Dankeschön, den hatte ich. Dir nochmals gute Besserung
Gerade bei der gestrigen Tour, als ich völlig platt war, dachte ich noch, wie gut es mir geht. Es ist überhaupt nicht selbstverständlich Sport treiben zu dürfen und ohne würde mir doch Lebensqualität fehlen.
Zitat:
Zitat von Mirko
Ein wenig hab ich aber immer die Befürchtung das du dir eines Tages zu viel zumutest. Aber ich kenne dich ja nur von deinen Geschichten, du wirst das selbst sicher am besten einschätzen können ob diese Wahnsinns-Aktionen dich mental mehr Körner kosten oder die Akkus aufladen!
Auch darüber hatte ich gestern aus gegebenem Anlass wieder gegrübelt. Der Einwand ist durchaus berechtigt, wenngleich nicht mental.
Hier lade ich mein Konto durch Sport definitv auf, gerade die letzten 1,5 Jahre war es quasi absolut notwendig, um nicht irgendwo eingeliefert zu werden .
Hoher Stress erfordert hohen mentalen Ausgleich.
Kritischer wird es rein körperlich. Da muss ich, wie jeder andere "Extremsportler" schon aufpassen nicht zu überziehen.
Toi, toi, toi verkrafte ich reine Umfangsteigerungen relativ gut, gefährlich sind bei mir zu lange oder zu hohe Intensitäten.
Auch, wenn es mitunter nicht so erscheint , sind die meisten meiner durchgeknallten Aktionen langfristig und gezielt vorbereitet. Die Einheit gestern war die Ausnahme, wofür ich ja partout meinen Denkzettel erhielt.
Die 101 Km vom vergangenen Wochenende waren seit Anfang November als Chance geplant .
Im November waren es ruhige 2-3 Stundenläufe in hügeliger Landschaft, im Dezember 4-5 Stunden, im Januar 50 km Wettkampftempo im Flachen, im Februar die Koppeleinheiten mit hohen Umfängen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen.
Um nicht zu überziehen, musste ich dafür das sonst übliche Radvorbereitungstraining opfern.
Zitat:
Zitat von Ulmerandy
Morgen ist Erholung angesagt oder die nächste wahnsinnige Einheit?
Natürlich Erholung . Die Tour gestern hätte ich sinnvollerweise auf 80 maximal 100 km beschränken sollen, dann wäre auch der gewünschte Aufwacheffekt, jetzt endlich etwas fürs Radtraining machen zu müssen, da, aber es wäre nicht ganz so erschlagend gewesen.
Gerade erst gelesen...
Die Blumen sind für schwer in Worte zu fassende Glückwünsche zu den Ü100, noch dazu in der Zeit!
Die Roth-Bilder fand ich übrigens ausgesprochen gut nachvollziehbar, entweder, weil ich auch oft in solchen Bildern denke oder weil mein Herz so an Roth hängt.
Pass auf deine Gräten auf und hopp auf´s Rad
Kaum liest man hier ein, zwei Wochen nicht ständig mit, geht der Punk ab. Und der Wahnsinn auf Beutefang. Matthias hat er erwischt...
Zitat:
Zitat von schnodo
Du bist des Wahnsinns fette Beute! Irre!
Herzlichen Glückwunsch zu dieser fantastischen Leistung, die für mich deutlich jenseits des Vorstellbaren ist!
Der 100er gelaufen, die MTB-Radtour gegen die Wand gefahren (echt, genau so hast du es beschrieben), dann 4 km "Rekom"-Schwimmen... meine Güte, das sind Regionen und Sphären, in die ein Fuchs nicht mal gedanklich vordringen würde. Und schon beim Lesen wunde Pfoten bekommt.
Hammerstark, Matthias! Herzliche Glückwünsche zu all dem Wahnsinn!
__________________ "Sport hat die Kraft, die Welt zu verändern. Er hat die Kraft, zu inspirieren. Er hat die Kraft, Menschen zu vereinen, wie es sonst nur weniges kann. Sport kann Hoffnung erwecken, wo vorher nur Verzweiflung war." (Nelson Mandela)
Die Roth-Bilder fand ich übrigens ausgesprochen gut nachvollziehbar, entweder, weil ich auch oft in solchen Bildern denke oder weil mein Herz so an Roth hängt.
Dankeschön, freut mich, dass es nicht für alle total mysteriös war .
