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Alt 21.08.2022, 20:41   #121
Schwarzfahrer
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Beiträge: 6.167
Zitat:
Zitat von Necon Beitrag anzeigen
Ich würde mal behaupten, dass mich einige Diskussionen hier schon weiter gebracht haben und zu besseren Verständnis geführt haben. Eine 180° Kehre gab es nie aber eine Erweiterung eben meines Horizontes.

Wird aber immer weniger und wie du sagst es bedarf das man mehr schreibt als 2 Zeilen.
100 % Zustimmung.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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Alt 21.08.2022, 20:48   #122
qbz
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Beiträge: 10.264
Interview mit Prof. Hans Werner Sinn, Ökonom und ehemaliger Präsident des Ifo-Institutes über den China Handel im ZDF heute journal, am 16.8.22:

Zitat:
China ist extrem wichtig für Deutschlands Handel. Doch der militärische Konflikt um Taiwan wirft - wie zuvor auch der Krieg in der Ukraine - ein Schlaglicht auf die Abhängigkeiten, in die sich Deutschland begeben hat: Stockt der Handel mit China, gefährdet das unseren Wohlstand. Sollte man die Abhängigkeit also verringern? Fragen an Hans-Werner Sinn, den ehemaligen Chef des Münchner ifo Instituts.

ZDF heute: Sorgen Sie sich vor einem Handelskrieg mit China?

Hans-Werner Sinn: Ja, sehr. Denn China ist Deutschlands größter und wichtigster Handelspartner. Bei den deutschen Importen ist China Nummer eins, bei den Exporten Nummer zwei. Schaut man die riesengroße Palette von Gütern an, die wir aus China importieren, ist die Frage eher: Was kommt nicht aus China? Bei über 600 Produktgruppen des Statistischen Bundesamtes liegt der Importanteil für chinesische Waren über 50 Prozent. Und bei den für unsere Industrie ganz wichtigen Waren wie seltenen Metallen, Aluminium, Magnesium oder vielen chemischen Zwischenprodukten liegt der Anteil Chinas an den Importen gar bei zwei Dritteln und mehr. Wer den Handel mit China einschränken möchte, sägt den Ast ab, auf dem wir sitzen. Die Leidtragenden wären die einfachen Bürger, denn ihr Lebensstandard sänke erheblich.

zdf heute: Ein Handelskrieg mit China wäre für Deutschland so teuer wie sechs Brexits, das hat das ifo Institut berechnet. Stecken wir mit unserer Wirtschaft also nicht nur in einer Russland-Falle - weil wir von russischem Gas abhängig sind - sondern auch in einer noch größeren China-Falle?

Hans-Werner Sinn: Warum Falle? Handel hält auch den einen oder anderen Partner davon ab, allzu aggressiv in einem Konflikt vorzugehen. Wenn alle Länder autark wären, dann hätten wir viel mehr Kriege auf der Welt, als das heute angesichts der Handelsverflechtungen der Fall ist. Ich halte den moralisch verbrämten Protektionismus für gefährlich, weil er dazu führt, dass einzelne Länder glauben, sie seien unabhängig und könnten allein ihr Geschäft machen - was dann die Neigung zu politischem Extremismus fördert. Der Protektionismus unterminiert die Arbeitsteilung, die die Quelle des Massenwohlstands ist.

ZDF: Dann sind Sie dagegen, sich wirtschaftlich unabhängiger von China zu machen?

Hans-Werner Sinn: Das ist nur schwer möglich. China ist viel zu groß, viel zu dynamisch, viel zu weit entwickelt. China ist ein Machtfaktor in der Welt und als solcher zu respektieren - auch, wenn es nicht gefällt. Einseitige Abhängigkeiten von nur einem Land sollte man natürlich vermeiden - bei der Energie sind wir zu abhängig von Russland. Doch wenn der Ukraine-Krieg vorbei ist, sollten wir auch hier versuchen, wieder in normaleres Fahrwasser zurückzukehren.

