Wundere mich schon lange über die Intensivbelegungszahlen. Wollte das aber nie groß sagen um nicht ins Horn der Coronaleugner zu blasen.
In meinem Landkreis sahen die laut divi immer in etwa so aus:
Betten gesamt: 210
Betten belegt: 139
Davon in Zusammenhang mit Covid19: 2
Keine Ahnung, vielleicht haben wir hier einfach Glück was schwere Verläufe angeht, in NRW scheint es anders zu sein
Das ist wohl regional sehr unterschiedlich und ändert sich auch im Laufe der Zeit.
In meiner Kleinstadt hat das Krankenhaus nur 10 Intensivbetten, davon waren seit Herbst, als die zweite Welle kam, immer 6-7 mit Corona-Patienten belegt, die meistens auch alle beatmet werden müssen. Die restlichen Betten musste man sich für "normale" Patienten frei halten, die es ja auch noch gibt und die auch überraschend gebraucht werden können, z.B. nach Unfällen. Am Anfang waren es bei uns noch nicht ganz so viele Patienten, so dass man einzelne zu uns überführt hat um die Uniklinik in der nächsten Großstadt zu entlasten. Dann hatten wir selber so viele Kranke, dass sie von unserer Stadt in andere gebracht werden mussten. Für den Notfall könnte man noch einen Aufwachraum umnutzen, der aber nicht so gut ausgestattet ist, und für den man natürlich nicht das Personal hat.
Unserer Krankkenhaus wird gemneinsam verwaltet mit dem in der Nachbarstadt. Unseres wurde zum Covid-Haus deklariert, das andere Non-Covid, war orgenisatorisch so einfacher. Zwischenzeitlich wurden aber im anderen auch Covid-Patienten behandelt, weil sich das so nicht durchhalten ließ.
Jetzt aktuell sind es noch 3 auf Intensiv, der Druck hat etwas nachgelassen. Man hört trotzdem von den Pflegern und den Intensivschwestern, dass die auf dem Zahnfleisch gehen. Seit ein paar Wochen helfen 2 Sanitäts-Soldaten auf der Intensiv-Station, weil es unter dem Personal auch viele Krankmeldungen gab.
Ganz offensichtlich stehen wir am Anfang der dritten Welle und wenn jetzt nicht knallhart durchgegriffen wird, haben wir das ganze Jahr über einen Lockdown light. Will nur niemand hören.
Ganz offensichtlich stehen wir am Anfang der dritten Welle und wenn jetzt nicht knallhart durchgegriffen wird, haben wir das ganze Jahr über einen Lockdown light. Will nur niemand hören.
Ich sehe noch keine Anzeichen einer dritten Welle, aber man muss natürlich die Situation aufmerksam beobachten.
Der aktuelle Anstieg des R-Wertes dürfte IMHO mit dem Wintereinbruch vor zwei Wochen eng zusammenhängen. Bei -10° draußen findet nunmal der Großteil des Lebens indoor statt und regelmäßiges Lüften z.B. in Büros ist dann auch wesentlich schwieriger durchzuhalten als bei +10° wie aktuell.
Mit den derzeitigen Frühlingstemperaturen würde ich mit einem weiteren Sinken der Inzidenz in den nächsten zwei Wochen rechnen.
Wie es aber langfristig weitergeht, wie man aus der Lockdown-Zwickmühle rauskommt, das hängt davon ab, zu welcher Strategie man sich in der Politik für die nächsten Monate entschließt: wenn man kurzfristig das meiste wieder öffnet (wie von manchen Ländern gefordert), wird man mutmaßlich bald in den nächsten Lockdown rutschen, wenn man erstmal die derzeitigen Maßnahmen noch solange durchzieht, bis man überall die inzidenz unter 35 (besser noch deutlich niedriger) gesenkt hat, stehen die Chancen in Verbindung mit vielen Schnelltests sicher besser, eine gewisse Normalität im gesellschaftlichen Leben den Sommer über zu erreiche, sofern man auch besser als 2020 darauf achtet, die Grenzen zu Hochinzidenzgebieten zu sichern und Reiserückkehrer konsequent testet und isoliert.
