Das ist unbestritten so. Ich wollte nur zu Ausdruck bringen, bevor (damit) sich die Familie dran gewöhnen kann, sollte ihr bewusst sein, dass Leistungssport betrieben wird, bei dem die Familie zurückzustecken hat.
Es gibt genug Familien wo das klappt, ich denke dass dies eben auch daran liegt, dass man klar seine Wünsche und Ansprüche kommuniziert.
Ist es denn wirklich so, dass die Familie zurückstecken muss? Wenn man an den Tagesrandzeiten oder in der Mittagspause trainiert. Und halt keinen Familienblog schreibt oder Fotos sortiert. Wozu übrigens auch?
Klar merkt die Familie, dass ein Mitglied mal auch etwas individuell macht. Und das ist in meinen Augen auch gut so. Machen die Kids doch auch, machen die jeweiligen Partner ja auch. So lange man nicht Ego-Style tagsüber immer Stunden unterwegs ist.
Bei uns z.B. leidet definitiv die Gartenarbeit. Das ist zum Glück allen total egal. Weil das auch niemandem in der Familie was bringt. Jetzt ist das auch kein Langdistanztraining, sondern nur ca. 10h/Woche. Aber auch das geht weitestgehend familientauglich, trotz 2 Kids und eher 50h+/Woche im Job.
Zeit ist nicht gleich Zeit. Wenn er in den Sport investiert und die Tochter später in der Schule gefragt wird, was macht dein Vater so, kann sie sagen er war auf Hawaii bei der Ironman Weltmeisterschaft. Ich glaube, dass macht sie ziemlich stolz.
Ich glaube die Kinder profitieren, durch das was ihnen die Eltern vorleben. Die Zielstrebigkeit, das Engagement, die Einstellung zum Sport ..... Das färbt ab.
Da ich auch seit Ende letzte Jahres auf eine Mitteldistanz vorbereite möchte ich auch noch gerne was zum Thema Zeitaufwand loswerden. Unabhängig von der Trainingszeit und zum Blog geht meiner Meinung nach min. 1/2h für die Vor- und Nachbereitung der Trainingseinheit drauf! umziehen, wäschwaschen,Trinkflaschen spülen, Rad putzen usw. Das wird hier gerne mal unterschlagen. Beim Schwimmen eher 1h mit Hin- und Rückfahrt! Somit bin ich selbst nicht nur bei 10h, sondern gleich mal bei knapp15h/Woche!
Das musste ich jetzt mal los werden da hier immer nur von reiner Trainingszeit gesprochen wird
In den 3h könnteste den Haushalt machen, die 1000e Digitalfotos sortieren, eine Familienchronik (Blog) schreiben.... Es gibt der Dinge viele, die man für seine Familie machen kann, ohne dass sie dabei ist. Du hast dich dafür entschieden, was zu machen was nur dir allein nützt.
Nicht missverstehen, ich gönn dir deine Ziele und dein Sport. Aber grade deshalb ist klare Kommunikation wichtig. Hawaii und Triathlon bedeutet dir mehr als alles andere, und entweder deine Familie findet sich damit ab, oder Stresssituationen werden schnell sehr unangenehm.
Denn du wirst sehr schnell und sehr oft in Situationen kommen, Entscheidungen zu fällen, und dann offenbart sich ob du:
Verzweifelt versuchst deinen Plan umzusetzen und verlorene Einheiten umzustruktieren, was wiederum beim Nichtgelingen zu Unausgeglichenheit führt.
Oder ob dir der Verzicht auf strukturiertes, planmässiges Training wirklich egal ist und Hawaii bedeutungslos ist.
Wie auch immer, ich wünsche gutes Gelingen.
Also ich hoffe mal das die Aussage mit meinen 3h am Tag als Ironie auch aufgefasst wurden.
Aber sicher kann man diese Zeit auch für anderes nutzen. Da bin ich dann egoistisch.
Zitat:
Zitat von sabine-g
Wenn eine Familie den Umstand gewöhnt ist, dass Mann oder Frau Leistungssportler ist,
geht vieles leichter von der Hand.
Man braucht dann nämlich keine Rechtfertigungen weil es schlicht dazu gehört.
Die Kinder kennen das und werden damit groß.
Genau. Meine Frau kennt mich nur so. Anders wäre es sicher, wenn sie mich kennen gelernt hätte ohne dass ich ein Hobby habe. Aber sie liebt mich tatsächlich so wie ich bin(behauptet sie zumindest) . Und wie ich bin wäre ich nicht ohne.