ZDF: Und wieder Handel mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin treiben?

Hans-Werner Sinn: Ich denke an die Zeit nach Putin. Russland ist unser Nachbar im Osten und hat viele Ressourcen. Deutschland als Industrieland braucht diese Ressourcen. Es führt überhaupt kein Weg daran vorbei, dass man die Dinge irgendwann wieder normalisiert, wobei eine stärkere Diversifizierung unserer Energieimporte sicherlich ratsam ist. Der Welthandel ist für sich genommen friedensstiftend. Man braucht ihn weiterhin.

ZDF: Was ist mit Menschenrechtsverstößen wie die gegen die Uiguren in China?

Hans-Werner Sinn: Solche Probleme sollte man nicht mit wirtschaftlichen Sanktionen angehen. Denn wenn man den Handel unter ein moralisches Diktat stellt, dann bleibt ja in der Dritten Welt kaum ein Land übrig, mit dem man Handel treiben kann. Zu viele Länder haben politische Probleme, die uns nicht gefallen.

Im Übrigen treffen Handelssanktionen die einfachen Menschen der beteiligten Länder und nicht etwa die jeweiligen Potentaten. Wirtschaftssanktionen gegenüber China halte ich deshalb für falsch. Man muss die politischen Konflikte vom Handel trennen.

ZDF: Das sehen nicht alle so. Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen forderte in Bezug auf den Taiwan-Konflikt eine Kurskorrektur im Außenhandel. Was müssen Außen- und Wirtschaftspolitik jetzt leisten?

Hans-Werner Sinn: Ich schätze Herrn Röttgen und weiß nicht, ob er hier richtig verstanden wird. Sicherlich will er keinem staatlichen Dirigismus das Wort reden.

ZDF: Einige deutsche Unternehmen haben doch aber schon angekündigt, ihr China-Geschäft zurückfahren zu wollen.

Hans-Werner Sinn: Ja, sie fürchten den Handelskrieg - und das ist problematisch. So etwas muss sich durch die Firmen selbst ergeben. Verbote, Drohungen und andere dirigistische Maßnahmen sollten die Staaten unterlassen. Wenn, dann sollten sie durch Handelsschutz wie die Hermes-Bürgschaften im positiven Sinne lenkend eingreifen.

Das Interview führten Julia Klaus und Oliver Klein.
china-taiwan-deutschland-handel-hans-werner-sinn

Geändert von qbz (21.08.2022 um 21:07 Uhr).
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Alt 21.08.2022, 21:09   #123
TriVet
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Beiträge: 4.531
Mich erinnert die chinesische Politik an längst vergangene Zeiten, zB das römische Imperium.
Die vasallenstaaten des alten Roms haben sicher auch wirtschaftlich profitiert und die römische Lebensart vermutlich ebenfalls viel Gutes.
Aber halt nicht nur. Und Fremdbestimmung ist für viel nicht zwingend schön.
TriVet ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 21.08.2022, 21:24   #124
qbz
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Beiträge: 10.264
Zitat:
Zitat von TriVet Beitrag anzeigen
Mich erinnert die chinesische Politik an längst vergangene Zeiten, zB das römische Imperium.
Die vasallenstaaten des alten Roms haben sicher auch wirtschaftlich profitiert und die römische Lebensart vermutlich ebenfalls viel Gutes.
Aber halt nicht nur. Und Fremdbestimmung ist für viel nicht zwingend schön.
Ganz im Gegenteil: China mischt sich bei anderen Ländern der Belt and Road Initiative nicht in die wirtschaftspolitischen Systeme, Kulturen, Regierungen ein, ganz im Unterschied zum IWF.
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.08.2022, 21:26   #125
NBer
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Ort: Neubrandenburg
Beiträge: 6.869
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
.....China mischt sich bei anderen Ländern der Belt and Road Initiative nicht in die wirtschaftspolitischen Systeme, Kulturen, Regierungen ein....
Dir ist offensichtlich nicht klar, was China in Afrika so treibt......
NBer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.08.2022, 21:32   #126
keko#
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Registriert seit: 06.11.2015
Beiträge: 17.407
Zitat:
Zitat von NBer Beitrag anzeigen
Dir ist offensichtlich nicht klar, was China in Afrika so treibt......
Die Chinesen machen das gleiche nur geschickter
keko# ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 21.08.2022, 21:55   #127
qbz
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.264
Zitat:
Zitat von NBer Beitrag anzeigen
Dir ist offensichtlich nicht klar, was China in Afrika so treibt......
Ich finde, dieser Wikipedia Artikel beschreibt recht differenziert die positiven und negativen, kritischen Aspekte des chinesischen 'Engagements in Afrika im Vergleich mit der westlichen Entwicklungshilfe.

