Dieekte Ansprache, direkte Antwort, Guten Morgen waden
Ich lese SPon und bild.de (ohne bild plus) und Print Spiegel und Print Bild (das geht schnell) - mir fallen Unterschiede auf, durchaus.
SZ digital ist auch im Mix - finde ich eine erfrischende Ergänzung.
Für die Infografiken zum bundesdeutschen Infektionsgeschehen waren tagesspiegel, rp-online und SPon die üblichen Anlaufstellen - in der Tendenz waren die immer recht gleich. Die WELT kommt da nicht vor, warum? hat quasi politische Gründe- deren Tendenz von Klimakrise bis Corona geht mir seit langem auf die Nerven, diese Freiheit aus dem „Ressort Freiheit“ nehm ich mir.
Zu Corona: Würde mir jemand in einem Büro gegenübersitzen und sagen, „Mensch, Sachen gibt es, Schnelltest schon zweiten Tag positiv aber mir geht es gut“ (lies: die Person hat sich genug Virus-Proteinreste aus dem Mund, Nase, Rachenraum DIY zusammenkratzen können um einen Schnelltest positiv zu bekommen) wäre mir schon, sagen wir, unwohl.
m.
zum Infomix: Deine Haltung kann ich nachvollziehen; allerdings halte ich meinerseits den Spiegel kaum noch aus, weil mir dessen Tendenzen auf die Nerven gehen. Und die Grafiken (egal wo) krankten alle (egal welches Medium) am gleichen Problem: die Datenerhebung erfolgte in den Ländern auf unterschiedlicher Basis. Deshalb war der grafische Vergleich nicht sinnvoll möglich. Gelegentlich stand in manchen Medien auch ein entsprechender Hinweis darunter, was insofern ulkig war.
Zu Corona: Dein Beispiel kann ich nachvollziehen. Aber andererseits ist der gesellschaftliche Schaden von Quarantäne symptomfreier Menschen so groß, dass sich viele Länder zu einem anderen Weg entschieden haben; wenn ich mich recht erinnere Frankreich Spanien Griechenland Österreich Schweiz Dänemark England und andere . Das sind politische Abwägungen. Glaubst Du, bei denen läuft alles schief?
Ich frage mich manchmal, wer heute noch als gesund gilt, wenn jeder, der Symptome hat, krank ist und jeder, der keine hat, krank und infektiös sein könnte (und am besten zu Hause bleibt).
Die Frage ist berechtigt.
Ich setzte eine drauf, was Absurdität angeht: Wozu ist heute noch der Hausarzt da?
Ich dachte, für die Menschen, die Beschwerden haben, oder gar offensichtlich krank sind. Heute früh wurde ich eines besseren belehrt. Bei Anruf in der Hausarztpraxis, daß mein Infekt noch nicht soweit abgeklungen ist, daß ich glaube, arbeiten zu können, und meine Frau hat sogar noch richtig Fieber und Halsweh und etwas Husten, hätte ich erwartet: "kommen Sie in unsere Infektsprechstunde, die Ärztin schaut sich das an".
Nein, die Reaktion des Praxispersonals war: "Sie dürfen auf keinen Fall die Praxis betreten, wir stellen eine Krankmeldung für eine Woche aus, holen Sie sie ab, wenn Sie gesund sind." Nicht mal die Idee, die Ärztin ruft uns zurück, um sich ein Bild zu machen, kam auf.
