Ich finde, da machst du es dir zu einfach. Die Schuld und Verantwortung nur bei anderen zu suchen ist im Kontext einer gesellschaftlichen Verantwortung unangemessen.
Ich denke, dass ich meinen Teil beitrage (versuche). Die entscheidende Lenkkraft haben aber führende Politiker. Dafür sind sie doch gewählt.
Aufrufe zum Energiesparen aus dem Urlaubsparadis Bali haben für mich definitiv ein Geschmäckle (bspw)
Mal komplett am rumspinnen: Hätte die Fifa nicht als Bedingung stellen können, dass Regenbögen, Frauen ohne Kopftuch usw erlaubt sind? Hätte mich interessiert ob den Qataris ihr Religion wichtiger als ihr Geld ist.
Das Kind war zu dem Zeitpunkt in den Brunnen gefallen, als die FIFA mit Katar verhandelt hat, statt als Grundvoraussetzung für Verhandlungen die Umsetzung konkreter Zugeständnisse zu verlangen.
Mittlerweile müsste doch allen Verantwortlichen klar sein, dass der Sport und vor allem solche Sportereignisse in diesen Ländern genau nichts verändern, sondern von Seiten der jeweiligen Machthaber nur für die eigene Publicity missbraucht werden.
Ob jetzt in Deutschland ein paar Zuschauer mehr oder weniger vor dem TV sitzen, kümmert doch in Katar niemand. Auch der FIFA ist das ziemlich egal. Die verstehen sowieso nur die Sprache des Geldes. Und da kann der Boykott vielleicht schon ansetzen, wenn auch im Kleinen. Wenn weniger Zuschauer die WM sehen wollen, kommt (hoffentlich) irgendwann die Frage auf, warum die Sendeanstalten für die Senderechte horrende Summen ausgeben. Wenn der Sponsor weniger Umsatz mit Fanartikeln macht oder sogar aufgrund des FIFA-Engagements Kunden ganz abspringen, setzt vielleicht auch beim Sponsor ein Umdenken ein.
Zum Stichwort "Doppelmoral": Wo blieben die vergleichbaren Aufrufe von wegen Veranstaltung in einer Diktatur, die die Menschenrechte mit Füßen tritt, als die hohen woken Herren sich kürzlich in Ägypten versammelt haben?
Und bezüglich LGBT-Rechte dürfte die Heimat der Muslim-Brüder auch nicht gerade dem Zeitgeist folgen...
Wieso hat keiner der aktuell so aktiven Moralisten zum Boykott der Klimakonferenz aufgerufen? Wieso wird so eine Veranstaltung nicht auch in einem Land mit anderen moralischen Maßstäben abgehalten? (oder gleich online, um seinen eigenen hehren Zielen bzgl. CO2-fußabdruck gerecht zu werden?).
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Wieso hat keiner der aktuell so aktiven Moralisten zum Boykott der Klimakonferenz aufgerufen? Wieso wird so eine Veranstaltung nicht auch in einem Land mit anderen moralischen Maßstäben abgehalten? (oder gleich online, um seinen eigenen hehren Zielen bzgl. CO2-fußabdruck gerecht zu werden?).
Zumindest in der Berichterstattung, die ich wahrgenommen habe, wurde das durchaus thematisiert.
Bezogen auf die Außendarstellung und vor allem die Protestmöglichkeiten ist es allerdings etwas anderes, ob eine mehr oder weniger geschlossene Veranstaltung stattfindet, bei der es nicht im Zuschauer geht (Ägypten), oder ob es eine öffentliche Veranstaltung geht, die überwiegend der Selbstdarstellung dient.
Bei ersterem habe ich persönlich keine direkte Boykottmöglichkeit, da ich weder eingeladen noch in irgendeiner anderen Weise, z.B. als Zuschauer oder Käufer von Fanartikeln, beteiligt bin. Ich könnte allenfalls auf dort Anwesende einwirken, dass sie im Vorfeld oder vor Ort auf die Missstände hinweisen. Bei letzterem kann ich aber selbst aktiv die Entscheidung treffen, ob ich die Veranstaltung unterstützen will oder Teil der Veranstaltung sein will oder nicht.
