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30 Jahre Mauerfall - Wo wart ihr am 9.11.1989? - triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum
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Alt 14.11.2019, 19:04   #1
Vicky
Szenekenner
 
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Registriert seit: 11.03.2011
Ort: Sankt Augustin
Beiträge: 6.673
30 Jahre Mauerfall - Wo wart ihr am 9.11.1989?

Der 9. Novemer 1989 hat ganz sicher mein Leben verändert. Ich war zwar erst 13 Jahre alt, lebte mit Eltern und 2 Schwestern in Ost-Berlin. Ich habe sehr wohl verstanden, dass da etwas sehr großes und wichtiges passiert. Ich war auf mehreren Großdemos in Berlin am Alex dabei, träumte davon, mal nach Los Angeles zu reisen (was absurd war! Inzwischen war ich da!)

Am 9. November habe ich alles am TV miterlebt. Meine Eltern hatten große Angst und trauten sich nicht, an die Grenze zu fahren. Schließlich waren wir ja 3 Kinder. Meine Schwestern waren erst 7 Jahre alt. Sie brachten uns erst einmal zu unseren Großeltern. Wir sind erst 2 Wochen später das erste Mal über den Ku‘damm gelaufen. Ich war im City Music Laden und habe mir ne Vinyl Schallplatte gekauft (Bros... ja die Teenager Band. Ich war halt 13)...

Meine Mutter arbeitete damals im Ministerium des Innern in der Mauerstraße (Verkehrsmeldungen). Sie hat so einiges sehr hautnah mitbekommen... Leider erzählt sie nicht so viel darüber. Wir hatten im Bekanntenkreis durchaus „hohe Tiere“ in der SED und so. Wir haben damals fast 15 Jahre in einem Mietshaus gewohnt. So entstanden diese Freundschaften.

Mich würde sehr interessieren, ob Ihr Euch an den Tag der Tage erinnert. Was habt ihr gemacht und wie habt ihr das Ganze erlebt?

LG!
__________________
Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.

Geändert von Vicky (18.11.2019 um 14:11 Uhr).
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Alt 14.11.2019, 19:10   #2
Estebban
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Vicky Beitrag anzeigen
Der 9. Novemer 1989 hat ganz sicher mein Leben verändert. Ich war zwar erst 13 Jahre alt, aber ich habe sehr wohl verstanden, dass da etwas sehr großes und wichtiges passiert. Ich war auf mehreren Großdemos in Berlin am Alex dabei, träumte davon, mal nach Los Angeles zu reisen (was absurd war! Inzwischen war ich da!) Am 9. November habe ich alles am TV miterlebt. Meine Eltern hatten große Angst und trauten sich nicht, an die Grenze zu fahren. Sie brachten uns erst einmal zu unseren Großeltern. Wir sind erst 2 Wochen später das erste Mal über den Ku‘damm gelaufen. Ich war im City Music Laden und habe mir ne Vinyl Schallplatte gekauft (Bros... ja die Teenager Band. Ich war halt 13 ����)...

Meine Mutter arbeitete damals im Ministerium des Innern in der Mauerstraße (Verkehrsmeldungen). Sie hat so einiges sehr hautnah mitbekommen... Leider erzählt sie nicht so viel darüber. Wir hatten im Bekanntenkreis durchaus „hohe Tiere“ in der SED und so. Wir haben damals fast 15 Jahre in einem Mietshaus gewohnt. So entstanden diese Freundschaften.

Mich würde sehr interessieren, ob Ihr Euch an den Tag der Tage erinnert. Was habt ihr gemacht und wie habt ihr das Ganze erlebt?

LG!

Klingt nach einem spannenden Thread - ich kann leider nicht viel beitragen, ich würde 5 Tage vorher geboren und war mit meiner Mama im Krankenhaus und war hauptsächlich mit Nahrungsaufnahme und schlafen beschäftigt
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Alt 14.11.2019, 19:17   #3
Trimichi
Szenekenner
 
