Also mein zusammengesammeltes Youtube Wissen sagt wer Luft in der Lunge lässt verschlechtert die Wasserlage weil mit dem Aufsteigen des Oberkörpers ein Absinken der Beine einhergeht.
Dazu kommt wohl das würde man die Lunge nur zu 1/3 Leeren in den zwei Dritteln die Kohlenstoffdioxid Konzentration ansteigt bis die Sensoren unserer Lunge Alarm schlagen und zu Notarmung alarmieren.
Die Luft vermischt sich in der Lunge, d.h. dass nicht in den "unteren zwei Dritteln" die alte Luft immer älter wird und sich mit CO₂ anreichert, während die frische Luft nur "oben" ist. Und wenn Du Dir mal anschaust, wie viel Sauerstoff die ausgeatmete Luft noch enthält, muss man schon sehr, sehr kleine Luftschnäpperchen nehmen, um nennenswert in Bedrängnis zu kommen. Die Geschichte mit dem CO₂ ist nicht ganz so einfach, wie man immer denkt.
Atemmangel(training) wirkt sich positiv auf die Sauerstoffaufnahme im Blut aus. Es ist nicht intuitiv, aber der Sauerstoff wird am besten im Gewebe absorbiert, wenn der CO₂-Anteil im Blut höher ist (blaue Kurve im Screenshot), weil dann die Bindung des Sauerstoffs ans Hämoglobin weniger stark ist.
Wie gesagt, ich meine verstanden zu haben, dass sich die größere umgesetzte Luftmenge nicht direkt gleichsetzen lässt mit größerer Leistung.
Zitat:
Zitat von schnodo
Ich will in eigenen Worten die aus meiner Sicht relevanten Punkte zusammenfassen:
Für die Leistungsfähigkeit wichtig ist nicht die Sauerstoffmenge, die in der Lunge vorhanden ist, sondern die, die im Muskelgewebe ankommt.
Wenn man sich die Dissoziationskurve anschaut, so ist das Blut schon bei relativ geringem O₂-Partialdruck nahezu vollständig gesättigt. Der eingeatmete Sauerstoff wird größtenteils wieder ausgeatmet.
Wie gut Sauerstoff ans Gewebe abgegeben wird, hängt auch damit zusammen wie viel CO₂ vorhanden ist. Ist mehr CO₂ vorhanden, ist die Bindung des Sauerstoffs ans Hämoglobin schwächer und es kommt mehr Sauerstoff im Gewebe an (siehe Bohr-Effekt).
Durch Nasenatmung ist die CO₂-Konzentration generell höher, was dafür sorgt, dass mehr davon im Gewebe ankommt. Der offensichtliche Nachteil dabei ist, dass eine hohe CO₂-Konzentration als sehr unangenehm empfunden wird und man sich die entsprechende Toleranz antrainieren muss.
Zitat:
Zitat von schnodo
So wie es aussieht, sitzt der "Gasmesser" fast überall.
Hier hat jemand namens Armando Hasundungan ein schönes Erklärvideo (leider englisch, sorry!) erstellt, das die Kontrolle der Atmung verständlich machen will: Control Of Respiration
Bildinhalt: Anatomie der Lunge
Ein ergänzendes Video von ihm dazu, das grundsätzlich beschreibt, wie der mechanische Vorgang des Atmens funktioniert: Mechanism of Breathing
Und noch eines seiner Videos, das sich mit dem Gasaustausch in der Lunge beschäftigt: Blood Gases (O2, CO2 and ABG) Interessant fand ich dabei, dass der überwiegende Teil des eingeatmeten Sauerstoffs wieder ausgeatmet wird.
Hier eines zum Lungenvolumen und zur Lungenkapazität: Lung Function - Lung Volumes and Capacities Neu für mich hier, dass bei der normalen Atmung immer nur ca. 500 ml ausgetauscht werden, bei einem angenommenen Lungenvolumen von 6 Liter und dass "vollständiges Ausatmen" gar nicht möglich ist.
Und weil ich neugierig war, habe ich mir noch sein Video über Spirometrie angeschaut, das sich aber überwiegend mit der Auswirkung von krankhaften Veränderungen auf den Luftaustausch befasst: Understanding Spirometry - Normal, Obstructive vs Restrictive
Das war jetzt über eine Stunde Material. Fürs Erste reicht es mir und ich habe immer noch nicht das Gefühl, dass ich dahintergestiegen bin.
