vor 2 Tagen habe ich mir beim Skifahren das vordere Kreuzband im linken Knie abgerissen. Die Geschichte muss operiert werden.
Damit ist die Saison 2008 erst einmal gelaufen, was mich derzeit ziemlich in den Keller zieht. Das Training lief schon wieder super, neues Material sollte her....das kann ich nun erstmal in die Tonne klopfen.
Frage: Ist jemand hier der Erfahrungen mit Kreuzbandverletzungen hat?
Wie waren Eure Erfahrungen mit dem Heilungsverlauf?
Wie siehts aus mit dem Sport danach?
Vor ein paar tagen habe ich mich schon mal ausgelassen über die problematische Kombination von Skifahren und Triathlon, aber das hilft dir jetzt erst mal nicht weiter, denn das Kind ist ja schon in den Brunnen gefallen.
Isolierte Rupturen des vorderen Kreuzbandes muss man nicht unbedingt operieren, das hängt eher von den evt. mit vorhandenen Begleitverletzungen (z. B. Meniskus, Seitenband) ab.
Ein guter Freund von mir hat sich mit ca. 20 Jahren (natürlich beim Skifahren) das vordere Kreuzband gerissen, mittlerweile ist er über 40, hat mindestens 20 Ironmans ohne vorderes Kreuzband gefinisht und ist von Seiten des betroffenen Kniegelenks beschwerdefrei.
Warte jetzt erstmal (wenn's keine Hinweise auf interventionspflichtige Begleitverletzungen gibt) ein paar wochen ab, bis Reizzustand des Kniegelenks und Schwellung verschwunden sind (Ruhe, lokale Kühlung, Hochlagern)und schau dann, ob es dir gelingt unter krankengymnastischer Anleitung deine Kniemuskulatur so zu optimieren, dass du die aus dem gerissenen Kreuzband resultierende relative Instabilität im Alltag muskulär kompensieren kannst.
Wenn diese muskuläre Stabilisierung nicht gelingen sollte, kann man dann immer noch sich zu einer Kreubandoperation entschließen.
Von Kreuzbandrissen betroffene Ärzte lassen sich übrigens nur halb so oft operieren, wie der der Rest der Bevölkerung. Auch das ein Hinweis für den nicht immer gegebenen Nutzen eines operativen Kreuzbandersatzes.
das die Kombination Skifahren/Triathlon problematisch ist, dessen war ich mir durchaus bewusst. Als AKler verbucht man das allerdings unter "Lebensrisiko". Zum anderen ist es ein Teil dessen, was ich meiner Freundin zurück geben kann, da die Partner von aktiven Trias ja nicht selten auch Abstriche machen müssen.
- Voila -
In meinem Thread habe ich leider etwas "unterschlagen":
Der behandelnde Arzt (war Nummer 1 im Focus zum Thema Knie -> was auch immer das aussagen mag) hat mir zu einer OP geraten. Als OP Technik schlägt er die endoskopische Entnahme einer Oberschenkelsehne vor, um daraus das neue Kreuzband zu formen. Begleitverletzungen liegen keine vor.
Heute ist mein erste Physio-Termin um die für die OP notwendige Beugefähigkeit des Knies herzustellen.
Deinem Thread entnehme ich das "danach" durchaus noch Sport auf "LD-Niveau" möglich ist. Das ist momentan meine Hauptsorge.
Danke schon einmal für die Antwort!
Für mich war der Kernsatz dass Dein Kollege danach noch sportlich sehr aktiv war, auch wenn er zum Zeitpunkt des Unfalls 17 Jahre jünger war als ich heute..
das die Kombination Skifahren/Triathlon problematisch ist, dessen war ich mir durchaus bewusst. Als AKler verbucht man das allerdings unter "Lebensrisiko".
Gute Besserung, tut mir echt sauleid!
Aber: Du hast vollkommen recht bzgl. des Lebensrisikos. Man kann und soll sich ja nicht allem verstellen. Ich fahr' immer nur mit 80% meiner Moeglichkeiten, aber da ich es ziemlich schnell liebe (Kurven fruehestens ab 60km/h), besteht durchaus ein bedenkliches Risiko. An jedem Abend: drei Kreuze (uh, welch unpassendes Wort).
