgeführt werden könnte.

Noch ein paar Worte zum Einrichten der Wechselzonen am Samstag:
Eigentlich ganz stressfrei möglich. Am besten so einteilen, dass man so um 17:00 in Mürren ankommt.
Dann kann man gemütlich einen Teller Nudel essen und die Wettkampfbesprechung mitnehmen.
Roini ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.08.2018, 10:30   #900
MatthiasR
Szenekenner
 
Benutzerbild von MatthiasR
 
Registriert seit: 27.08.2009
Ort: Angelbachtal
Beiträge: 3.313
Zitat:
Zitat von Stefan Beitrag anzeigen
Für 2018 konnte man kurzfristig nachmelden.
Zitat:
Zitat von Stefan Beitrag anzeigen
Du hättest Dich bis kurz vorher anmelden können. .
Allerdings wird es dann noch teurer als es eh schon ist.

Gruß Matthias
__________________
Follow me on Strava: https://www.strava.com/athletes/20063929
MatthiasR ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 20.08.2018, 10:43   #901
felix__w
Szenekenner
 
Benutzerbild von felix__w
 
Registriert seit: 23.10.2006
Ort: Aegerten, Schweiz
Beiträge: 5.117
Zitat:
Zitat von MatthiasR Beitrag anzeigen
Allerdings wird es dann noch teurer als es eh schon ist.
Wobei es für eine LD mit dem was geboten wird nicht wirklich teuer ist.

Zitat:
Zitat von dagro Beitrag anzeigen
Solides/angenehmes Schwimmen (2min schneller als 2017)
Wir sind 8s auseinander aus dem Wasser gekommen.

Zitat:
Zitat von triconer Beitrag anzeigen
Ich würde das daher ausbauen und evtl. mich mal im Crosstriathlon als Vorbereitung versuchen. Ebenso Koppeleinheiten mit Rennrad und Mtb ins Training einbauen. ?
Bei einem Crosstriathlon ist die MTB-Strecke technisch meist deutlich schwerer zu fahren.
RR-MTB Koppeleinheiten halte ich auch nicht für notwendig.

Felix
__________________

2019: 16.6.Zytturm Tri 23.6. Aletsch HM 6.7.Zermatt Ultra-Mara 11.8. Sierre-Zinal 17.8.Inferno HM ? 7.9.Gemmi Tri 14.9.MD Seeland 21.9. Double Vertical km Chando

http://www.family-weilenmann.net/Sport/
felix__w ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.08.2018, 19:32   #902
triconer
Szenekenner
 
Benutzerbild von triconer
 
Registriert seit: 12.01.2013
Ort: Hohenlohe
Beiträge: 1.501
Ich danke Euch für die hilfreichen Rückmeldungen
triconer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.08.2018, 11:35   #903
carolinchen
Szenekenner
 
Benutzerbild von carolinchen
 
Registriert seit: 11.08.2008
Ort: eppele
Beiträge: 4.848
EPISCH!
Es ist schon viel geschrieben worden und es gibt nicht viel hinzuzufügen!Danke für die Glückwünsche!
Geniales Wetter, randiose Aussichten und immer ein bisschen Kampf gegen sich selbst und die gewaltige Natur. Schwimmen war easy dieses Mal, fast warm und gute Sicht.
Auf dem Rennrad bekommt an der großen Scheidegg gezeigt was richtig steil ist
Moutainbike für mich als unfähige Abfahrerin machbar aber sehr anspannend.
Tja und Laufen....ich wollte da hoch und hatte nur den Cutoff im Hinterkopf.
Das Ziel ist das Ziel!
Leider hat mich der Regen erwischt und dann war es die letzen 2 Kilometer sehr ungemütlich und ich war leider sehr ausgefroren.
Gestern habe ich darüber nachgedacht wie lange ich als alternde Athletin da noch den Cutoff schaffen könnte.
Es gibt nicht mehr viele Rennen die mich reizen oder die ich machen kann aber diese ist eine Wiederholung wert!
carolinchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2018, 14:46   #904
Roini
Szenekenner
 
Benutzerbild von Roini
 
Registriert seit: 12.06.2007
Ort: Rheinhausen
Beiträge: 516
Anbei noch mein Bericht zum Rennen. Die Bilder bekomme ich leider irgendwie nicht hochgeladen:

Am 18.08. war es endlich soweit und um 06:30 fiel in Thun der Startschuss zum längsten, schwersten aber auch schönsten Triathlon meiner bisherigen „Karriere“.
Dabei galt es im wunderschönen Berner Oberland folgende Teildisziplinen zu bewältigen:

Schwimmen 3,1 km
Rennrad 97 km 2.145 hm
Mountainbike 30 km 1.180 hm
Berglauf 25 km 2.175 hm

Start ist in Thun und nach der Überquerung des Thuner Sees in Richtung Oberhofen geht es mit dem Rennrad über den Beatenberg und die Große Scheidegg nach Grindelwald.
Mit dem Mountainbike dann über die Kleine Scheidegg (die übrigens höher ist als die Große Scheidegg ;-) über Lauterbrunnen nach Stechelberg.
Von dort geht der Lauf erst wieder zurück nach Lauterbrunnen und dann über Mürren auf das fast 3.000 Meter hohe Schilthorn
Die erste Herausforderung bestand nun darin, am Freitag drei Wechselzonen einzurichten und dabei die total unterschiedlichen Wetterprognosen der bekannten Wetter Apps zu berücksichtigen.
Gefühlt habe ich meinen halben Kleiderschrank durchs Berner Oberland gefahren.
Die Wetterprognosen von der Wettkampfbesprechung (meine erste auf der tatsächlich ein eigens dafür verpflichteter Meteorologe das Wetter prognostizierte) verhießen nichts Gutes. Regen und kühle Temperaturen einer aufziehenden Kaltfront sollte vor allem auf der technisch schwierigen Abfahrt mit dem Rennrad in Richtung Grindelwald extreme Vorsicht walten lassen.
Aber in den Bergen kommt es ja Gott sei Dank des Öfteren anders als man denkt und so fing der Tag mit Sonnenschein an und dies sollte sich auch lange genug halten.

Schwimmen (Thun – Oberhofen 3,1 km)
Da ich als bekannt schlechter Schwimmer bei der Anfangsdisziplin so wenig wie möglich Körner verschießen wollte habe ich mir vorgenommen in ungefähr einer Stunde die Schwimmstrecke hinter mich zu bringen. Dabei habe ich jedoch nicht bedacht, dass der einzige Orientierungspunkt ein Schloss auf der gegenüberliegenden Seeseite ist. War dies in der Morgendämmerung noch beleuchtet und gut sichtbar wurde das Licht pünktlich zum Start natürlich ausgeschaltet.
Ich habe dann zwar versucht mich an der einen oder anderen Mitschwimmer zu orientieren aber die sind anscheinend auch nicht immer den direkten Weg geschwommen. Schlussendlich standen auf meiner Uhr dann 3.300 Meter und eine Schwimmzeit von 01:04. Alles im Rahmen.
Nach dem Schwimmausstieg gab es eine weitere Premiere denn ich ging zum ersten Mal in ein Wechselzelt. Das Ausziehen des Neos und des Einteilers ging dann auch noch recht flott vonstatten. Über das Anziehen von Radhose, Armlinge, Funktionsshirt, Trikot und Socken hülle ich lieber den Mantel des Schweigens. Dies hatte schon was Slapstick mäßiges. Zum Glück waren da keine Fotografen im Zelt. Dies führte dann am Ende zu einer phänomenalen Zeit von 9 Minuten und 15 Sekunden für den ersten Wechsel…