Zitat:
Zitat von schnodo
McKeown sagt ja, dass die Sättigung im Blut im Normalzustand bei fast 100 % liegt und Hyperventilation lediglich auf die maximal 2 % Sauerstoff Einfluss haben kann, die nicht an rote Blutkörperchen gebunden, sondern im Blutplasma vorhanden sind. Der Effekt der "lightheadedness" entsteht durch die Reduktion von CO₂ im Blut. 30 Sekunden Hyperventilation sorgen dafür, dass die im Blut vorhandene Menge an CO₂ halbiert wird. Jede Verringerung von CO₂ um einen Millimeter (mmHG) sorgt dafür, dass der Blutfluss zum Gehirn um 2 % abnimmt. Damit ist nach 30 Sekunden der Blutzufluss zum Gehirn um 40 % vermindert. Wenn man sich da schwindlig fühlt, liegt das nicht daran, dass man wahnsinnig viel Sauerstoff im Blut hat, sondern daran, dass die Blutgefäße sich verengen und, durch das fehlende CO₂, Sauerstoff und Hämoglobin stärker gebunden werden und man somit eine Sauerstoffunterversorgung erlebt.
Nun leuchtet mir auch ein, wieso ich da relativ einfach 3 Minuten lang die Luft anhalten kann: Es ist nicht genügend Kohlendioxid vorhanden, um den Atemreflex zu triggern. Andererseits erinnere ich mich, mal gelesen zu haben, dass der Mechanismus komplexer ist, als man denkt, weil die Rezeptoren für Kohlendioxid nicht dort sind, wo man sie vermuten würde.
Sehr interessant fand ich als medizinischer Laie dieses sehr anschauliche Video zum Gasaustausch im Blut: Respiration Gas Exchange
Hallo Schnodo, ich habe Deinen Erfahrungsbericht im Link über die Tempoverbesserung durch die kurze stossartige Ausatmung gelesen. Hast Du diese Technik auch einmal über eine lange Strecke, also 2km aufwärts ausprobiert, und wenn ja wie waren hier die Erfahrungen? Ich kenne es vom Tauchen her dass ungleichmäßige Atmung zu Beklemmungsgefühlen führen kann. Wäre interessant ob sich das höhere Tempo durch die bessere Wasserlage mit mehr verbleibender Luft in der Lunge auch im Freiwasser auf längeren Strecken umsetzen lässt und man dabei auch von der Psyche her ein gutes Gefühl hat und sich im Wasser wohl und entspannt fühlt.
Hast Du diese Technik auch einmal über eine lange Strecke, also 2km aufwärts ausprobiert, und wenn ja wie waren hier die Erfahrungen? Ich kenne es vom Tauchen her dass ungleichmäßige Atmung zu Beklemmungsgefühlen führen kann.
Ich muss zugeben, dass ich ein ziemlicher Faulpelz bin und irgendwann mal gesagt habe, "es funktioniert gut genug" und danach nur sporadisch die Atmung wirklich geübt habe. Es hat sich also auch wieder eingeschliffen, dass ich die Luft die ganze Zeit über rausblubbere, aber nicht in großen Mengen.
Was ich aber sagen kann, ist, dass die Atmung in dieser Form alles andere als ungleichmäßig ist. Sie ist im Gegenteil sehr gleichmäßig. Schwimmen ist ja eine Art Kraftsport, d.h. mit jedem Zug muss ich ziemlich viel Kraft aufwenden, um den Arm nach hinten zu bekommen. Und genau in diesem Moment atme ich aus, genauso wie ich es z.B. beim Bewegen eines Gewichtes an Land auch täte.
Gerade im Freiwasser finde ich, dass sich diese Form der Atmung bei mir fast automatisch einstellt, je schneller ich werde. Ich "blase" den Arm förmlich zum Finish und das fühlt sich absolut normal und entspannt an. So habe ich zumindest die zweite Hälfte des Chiemsee-Schwimmens (4,5 km) letztes Jahr bewusst erlebt, die erste Hälfte habe ich gebraucht, um mich zu sortieren.
Zitat:
Zitat von bergflohtri
Wäre interessant ob sich das höhere Tempo durch die bessere Wasserlage mit mehr verbleibender Luft in der Lunge auch im Freiwasser auf längeren Strecken umsetzen lässt und man dabei auch von der Psyche her ein gutes Gefühl hat und sich im Wasser wohl und entspannt fühlt.
Das würde ich so absolut bestätigen, obwohl, wie bereits gesagt, meine Umsetzung der Atemtechnik nicht hundertprozentig der reinen Lehre entspricht. So vergesse ich oft, tief genug in die Gegend des Bauches zu atmen, was für Wasserlage und Rumpfstabilität nicht ideal ist.
Beklemmung entsteht bei mir hauptsächlich dadurch, dass ich keinen vernünftigen Atemrhythmus finde und somit nicht regelmäßig die Menge Luft austausche, die ich brauche, z.B. wenn ich vor lauter Hektik nicht genügend ausatme, dann aber viel einatmen will. Das geht nur eine Zeit lang gut, dann kommt die Panik.