Registriert seit: 10.06.2009
Beiträge: 7.257
Vorgeschichte: ich war für JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA in Berlin beim Bundesfinale der Schulen. Olympiastadion, im Blubb, Gedächtniskirche und natürlich auch auf der Flaniermeile. Berliner Weiße mit Schuß wahlweise mit Waldmeister oder auch Himbeere. War das Jahr, indem Steffen Fetzner und Jörg Rosskopf Tischenniswaldmeister, ähmm TT-Weltmeister wurden. War damals der Running-Gag. Unser Team lebte in Wedding wir als Bayerische Landesmeister waren mit den Bremern auf einer Etage. War voll lustig mit denen. Dann natürlich auch bei den Wühlmäusen oder ne, Stachelschweinen freilich. Das Bundesfinale der Schulen war in der Eishockeyhalle für alle Tischtenniscracks. Übers Eis wurden spezielle Matten gelegt, daher war auch der Boden ok, zwar leicht kalt, aber ok. Opening ceremony ging mit dem Song "Magic Balls" los. Einfach klasse. Closing ceremony war auch im Eisstadion für uns, ist eine Tanzgruppe aus Kenia aufgetreten. Mega. Leider habe ich im Spiel um Platz 5 das entscheidende Einzel im dritten Satz "verkackt". War gegen die aus Baden Württemberg. 19:21. Der Typ hatte mich provoziert und ich schob dann bei 19:19 "das Eisen", d.h. mein Arm war echt schwer. Verzog dann erst einen weichen Rückhand-Topspin und hab dann kurz und trocken mit der Vorhand daneben geballert bei eigenem Aufschlag, schimpfte laut und rief: "So ein Kasper!!!" Später kam der Trainier der BWler auf mich zu und meinte: "Auch wenn er ein Bauer ist, ist er noch lange kein Kasper." Na-ja, fiel mir schwer dem die Hand zu schütteln, weil wir ja im Spiel um Platz fünf 6ter wurden. Prägte sich aber ein. Wurde dann auch so ein Spruch, mit dem mich meine Mannschaftskammeraden aufzogen und abschmetterten. War mir schon peinlich. Aber wir hatten immer was zu lachen. Und unser Team lachte viel, war dann auch nicht so wichtig. Ging ja weiter im Programm mit dem Kellogg's Gutscheinheft in der Tasche. Später sind wir noch zur Grenze gefahren, Checkpoint Charly und in dem Museum dort, war arg, dann eben gerade noch die Mauer gesehen.

Eine oder zwei Wochen später war sie durchbrochen. Krass für mich damals als Bübchen, konnte echt nicht realisieren, was ich als 15jähriger noch erleben durfte. "Tretminen, Stacheldraht, auf jedem Wachturm ein Soldat." Und davor diese Mauer, die mit zig Graffties überzogen war. Hin sind wir geflogen, zurück ging es mit dem Bus. Und dann diese Bilder im Fernseher paar Tage später. Irgendwie unreal. Nicht nachvollziehbar. Aber Fakt. Kein Plan.

Geändert von Trimichi (14.11.2019 um 19:31 Uhr).
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Alt 14.11.2019, 19:28   #4
qbz
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.285
Zitat:
Zitat von Vicky Beitrag anzeigen
Der 9. Novemer 1989 hat ganz sicher mein Leben verändert. Ich war zwar erst 13 Jahre alt, aber ich habe sehr wohl verstanden, dass da etwas sehr großes und wichtiges passiert. Ich war auf mehreren Großdemos in Berlin am Alex dabei, träumte davon, mal nach Los Angeles zu reisen (was absurd war! Inzwischen war ich da!)

Am 9. November habe ich alles am TV miterlebt. Meine Eltern hatten große Angst und trauten sich nicht, an die Grenze zu fahren. Schließlich waren wir ja 3 Kinder. Meine Schwestern waren erst 7 Jahre alt. Sie brachten uns erst einmal zu unseren Großeltern. Wir sind erst 2 Wochen später das erste Mal über den Ku‘damm gelaufen. Ich war im City Music Laden und habe mir ne Vinyl Schallplatte gekauft (Bros... ja die Teenager Band. Ich war halt 13 ����)...

Meine Mutter arbeitete damals im Ministerium des Innern in der Mauerstraße (Verkehrsmeldungen). Sie hat so einiges sehr hautnah mitbekommen... Leider erzählt sie nicht so viel darüber. Wir hatten im Bekanntenkreis durchaus „hohe Tiere“ in der SED und so. Wir haben damals fast 15 Jahre in einem Mietshaus gewohnt. So entstanden diese Freundschaften.

Mich würde sehr interessieren, ob Ihr Euch an den Tag der Tage erinnert. Was habt ihr gemacht und wie habt ihr das Ganze erlebt?

LG!
Ich verfolgte in Westberlin abends die Pressekonferenz von Schabowski live im DDR-TV der Aktuellen Kamera und als er auf Nachfrage eines Journalisten versehentlich meinte, die neuen Reisebestimmungen der DDR würden sofort, unverzüglich in Kraft treten, war mir sofort klar, was das unmittelbar für Folgen hat und bedeutet.
PK Schabowsky, ab 61. Minute

Ich fuhr aber danach, d.h. abends / nachts nicht gleich zur Grenze. Am nächsten Tag sah ich aus dem Fenster meiner Arbeitsstelle die Trabi´s den Mehringdamm hochfahren und nachmittags und abends besuchte uns eine befreundete Familie aus Ostberlin, die wir schon lange kannten. (wobei der Mann Schweizer ist und in Ostberlin an der Humboldt Uni arbeitete, dessen Frau als DDR-Bürgerin vorher aber nie nach Westberlin ausreisen durfte. stattdessen Ferien in Bulgarien und einmal Schweiz). Ein gemeinsames "Konsumfest" auf dem Kuhdamm entsprach nicht so unserer Wellenlänge, lieber Anstossen im Kiez.