Im Prinzip muss man mit einer derartigen Strategie die Zeit bis zum Spätsommer überbrücken, bis die Impfproduktion soweit hochgefahren ist (und weitere Impfstoffe
wie von Curevac und Johnson&Johnson in hohen Stückzahlen im Markt sind), bis sich die Pandemie automatisch totläuft (zumindest was die hohe Anzahl der schweren Verläufe angeht)
Ganz offensichtlich stehen wir am Anfang der dritten Welle und wenn jetzt nicht knallhart durchgegriffen wird, haben wir das ganze Jahr über einen Lockdown light. Will nur niemand hören.
Das sehe ich anders. Selbst wenn es beschlossen wird, glaube ich nicht daran, dass sich der Großteil der Bevölkerung dran hält.
Natürlich sehen die Zahlen scheisse aus. Vermutlich gibt es keinen besseren Weg aus der Pandemie als das NoCoivd Ziel. Bringt nur alles nix, wenn man die Gesellschaft nicht erreicht.
So hart das auch klingt. Ich glaube wir müssen in Deutschland umdenken. Man muss Corona Tote, Spätfolgen, Langzeitschäden wohl oder übel in Kauf nehmen. Mit einer schnellen ersten Impfung einen Großteil schützen und beten das es reicht.
=> Das entspricht NICHT meine Vorstellung. Ich glaube nur nicht mehr an die Wirksamkeit der Maßnahmen
Meine eigene Erfahrung als Polizist:
Ich sehe keine Chance mehr einen harten Lockdown durchzuziehen. Ich werde mittlerweile jeden Tag angefeindet beim Durchsetzen der Maßnahmen. Meine Kollegen haben auch langsam kein Bock mehr, jedem an der Bushaltestelle zu erklären, ne Maske zu tragen, Kinder von Fußballplätzen zu scheuchen, geheime Hotspots wo gefeiert wird, zu kontrollieren oder an verschlossenen Türen Sturm zu klingeln.
Im ersten Lockdown und auch beim Beginn der zweiten Welle waren unsere Corona Ersuchen deutlich weniger, als sie mittlerweile sind.
@Noam: Verstehe deinen Standpunkt schon. Hatte die Tage wenig Zeit zu antworten. Hab leider grad etwas den Faden hier verloren.
@Lidl: Meine Aussage mit den Ordnungswidrigkeiten war Sarkasmus
__________________
Triathlon Rentner mit diversen Sporthobbys
------------------------------------------------
BBJ Blue Belt (seit 2020)
Ironman PB 9:01h (2016)
Solo Marathon: 2:43h (2014)
Nein. Ein Lockdown ist nichts, was man über Monate mal mehr mal weniger machen kann. Und de länger man Lockdowns einsetzt, desto schwieriger wird auch eine Rückkehr zu einer Art von Normalität.
Das entspricht NICHT meine Vorstellung. Ich glaube nur nicht mehr an die Wirksamkeit der Maßnahmen
Ich befürchte, dass Du recht hast. Die Leute haben - glaube ich - keinen Bock mehr sich zurückzunehmen. Die einen weil sie es noch nie gemacht haben, beim Rest geht langsam die Puste aus. Dem Virus wird's egal sein.
Ich sehe noch keine Anzeichen einer dritten Welle, aber man muss natürlich die Situation aufmerksam beobachten.
Wenn selbst ein Verfechter von vorsichtigem Verhalten keine dritte Welle sieht (sehen will?), wundert es mich nicht, wenn wir da reinrutschen. De facto haben die Leute jetzt am WE alles getan, damit die Situation erst recht eskaliert (da wird mit mehreren Haushalten zusammen gefeiert im Freien, es werden Küsschen ausgetauscht, bei den jungen Leuten wird die Flasche reihum gegeben, etc.pp. - alles beim langen Lauf am WE am Kanal beobachtet).
Aber hey (achtung, böser Zynismus), wenn die alten sich alle anstecken und einige wegsterben, kann das nur gut für uns sein, weil dadurch die Renten- und Krankenkassen entlastet werden, durch weniger Pflegebedürftige könnte theoretisch die Pflege für die übrigen qualitativ verbessert werden, etc.
Ergo: das Rentnersterben hat doch auch Vorteile! *zynismus aus*