Nicht, dass ich noch nennenswert schwimmen würde. Meine Jahreskilometer mache inzwischen nahezu komplett in einer Woche Schwimmcamp nach dem Jahreswechsel. Aber falls ich dann doch mal versehentlich irgendwo starte, dann sage ich mir, dass ich angetreten bin, um was zu erleben. Was könnte emotionaler sein – außer vielleicht dem Gesamtsieg – als eine ordentliche Panikattacke?
Erfahrungsgemäß geht die vorbei, mittlerweile kennt man sich, und danach schwimmt es sich ganz entspannt.
Zitat:
Zitat von schnodo
Zum Glück hatte ich keine Ahnung wie schlimm es tatsächlich werden würde. Der Start war grausam. Zum ersten Mal wieder im Wasser und dann gleich Massenstart. Letztes Jahr wurde wegen der Pandemie in Gruppen gestartet. Ich fand überhaupt keinen Rhythmus und hatte mich so blöd platziert, dass das halbe Feld über mich drüber geschwommen ist. Nach 200 oder 300 m musste ich mich dann erstmal auf den Rücken legen und mich sammeln, während ich mir überlegte, warum ich mir das antue.
Ich war auch überrascht, das mich das Debakel nur gute 4 Minuten gekostet hat. Und erfreut, dass ich irgendwann auch gemütlich weiter schwimmen konnte.
Da kann ich nun die Hand heben und mich dazu gesellen.
Sprint-Distanz gestern im Becken. Davor die Tage locker die Distanzen gemeistert über 1.5km etc.
Aber im Becken ging dann noch 6 Bahnen (!) auf einmal nicht mehr viel. Hab versucht die Atmung unter Kontrolle zu bekommen, auf Brust gewechselt.
Zwischendurch war es so schlimm, dass ich ans Aufhören gedacht habe.
Hatte das ständige Gefühl von Atemnot.
Bin dann irgendwie fertig geworden und konnte mich dann auf dem Rad erstmal "erholen".
Glaube ich bin viel zu schnell losgeschwommen und es hat, weil es der erste WK dieses Jahr gewesen ist, einfach noch die Routine gefehlt.
Aber ich habe daraus gelernt und kenne nun auch diese Situation.
Im Ferropolis vergangenes WE wurde ein Neo-Testschwimmen angeboten. Ich sofort hin, Testneo an und dann in die windgepeitschten Fluten des Neuseenlandes. Rauhe Bedingungen und beste Voraussetzungen für Aussetzer der Atemfunktion.
Ich hatte buchstäblich Tränen in der Augen. Voll Power, keine Probleme mit Luft und einen unbändigen Spaß am Kampf mit dem Kabbelwasser.
Die 1500 am Sonntag gingen für 25 Minuten weg. Das wäre PB im Freiwasser und so schnell wie vor 100 Jahren im Becken. Ich traue den Zahlen aber nicht so recht.
Ich habe seit geraumer Zeit auch Probleme mit der Atmung auf den ersten 300-400m, danach bin ich dann in einem Flow und es passt alles. War gestern im Kraichgau. Was mir da total geholfen hat - und ich hätte das nie gedacht - war die neue Schwimmbrille, die ich nach eingehender Beratung geholt hatte. War keine normale Schwedenbrille, sondern eine mit großem Sichtfeld (Roka X1). Da ich ohne Brille nicht so gut sehe, hat mir dieses mehr an Blickfeld ungemein geholfen und ich konnte mich mehr auf die Atmung konzentrieren und damit lief es gut.
Kann natürlich auch nur Einbildung sein und das Schwimmen vor Ort war einfach viel angenehmer als sonst
Ich denke inzwischen, es könnte ein Zusammenspiel mehrerer Komponenten sein, welche das Gehirn dann einen Schalter umlegen lassen.
Dazu gehören imho sehr unruhige Startverhältnisse mit recht wenig Fokussierungsmöglichkeit auf sich selbst.
Mit größerem Sichtbild wird dann auch die Einordnung des "Selbst" in der Waschmaschine bewusster. Genau so wie aktive Konzentration auf Technikaspekte das "Selbst" bewusster machen. Man kann sich durch Kälte irritieren lassen oder aber diese auch auf das "Selbst" wirken lassen und sich bewusst werden, was jetzt in einem selbst physiologisch passiert.