Nach der langen Ehrenrunde scheine ich aktuell wirklich im Stadion zu sein. Jetzt gilt es nur nicht bereits vor der Ziellinie einen Diver hinzulegen. Da gibt es ein paar versteckte Stellen, bei denen ich fast jedes Jahr stolpere. Wie schon weiter oben beschrieben, ist zwar auch nach dem Zieleinlauf die Arbeit noch nicht beendet, aber alles ungleich leichter. End of the story.
Zitat:
Zitat von Foxi
Herzliche Glückwünsche zu all dem Wahnsinn!
Vielen Dank Sport ist vergleichsweise harmlos
Aus Erfahrung klug
Am Mittwoch lief ich direkt nach Feierabend in den Odenwald, im Auftrag von Herzblatt, das Auto aus der Werkstatt zu holen.
Stetig immer höher, einsam, Siedlungen werden nur ab und an am Rande gestreift, Wald, Bach, Täler, Natur pur.
Auch wenn manche hier darüber schmunzeln mögen, für mich auch ein Gefühl von Freiheit, Vertrauen und Stärke. Welcher Normalbürger käme auf so eine Idee?
Die Beine sind noch sehr schwer von der gestrigen Stunde Rudern mit höchstem Widerstand und tags zuvor je 30 min einbeinigem und Kette rechts Rolle fahren.
Nach 1,5 Stunden erreiche ich das Ziel, biege ins Dorf ab, zur Werkstatt, zu.
Nicht schlimm, Schlüssel deponierten sie schon früher ab und zu in der benachbarten Tankstelle. Aber auch da ist er nicht .
Abholen lassen ist nicht möglich, alle unterwegs, Zug gibt es nicht, Bus, im Odenwald , Taxi, bin ich Krösus, falls sich tatsächlich einer für die Strecke finden würde?
Aber an diesem Tag hatte ich den richtigen Riecher. Zum ersten Mal in vielen Jahren hatte ich eine Vorahnung oder die Erfahrung, mich nicht auf andere verlassen zu können und den Ersatzschlüssel mitgenommen, Problem gelöst.
Schade für eine spannende Geschichte, weil vermutlich wäre ich tatsächlich mit hohem Tempo zurückgelaufen, aber ob ich es ohne Stirnlampe noch rechtzeitig aus dem dunklen Wald geschafft hätte?
Die gestrige Revanchetour nach Jagsthausen verlief dafür relativ unspektakulär, hin 60 km in 3.13 Std., lahm, aber locker, zurück genau im Zieltempo 2.51 Std., damit gesamt 54 Minuten weniger langsam als vor einer Woche. Noch nicht gut, aber Trend passt wieder .
Allen einen sonnigen Sonntag.
Dienstagabend. Ich trabe in den Wald. Nein, ich versuche zu traben, nach 400m ist es aus. Null Energie, völlig ausgelaugt, Magen verkrampft.
Teils war ich selbst schuld, bei den 5 mal 400m gingen mir am Sonntag beim Vereinschwimmen die Gäule durch. Noch nie war ich im Vergleich zu den Mitschwimmern so schnell, die Intensität ungebremst viel zu hoch . Allein wäre es trotzdem nicht schlimm, aber die nächsten zwei Tage Dauerstress, auch privat mit einer erfolgreichen, aber anstrengenden Hilfsaktion, Zeitumstellung, Ofen aus .
Ich denke an Su Bee und ihre abenteuerlichen Wege , zweige hügelaufwärts ab in einen Pfad, den ich wohl seit 45 Jahren auf Grund der Gefährlichkeit nicht mehr ging. Bei uns in BW lauern hier sonst im hohen Gras oft infizierte Zecken, nicht zu unterschätzen. Eine Verwandte lag deswegen monatelang flach, ein anderer hat bleibende Schäden.
Heute ist das langsame Begehen möglich, ausnahmsweise nicht zugewuchert. Auf einer Anhöhe erinnere ich mich. Oft braucht man Glück im Leben.
Als kleiner, meist eher vorsichtiger Bub ritt mich einmal Teufelchen, ich fuhr mit meinem kleinen Rad querfeldein den steilen früher teils freien Buckel runter, wurde immer schneller und schneller, konnte warum auch immer nicht mehr bremsen. Eine Sekunde wird zur Ewigkeit. Fallenlassen mit Schmerzen? Weiterrasen in die Bäume?
Engelchen nimmt mir die Entscheidung ab. Es wird dunkel um mich.
Als ich wieder aufwache, stupft mich mein Hund mit der Nase. Ich liege auf dem Rücken, das Fahrrad auf mir. Purzelbaum? Wundersamerweise hatte ich nichts gebrochen, Abschürfungen und kleine Wunden waren damals nichts besonderes, selbst das Rad hatte keine gravierenden Schäden. Daheim erwähne ich den Vorfall nicht einmal .
