... dieses Posting von T. Müller, dass man sich doch endlich auf Fußball konzetrieren soll bla bla...
Ist das wirklich nur bla bla? Wollen wir den Sport zur Spielwiese von Gesinnungsäußerungen machen? Konsequenterweise müsste dann jeder seiner Gesinnung in ähnlicher Form Ausdruck verleihen dürfen. Dann könnte die russische Mannschaft mit einem Z auf dem Trikot auftreten, die Iraner mit "free palestine"-Spruchbändern, die Schweden mit Greta-Fotos, und was auch immer. Oder braucht es dann eine Instanz, die erlaubte "gute", und nicht erlaubte "böse" Äußerungen unterscheiden?
Ich finde, von dieser demonstrativ-aufdringlichen Konfrontation des Veranstalterlandes mit der Kritik an deren Haltung zu Schwulen (auch wenn die Kritik berechtigt ist), und den Diskussionen, welche Mannschaften dabei mitmachen oder nicht ist nur ein kleiner Schritt z.B. zur iranischen Praxis, aus ideologischen Gründen gegen israelische Sportler gar nicht anzutreten und lieber eine Disqualifikation in Kauf zu nehmen. Warum ist ersteres noch sportlich o.k., das zweite eher nicht? Geht es überhaupt noch um Sport, wenn ich mir dabei Gedanken über die ethische oder politische Gesinnung des Gegners mache, statt über die sportliche Leistung?
Ich finde, jeder sollte privat seine Meinung äußern (von mir aus Fotos mit was auch immer posten) und dies auch tun können ohne Konsequenzen bzgl. der Teilnahme an irgendeiner Veranstaltung zu haben, aber die Sportveranstaltung selbst sollte von diesen Äußerungen frei gehalten werden, im Sinne der alten olympischen Idee: für die Dauer der Wettkämpfe haben die Feindschaften zu ruhen. Wer das nicht kann, darf gerne zu Hause bleiben, wenn ihm der Veranstalter nicht gefällt.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Auch ein Neuer könnte die Binde ja einfach tragen, wenn er das wirklich wollen würde nach seinen vollmundigen Aussagen vorher.
Binde finde ich zu lasch ... ich denke, die ganze Mannschaft sollte sich am Tor festkleben ... das wäre auch zeitgemäßer ... am besten noch mit Schweineblut übergossen und natürlich nackt !
DAS würde mal ein echtes Zeichen setzen !
Vielleicht sollte man sich seitens der deutschen Delegation auf den Fußball konzentrieren.
Dieses Theater ist so langsam nicht mehr zu ertragen. Wir müssen niemanden erziehen, diese Menschen in den arabischen Ländern kennen unsere Werte und unseren Lebensstil, die sind nicht dumm. Aber warum sollten sie auch was ändern, sie haben einen enorm hohen Lebensstil und.a. durch die Geschäftsbeziehungen mit Europa.
Und sie wissen auch, dass viele Gastarbeiter sich in ihrem Land abarbeiten.
Wir müssen nicht immer den Finger heben wenn irgendwo auf dieser Welt etwas anders läuft als in Deutschland. In diesem Moment erinnere ich mich an die Diskussionen um die Arbeits, Unterbringungs und Entlohnungs Themen rund um die Schlachthöfe bei Thönnies, mitten und kein Einzelfall in Deutschland. Ob sich da was verändert hat bezweifle ich mal....
Meine Mutter hat in den Siebzigern beim klarmachen ihres Arbeitsvertrages die Unterschrift ihres Ehemannes benötigt. Also so lange ist das bei uns jetzt auch nicht her dass die Frau ein Mensch zweiter Klasse war.
Die Selbstwahrnehmung der Bewohner dieses Landes ist durchaus mit dem der FIFA zu vergleichen..uns gehört die Welt, Geld regiert die Welt...
Wenn sie nicht dumm wären, hätten Sie das Marketingdesaster vermieden, Milliarden sind aus dem Fenster geschmiessen, da das Ziel ein besseres Image aufzubauen, mächtig schief gegangen ist.
Sieht man ja an diversen Interviews, wie sich VIP Fans mit Fussvolk anlegen....
Hätte man einfach alle Regeln für die Dauer der WM "Aufgehoben" wäre alles glatt gelaufen, danach einfach weiter wie bisher...das wäre schlau gewesen.
Hätte keine Sau interessiert.
Ich finde, jeder sollte privat seine Meinung äußern (von mir aus Fotos mit was auch immer posten) und dies auch tun können ohne Konsequenzen bzgl. der Teilnahme an irgendeiner Veranstaltung zu haben, aber die Sportveranstaltung selbst sollte von diesen Äußerungen frei gehalten werden, im Sinne der alten olympischen Idee: für die Dauer der Wettkämpfe haben die Feindschaften zu ruhen. Wer das nicht kann, darf gerne zu Hause bleiben, wenn ihm der Veranstalter nicht gefällt.
