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Zitat von TRIPI
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Was mir zb nicht so bewusst war: die Leistung lässt sich beliebig nach oben skalieren, dem Porsche mit powercell steht wohl nichts im Wege.
Auch soll Wasserstoff stark als chemischer energiespeicher genutzt werden. Statt Windräder wie bisher aus dem Wind zu drehen wenn das Netz zu voll mit Strom ist, kommen bereits jetzt unter neue Anlagen einfach eine Elektrolyseeinheit die dann Wasserstoff produziert mit dem überschüssigen Strom.
Die Verteilung scheint auch einfach, man kann das Erdgasnetz dafür hernehmen, ein gewisser Prozentsatz Wasserstoff darin stört wohl nicht.
Klang alles sehr spannend und ich freue mich dass es noch zu meinen Lebzeiten passiert. Jedenfalls erst mal BLDP nachkaufen und ins Depot legen
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Ist (fast) alles richtig. Insbesondere in der Schwerindustrie, bei der Stahl- und zementindustrie werden Brennstoffzellen zweifellos in Zukunft eine wachsende und immer größere Rolle spielen.
Das Kernproblem von Wasserstoff ist aber die geringe Energieeffizienz, bei der Herstellung, also die Menge Energie, die benötigt wird, um grünen Wasserstoff erstmal zu generieren.
Rund 3/4 der Energie geht verloren, bis sich ein mit Wasserstoff angetriebender PKW auch nur 1km vorwärts bewegt, d.h. man benötigt die doppelte bis dreifache Energiemenge an grünem Strom im Vergleich zur batterieelektrischen Mobilität, um unseren heutigen Lebensstil Co2-neutral in der Zukunft umzusetzen.
Woher diese gigantische Menge an Windrädern und Solarmodulen kommen sollen (und v.a. wo diese Windparks und Solarfarmen in Mitteleuropa stehen sollen) um das möglich zu machen, wird von den Brennstofftzellenverfechtern i.d.R. diskret verschwiegen.
Mit der richtigen Politik (ganz sicher aber nicht mit der in Bayern aktuell geltenden Genehmigungspoltik für neue Windkraftanlagen via 10H-Regel und erst recht nicht mit der gerade in NRW beschlossenen noch restriktiveren Genehmigungsregeln) ist es aus heutiger Sicht möglich, den Anteil regenerativer Energien in den nächsten 15 bis 20 Jahren von 40% aktuell auf 90% bis 95% zu steigern.
Eine Vervierfachung des Ökostroms (vom heutigen Niveau ausgehend), um die erforderlichen Strom-Überschüsse zur Produktion von grünem Wasserstoff zu haben, ist aktuell absolut nicht denkbar. So viele durchsetzbare Windkraftstandorte gibt es auch mit einer hochgradig ökofreundlichen Politik in Mitteleuropa nicht.
(Theoretisch möglich wäre es aber mit Solarparks in der Sahara, wie schon vor 25 Jahren von Desertec angedacht. Allerdings ist das angesichts der politischen Verhältnisse in den dort in Frage kommenden Staaten noch unwahrscheinlicher als eine Verdopplung der Zahl der Windräder im dicht besiedelten Deutschland.)