Wenn man bestimmte Missstände aufzeigt und aufruft etwas dagegen zu unternehmen, dann betritt man stark vermintes Gebiet.
So sehe ich das.
Wer das tut in Bezug auf Verbrechen, die von Migranten begangen wurden z.B., der muss damit rechnen, dass ihm irgendwann Fremdenfeindlichkeit oder gar Rassismus vorgeworfen wird.
Ich finde es extrem schäbig diese Vorwürfe missbräuchlich bewusst zu verwenden, um anderen gesellschaftlich oder sonstwie extrem zu schaden. (*)
In solchen Vorwürfen steckt nämlich meiner Meinung nach genau dieses Potenzial vor allem hier in Deutschland, weil eben unsere Vorfahren einen Haufen Dreck an sich haften haben in Bezug auf Rassismus, Fremdenfeindlichkeit bzw. Diskriminierung von Angehörigen bestimmter Religiongsgemeinschaften u.ä..
Wer bewusst andere auf diese Art und Weise (siehe obiger Satz *) schädigt, der versündigt sich auf zweierlei Art und Weise:
Denjenigen gegenüber die Opfer von Rassismus, Fremdenfeinlichkeit und Diskriminierung geworden sind und demjenigen gegenüber, dem man vorwirft rassistisch, fremdenfeindlich oder diskriminierend zu sein.
Menschen sollten sich ihre Worte überlegen.
Je mehr Leute diese erreichen (könnten) umso mehr.
Ja - das stimmt und das sehe ich im Prinzip auch so.
Es darf aber nicht so weit kommen, dass man so ziemlich jedem, der sich mal seine Worte nicht gut genug überlegt oder der ziemlich verkürzte Aussagen getätigt hat, einen Strick daraus drehen kann.
Romane sind oft einfach nicht verständlich.
Am Ende eines langen Ansatzes hat man oft vergessen, worum es dem Autor in den Absätzen zuvor überhaupt ging.
Menschen absichtlich anders zu verstehen, als man sie eigentlich versteht, wenn man ehrlich ist, um ihnen zu schäden, indem man eben ganz bewusst ihre Worte anderes auslegt, als man sie eigentlich versteht, ist in meinen Augen sehr, sehr schäbig.
Dort heißt es: "Vor dem Jahr 2015 sind mir solche Szenen im Bahnhof Tübingen nicht vorgekommen."
O.k, fragen wir uns, was Palmer mit "solche Szenen" meint.
Palmer im ersten Absatz "Am Taxi angekommen ging es schon los mit körperlicher Gewalt und lautem Geschrei."
Wenn es das ist was er mit "solche Szenen" meint -und was sollte er sonst meinen- ist seine Aussage falsch, da es körperliche Gewalt am Tübinger Bahnhof schon vor 2015 gab...wie lokale Zeitungen bereits in 2012 berichten.
Bevor wir uns diesbezüglich in einem "klein/klein" verzetteln werfe ich lieber die Frage in den Raum bzw. ins Forum, welche Wirkung Palmers FB-Beitrag, im Kontext mit früheren Äußerungen von ihm, auf die nachweislich auf Facebook zahlreich vorhandenen ausländerfeindlichen und schlichten Gemüter hat und ob sich Palmer nicht bewußt ist, wem er da für was Argumente liefert (statt sich, weniger publicitygeil, um die Arbeit seines Derzenat 01 und dem dort angesiedelten Fachbereich Bürgerdienste, Sicherheit und Ordnung zu kümmern).
"Vor dem Jahr 2015 sind mir solche Szenen im Bahnhof Tübingen nicht vorgekommen."
Zitat:
Zitat von Nobodyknows
Und wie kann man ein Zitat falsch wiedergeben?
So zum Beispiel:
Zitat:
Zitat von Nobodyknows
Darin, dass Palmer behauptet vor dem Jahr 2015 wäre es am Tübinger Bahnhof so ruhig gewesen wie in einem Freibad im Winter?
Palmer hat anhand eines persönlichen Erlebnisses gesagt, dass ihm selbst ("mir") Ähnliches vor 2015 nicht widerfahren ist. Er hat nicht behauptet, dass sich niemals irgendwelche Vorfälle im Bahnhof Tübingen ereignet hätten.
Wer einen anderen als Lügner bezeichnet, ein harter und konkreter Vorwurf, tut gut daran, selbst bei der Wahrheit bleiben.
Zitat:
Zitat von Nobodyknows
Bevor wir uns diesbezüglich in einem "klein/klein" verzetteln...
Wenn man sich nicht im klein/klein verzetteln möchte, sollte man mit dem Wort "Lügner" sparsam umgehen. Den Rest kann man sicher diskutieren, aber nicht als Ablenkung von den falschen ehrabschneidenden Vorwürfen.
Können wir jetzt endlich zu Poggenburg kommen?
Versucht er jetzt die AfD rechts zu überholen?
