Bei uns in der Klinik gibt es seit Anfang März Testplicht für alle Mitarbeiter und alle Patienten (vorübergehend, als wir einige Covid-19-Fälle hatten 2x pro Woche, jetzt wo die Mitarbeiter und Patienten seit über zwei Wochen bei den Reihentests covid-frei waren, nur noch einmal pro Woche.
An der Grundschule meiner Frau gibt es Testpflicht für alle Schüler (und natürlich testen sich auch die Lehrer). Ohne negativen Test kein Präsenzunterricht. Es gibt Eltern, die dagegen geklagt haben, was vom Verwaltungsgericht zurückgewiesen wurde: die Testpflicht für Schüler ist zumutbar.
Mir fällt kein plausibles Argument ein, warum eine Testpflicht in Produktionsbetrieben oder Büros nicht möglich ist, wenn sie für Kliniken und Schulen möglich ist.
(Diejenigen, die man mit einem freiwilligen Testangebot erreicht sind v.a. die vernünftigen 2/3 der Gesellschaft, die sich auch in ihrer Freizeit und im beruflichen Umfeld bisher an AHA-Regeln und Co. gehalten haben. Diese Gruppe trägt ohnehin kaum bei zum anhaltenden Infektionsgeschehen.
Man muss aber, wenn man die Zahlen runterbringen will, v.a. endlich auch die Unvernünftigen erreichen, die den den Ernst der Lage immer noch nicht verstanden haben, die in ihrem Freizeitverhalten keine wesentlichen Änderungen vorgenommen haben, weil sie glauben, dass Corona nur ein Problem der anderen ist. Mit einem freiwilligen Testangebot erreicht man dieses Drittel der Gesellschaft nicht.)
Ich auch nicht, weil für die meisten Menschen noch das Prinzip der Unschuldsvermutung gibt. Ein Testzwang kehrt dieses Prinzip um: jeder muß täglich neu seine "Unschuld", also "Ungefährlichkeit" neu beweisen, um seine Teilhabe an der Gesellschaft, seine tagesaktuellen Grundrechte "zugeteilt" zu bekommen. ........
Imho kann man die Unschuldsvermutung nicht sinnvoll auf medizinische Themen anwenden. Mit der gleichen Argumentation würdest Du jede Vorsorgeuntersuchung für sinnlos erklären.
Hier mal ein paar Beispiele, die auch in Deine Argumentation fallen würden.
HIV ist jahrelang fast ohne Symptome.
Hautkrebs fällt auch erst mal nicht auf.
Gebärmutterhals- und Prostatakrebs stört auch erst mal nur minimal.
Wir sprechen im Straßenverkehr auch nicht von einem Führerscheinzwanz. Trotzdem wollen wir, dass jeder Führer eines KFZ seine kognitive Eignung zumindest einmal in einer Führerscheinprüfung beweißt.
Wenn Du einen Kredit willst, wird die Bank auch mal freundlich bei der SchuFa nachfragen, um Deine "Unschuld(en)" (geiles Wortspiel oder) zu überprüfen.
Wenn ich eine Knarre kaufen will, wird auch meine Unschuld überprüft. Es wird sogar überprüft, ob ich einen mehr oder weniger sinnvollen Grund dafür habe.
Das ist natürlich eine spannende Diskussion. Aber was schlägst Du sonst vor?
Würde es aber nicht an die von dir immer wieder propagierte Eigenverantwortung sprechen wenn sich die Menschen freiwillig testen würden?
Natürlich würden sich vernünftige Menschen bei so einem Angebot nicht verschließen. Es geht schließlich um den Schutz von sich selbst und anderen Menschen und darum das Thema schneller in den Griff zu bekommen und die Dunkelziffern zu reduzieren um bessere Zahlen zu haben um zielgerichtetere Maßnahmen veranlassen zu können.
Da der Anteil der Menschen mit einer hohen Eigenverantwortung lt. Mr. Black sehr hoch ist, brauchen wir gar keine Pflicht. Sobald die Test angeboten werden, werden sie selbstverständlich genutzt. Wird man an den Ausschöpfungen der Kapazitäten dann ja ablesen können.
Wenn nicht, müsste man vielleicht nochmal nachdenken, ob das mit der Eigenverantwortung vielleicht doch anders ist.
Bei uns in der Klinik gibt es seit Anfang März Testplicht für alle Mitarbeiter und alle Patienten (vorübergehend, als wir einige Covid-19-Fälle hatten 2x pro Woche, jetzt wo die Mitarbeiter und Patienten seit über zwei Wochen bei den Reihentests covid-frei waren, nur noch einmal pro Woche.
An der Grundschule meiner Frau gibt es Testpflicht für alle Schüler (und natürlich testen sich auch die Lehrer). Ohne negativen Test kein Präsenzunterricht. Es gibt Eltern, die dagegen geklagt haben, was vom Verwaltungsgericht zurückgewiesen wurde: die Testpflicht für Schüler ist zumutbar.