Hast Du dazu noch andere, ergänzende Informationen?

Mir ging es doch in dem Zwei-Satz-Kommentar allein um einen einzigen Aspekt, nämlich darauf aufmerksam zu machen, dass China keine Fremdbestimmung erzwingt, wie Tridinksi schrieb: "Die vasallenstaaten des alten Roms haben sicher auch wirtschaftlich profitiert und die römische Lebensart vermutlich ebenfalls viel Gutes.
Aber halt nicht nur. Und Fremdbestimmung ist für viel nicht zwingend schön.", was im übrigen der oben verlinkte Wikipedia Artikel bestätigt:
Zitat:
"Dass sich China nicht in die "inneren Angelegenheiten" der unterstützten Länder einmischt, ist eine Leitlinie der staatlichen Entwicklungspolitik,[26] die es ermöglicht, dass chinesische Firmen in praktisch allen Ländern Afrikas präsent sind. Im Unterschied dazu konzentrieren sich westlichen Firmen auf die Gute Regierungsführung in den Regionen."
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.08.2022, 05:08   #128
Necon
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Registriert seit: 26.06.2012
Beiträge: 7.744
Ich bin mir (und das ist jetzt natürlich rein subjektiv meine Meinung) nicht sicher ob China langfristig diese "nehmt unser Geld und handelt mit uns aber natürlich alles ohne etwas für uns tun zu müssen" Politik weiterverfolgt

Es galt auch Jahrelang für Hongkong der Satz "One China two Systems" und davon ist nichts mehr über und Taiwan könnte ähnliches blühen, nur das es dort nicht nur ein paar Proteste wären sondern ausgewachsener Krieg. Ich habe dazu übrigens ein oder zwei Seiten vorher ein Interview gepostet, keine Ahnung ob sich das jemand angeschaut hat.

Die wenn wir mit Ihnen handeln führen Sie keinen Krieg Annahme, hat sich bei Russland nicht bewahrheitet und wir China ebenfalls (sollte es je dazu kommen) absolut egal sein. Hier trifft für mich ein wichtiger Punkt. In Ländern wie Russland und China ist es das Volk gewohnt, dass für sie entschieden wird und das diese Entscheidungen mit Entbehrung und eben auch Verlust von Wohlstand einhergehen können, damit verlieren die Machthaber dort aber nicht den Rückhalt, passiert das in Europa, müssen sich alle Politiker an der Macht verabschieden und es gäbe einen (vermutlichen) Rechtsruck.

An dem zitierten Interview mit Hans Werner Sinn stört mich ungemein diese Deutschland zentrierte Denken. Solange wir es in Zentraleuropa nicht schaffen gemeinschaftlicher zu denken und Idealfall als "Wir die EU" und auch dementsprechend politisch Handeln bleiben wir Spielball von den USA, China und wer auch immer die nächsten Jahrzehnte noch aufsteigt.
Necon ist offline   Mit Zitat antworten
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