Für die gemäßigteren AfD-Mitglieder könnte dies ein gutes Zeichen sein. Bisher sind überwiegend gemäßigtere ausgetreten, weil sie mit dem Rechstaußen der Partei nicht zurechtkamen - was nicht gerade fürderlich war für das Image der Partei. Wenn jetzt Poggenburg eine neue Partei gründet (und damit das Rechtsaußen günstigerweise weiter zersplittert - er könnte ja einfach in die NPD eintreten), könnten die Rechtsaußen der AfD sich mit ihm dorthin verziehen - und der Rest-AfD die Chance geben, eine weniger anrüchige konservative Partei zu werden, wie es Frauke Petry schon vergeblich versucht hatte. Auch wenn dadurch das Wählerpotential erst mal sinkt, sie kann dann aber für andere wählbar werden, die sie bisher nicht akzeptiert hatten.
Seinerzeit hat es dem Image und der Wählerbasis der Grünen auch genutzt, daß ihre extremsten Typen wie Jutta Ditfurth gegangen sind, und mehr Realos in den Vordergrund rücken konnten.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
... ob sich Palmer nicht bewußt ist, wem er da für was Argumente liefert...
Was ist das für eine schräge Argumentation? Wenn jemand etwas zu sagen hat, geht es um den Inhalt. Wenn es stimmt, dann muß es ausgesprochen werden, damit man sich damit beschäftigt - egal, wer die Aussage für sich nutzen will. Wenn es falsch ist, kann es mit Argumenten widerlegt werden - dann nützt es auch anderen nichts.
Diese Erwartung einer Selbstzensur, nur damit das Ausgesprochene nicht zufällig auch den Beifall der Rechten findet, ist für mich unerträglich und erinnert an meine Jugend im Sozialismus, als sogar Wetteransagen wie "Aufheiterung aus dem Westen" schon potentiell anrüchig galten. Zur Perfektion brachte diese Haltung eine Frau, von der ich mal las, daß Sie ihre Vergewaltigung durch einen Nordafrikaner nicht angezeigt hat, um kein schlechtes Licht auf die Flüchtlinge zu werfen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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Palmer hat anhand eines persönlichen Erlebnisses gesagt, dass ihm selbst ("mir") Ähnliches vor 2015 nicht widerfahren ist. Er hat nicht behauptet, dass sich niemals irgendwelche Vorfälle im Bahnhof Tübingen ereignet hätten.
Wenn ich es richtig vermute bist Du in einem IT-Beruf. Stimmt's?
Und Du hast eine naturwissenschaftliche Ausbildung oder etwas in Richtung Informatik?
Dir liegt daher sehr an 0 oder 1 an "True" und "False".
Mit 0 oder 1 kann man an menschliches Denken und Verhalten und an Palmers Äußerungen herangehen, mißachtet dann aber bestehende Unterschiede zwischen Mensch und Maschine.
Menschen haben unter anderem Persönlichkeit, (akzeptable oder verrottete) Moralvorstellungen, Bewusstsein und eine Seele. Äußerungen von Menschen sollten meiner Meinung nach auch stets im Kontext gesehen werden.
Aber das nur mal so an Rande.
Betrachten wir drei Äußerungen von Palmer unter dem "0 oder 1"-Aspekt.
Palmer: "Deutsch sprach niemand"
Frage: Hat Palmer die Deutschkenntnisse aller Anwesenden überprüft? Wahr oder Falsch? 0 oder 1?
Palmer: "18 junge Männer, davon sechs Schwarzafrikaner und augenscheinlich alle Migranten."
Bei "augenscheinlich" wird es schon schwierig mit 0 oder 1.
Der Duden: Ein Schwarzafrikaner ist ein aus Schwarzafrika stammender Schwarzer.
Hat Palmer durch einen Blick in Ausweispapiere die Herkunft der Anwesenden festgestellt? Wahr oder Falsch? 0 oder 1?
Konnte Palmer durch reine Beobachtung ausschließen, dass es sich um dunkelhäutige Deutsche, Brasilianer oder Jamaikaner handelte? 0 oder 1?
Palmer: "Ich habe zu diesem Thema in meinem Buch alles Notwendige aufgeschrieben. Heißt: "Wir können nicht allen helfen."
Frage: Hat Palmer in seinem Facebook-Beitrag auch noch gleich für sein Buch geworben? Wahr oder Falsch? 0 oder 1?
Und nun?
Wie wahrscheinlich ist es für dich, dass Palmer Sprachkenntnisse und Ausweise überprüfte?
"Vor dem Jahr 2015 sind mir solche Szenen im Bahnhof Tübingen nicht vorgekommen."
So zum Beispiel:
Palmer hat anhand eines persönlichen Erlebnisses gesagt, dass ihm selbst ("mir") Ähnliches vor 2015 nicht widerfahren ist. Er hat nicht behauptet, dass sich niemals irgendwelche Vorfälle im Bahnhof Tübingen ereignet hätten.
Da bist Du jetzt aber sprachlich schon sehr spitzfindig .
Und wenn er das tatsächlich so gemeint hat - also das mit "mir" nicht untergekommen - dann ist seine Aussage ohnehin völlig sinnbefreit.
Denn auch mir (=trithos) sind solche Szenen am Bahnhof Thüringen noch nie untergekommen. Ich war allerdings auch noch nie am Bahnhof Thüringen.
Also, wenn er wirklich so gemeint hat, wie Du schreibst, dann wäre seine Aussage eine anekdotische Einzelbeobachtung ohne irgendeine darüber hinaus gehende Aussagekraft.
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