...was hat der Ritzel-Freund gemacht? Hast du dazu evtl. die STL und würdest diese bei netter Anfrage weitergeben?
Die Armschalen sehen mega aus! Da freue ich mich auf das Bild am Rad montiert!!!
Und ja, manchmal befriedigt so ein "ich zeige, dass es geht" Projekt ungemein!
Die Form habe ich zunächst mit ordentlich Trennwachs eingelassen.
Mein Layup schaut so aus:
a) Abreißgewebe. Um erstens das Laminat super gut raus zu lösen und zweitens um auf der Innenseite eine schöne grobe Oberfläche zu bekommen. Gleichmäßig und Haftend für Schaumstoff-Klebungen
b) 14x 200g Kohle Köper
c) Lochfolie um das Überschüssige Harz mit
d) Küchenrolle aufnehmen zu können.
Der Vakuumsack ist ein Folienschlauch, der auf beiden Seiten mit Tacky-Tape verschlossen wurde. Unter der Form liegt noch ein haltes Handtuch um das Vakuum schön überall zu verteilen und ggf. Kanten abzumildern, die den Vakuumsack beschädigen könnten.
Ich hab 150g Harz angerührt. (Es hat ziemlich genau gereicht, 20g mehr wäre kein Fehler gewesen)
Die einzelnen Lagen habe ich einzeln auf die Form auflaminiert und mit dem Pinsel eingeharzt. Die Option, erst einmal alles zusammen zu kleistern und dann auf die Form zu legen, hatte ich mir überlegt, aber dann doch nicht gemacht. die Kurve am Handgelenk ist tricky. Und ich weiß nicht, wie sich 14 Lagen gegeneinander verschieben lassen. Vielleicht probier ich es beim zweiten Mal. Es wäre viel sauberer mit der Rolle einzuharzen.
Die Lagen Köper haben sich einigermaßen gut um die Form legen lassen.
Nur die Rückstellung der Gewebe im Bereich Handgelenk/Griff hat die Lagen abheben lassen. Die Lochfolie ist nicht beliebig flexibel. Ich hoffe, sie hat nicht sehr Falten geworfen. Aber da ich die Außenseite eh mehrfach abschleifen wollte, sollte es nicht zu schlimm sein.
Jetzt steckt das gerade im Vakuum und härtet bis morgen aus.
Ich bin ja mal gespannt, wie es kommt.
14 Lagen 200g Vakuumgepresst sollen nach dem R&G Laminatrechner knappe 4mm Material-Stärke werden. Das Gewicht könnte im Bereich 150g liegen.
(Je nach dem, wie viel danach noch zugeschnitten wird)
Warum nimmst du ein Handtuch statt Fließhilfe und warum kein Vakuuminfusion?
*edit* Anscheinend machst du Vakuuminfusion, aber ich habe deine MacGyver Lösung mit der Küchenrolle nicht gleich verstanden. Ich verstehe trotzdem nicht, warum du die Lagen davor einharzt. Lagen drapieren und im Zweifelsfall mit Sprühkleber in Position halten.
Das alte Handtuch liegt ja unter der Form und wird (hoffentlich) kein Harz sehen.
Das ist aus der "Lumpen-Kiste" der Werkstatt.
Das Verfahren ist Vakuumpressen, keine Infusion.
Daher werden die Lagen vor dem vakuumieren mit Harz getränkt.
Von Sprühkleber oder Haarlack hab ich auch schon gehört, es aber noch nicht verwendet.
Vielleicht mach ich das mal.
Mit Vakuuminfusion habe ich bislang keinerlei Erfahrung.
a) weiß ich nicht, ob die Pumpe das ausreichend zieht
b) hab ich das Material dazu auch nicht da. Fließhilfe, Spiralbänder, Harztopf, Klemmen, etc.
Ich hab es schlichtweg einfach noch nicht versucht.
Auch wenn ich die Tutorials z.B. von R&G natürlich kenne.
Das Layup ist auch nicht wirklich klassisch.
Ganz klassisch (Infusion) wäre eine Hochglanzform mit Trennmittel.
Darauf direkt die Fasern, dann Abreissgewebe, dann Lochfolie, dann Saugvlies.
Das wäre aber bei einer Negativ-Form. Ich hab ja im weitesten Sinne ein Positiv-Form.
Das Saugvlies find ich eigentlich recht teuer, dafür dass es einfach nur Harz aufnehmen soll. Soviel zur Küchenrolle. (Zugegeben, ich war grad im Keller um nochmal zu schauen. Es hätte ruhig 2-3 Lagen mehr Küchenrolle sein dürfen. Aber mei.)
Aber ich will natürlich nicht behaupten, dass mein Weg der einzig Richtige ist.
Es kann auch gut sein, dass ich das Ergebnis am Ende in die Tonne treten muss, und mich hier im Forum bis auf die Knochen blamiere. (Aber damit kann ich leben)
Ehrlicherweise habe ich keine Ahnung, was das ganze Verbrauchsmaterial kostet. Ich habe während eines Praktikums in der CFK Fertigung gearbeitet. Da hatten wir genau den Aufbau den du beschreibst. Unsere Formen waren auch immer aus Sika Blöcken.
Das wird schon werden. Ich bin gespannt, ob dein 3D Druck das entformen überlebt.
Im Vergleich zur Kohle gehts eigentlich.
Aber es läppert sich halt. So eine Vakuum-Tüte kann man ggf. mehrmals verwenden.
Saugvlies, Tacky-Tape, etc. ist leider ein Einmal-Produkt.
Bei der Infusion ist auch der Harzverbrauch spürbar höher. Da bleibt viel im "drumherum" hängen, dafür ist das Laminat harzärmer. Man könnte sich fast überlegen, ob man nicht direkt auf Prepreg umschwenkt. Aber dafür braucht man halt eine Temperkammer, die nicht nur aus Glühbirnen besteht. (Dafür hab ich schlichtweg keinen Platz)
Auch ich bin sehr gespannt, wie die 3D Form das mit macht.
Ziemlich sicher werde ich den Griffteil zersägen müssen, da es eine Hinterschneidung gibt. Aber mei, dann druckt man den Teil halt neu.
Falls es funktioniert wäre es ja nicht schlimm, wenn man die Form verliert.
Und der Drucker druckt ja auch fleissig über Nacht alleine. Da sind die Filament-Kosten auch überschaubar.
Sieht erstmal gut aus. Das Laminat wird keinen Schönheitspreis gewinnen, das ist klar. Aber durch das Handlaminieren bist Du sicher, dass Du erstmal keine trockenen Stellen hast. Das kann Dir bei Vakuuminfusion nämlich passieren. Ausserdem ist Kohlefaser nicht so einfach zu infusionieren wie Glas. Und die Form ist auch relativ komplex, da musst Du Dir schon genau überlegen, wo Du die Feedpoints und das Vakuum positionierst. Von daher: erstmal alles richtig gemacht.
War das Epoxy? Dann würde ich nach dem Gelieren ruhig noch 24-48 Stunden liegen lassen, da Du vermutlich keinen programmierbaren Ofen hast. Dann einfach ab in den Backofen bei 40 Grad 2h braten und dann jede halbe Stunde 5 Grad hoch stellen. So schiebst Du den Erweichungspunkt vor der Ofentemperatur her.
Dann wird das schon.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...