Das ist in meinen Augen völliger Quatsch. Sport war schon immer politisch und wird es immer bleiben. Das Sport unpolitisch bleiben soll, kommt gerade im Fußball auch gerne aus einem bestimmten politischen Spektrum. Gerade der Sport zählt doch für Werte, wie Gleichberechtigung, gesellschaftliche Teilhabe, Diversität etc.
Wenn ein Land so stark gegen zentrale Werte des Sports verstößt und trotzdem so ein Großereignis ausrichten darf, dann sollten Sportler ihre vorhandene Bühne nutzen, um klar zu machen, dass da was mächtig schief läuft.
Liegt vielleicht auch an der Uhrzeit? Ich fand es gestern jedenfalls höchst aufschlussreich, wie viele (vorwiegendd männliche) Schüler um 12 spontan erkrankten und heimgehen „mussten“.
Wurde auch schon thematisiert. Die Anstoßzeiten in Südafrika 2010 waren ähnlich, und dort lag die Einschaltquote mit 22 Millionen trotzdem mehr als doppelt so hoch.....
Das hat wohl nichts mit moralischem Zeigefinger zu tun wenn man sowas anprangert. Man kann darüber diskutieren, ob es Aufgabe der Fußballnationalmannschaft ist, dass zu thematisieren. Aber sollen wir das in deinen Augen einfach so hinnehmen, wenn Russland in der Ukraine Menschen abschlachtet und im Iran Frauen zu tote geprügelt werden weil das Kopftuch verrutsch ist.
Nur weil bei uns früher (und auch heute) nicht alles bestens war, kann man es ja nicht einfach ignorieren. Beim nächsten Völkermord schauen wir dann auch weg, "ja mei, war bei uns ja früher auch nicht besser"
Keiner sollte wegschauen. Aber hilft nachhaltig das Tragen einer "one-love"-Binde? Der Name hat ja was Satirisches.
Ich befürchte, dass mit einem Ausscheiden der Deutschen Manschaft das Thema auch wieder vom Tisch ist und die Geschäftemacherei bleibt.
Das ist in meinen Augen völliger Quatsch. Sport war schon immer politisch und wird es immer bleiben. Das Sport unpolitisch bleiben soll, kommt gerade im Fußball auch gerne aus einem bestimmten politischen Spektrum.
Sport wurde oft politisiert. Es sollte aber eben dies nicht sein, finde ich. Wenn der Wunsch nach unpolitischem Sport für Dich ein "bestimmtes politisches Spektrum" heißt, dann hast Du wohl eine Weltsicht, die die Politik nie ausblenden kann.
Zitat:
Zitat von NiklasD
Gerade der Sport zählt doch für Werte, wie Gleichberechtigung, gesellschaftliche Teilhabe, Diversität etc.
Merkst Du darin keinen Widerspruch? Gleichberechtigung: im Sport soll jeder antreten dürfen, ohne Betrachtung der sonstigen Gesinnung außerhalb der Arena. Diversität: es treten eben Menschen mit unterschiedlichen Ansichten gegeneinander an, weil diese Ansichten für den Sport eben egal sind - solange jeder die Regeln am Platz beachtet.
Wer damit Probleme hat, sollte nur noch mit Gleichgesinnten Sport treiben. Dann gibt es eben Wettkämpfe für muslimische Staaten, für christliche, für Klimaschützer, für Atomkraft-Befürworter - das ist dann Zersplitterung und Segregation, keine Diversität.
Zitat:
Zitat von NiklasD
Wenn ein Land so stark gegen zentrale Werte des Sports verstößt und trotzdem so ein Großereignis ausrichten darf, dann sollten Sportler ihre vorhandene Bühne nutzen, um klar zu machen, dass da was mächtig schief läuft.
Das Land verstößt nicht gegen die Werte des Sports, sondern gegen unsere Werte und Menschenrechtsvorstellungen. Dafür verstoßen wir gegen viele ihrer Werte und Vorstellungen. Wenn wir erwarten, daß unsere Sportler dort so auftreten, müssten wir auch akzeptieren, wenn ihre Sportler bei uns dann ihre Werte hochhalten und uns entgegenschleudern. Ist das sportlich, oder für irgendeine Verständigung förderlich?
Wollen wir grundsätzlich keine Sportwettkämpfe in Diktaturen? Dürfen dann die Sportler aus diesen Ländern überhaupt noch anderswo mitmachen?
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