Zudem "durfte" ich eine bewusstlose Snowboarderin retten. Die lag mindestens eine halbe Stunde da, bis ich zu ihr hin bin (hatte sie zuvor gesehen, dachte aber sie sonnt sich. Bei meiner naechsten Abfahrt lag sie aber noch immer da!). Ich hoffe das Maedel kann noch laufen, der Heli hat sie jedenfalls mitgenommen...
Gute Besserung, tut mir echt sauleid!
Aber: Du hast vollkommen recht bzgl. des Lebensrisikos. Man kann und soll sich ja nicht allem verstellen. Kopf hoch, wenn das Wasser bis zum Halse steht!
dude
Danke, Dude
ich halte es mit dem fahren im Grunde genauso - nie ans Limit, immer Reserven in der Hinterhand. Schei*e wars - die FIS Abfahrt hats mir dann doch eingeschenkt.
Wegen der Boaderin: Erschreckend sowas...Du warst doch bestimmt nicht der erste der an Ihr vorbeikam..oder war das abseits der Piste? Menschen können so scheiße ignorant, passiv und egoistisch sein. Bei mir hielt nach meinem Einschlag gleich ein Schweizer an der mich den Rest der Abfahrt begleitet hat.
Ohne den und meine Freundin hätte ich alt ausgesehen..
Und wie man als Mensch nunmal so gepolt ist: So lange man was als selbstverständlich erachtet, kann man es nur bedingt schätzen.
Fehlt es dann auf einmal ad hoc, ist der Katzenjammer groß.
Und ich bin noch einer von der Fraktion, die immer recht dankbar sind für die "Gott gegebenen Möglichkeiten" (Hallo Feder, erinner Dich an unser Gespräch beim early Morning-Jogg vor einer Woche)
Würde bei aller Skepsis Hafu's Einschätzung teilen wollen.
Allerdings spielt da so viel rein, daß es für Nichteingeweihte unmöglich ist, eine Aussage zu machen, die über eine grobe Empfehlung hinausgeht.
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"Ich hab das gar nicht gewußt!!"
Live is a bitch and then you die
Die lag einen Meter neben der Piste. War am Ende einer Schusstrecke, die man voll angehen musste, um die Flachpassage zum naechsten Lift zu kommen. Da sind alle aufs Fahren konzentriert. Ich bin allerdings wie kaum sonst jemand am Ende der Piste scharf links abgebogen. Habe diese Variante gewaehlt, weil es fuer meine Freundin eine leichtere Abfahrt war. Erst beim Anhalten und nach der Freundin schauen hab' ich sie liegen sehen. Ich war ca. 30m unterhalb und bin wieder hochgestiefelt. Dann stuerzte ein Boarder direkt neben ihr und latschte vorbei. Dachte noch "naja, der sieht sie ja, falls sie doch nicht nur sonnt."
Das gleiche Spiel eine Abfahrt spaeter (25 min) und sie lag noch immer in der selben Position. Dann bin ich natuerlich hin. Die tat keinen Mucks mehr. Hat mich gut schockiert, denn mir ist vor zwei Jahren mal ein Radler unter den Haenden weggestorben (bei La Marmotte). Sie hat auf mich reagiert, driftete aber immer wieder weg. Ganz Scheisse war das. Bis der Heli kam vergingen 45 min.
hast du deinen namen hinterlassen damit sie dich kontaktieren kann?
Ähnliche Story: Ich war vor 7 oder 8 Jahren allene im Odenwald mit dem MTB unterwegs. Als ein Unwetter aufzog wollte ich nur noch runter vom Berg. Auf der Abfahrt kam mir ein Ehepaar mittleren Alters entgegen. Kurz vor denen wirfts mich hin und ich bin bewusstlos...wer mich aufgesammelt hat war ein Läufer der auch nach Hause wollte...das Ehepaar hat mich einfach liegenlassen..Damals hatte ich ne nette Gehirnerschütterung und ne Schulterfraktur..