Rennrad (Oberhofen – Grindelwald 97 km 2.145 hm)
Ohne große Einrollphase ging es dann direkt in den ersten Anstieg auf den Beatenberg. Ich habe mir vorgenommen gerade am Anfang das Rennen so locker wie möglich anzugehen und so fuhr ich für meine Verhältnisse relativ gemütlich den Berg hoch. Die Abfahrt nach Interlaken zählte dann zu den ersten Highlights des Tages. Super Belag, gut einsehbare Kurven und Spitzengeschwindigkeiten um die 90 km/h machten das Ganze zu einem kurzweiligen Vergnügen.
Unten angekommen mussten dann flache 40 km am See entlang Richtung Meiringen in Angriff genommen werden. Leider musste ich relativ schnell feststellen, dass die ungefähr 15 Mann starke Gruppe diesen Abschnitt gerne als RTF fahren wollte. Nun gab es zwei Möglichkeiten. Gas geben um vorne weg zu fahren mit der Gefahr sich total zu verheizen oder mit fahren und ein schlechtes Gewissen haben. Ich habe mich dann für die dritte Variante entschieden und bin gemütlich am Ende der Gruppe mit regulärem Abstand hinterher gezuckelt mit dem schönen Nebeneffekt, dass ich relativ erholt die 1.400 finalen Höhenmeter auf die Große Scheidegg in Angriff nehmen konnte.
Bei einer durchschnittlichen Steigung von fast 10% und einzelne auch längere Rampen mit an die 20% Steigung stellten diese 15 km die erste große Herausforderung des Tages dar.
Oben angekommen muss ich das noch mal revidieren, denn die eigentliche Challenge war nun die Abfahrt in Richtung Grindelwald. Die Straße ist eng, steil, hat einen schlechten Belag und zu allem Überfluss auch noch enge kaum einsehbare Kurven. Da wünschte ich mir mehr als einmal ein Rennrad mit Scheibenbremsen. Aber irgendwie kam ich dann doch nach einer Gesamtfahrzeit von 4 Stunden und 15 Minuten in der Wechselzone 2 an. Da ging dann erst einmal wieder die Umzugsarie von Wechselzone 1 weiter. Diese Mal aber deutlich schneller. Nach 6 Minuten und 40 Sekunden war ich auf dem Mountainbike.

Mountainbike (Grindelwald – Stechelberg 30 km 1.180 hm)
Von Grindelwald aus ging es dann ohne jegliche Flachpassage in einem Rutsch die knapp 1.200 Höhenmeter Richtung Kleine Scheidegg hoch. Am Anfang noch auf Asphalt mit moderater Steigung, später dann auf Schotter mit Rampen jenseits der 25%. Landschaftlich absolut atemberaubend, da man fast ständig die Eiger Nordwand im Blick hat. Auf dieser Etappe hat mich zum Teil meine Frau auf ihrem E-Bike begleitet. Gerade an den steilen Schotter-Rampen gingen mir dann die Sprüche wie: „ich fahr mal mit Turbo hoch und mach dann oben ein Bild wenn du ankommst“ doch gehörig auf den Zeiger. Da muss ich unbedingt mal beim Thomas nachfragen ob er mir für solche Situationen nicht eine Fernbedienung zur Verfügung stellen kann um mal kurzzeitig den Akku abzustellen.
Ob es für meine Beine dann so schlau war die Rampen mit dem kleinsten Gang hochzuschleichen oder ob es nicht sinnvoller gewesen wäre bei einem Geschwindigkeitsvorteil von gefühlten 0,3 km/h mit dem Großteil der schiebenden Athleten hochzulaufen kann ich auch abschließend nicht beantworten. Immerhin hab ich ein jetzt ein Bild das beweist, dass ich gefahren bin 
Bei der Abfahrt nach Lauterbrunnen ging es zuerst mit Highspeed auf Schotter entlang und zum Schluss noch einen recht spaßigen Trail mit einigen schönen engen Kurven runter.
Warum die meisten meiner Mitstreiter den Trail schiebend überwunden haben wird mir wohl auf ewig ein Rätsel bleiben. In Stechelberg angekommen dann das bekannte Prozedere. Ausziehen, anziehen, Frisur richten und ab auf die Laufstrecke. Sensationelle 6 Minuten und 43 Sekunden für den dritten Wechsel.

