gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Bestzeit!
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Skype-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Skype-Talk buchen!
Olympia Tokio 2021 - Seite 72 - triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum
Zurück   triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum > Wettkämpfe > Olympische Kurzdistanz und Sprint
Registrieren Benutzerliste Suchen Heutige Beiträge

Antwort
 
Themen-Optionen
Alt 09.08.2021, 17:01   #569
Stefan
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von bentus Beitrag anzeigen
Warum „soll/muss“ Deutschland bei Olympia erfolgreich sein?
Aktuell: Weil man eine Menge Geld in den Spitzensport steckt.
Wenn man die Olympiastützpunkte für die Bevölkerung öffnet, keine Sportsoldaten mehr beschäftigt und die Trainer im Freizeitsport einsetzt, dann kann man gerne den Anspruch runterschrauben.

Geändert von Stefan (09.08.2021 um 17:31 Uhr).
  Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2021, 17:28   #570
Helios
Szenekenner
 
Registriert seit: 16.09.2015
Beiträge: 2.518
Ganz klaa ein Sanierungsfall.

Prio 1 Kosteneinsparung

7 von 10 Gold wurden von viemahle geholt - mähll bleibt in 3 Jahren daheim, nix Sause in Paris

Die Stützpunkte müssen sich ihr Geld selber verdienen - *open 4 all* heisst das

So wird aus den Stützpunkten Kondensations-Cluster für die nächste Generation, die jetzige ist eh schon abgehängt.

.......
.......
usw.
Helios ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2021, 17:54   #571
Körbel
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von bentus Beitrag anzeigen
Warum „soll/muss“ Deutschland bei Olympia erfolgreich sein?
Weil sie beim Eurovison Song Contest schon so schlecht waren
und nicht zu vergessen die letzte Fussball-WM und EM.

Irgendwo muss man ja glänzen.
  Mit Zitat antworten
Alt 10.08.2021, 00:38   #572
noam
Szenekenner
 
Benutzerbild von noam
 
Registriert seit: 04.04.2010
Ort: Ostfriesland
Beiträge: 5.045
Zitat:
Zitat von bentus Beitrag anzeigen
Warum „soll/muss“ Deutschland bei Olympia erfolgreich sein?
Gute Frage, wenn auch sehr philosophisch.

Solange man Profisport mit Steuergeldern fördert, Berufssportler in Bundeswehr und anderen Behörden ermöglicht sollte der entsprechende Anspruch sein, auch möglichst gut im Vergleich mit anderen Profisportlern abzuschneiden. In vielen Sportarten ist Olympia der ultimative Vergleich und eine Medaille das klar definierte Ziel.

Mit dem Infragestellen einer Notwendigkeit von Erfolg, stellt man eigentlich sämtliche Notwendigkeit von Sportförderung durch staatliche Zuwendungen im Profisport in Frage. Was bringt einer Behörde ein Olympiasieger in der Praxis? Genau gar nichts. Er schadet sogar, da er Planstellen besetzt und damit andere seine Arbeitskraft kompensieren müssen.



Solange wir die olympischen Sportarten massiv mit Steuermitteln fördern, für gerade diese Sportler exklusive Infrastruktur (Trainingsstädten, Trainer und Betreuer) schaffen und vorhalten, solange dürfen "wir" auch den Anspruch haben, dass diese Sportler bestmöglich ausgebildet, trainiert und vorbereitet an den Start gehen und dabei sollte fortwährend das gesamte System auf dem Prüfstand stehen.




Nun sind wir in Deutschland eine Gesellschaft in der Sport bei weitem nicht den Stellenwert hat, den der Sport in anderen Ländern genießt. In meinen Schwimmerzeiten war es zB für viele niederländische Vereine völlig selbstverständlich ein eigenes Schwimmbad für Trainingszwecke und Schwimmausbildung von der Gemeinde zur Verfügung gestellt zu bekommen. Bei uns werden Bäder mehr und mehr privatisiert und in moderne Wasserspielplätze umgebaut. Gerade Vereine in ländlichen Regionen leiden erheblich unter Wassermangel oder sind Bittsteller bei den privaten Badbetreibern, was zu erheblichem finanziellen Aufwand führt, den sich nicht jeder leisten will. Wenn ich zurückschaue, hatten wir hier oben innerhalb von 50km vier Hallen und noch mehr Freibäder mit Sportbecken vor 20 Jahren. Davon sind ein sanierungspflichtiges Hallenbad und zwei Freibäder geblieben. Die anderen Bäder sind entweder nicht nutzbare Spielplätze oder geschlossen worden. Und das wird ja nicht exklusiv beim Schwimmsport so zu sein, sondern auch andere Sportarten betreffen. Dazu kommen so starre Kaderstrukturen, wo es mehr um die eigenen Pfründe auf Funktionärsebene geht als um die Leistungsfähigkeit der Sportler.

