Ich wundere mich immer über die Folgen und die Wahrnehmung von Regelverletzungen. Leider vergleicht man viele Sportarten diesbezüglich mit Fußball anstatt mit "sich selbst regelnden" Sportarten wie Segeln.
Bei Fußball ist es Foul, wenn der Schiedsrichter pfeift - aus meiner Sicht ein verkommenes System, das Unsportlichkeit fördert. Beim Segeln ist klar, dass man das gesamte Renngeschehen (außer im Match-Race-Modus) niemals mit Schiedsrichtern abdecken könnte - da sind die Teilnehmer selbst zur Regeldurchsetzung angehalten. Wenn man einen Regelverstoß wahrnimmt, dann teilt man das dem Konkurrenten umgehend mit - wenn der nicht reagiert und selbst eine Wiedergutmachung leistet, dann geht das eine Instanz höher.
Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn im Triathlon sich mehr am Segeln als am Fußball orientiert würde.
Zitat:
Allerdings finde ich, dass die Kampfrichter hier ruhig etwas Fingerspitzengefühl hätten beweisen können, wenn man mal bedenkt, wie wenige Wettkämpfe es dieses Jahr gibt.
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Wieso verlangst Du von Kampfrichtern Fingerspitzengefühl? Haben sie da überhaupt einen Ermessensspielraum?
Ich fände es angemessener - gerade wenn es nur wenige Wettkämpfe gibt - dass sich der Teilnehmer mit den Regeln auseinandersetzt.
Nach dem Check-In durfte der Startbereich nicht mehr verlassen werden, bei dem Sauwetter ein riesiger Nachteil für alle, die sich an die Regel gehalten haben, wenn sich ein Teilnehmer (hypothetisch) wieder ins warme Auto setzt.
Der zweite Grund, warum mich das ärgert, ist: Die Challenge Davos hat sich riesige Umstände gemacht, den Teilnehmern trotz des Corona-Mists einen Wettkampf zu ermöglichen und bittet um die Einhaltung der Regeln - damit sowas überhaupt möglich ist.
Wenn sich dann einzelne an die Regeln nicht halten, gefährden sie weitere Austragungen zu Lasten aller anderen Triathleten.