Zurück in der Gegenwart. Bestes Frühlingswetter, die Sonne wärmt durch die Bäume, wieder scheint die Zeit still zu stehen, kein Druck, keine Ziele, keine Sorgen, einfach nur ein Moment der Ruhe, Stille, Geborgenheit. Flüchtig, doch tröstlich .
Aktuell gönne ich mir 2 Tage Auszeit zum Durchschnaufen. Das ursprünglich geplante Trainingslager@home lasse ich noch sein.
Herzblatt hat inzwischen auch ihren ersten OP-Termin, einen Tag nach der Rückkehr von Zürich. Das Leben bleibt spannend.
Am Donnerstag war ich noch völlig platt, Magen zudem verkrumpelt, aber viel Ruhe, leichtes Traben fürs Gemüt, ein gutes Buch und Zeit, um vieles einfach mal sacken zu lassen wirken Wunder.
Freitagmittag kraulte ich mit Pull-Buoy im herrlich leeren 25 Meter Becken 3,8 km bewusst zurückhaltend in exakt 1.22 Std., passte, ebenso das anschließende Relaxen.
Gestern waren die Lebensgeister dann wieder da, MTB Tour nach Jagsthausen und bei gutem Gefühl etwas weiter. Es war sehr frisch, meine Zehen in den ausrangierten Laufschuhen waren irgendwann steif gefroren. Zum Glück gibt es ab und an eine Schiebepassage über Treppen oder Brücken, Chance zum Auftauen .
Ansonsten lief es ordentlich, diesmal von Anfang an zielstrebig und kraftbetont, aber immer darauf achtend GA1 nicht länger zu überschreiten.
Ich verlängere zum Kloster Schöntal, überlege mir kurz die Vor- und Nachteile eines Klosterlebens, verzichte , drehe um, es läuft weiterhin, immer noch erstaunlich frisch für die eigentlich sonnigere Vorhersage, aber für meine MS ist das Wetter genau richtig. Bei Hitze zickt sie wesentlich mehr .
Die letzten 20 km werden arg schwer, meine Oberschenkel fühlen sich an wie Pudding und doch kann ich sie kaum noch heben. Das nahende Ziel hilft, ich halte den Schnitt, 135 km in brutto 6.44 Std., Punktlandung .
Das Ausruhen ist genial, fit für das Anfeuern am Abend .
Meine Radkilometer sind zwar mehr als unterirdisch(ca. 550 seit Ende Juli 2018), aber noch ist Zeit und besonders die letzten Tage habe ich wieder gelernt die sorgenfreien Momente zu schätzen und zu genießen.
Damit meine ich nicht nur eine 4 Tage Woche auf der Arbeit, heute gönnte ich mir schon wieder einen Tag Urlaub , Rest 79, sondern auch das Training. Letztlich zählt für mich die Gesamtbelastung. Bei mir sind im Gegensatz zu den spannenden Diskussionen bei TriSG die Kinder erwachsen und Herzblatt mit ihren zahlreichen Hobbys und Ehrenämtern mehr als ausgelastet. Früher galt bei uns das Motto: kleine Kinder, kleine Ziele. Nur schon damals durfte trotzdem jeder, auch die Eltern, mitunter ihre Freiräume genießen, Großeltern sei Dank .
Mal hilft es sehr, so richtig den Frust abzubauen, mal ist es besser, einfach nur kleinlaut, lahm und kurz mental aufzuladen. Zum Glück habe ich keine zwingenden Ambitionen mehr. Was jetzt noch kommt, ist Zugabe.
Heute durfte ich so richtig lange(relativ) ausschlafen und bin erst um 8.30 mit dem MTB und in Winterklamotten gestartet. Es war sehr frisch, aber FMMT und Rad gut aufgepumpt, es lief mit kraftbetonter "Kette rechts".
Nach 40 km wende ich, die Gefahr zu überziehen ist bei der kalten Temperatur nicht zu verleugnen, es gibt heute ein anderes Tagesziel als überlange Radeinheiten, nämlich das Brexitkoppeln, sprich die Verlängerung (Laufen) ist nach oben offen .
80 km in 3.40 Std., passt, ist für mich und die Strecke relativ flott. Ich wechsle teilweise die Kleidung und laufe anschließend meine leicht hügelige 15 Km Hausrunde.
Den geplanten 6er Schnitt kann ich leicht unterbieten und halten, 1.28.30 Std., passt auch.
Mittagsruhe verdient und genossen
Allen ein sportliches Wochenende