Zitat:
Zitat von veloholic
Ist es denn wirklich so, dass die Familie zurückstecken muss? Wenn man an den Tagesrandzeiten oder in der Mittagspause trainiert. Und halt keinen Familienblog schreibt oder Fotos sortiert. Wozu übrigens auch?
Klar merkt die Familie, dass ein Mitglied mal auch etwas individuell macht. Und das ist in meinen Augen auch gut so. Machen die Kids doch auch, machen die jeweiligen Partner ja auch. So lange man nicht Ego-Style tagsüber immer Stunden unterwegs ist.
Bei uns z.B. leidet definitiv die Gartenarbeit. Das ist zum Glück allen total egal. Weil das auch niemandem in der Familie was bringt. Jetzt ist das auch kein Langdistanztraining, sondern nur ca. 10h/Woche. Aber auch das geht weitestgehend familientauglich, trotz 2 Kids und eher 50h+/Woche im Job.
50+ ist natürlich nochmal eine andere Nummer. Ab und zu helfe ich noch in einem Bad aus und dann. Komme ich auch darauf. Dann wird die Trainingszeiten aber auch reduziert.
Zitat:
Zitat von Spargel
Zeit ist nicht gleich Zeit. Wenn er in den Sport investiert und die Tochter später in der Schule gefragt wird, was macht dein Vater so, kann sie sagen er war auf Hawaii bei der Ironman Weltmeisterschaft. Ich glaube, dass macht sie ziemlich stolz.
Ich glaube die Kinder profitieren, durch das was ihnen die Eltern vorleben. Die Zielstrebigkeit, das Engagement, die Einstellung zum Sport ..... Das färbt ab.
Wenn meine Tochter das erzählt ohne zu sagen, dass sie dabei war, dann wäre was schief gelaufen. No no never würde ich das ohne meine Liebsten machen. Ich kenne zwar auch welche die ohne Familie geflogen sind, aber das wäre nicht meins.
Auch wenn es hier nicht so rüber kommt: Ich bin absoluter Familienmensch und ohne Familie geht rein garnichts.
Aber ich stimme dir sonst vollkommen zu.
Zitat:
Zitat von TimoB
Da ich auch seit Ende letzte Jahres auf eine Mitteldistanz vorbereite möchte ich auch noch gerne was zum Thema Zeitaufwand loswerden. Unabhängig von der Trainingszeit und zum Blog geht meiner Meinung nach min. 1/2h für die Vor- und Nachbereitung der Trainingseinheit drauf! umziehen, wäschwaschen,Trinkflaschen spülen, Rad putzen usw. Das wird hier gerne mal unterschlagen. Beim Schwimmen eher 1h mit Hin- und Rückfahrt! Somit bin ich selbst nicht nur bei 10h, sondern gleich mal bei knapp15h/Woche!
Das musste ich jetzt mal los werden da hier immer nur von reiner Trainingszeit gesprochen wird
Leider hast du da recht.
Besonders beim Schwimmen.
Beim Rad auf der Rolle sind das bei mir eher nur max 10 min. Lappi aufklappen, zwift starten, während dessen Hose an, Flasche Wasser und riegel hingestellt, Training, aufwischen mit dem Handtuch und Duschen. Fertig.
Laufen brauche ich auch nicht viel Zeit drumrum. Vergleichbar mit. Rolle. Nur muss ich da nichts aufwischen. Ausser meine Maus kommt mit. Dann dauert es bestimmt 20-30 Minuten mehr inkl allem. Aber das ist ja Familienzeit.
Edit sagt: sorry mit wirrer Formatierung oder kleinen Fehlern. Hier in der Schule über Smartphone ist es etwas schwieriger.
(Forum ist ausserdem auch zu 98% in Schlafphasen der Tochter und Pausenzeiten)
Interessante Diskussion. Auch ich führe ja einen Trainingsblog und mein großes Ziel ist es auch es nach Kona zu schaffen. Als Triathlet wird man ja oft von anderen als größtes Ego-Schwein überhaupt hingestellt. Ich selbst habe auch eine 7-jährige Tochter und einen 35h Job. Ich hatte bis Ende 18 einen 40h Vertrag, bin aber hauptsächlich wegen des Trainings auf 35h runter. Ich mache oft Einheiten vor der Arbeit wenn Frau in der Arbeit, und Kind in der Schule sind. Oder eben Abends wenn beide schlafen, wie z.B. heute als ich noch 2h auf der Rolle war..
