Zitat:
Zitat von qbz
...
Kann ja jeder nach seinem Gusto interpretieren. Fakt ist, die Wachstumsraten fallen seit dem 30.10. . Die Ansicht, ein "weiter so" wie im Sommer hätte den gleichen Effekt auf die Zahl der Neuinfektionen erzielt wie die bundesweit verschärften Massnahmen (beschlossen am 28.10), scheint mir nicht belegbar.
|
Die Interpretation der Kurven ist in der Tat schwierig.
Epidemiologisch ist es aber wegen inkubationszeit, Testlatenzen und Meldezeiten völlig undenkbar, dass die am 28.10 beschlossenen Maßnahmen auch nur einen leichten Effekt auf die ab 30.10 fallende Kurve gehabt haben.
Die fallende Kurve ist mutmaßlich teilweise bedingt durch die zwei Wochen zuvor beschlossenen (relativ milden) Maßnahmen und v.a. bedingt durch freiwillige Verhaltensänderungen größerer Bevölkerungsgruppen als Folge auf die breite mediale Berichterstattung der ansteigenden inzidenzen, evt. auch teilweise als Folge der Appelle der Bundeskanzlerin (und anderer Politiker) zur Einhaltung der AHA-Regeln.
Die Lockdown-light-Maßnahmen fangen jetzt gerade erst zu wirken an, und wie groß der Effekt von Theater- und Schwimmbadschließungen tatsächlich auf den Fortgang der Inzidenz-Kurve hat und wieviel die Kurve auch durch freiwillige bzw. dringend erbetene Verhaltensänderungen der Menschen im Sinne konsequenterer Beachtung der AHA-Regeln gesunken wäre, werden wir wissenschaftlich sauber nie herausrechnen können.