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18. Schlosstriathlon Moritzburg 15.+16. Juni 2019 - Seite 7 - triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum
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Alt 05.07.2019, 22:43   #49
Mirko
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Beiträge: 6.768
Zitat:
Zitat von Canumarama Beitrag anzeigen
Auch von mir ein paar Zeilen über meine Erlebnisse in Moritzburg.

Für meine erste LD hatte ich mir den 18. Schlosstriathlon in Moritzburg ausgesucht. Beim „ersten Mal“ wollte ich den ganz großen Trubel in Bezug auf die Teilnehmerzahl vermeiden. Zudem kenne ich die Strecken aus vorherigen Teilnahmen ganz gut und die Anreise (leider alleine) sowie Unterkunft ist auch easy. Und außerdem mag ich die Sachsen! Ihre ganze Art und Mentalität hat mich schon als "Stift" vor ´89 nachhaltig beeindruckt. Noch heute bin ich Ihnen dankbar, dass sie vor 30 Jahren als Erste auf die Straße gegangen sind.

Der Rad CheckIn, die Nudelparty und Wettkampfbesprechung verlief entspannt. Schöne Atmosphäre, dass Schloss macht einfach etwas her. Einige guckten zwar als gehe es am nächsten Tag zur Beerdigung aber egal, ich war gut gelaunt - trotz Anspannung und Aufregung.

Am nächsten Morgen Punkt 6 Uhr stand dann fest das ohne Neo geschwommen wird. 25,5 Grad sind halt eben 1 Grad zuviel. Da nützt auch kein Diskutieren mit den Wettkampfrichtern. Als ich 10 min vor dem Start im Wasser stand, die Moritzburg in der Sonne glitzerte, habe ich mir gesagt: „Es wird heute sehr heiß, du bist ein mieser Schwimmer und ohne Neo noch mießiger, also streiche alle Zeiten die dir im Kopf rumschwirren und versuche heute einfach gut durchzukommen und! denke an alle Tipps aus dem Forum die wichtig sind.“ Danach war der Druck weg und kurze Zeit später ging es dann los die Karpfen ärgern.

Das Schwimmen im Schlossteich von Moritzburg muss man einfach mal erlebt haben! Zeitweise ist es zappenduster, 1cm Sicht“weite“ oder weniger, Kraut auf Kopf und Brille und wenn man keinen Bock mehr hat kann jederzeit gegangen werden. Hammer! Bin einfach geschwommen so gut ich konnte; 1. Wadenkrampf nach 2500 m (bekomme das Problem ohne Neo einfach nicht in den Griff) aber der ging dann auch wieder weg. Die Oberschenkel waren schon gut fest bei 3500 m. Nach 1h25min hatte ich dann endlich Teppich unter den Füßen.

Der Wechsel auf´s Rad lief super. Jetzt ruhig bleiben auf der ersten von 6 Runden und Futtern wie bei Muttern. Gemacht getan. Erst Anfang der zweiten Runde schaltete ich am Radcomputer auf Durchschnittspace um (war so gewollt) und war total erschrocken – 30 km/h Durchschnitt. Na gut, dann steigere ich schon etwas früher als geplant und trat kräftiger in die Pedalen. Es war echt verrückt, ich bin die folgenden Runden nicht annähernd an meinen geplanten 34iger Gesamtschnitt rangekommen. Die „Hügel“ und die VPs waren immer wieder Zeitkiller. Runde 5 und 6 waren dann schon gut am Limit. Aber Rücken, Nacken, Knie, Magen und Ar... waren noch gut in Schuss, es hätte schlimmer sein können. Nach 5h16min stieg ich vom Rad.

Der 2. Wechsel war eine Katastrophe. So richtig doofi, mit zurücklaufen und so. Wollte alles auf einmal machen. Die Konzentration ließ spürbar nach.