Mir fällt kein plausibles Argument ein, warum eine Testpflicht in Produktionsbetrieben oder Büros nicht möglich ist, wenn sie für Kliniken und Schulen möglich ist.
(Diejenigen, die man mit einem freiwilligen Testangebot erreicht sind v.a. die vernünftigen 2/3 der Gesellschaft, die sich auch in ihrer Freizeit und im beruflichen Umfeld bisher an AHA-Regeln und Co. gehalten haben. Diese Gruppe trägt ohnehin kaum bei zum anhaltenden Infektionsgeschehen.
Man muss aber, wenn man die Zahlen runterbringen will, v.a. endlich auch die Unvernünftigen erreichen, die den den Ernst der Lage immer noch nicht verstanden haben, die in ihrem Freizeitverhalten keine wesentlichen Änderungen vorgenommen haben, weil sie glauben, dass Corona nur ein Problem der anderen ist. Mit einem freiwilligen Testangebot erreicht man dieses Drittel der Gesellschaft nicht.)
Ich habe heute Morgen den Fehler begangen FB anzuschauen, was ich ansonsten nur sehr selektiv tue.
Ich war hochgradig erschrocken wie viele Personen Beiträge verfassen, die von Coronaleugnung, Verschwörungstheorien, Nazimethodenvergleichen, pauschalem Politikerbashing und anderen Feinheiten nur so strotzten und die von noch mehr Leuten geteilt und wohlwollend kommentiert wurden. Noch erschreckender war, dass ich diese Beiträge sah, weil ich diese Leute kannte.
Ich habe durchaus Verständnis für Leute die sich inzwischen müde und ausgebrannt fühlen. Geht mir nicht anders. Meine Vermutung ist allerdings, dass das dem Virus sch…-egal ist. Nachdem sich jetzt soviele solange den A*sch aufgerissen haben, schaffen wir die paar Wochen bis zu einem besseren Impfstand jetzt auch noch.
...... Schließlich sind zu jedem Zeitpunkt >98 % der Gesellschaft "ungefährlich".....
Diese Zahlen bzw Prozentrechnungen tauchen ja immer wieder auf. Was dabei niemand bedenkt ist, dass nicht die Zahl das Entscheidende ist, sondern das man den Leuten eben nicht ansieht ob sie zu den 98% oder 2% gehören. Und das ist auch das ganze Problem.
Als sich vor 1-2 Wochen alle über den Impfstoff Astrazeneca lustig gemacht haben und auch dort in einem Kommentar wieder diese Prozentrechnung kam, habe ich mal die Prozentrechnung der Astrazenecaimpfungen in GB dagegengehalten (18 Mio Impfungen, 7 Tote, 30 Thrombosefälle) und kam da zu dem Ergebnis, dass 99,998 % der Leute kein Problem mit Astrazeneca hätten. Diese Prozentrechnung wurde komischerweise dann nicht lustig gefunden.
Ich denke, an diesem Punkt scheiden sich die Geister: was ist ein akzeptabler gesellschaftlicher Schaden?....
Meines Wissens übersteigen global gesehen die negativen Auswirkungen der Corona Maßnahmen längst Corona selbst. Hunger, Armut und Krankheiten steigen an und werfen arme Länder weit zurück.
2019 standen wir bereits am Rande einer Rezession. Seitdem ging es in vielen Bereichen abwärts und es werden Billionen in den (toten) Markt gepumpt. Aus meiner Sicht der komplette Wahnsinn.
..........
Ich habe durchaus Verständnis für Leute die sich inzwischen müde und ausgebrannt fühlen. Geht mir nicht anders. Meine Vermutung ist allerdings, dass das dem Virus sch…-egal ist. Nachdem sich jetzt soviele solange den A*sch aufgerissen haben, schaffen wir die paar Wochen bis zu einem besseren Impfstand jetzt auch noch.
Da der Anteil der Menschen mit einer hohen Eigenverantwortung lt. Mr. Black sehr hoch ist, brauchen wir gar keine Pflicht. Sobald die Test angeboten werden, werden sie selbstverständlich genutzt. Wird man an den Ausschöpfungen der Kapazitäten dann ja ablesen können.
Wenn nicht, müsste man vielleicht nochmal nachdenken, ob das mit der Eigenverantwortung vielleicht doch anders ist.
Aus der Realität:
Mein Arbeitgeber bietet kostenlose Schnelltests für alle Mitarbeiter an welche in einem Testzentrum in unmittelbarer Nähe durchgeführt werden. Jeder kann sich so oft testen lassen wie er möchte. Durch die Nähe ist der Zeitaufwand bei gebuchten Termin während der Arbeitszeit max. ca. 10 Minuten inkl. 5 Minuten Fußweg.
Fazit 1: Terminvergabe im Testzentrum immer kurzfristig möglich da kaum ausgelastet.
Fazit 2: Resonanz der Mitarbeiter im Unternehmen auf das Angebot nach 2 Wochen liegt bei ca. 5%.