Weiter geht es mit der Einstellung zu Leistung, Gewinnen und Verlieren im Sport. Wenn man Bundesjugendspiele in Grundschulen abschafft, da man es als diskriminierend empfindet, wenn das unsportliche (körperlich benachteiligte) Kind als Reaktion auf seine Leistung "nur" eine Teilnehmerurkunde erhält, wo doch der sportliche eine Ehrenurkunde erhält, muss man sich doch nicht mehr Fragen, warum es kaum mehr Nachwuchs für Leistungssport gibt.


Woher soll denn die Breite an Sportlern kommen, aus denen man die herausragenden zu Spitzensportlern formen kann, wenn an der Basis kaum mehr für viele die Möglichkeit besteht einem Sport in ausreichender Intensität nachzugehen?





Witzigerweise gibt es diese Diskussion alle 4 Jahre nach Olympia, dann verschwindet sie wieder und nach 4 Jahren hat sich nichts geändert und die Diskussion kommt erneut auf. Ja komisch. Es hat sich ja weder die Stellung von Sport in der Gesellschaft noch Strukturen in der Förderung verändert.



Wie man es anders machen könnte, sieht man an den USA, wo Sport bzw die Identifikation mit Sport sehr tief in der Gesellschaft verwurzelt ist. Da treten Schulen in sportlichen Wettkämpfen in allen möglichen Sportarten gegeneinander an und das in Stadien, die mehr Zuschauer haben, als so manche Deutsche Meisterschaft. Von den infrastrukturellen Möglichkeiten mal abgesehen. Viele Schulen dort haben umfangreiche Sportanlagen, professionelle gut ausgebildete Trainer und Betreuer. Hier müssen sich drei Schulklassen 80min eine baufällige Sporthalle teilen und werden vom Sportlehrer (der Sport als Drittfach im Lehramtsstudium nebenher mitgemacht hat) in Bewegungsfeldern unterrichtet.
__________________
Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
noam ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 10.08.2021, 07:19   #573
TobiBi
Szenekenner
 
Registriert seit: 06.11.2017
Beiträge: 640
Zitat:
Zitat von noam Beitrag anzeigen
Wie man es anders machen könnte, sieht man an den USA, wo Sport bzw die Identifikation mit Sport sehr tief in der Gesellschaft verwurzelt ist. Da treten Schulen in sportlichen Wettkämpfen in allen möglichen Sportarten gegeneinander an und das in Stadien, die mehr Zuschauer haben, als so manche Deutsche Meisterschaft. Von den infrastrukturellen Möglichkeiten mal abgesehen. Viele Schulen dort haben umfangreiche Sportanlagen, professionelle gut ausgebildete Trainer und Betreuer. Hier müssen sich drei Schulklassen 80min eine baufällige Sporthalle teilen und werden vom Sportlehrer (der Sport als Drittfach im Lehramtsstudium nebenher mitgemacht hat) in Bewegungsfeldern unterrichtet.
Ist dann halt die Frage ob man das Schulsystem dann auch so umstellen will, dass die Schulen Schulgebühr kosten, denn die tollen Anlagen wollen natürlich auch unterhalten werden.
Da ist meine Präferenz: Lieber schlechter im Sport als gute Bildung nur für die Wohlhabenden.
TobiBi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.08.2021, 07:49   #574
HerrMan
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von bentus Beitrag anzeigen
Warum „soll/muss“ Deutschland bei Olympia erfolgreich sein?

Meine Güte, kindische Frage. "Brot und Spiele" - war da was.... mehr gibt es darauf eigentlich nicht zu sagen.

Wenn das Sysrem besser funktionieren würde, und die über eine halbe Milliarde Förderung, die in den letzten 4 Jahren in den Spitzensport gesteckt wurden, zu vielen vielen Medaillen geführt hätten, wären im Folk für ein paar Tage Corona, Baerbocks Irrungen in Brandenburg, Flutkatastrophe und Klimawandel in Vergessenheit geraten. Solch temporäre Auszeiten beruhigen die Nerven ganzer Völker und können somit auch zu internationaler Entspannung führen.

Bestes Beispiel: Das Sommermärchen 2006.
  Mit Zitat antworten
Alt 10.08.2021, 07:56   #575
captain hook
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von noam Beitrag anzeigen
.

Weiter geht es mit der Einstellung zu Leistung, Gewinnen und Verlieren im Sport. Wenn man Bundesjugendspiele in Grundschulen abschafft, da man es als diskriminierend empfindet, wenn das unsportliche (körperlich benachteiligte) Kind als Reaktion auf seine Leistung "nur" eine Teilnehmerurkunde erhält, wo doch der sportliche eine Ehrenurkunde erhält, muss man sich doch nicht mehr Fragen, warum es kaum mehr Nachwuchs für Leistungssport gibt.