Der Fahrtwind war nun weg, die Hitze nahm ab jetzt das Heft in die Hand. Der Übergang zum Laufen gelang mir super, auch die erste von 6 Laufrunden lief erstaunlich gut. Ich nahm alle 15-20min ein Gel und dazwischen Salztabletten mit nicht zuviel Wasser. Energiemäßig ging es mir gut, auch der Magen war artig. Nur diese Schmerzen in den Oberschenkeln nahmen ab Runde 3 nicht gekannte Ausmaße an. Jetzt kam die Zeit wo der Kopf abgeschaltet werden muss, dachte ich so. Aber wie macht man das, wenn jeder Schritt einen daran erinnert das es genug ist?? Auch wenn es heroisch klingt, es war blanker Wille der mich weiterlaufen lies. Ich habe nicht trainiert von Oktober bis vorgestern, bin bei Eis und Schnee ins 30 km entfernte Schwimmbad gefahren, bei jedem Mistwetter laufen gewesen und hab mich auf der Rolle todgeschwitzt, nur um jetzt 20 km vor dem Ziel wegen Muskelschmerzen abzubrechen. Niemals! Im Grunde muss es doch auch weh tun.

So bin ich einfach weitergelaufen, habe nur an das hier und jetzt gedacht und nicht wie weit es noch ist. In der letzte Runde habe ich mich von all den tollen Leuten an der Strecke verabschiedet und mich bedankt. Zum letzten Mal den Hügel im Wald hoch, wo ich selber schmunzeln musste. Gerne hätte ich davon eine Video gehabt, wie ich da mit den Armen schwingend hochgetippelt bin. Dann kam das Ziel immer näher, die Musik wurde lauter, die letzte staubige Gerade noch durchhalten und rein ins Ziel. 4h08min für den Marathon (oh Gott) und 10h57min insgesamt standen am Ende auf der Uhr.
Lange habe ich dann neben meinem Rad in der WZ auf dem Boden gesessen und auf das Glücksgefühl gewartet aber so richtig kam da nix. Stattdessen kam wirklich etwas Enttäuschung auf. Warum musste es ausgerechnet heute so warm sein, so gerne hätte ich gewusst was unter halbwegs normalen Bedingungen möglich gewesen wäre.

Dann machte es Pling in der Plastebox wo mein Handy lag. Meine Frau hatte mir aus Lappland (wo es die Nacht zuvor 0,5 Grad hatte) eine Nachricht geschickt; ein Screenshot der vorl. Ergebnisliste. Da stand mein Name auf Platz 12. Das konnte ich fast nicht glauben und war sehr überrascht. Verdammt, das ist ja gar nicht sooo schlecht. Schon etwas zufriedener packte ich mein Zeug zusammen und machte mich auf zum Auto. Dann nochmal zurück, ein wenig was essen und die Atmosphäre genießen. Bis der letzte Teilnehmer das Ziel erreichen würde konnte ich aber leider nicht mehr warten, meine Beine und der Kreislauf verlangte die horizontale Lage.

Am nächsten Tag habe ich mir noch die Rennen über die OD und SD angeschaut. Es hat geregnet bei 18 Grad am Anfang. Als ich da so saß, wie eine Bordsteinschwalbe am Straßenrand, und all die begeisterten Leute (Helfer wie Teilnehmer) sah wurde mir mulmig. Und plötzlich war es da – dieses schöne Gefühl. Ich war glücklich, zufrieden und endlich richtig entspannt.

Als alles langsam abgebaut wurde und so eine unheimliche Ruhe einkehrte bin ich am Schloss vorbei, ein Stück die Laufstrecke am Schlossteich zurück zum Auto spazieren gegangen. Es war fast menschenleer und still geworden. Die Karpfen sprangen wie verrückt in der Abendsonne. Eine junge Frau versuchte sie dabei zu fotografieren. Ich dachte, das sind sicher Freudensprünge weil jetzt endlich für Jahr wieder Ruhe herrscht, am und im Schlossteich von Moritzburg.

Ich werde bestimmt wieder kommen, es ist einfach zu schön hier. Meine nächste LD möchte ich aber gerne im Ausland machen. Ich dachte so an Schweden, Kalmar. Denn die Schweden mag ich auch.

Danken möchte ich Arne. Für den 12h Trainingsplan der endlich Struktur in meinen Trainingsalltag gebracht hat und die vielen nützlichen Infos zum bestehen einer LD.

Vor den Helfern rund um den Schlosstriathlon muss man sich verneigen, der Wahnsinn!

Glückwunsch an alle Finisher am Samstag und Sonntag!
Klasse Bericht!!!
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