Bevor es wieder um Training geht, hier erst noch der versprochene Bericht von der Mitteldistanz am Sonntag.
Da die Veranstaltung quasi bei Schwiegereltern um die Ecke statt gefunden hat sind wir schon Samstags angereist und haben die Startunterlagen abgeholt. So konnte ich mir die kleine Welle auf der Radstrecke auch noch kurz anschauen und mich mental darauf vorbereiten. So manch einer hat den Teil der Strecke zwar verflucht, aber zum fürchten ist die kurze Rampe nun wirklich nicht.
Also konnte ich ganz entspannt sein. War es aber nicht. Mit Schwiegereltern, Frau und noch wichtiger Baby im Schlepptau war ich doch sehr nervös. So doll habe ich das ewig nicht gehabt. Aber es war ein sehr schönes Gefühl.
Morgens ging alles sehr routiniert und ohne Vorkomnisse. Zum Frühstück gab es Toast mit Agavendicksaft und eine Tasse Kaffee. Und dann ging es auch schon los. Beim Einchecken noch ein paar bekannte Gesichter getroffen und ein wenig Smalltalk gehalten. Bike fertig gemacht, Laufklamotten bereitgelegt und noch ein paar m eingelaufen. Dann ging es endlich los.
Im Becken wie üblich abgefragt wer wie schnell schwimmt und siehe da: Noch einer mit 28 min als Ziel für die 2000 m. Ich hab es nicht ganz geglaubt, mein Kontrahent auch nicht und so ging es nebenher los. Schnell haben wir uns dann aber gefunden und nach der ersten Wende habe ich mich hinter ihm einsortiert. Ich konnte die Füße super halten ohne groß powern zu müssen und konnte so sehr entspannt die geplante Pace schwimmen. Nach ca 600m bin ich dann vor und musste natürlich etwas mehr ackern. Aber die Pace blieb stabil. Nach etwa 1000 m der Wechsel zurück und ich konnte mich die letzten 400 m wieder ausruhen. Am Ende standen 28:33 an der Zeitmessmatte, also ziemlich genau 28 min reine Schwimmzeit würde ich sagen.
Der Wechsel ging gut und auf dem Rad konnte ich direkt ganz gut Druck machen.
Nach dem ersten km ging es in Führung. (mit einem Dank an das geile Schwimmen beim Überholen) Die Radstrecke war dann super. Schöner Asphalt, Drückerstrecken, kurvigere Ecken, windig und dann diese Teerblase. Insgesamt 8x zu fahren. Jeweils 4x eine lange Steigung mit ca 2,3 % und dann die kurze aber harte Rampe von etwa 500 m mit 12/13 %. Die ersten 2 Runden gingen super. Dann wurden die Beine irgendwie schwer. Die letzten Wochen habe ich dann wohl doch zu wenig auf dem Rad gesessen um die gleiche Belastung wie letztes Jahr über die Mitteldistanz zu fahren. Trotzdem konnte ich, wie ich später gesehen habe mit dem besten Radsplit und in Führung liegend auf die Laufstrecke wechseln.
Der Wechsel ging gut und die Beine fühlten sich eigentlich ganz gut an. Aber gefühlt war das Tempo höher als es in echt dann war. Die Strecke hatte nicht wirklich harte Steigungen, aber immer ging es ganz leicht hoch oder runter, GPS war schlecht und besonders der Wind stand gut auf der Strecke. (außerhalb des Waldes. Dazu noch eine 4 mal zu laufende fiese Hängebrücke und 8 Wendepunkte.
Nicht falsch verstehen: Ich fand die Strecke an sich super, aber nicht schnell. Mit einer 4:10 er pace ging es auf den ersten beiden Runden noch. Aber dann wurde es schwer. Dazu wusste ich das von hinten ein starker Läufer kommt. Ich habe nochmal versucht etwas zulegen zu können, aber da ging nichts mehr. Bei km 18 konnte ich dann meinen Kontrahenten auch schon von hinten ran fliegen sehen. Da wusste ich schon für mich, das das wohl nichts mehr wird. In etwa 150 m vorm Ziel war es dann soweit. Da kam einer mit langen und schnellen Schritten. Ich habe kurz versucht irgendwie dran zu bleiben, aber das hat ca 50 m geklappt und dann bin ich total geplatzt. Gefühlt im Schleichschritt ging es dann durchs Ziel.
Die Gefühlslage war zwischen einfach mega enttäuscht nach etwas mehr als 3:20h Führung noch auf der Zielgeraden überholt zu werden. Andereseits war ich aber auch mega happy über ein tolles Rennen wo meine Familie dabei war.
Es sind noch ein paar Baustellen für den Ostseeman, die es jetzt herauszustellen gilt, aber es geht in die richtige Richtung.
Die Bilder muss ich wohl heute Abend nochmal von zu Hause einbinden. Keine Ahnung wieso das nicht klappt.