Wie man es anders machen könnte, sieht man an den USA, wo Sport bzw die Identifikation mit Sport sehr tief in der Gesellschaft verwurzelt ist. Da treten Schulen in sportlichen Wettkämpfen in allen möglichen Sportarten gegeneinander an und das in Stadien, die mehr Zuschauer haben, als so manche Deutsche Meisterschaft. Von den infrastrukturellen Möglichkeiten mal abgesehen. Viele Schulen dort haben umfangreiche Sportanlagen, professionelle gut ausgebildete Trainer und Betreuer. Hier müssen sich drei Schulklassen 80min eine baufällige Sporthalle teilen und werden vom Sportlehrer (der Sport als Drittfach im Lehramtsstudium nebenher mitgemacht hat) in Bewegungsfeldern unterrichtet.
In den USA bekommt man dann halt auch nen Platz an so einer Schule wenn die schulischen Leistungen nicht reichen, aber die Schule ihr Standing auf sportlicher Ebene verbessern kann. Ich halte das nicht für erstrebenswert.

Der erste zitierte Absatz trifft es in meinen Augen ganz gut. Hochleistungssport ist halt ne harte Sache. Und man muss meist früh anfangen. Entweder es kommt dann von innen heraus oder es hat auch was mit Druck zu tun. Da zweiteres nicht so sehr gefragt ist in D, muss man sich auf ersteres beschränken. Und da ist die Trefferquote dann halt nicht so hoch. Vielleicht sollte man eher Psychologen als Trainer beschäftigen um festzustellen, wie man möglichst viele Möglichkeiten und Motivation schafft sich auszuprobieren, Lust auf Sport zu machen und aufzuzeigen, dass es sich lohnen kann. Zumindest außerhalb von Fußball und Co. Da wird Talentsichtung und Co ja aktiv betrieben. Vom sozialen Ansehen und Zukunftschancen noch gar nicht gesprochen.

Ich habe in meiner sportlichen Zeit nur selten das Gefühl gehabt, dass mir das deutsche Sportsystem sowas aufzeigt. Die, die es taten taten das aus persönlichem Engagement und außerhalb solcher Strukturen.

Vielleicht haben wir deshalb bessere Fußballer*innen als Marathonläufer*innen.
  Mit Zitat antworten
Alt 10.08.2021, 08:44   #576
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von TobiBi Beitrag anzeigen
...
Da ist meine Präferenz: Lieber schlechter im Sport als gute Bildung nur für die Wohlhabenden.
Was auf jedem Fall ein Riesen-Vorteil des US-amerikanischen, historisch gewachsenen Systems ist, sind die vielen Sport-Stipendien, die es neben Mannschaftssportarten gerade auch für Schwimmen und Leichathletik in den USA gibt.

Für einen deutschen Studenten ist Leistungssport neben dem Studium eher eine zusätzliche Belastung und Leistungssportler werden im Unibetrieb eher belächelt.


In den USA ist es gerade umgekehrt: vielen Studenten ermöglicht ihr Sport überhaupt erst den Zugang zu attraktiven Unis und an den Colleges/ Hochschulen selbst genießen die besten Sportler auch mit das höchste Ansehen, weil die Hochschulen das ganze College-Sportsystem nutzen, um sich im Wettbewerb mit anderen Hochschulen in Szene setzen.
Ich habe mehrere Triathleten in meinem Bekanntenkreis (darunter auch eine Olympiateilnehmerin von Tokyo), die alleine wegen der Sportstipendien zum Studieren in die USA gegangen sind (wobei sie sich in der Studienzeit dann aufs Laufen fokussiert haben).
  Mit Zitat antworten
Antwort


Themen-Optionen

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge anzufügen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

vB Code ist An.
Smileys sind An.
[IMG] Code ist An.
HTML-Code ist Aus.
Gehe zu

Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 23:46 Uhr.

Durchbruch: Was wirklich schneller macht
Persönliche Tipps aus dem Training der Triathlon-Langstreckler Peter Weiss und Arne Dyck
Wettkampfpacing Rad
Nächste Termine
Anzeige:

triathlon-szene.de

Home | Impressum | Datenschutz | Kontakt | Forum

Social

Forum
Forum heute
Youtube
facebook
Instagram

Coaching

Individuelles Coaching
Trainingspläne
Gemeinsam zwiften

Trainingslager

Trainingslager Mallorca
Trainingslager Deutschland
Radtage Südbaden
Alle Camps

Events

Gemeinsamer Trainingstag
Gemeinsames Zeitfahrtraining
Trainingswochenende Freiburg
Trainingswochenende München
Zeitfahren Freiburg
Zwei-Seen-Tour München

TV-Sendung

Mediathek
Infos zur Sendung

Racewear

Trikot und Hose

Rechner

Trainingsbereiche und Wettkampftempo Rad
Trainingsbereiche und Wettkampftempo Laufen
Trainingsbereiche und Wettkampftempo Schwimmen
Profi-Pacing Langdistanz
Vorhersage erste Langdistanz
Altersrechner
Wettkampfpacing 100 km Lauf und Marathon
Wettkampfgetränk selbst mischen
Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.