Geändert von qbz (14.11.2019 um 19:46 Uhr).
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Alt 14.11.2019, 19:39   #5
Vicky
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Beiträge: 6.673
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Ich verfolgte in Westberlin abends die Pressekonferenz von Schabowsky live in der aktuellen Kamera und als er auf Nachfrage eines Journalisten versehentlich meinte, die neuen Reisebestimmungen würden sofort, unverzüglich in Kraft treten, war mir sofort klar, was das unmittelbar für Folgen hat und bedeutet.
PK Schabowsky, ab 61. Minute

Ich fuhr aber nicht gleich zur Grenze. Am nächsten Tag sah ich aus dem Fenster meiner Arbeit die Trabi´s den Mehringdamm hochfahren und nachmittags und abends besuchte uns eine befreundete Familie aus Ostberlin, die wir schon lange kannten. (wobei der Mann Schweizer ist und in Ostberlin an der Humboldt Uni arbeitete, dessen Frau als DDR-Bürgerin vorher aber nie nach Westberlin kam.)
Danke für Deinen Bericht!

Unsere Freunde waren befreundet mit dem Herrn Lauter (wir nicht persönlich!). Er war Mitverfasser des neuen Reisegesetzes. Unsere Eltern haben mit Freunden nur draußen bei einem Spaziergang über solche Themen gesprochen. Es gab unter anderem Gerüchte über ein gewaltsames Einschreiten bei den Demos. Unser leider schon verstorbener Freund wusste, dass Honnecker zurück treten wird am Abend davor. Er bat meine Mum damals um einen Spaziergang und sagte es ihr.

Ich bekomme leider immer nur Bruchstücke von meinen Eltern. Sie erinnern sich zwar, aber ich kann das was sie berichten nicht belegen.

Außer, dass meine Mum im Ministerium gearbeitet hat. Ich habe sie dort oft besucht oder abgeholt.
__________________
Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.

Geändert von Vicky (14.11.2019 um 19:47 Uhr).
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Alt 14.11.2019, 19:50   #6
Vicky
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Ort: Sankt Augustin
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Zitat:
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Klingt nach einem spannenden Thread - ich kann leider nicht viel beitragen, ich würde 5 Tage vorher geboren und war mit meiner Mama im Krankenhaus und war hauptsächlich mit Nahrungsaufnahme und schlafen beschäftigt


LG!
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Alt 14.11.2019, 20:07   #7
qbz
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Beiträge: 10.285
Zitat:
Zitat von Vicky Beitrag anzeigen
Danke für Deinen Bericht!

Unsere Freunde waren befreundet mit dem Herrn Lauter (wir nicht persönlich!). Er war Mitverfasser des neuen Reisegesetzes. Unsere Eltern haben mit Freunden nur draußen bei einem Spaziergang über solche Themen gesprochen. Es gab unter anderem Gerüchte über ein gewaltsames Einschreiten bei den Demos. Unser leider schon verstorbener Freund wusste, dass Honnecker zurück treten wird am Abend davor. Er bat meine Mum damals um einen Spaziergang und sagte es ihr.

Ich bekomme leider immer nur Bruchstücke von meinen Eltern. Sie erinnern sich zwar, aber ich kann das was sie berichten nicht belegen.

Außer, dass meine Mum im Ministerium gearbeitet hat. Ich habe sie dort oft besucht oder abgeholt.
Stimmt, Gerhard Lauter arbeitete wohl die neuen Reisebestimmungen aus und die Veröffentlichung auf der PK fand tatsächlich zu früh statt, quasi eine Panne. Irgendwie passte das zur Stimmung, weil wahrscheinlich niemand von den obersten Parteifunktionären oder Krenz wusste, wie es weitergeht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Lauter

Geändert von qbz (14.11.2019 um 20:19 Uhr).
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Alt 14.11.2019, 20:08   #8
Helmut S
Szenekenner
 
Registriert seit: 30.10.2006
Beiträge: 8.897
Uni, Training, Freundin Recht sicher genau in der Reihenfolge. Erinnere mich aber nicht explizit. Sehr wohl an die Tatsache der Meldung.
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