Ich bin der Meinung, selbst in einer Familie ist man ein eigenständiges Individuum mit eigenen Interessen. Man(n) ist doch nicht nur Sklave der Familie und alles andere hat gefälligst auf der Strecke zu bleiben. Viele von uns investieren viel in ihren Sport, in ihr Hobby.. ja, das stimmt, aber bei mir ist es so, dass ich vor Triathlon eine Dauerkarte beim Basketball hatte und dort mind 2x pro Woche war, außerdem bin ich unter der Woche öfters mit Kumpels einen trinken gegangen... etc. All diese Aktivitäten hab ich eigentlich eingestellt. Schlicht, weil ich eben nur noch ein Hobby hab und dieses mir einen mega Spaß bringt..
Außerdem, was bringt es denn bitte, wenn ich jeden Tag von 15-22Uhr auf meiner Familie Hocke? Ausser, dass man sich irgendwann, früher oder später, auf die Nerven geht. Ich denke jeder Mensch braucht seine Freiräume. Wenn der Partner das nicht akzeptiert und einen nur für sich vereinnahmen will, läuft definitiv etwas falsch.
Auch ich hab schon oft meiner Tochter gesagt, dass ich jetzt nicht spielen kann, weil ich Training xy noch machen muss. Ich hab dabei auch kein schlechtes Gewissen. Mach ich eben danach oder am nächsten Tag was mit ihr. Ich bin Vater, Ehemann aber auch noch Ich.. das heißt nicht, dass ich meine Interessen über alles stelle aber ich lebe, trotz Familie, noch ein eigenes Leben, mit eigenen Zielen..
So ist das in unserer Gesellschaft. Der Manager, der 70h die Woche arbeitet, seine Frau daheim alleine die Kinder hütet, wird als erfolgreich und ach so toll gesehen, aber der ambitionierte Triathlet, ist immer ein egomanes Arschloch..
Just my 2 Cents
Geändert von AndrejSchmitt (12.04.2019 um 00:07 Uhr).
@Alpenfex.
Ich weiß genau was du meinst. Ich habe selbst 2 Kinder und wüsste nicht wie / wo ich 14-16h Training unterbringen sollte.
Mit einem Sohn hatte ich es noch geschafft mich ein Jahr lang auf meine vorzeitige Abschiedstour auf der LD vorzubereiten. Da waren es auch immer so 10-14h Training.
Als ich anschließend das Training runtergeschraubt habe um mehr Zeit mit der Familie zu verbringen oder andere private Termine wahrzunehmen, habe ich erst einmal gemerkt, wie egoistisch das Triathlon Leben sein kann.
Aber wenn ich eins in den letzten Jahren gelernt habe, dann ist es wie unterschiedlich Menschen und Familien mit ihrer verfügbaren Zeit umgehen und jeder für sich selbst entscheiden muss, was funktioniert und was nicht.
Geht mir genauso, bereite mich gerade auf meine Abschieds-LD vor und ziehe mich dann erstmal ein paar Jährchen zurück aus dem ambitionierten Triathlonsport. Ich finde das alles etwas Schönrednerei und da bin ich völlig ehrlich denn in meiner Beziehung bin ich die jenige die das jetzt noch unbedingt durchziehen wollte... mein Mann käme (zum Glück) nicht im Traum darauf jetzt noch um die 15h trainieren zu wollen.
Meiner Meinung nach passen eine 15h Trainingswoche, Job und Kleinkind(er) nicht zusammen und mir persönlich ist es das auch nicht wert. Ich hatte dieses Jahr noch viel zeit wegen Elternzeit/Teilzeitarbeit aber mein Sohn ist jetzt 14 Monate alt und ich merke, wie wir immer mehr zusammen machen können und ehrlich gesagt bin ich echt froh wenn die LD vom Tisch ist und dann wird Sport mein Ausgleich. Man kann sich durchaus auch mit Job&Kind gut fit halten und sicher auch Wettkämpfe machen, aber den Druck, einen 15h+ Plan zu verfolgen, mach ich mir freiwillig dann erstmal nicht mehr. Ich bin auch jemand der immer Ziele braucht, aber ne gute Langdistanz ist einfach ne harte Nummer. Dann gibts halt mal nen schnellen Marathon oder nur ne Mitteldistanz. Es ist ja nicht nur der Umfang an Trainingszeit, sondern das ganze drumherum... Beispiel: Kind ist krank -> Training fällt aus -> Stimmung schlecht. Oder einfach generell die ständige Planerei: Passt die Einheit noch vorm Zoobesuch, passt der Wettkampf in den Zeitplan etc. Ich glaube man muss den Stellenwert des Sports da einfach nochmal überdenken.