Berglauf (Stechelberg - Schilthorn 25 km 2.175 hm)
Auf den ersten ca. 5 km der abschließenden Laufstrecke kam ich dann in den Genuss von etwas welches ich bis zum Ende des Tages nicht mehr erleben durfte: laufen mit einer Geschwindigkeit bei der man tatsächlich auch von laufen sprechen kann. Von Stechelberg ging es nämlich tatsächlich erst einmal größtenteils bergab in Richtung Lauterbrunnen. Von da ab war dann aber Schluss mit lustig.
Die ersten paar Kilometer durch den Wald hoch nach Mürren konnte ich noch im Laufschritt bewältigen. Spätestens beim Abzweig auf einen steilen Wurzeltrail musste ich dann wie 100% aller Athleten um mich herum in den Kampfwandern-Modus wechseln. So ging es dann erstmal im Schneckentempo bergauf bis kurz vor Mürren wieder fast 3 km halbwegs normales laufen möglich war. In Mürren angekommen war ich dann total begeistert von der tollen Stimmung und den Anfeuerungen entlang der Strecke. Und da sagt noch wer, dass die Schweizer ein eher zurückhaltendes Volk sind 
In Mürren konnte man am Vortag noch eine Tasche mit warmen Klamotten hinterlegen und so kam was kommen musste: der vierte Wechsel in rekordverdächtigen 4 Minuten und 44 Sekunden.
Da der Gipfel zu diesem Zeitpunkt schon komplett im Nebel lag habe ich mich trotz immer noch angenehmer Temperaturen für die lange Variante entschieden. Außerdem hatte ich einen Trailrucksack mit genügend Proviant und einer zusätzlichen Jacke deponiert.
Als ich mich im Vorfeld mit den Strecken beschäftigt habe hieß es immer wieder, dass der eigentliche Wettkampf erst ab Mürren anfängt und im Nachhinein kann ich sagen: das stimmt zu 100%.
Ab Mürren sind es noch knapp 1.400 Höhenmeter verteilt auf 8 km. Da kann sich ja jeder ausrechnen, dass da nicht mehr viel mit rennen geht. Blöderweise hat es mir dann schon am ersten steilen Anstieg nach der Verpflegungsstation irgendwie den Stecker gezogen obwohl bis dahin alles perfekt nach Plan lief. Zu allem Überfluss hat sich dann auch ziemlich schnell das bis dahin sehr gute Wetter verzogen und wir sind dann in einer Gruppe von 5 bis 6 Mann durch den immer dichter werdenden Nebel von Verpflegung zu Verpflegung gewandert. Ab und zu dachte ich schon in meinem Delirium, dass ich mich in einer Folge von „The Walking Dead“ befinde. Zumindest habe ich mich so gefühlt.
Kurz vor dem kompletten Exitus habe ich mich dann doch daran erinnert was mir in solchen Momenten schon oft geholfen hat: Cola, Cola, Cola Cola
Ein Dreifaches hoch auf die ungesunde schwarze Brause die zu 150% aus Zucker besteht.
Nachdem ich an jeder Verpflegungsstation 5 bis 6 Becher von dem Zeug inhaliert hatte ging es mir zum Ende des Rennens wieder halbwegs gut und ich konnte guter Dinge den finalen Anstieg angehen. Man muss da allerdings dazu sagen, dass gerade der letzte Kilometer vor der erlösenden Treppe auf dem Schilthorn an Boshaftigkeit kaum mehr zu überbieten ist.
Eine Mischung aus Hochgebirgswanderweg und Klettersteig mit Seilen gesichert welcher ursprünglich bestimmt nicht dazu gedacht war, dass ein paar durchgeknallte Ausdauersportler dort mit letzter Kraft in ihren 200 Gramm schweren Wettkampfschuhen da hochkraxeln.
Am Ende kam dann doch die Treppe und nach insgesamt 11 Stunden und 54 Minuten war ich oben am Ziel angelangt. Hallelujah.

Fazit
Hammerhartes aber wunderschönes Rennen. Landschaftlich eigentlich nicht zu überbieten. Man sollte jedoch schon ein Faible für lange und steile Anstiege haben
Roini ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort


Themen-Optionen

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge anzufügen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

vB Code ist An.
Smileys sind An.
[IMG] Code ist An.
HTML-Code ist Aus.
Gehe zu

Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 12:05 Uhr.

Durchbruch: Was wirklich schneller macht
Persönliche Tipps aus dem Training der Triathlon-Langstreckler Peter Weiss und Arne Dyck
Wettkampfpacing Rad
Nächste Termine
Anzeige:

triathlon-szene.de

Home | Impressum | Datenschutz | Kontakt | Forum

Social

Forum
Forum heute
Youtube
facebook
Instagram

Coaching

Individuelles Coaching
Trainingspläne
Gemeinsam zwiften

Trainingslager

Trainingslager Mallorca
Trainingslager Deutschland
Radtage Südbaden
Alle Camps

Events

Gemeinsamer Trainingstag
Gemeinsames Zeitfahrtraining
Trainingswochenende Freiburg
Trainingswochenende München
Zeitfahren Freiburg
Zwei-Seen-Tour München

TV-Sendung

Mediathek
Infos zur Sendung

Racewear

Trikot und Hose

Rechner

Trainingsbereiche und Wettkampftempo Rad
Trainingsbereiche und Wettkampftempo Laufen
Trainingsbereiche und Wettkampftempo Schwimmen
Profi-Pacing Langdistanz
Vorhersage erste Langdistanz
Altersrechner
Wettkampfpacing 100 km Lauf und Marathon
Wettkampfgetränk selbst mischen
Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.