Ich kann damit leben, und kann gut meine Beschwerden einstufen und kurieren. Aber was, wenn deshalb bei dem einen das Husten sich übel auf die Lunge schlägt, und ein schwerer Schaden zu spät entdeckt wird? Und was, wenn jemand das schon erlebt hat, und es für eine entspannte blaue Woche ausnützt? Was sind unter solchen Randbedingungen Statistiken über Krankschreibungen, über Schwere der Krankheit, über Verläufe noch Wert, wenn sogar Ärzte sich dem Kontakt mit Patienten verweigern? Da ich ähnliches von anderen gehört habe, ist es für mich nicht wirklich neu, bin aber trotzdem erschüttert und empört, wenn ich es so direkt erlebe. Eine so ausgestelle Krankmeldung ist genauso ein "Kunstfehler" und Betrug an der Öffentlichkeit, wie ein Maskenattest ohne Prüfung der tatsächlichen Bedürftigkeit. Wer das eine verurteilt, sollte beim anderen auch nicht entspannt sein, finde ich.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ja, von Mensch zu Mensch bei direktkontakt, besonders über Blut übertragbar (auch wenn es einige abstreiten). Bezüglich einer Behandlungsbedürftigkeit, auf die es ja primär ankommt, ist das allerdings egal. Denn das Konzept basierte immer auf der Tatsache, daß alle Labortests wegen ihrer inherent begrenzten Aussagesicherheit für alles immer nur stützende Indizien sind, und ohne passende Symptome nie allein beweisend sein können - und genau diese Regel wurde bei Corona umgeworfen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
So eindeutig ist die Wissenschaft eben nicht. Ich wundere mich, wie oft dieser Satz geschrieben wird. Effiziente Viirusbekämpfung hieß ja zB lange Null-Covid. Effiziente Virusbekämpfung hieß Lockdowns. Im differenzierten Rückblick werden beide Ansätze sehr kritisch betrachtet.
Deine Gegenüberstellung von Eigeninteressen (Arzt/Ag) ist simplifizierend. Dasmacht es zwar leichter, eine eindeutige Meinung zu haben, wird der Welt aber nicht gerecht. Dass der Arzt von zu Hause arbeiten will, trifft mit Sicherheit nicht auf die Mehrheit der Ärzte zu. Außerdem sind sehr viele Ärzte Arbeitgeber.
Im Übrigen leben wir in einer Welt, in der sich Menschen außerhalb der Arbeit begegnen. Beispiele für München: Ausverkaufte Isarphilharmonie, ausverkaufte Konzerte bei Tollwood, voller Englischer Garten, volle Biergärten, volle Cafés. (Die Besucherzahlen kannst Du ja mal googeln). Dort überall wirst Du Lehrer, Ärzte und deren Mitarbeiter treffen. Und im Büro, Lehrerzimmer und der Arztpraxis will’s Du den harten Schnitt ziehen?
Du liegst schlichtweg falsch. Wenn man sich die Studien anschaut, dann ist die Art und Weise wie man das Virus bekämpft klar (einige wenige Mindermeinungen gibt es ja in jeder wissenschaftlichen Diskussion). Dies wird nur politisch nicht umgesetzt. Du selbst betreibst auch Politik (hier im Forum) in eigener Sache. Das ist in meinen Augen die verwerflichste Art der Argumentation, nämlich diejenige in der man bewusst versucht die Wissenschaft für die eigene Sache zu instrumentalisieren.
Die Sache mit den Ärzten hast Du offensichtlich falsch verstanden. Es geht nicht darum, dass die Ärzte von zu Hause arbeiten wollen ...
Übrigens: Die Mehrheit war nur selten ein guter Indikator für intelligentes Verhalten.
guten Abend Merz, zu diesem Beitrag noch zwei Gedanken:
1. In einstigen Qualtätsmedien wie dem Spiegel und der SZ hat sich weitgehend ein Sensationsjournalismus durchgesetzt, der vom früheren Bemühen nach ausgewogener Berichterstattung, Trennung von Meldung und Meinung, entfernt hat. Wenn ich heute Springerpresse, SZ und SPON parallel lese, erscheint mir der Weg zu SPON so weit wie zur BILD-Zeitung (wie ein Kabarettist schon vor einiger Zeit so treffend sagte: "Der Spiegel ist die Bild-Zeitung für Leute, die Buchstaben gerne mögen").
Hier liegt ein grober methodischer Fehler vor. SPON ist nicht Der Spiegel. Die BILD in einem Satz mit mit mehr oder weniger methodisch sauber arbeitenden Zeitungen zu erwähnen verursacht bei mir persönlich körperliche Schmerzen. Das nur so nebenbei ...
Du selbst betreibst auch Politik (hier im Forum) in eigener Sache. Das ist in meinen Augen die verwerflichste Art der Argumentation, nämlich diejenige in der man bewusst versucht die Wissenschaft für die eigene Sache zu instrumentalisieren.
welches ist denn meine eigene Sache? Hast Du das offensichtlich erkannt?