Bei ersterem habe ich persönlich keine direkte Boykottmöglichkeit, da ich weder eingeladen noch in irgendeiner anderen Weise, z.B. als Zuschauer oder Käufer von Fanartikeln, beteiligt bin. Ich könnte allenfalls auf dort Anwesende einwirken, dass sie im Vorfeld oder vor Ort auf die Missstände hinweisen. Bei letzterem kann ich aber selbst aktiv die Entscheidung treffen, ob ich die Veranstaltung unterstützen will oder Teil der Veranstaltung sein will oder nicht
Darin hast du natürlich Recht, das ist nicht mein Einflußbereich - aber sehr wohl der von im Rampenlicht stehenden Politikern und Aktivisten, deren Menge eine ziemliche Überlappung mit der Menge der Kuweit-kritiker hat. Ich bin dann bei keko: warum soll ich mich als kleiner Mann besonders ins Zeug legen, wenn die mit dem deutlich größeren Hebel es auch nicht tun? Oder hat einer der Klima-Botschafter eine bunte Armbinde in Sharm-el-Scheich zur Schau getragen?
ich finde übrigens, daß der Hebel bzgl. Protest gegen staatliche Menschenrechtsverletzung bei den Teilnehmern der Klimakonferenz größer sein sollte, als der von Fernsehzuschauern, die ihr Gerät nicht einschalten - letzteres juckt doch Verantwortliche in Kuweit genausowenig, wie eine bunte Kaptiänsbinde auf dem Platz.
Zitat:
Zitat von Matthias75
Zumindest in der Berichterstattung, die ich wahrgenommen habe, wurde das durchaus thematisiert.
Ja, schon gelegentlich. Aber einen vergleichbaren Aufruf, nicht hinzufahren, oder dort Flagge zu zeigen, habe ich nicht gesehen.
Zitat:
Zitat von Matthias75
Bezogen auf die Außendarstellung und vor allem die Protestmöglichkeiten ist es allerdings etwas anderes, ob eine mehr oder weniger geschlossene Veranstaltung stattfindet, bei der es nicht im Zuschauer geht (Ägypten), oder ob es eine öffentliche Veranstaltung geht, die überwiegend der Selbstdarstellung dient.
Den Unterschied sehe ich nicht so groß. Die Klima-Botschafter aller Länder scheinen sich sehr aktiv um Zuschauer und Zuhörer zu bemühen und ihre Beschlüsse sollten (nach ihren eigenen Maßstäben) praktisch die gesamte Menschheit betreffen. Eine Fußball-WM ist auch nicht primär eine Selbstdarstellung (das wäre dann eher z.B. die Oscar-Verleihung), sondern ein sportlicher Wettkampf, der theoretisch eh nur einen Bruchteil der Menschheit interessieren dürfte.
Trotzdem wäre ich nicht mal sicher, wie das Ergebnis wäre bei einer Frage wie: Was wollen Sie eher wissen: die Beschlüsse der Klimakonferenz oder wer Fußball-Weltmeister wird?
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Es ist eine ganz andere Nummer, als Gast zu einer Veranstaltung in einem Land zu gehen, und aus dem Status als Gast heraus moralische Urteile zu predigen gegen die Wertvorstellungen des Landes. Letzteres ist anmaßend und fehl am Platz, finde ich. Es geht nicht mehr um Inhalte, sondern um das Benehmen als Gast. Diese Moral-Demonstrationen sind nicht besser, als die Missionare im 16 - 18 Jhd., die ihren christlichen Moralkodex den Menschen im Urwald aufzwingen wollten.
Es ist eine ganz andere Nummer, als Gast zu einer Veranstaltung in einem Land zu gehen, und aus dem Status als Gast heraus moralische Urteile zu predigen gegen die Wertvorstellungen des Landes.
Najagut, sorry, wer da hinfährt, obwohl er derlei Vorbehalte hat, dem ist imho ja mal eh nimmer zu helfen.
(Ist ja hinsichtlich der WM auch gar nicht notwendig, die Katarer importieren ja auch Fans. Bleibt zu hoffen, dass die Sterblichkeitsrate unter denen etwas besser ausgeht als bei den Arbeitssklaven.)
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
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Einen knallharten Trainingsplan schreiben kann der Dümmste. Schneller macht hartes Training aber nur in einer Balance mit optimaler Regeneration.Im Studio: Arne Dyck
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