Ich wünsche TriSG trotzdem alles gute, ich kenne einige Männer die das so machen. Manche Ehen sind gescheitert, manche nicht (es gibt sogar Ehefrauen die sind der größte Fan und Supporter ihres Ehemannes, auch wenn der sich aus dem Familienleben eher raushält ). Mit einer verständnisvollen Frau an der Seite funktioniert es vielleicht sogar.
Zitat:
Zitat von AndrejSchmitt
So ist das in unserer Gesellschaft. Der Manager, der 70h die Woche arbeitet, seine Frau daheim alleine die Kinder hütet, wird als erfolgreich und ach so toll gesehen, aber der ambitionierte Triathlet, ist immer ein egomanes Arschloch..
Finde ich nicht, finde den 70h Manager ehrlich gesagt auch schrecklich, aber das muss ja jede Frau selbst wissen.
Interessante Diskussion. Auch ich führe ja einen Trainingsblog und mein großes Ziel ist es auch es nach Kona zu schaffen. Als Triathlet wird man ja oft von anderen als größtes Ego-Schwein überhaupt hingestellt. Ich selbst habe auch eine 7-jährige Tochter und einen 35h Job. Ich hatte bis Ende 18 einen 40h Vertrag, bin aber hauptsächlich wegen des Trainings auf 35h runter. Ich mache oft Einheiten vor der Arbeit wenn Frau in der Arbeit, und Kind in der Schule sind. Oder eben Abends wenn beide schlafen, wie z.B. heute als ich noch 2h auf der Rolle war..
Ich bin der Meinung, selbst in einer Familie ist man ein eigenständiges Individuum mit eigenen Interessen. Man(n) ist doch nicht nur Sklave der Familie und alles andere hat gefälligst auf der Strecke zu bleiben. Viele von uns investieren viel in ihren Sport, in ihr Hobby.. ja, das stimmt, aber bei mir ist es so, dass ich vor Triathlon eine Dauerkarte beim Basketball hatte und dort mind 2x pro Woche war, außerdem bin ich unter der Woche öfters mit Kumpels einen trinken gegangen... etc. All diese Aktivitäten hab ich eigentlich eingestellt. Schlicht, weil ich eben nur noch ein Hobby hab und dieses mir einen mega Spaß bringt..
Außerdem, was bringt es denn bitte, wenn ich jeden Tag von 15-22Uhr auf meiner Familie Hocke? Ausser, dass man sich irgendwann, früher oder später, auf die Nerven geht. Ich denke jeder Mensch braucht seine Freiräume. Wenn der Partner das nicht akzeptiert und einen nur für sich vereinnahmen will, läuft definitiv etwas falsch.
Auch ich hab schon oft meiner Tochter gesagt, dass ich jetzt nicht spielen kann, weil ich Training xy noch machen muss. Ich hab dabei auch kein schlechtes Gewissen. Mach ich eben danach oder am nächsten Tag was mit ihr. Ich bin Vater, Ehemann aber auch noch Ich.. das heißt nicht, dass ich meine Interessen über alles stelle aber ich lebe, trotz Familie, noch ein eigenes Leben, mit eigenen Zielen..
So ist das in unserer Gesellschaft. Der Manager, der 70h die Woche arbeitet, seine Frau daheim alleine die Kinder hütet, wird als erfolgreich und ach so toll gesehen, aber der ambitionierte Triathlet, ist immer ein egomanes Arschloch..
Just my 2 Cents
Besser kann man es nicht ausdrücken!
Man ist und bleibt noch ein Mensch mit seinen eigenen Bedürfnissen. Ich sage ja auch nicht, dass es egoistisch ist, wenn meine Frau Freunde besuchen geht oder abends noch nen Buch lesen will... Solange alle Seiten damit klar kommen und es klare absprachen und Priorisierungen gibt, sehe ich da gar kein Problem.
Man ist und bleibt noch ein Mensch mit seinen eigenen Bedürfnissen. Ich sage ja auch nicht, dass es egoistisch ist, wenn meine Frau Freunde besuchen geht oder abends noch nen Buch lesen will... Solange alle Seiten damit klar kommen und es klare absprachen und Priorisierungen gibt, sehe ich da gar kein Problem.
schwierig wird es nur dann wenn der Partner keine eigenen Hobbies hat und dementsprechend viel aufmerksamkeit fordert