Es ist nichts aussergewöhnliches, dass ETF-Emittenten gegen Gebühr und Hinterlegung entsprechender Sicherheiten die Wertpapiere verleihen. Es gibt inzwischen eine Handvoll ETFs, in denen per Prospekt die Leihe ausgeschlossen ist, dafür ist dann die Rendite für den Anleger etwas geringer bzw. die Kosten des ETFs etwas höher.
Es klingt immer einfach auf fallende Kurse zu setzen und damit Geld zu verdienen. Meist scheitert es jedoch daran, den konkreten Zeitpunkt der fallenden Kurse vorherzusagen.
Vereinfacht dargestellt bedeutet auf folgende Kurse zu setzen folgendes:
1. Ich suche mir ein Wertpapier, bei dem ich der Meinung bin, dass die Kurse fallen werden, bspw. eine Aktie von VW.
2. Ich leihe mir eine Aktie von VW von einer dritten Person. Die Leihe ist jedoch zeitlich befristet, bspw. für einen Monat.
3. Ich verkaufe die VW-Aktie, die ich mir geliehen habe zum aktuellen Preis, bspw. 100 Euro.
4. Zum Zeitpunkt, wenn die Leihe ausläuft, kaufe ich wieder eine VW-Aktie und hoffe, dass der Kurs mittlerweile gefallen ist. Kostet sie jetzt z.B. nur noch 80 Euro, kann ich sie sie zu diesem Preis kaufen und an den Verleiher zurück geben.
5. Ich habe also 20 Euro (abzüglich Leihgebühren, Transaktionsgebühren und Steuern) Gewinn gemacht.
6. Es hätte aber auch anders kommen können. Steht die Aktie z.B. bei 120 Euro habe ich 20 Euro Verlust gemacht, auf den dann noch Leih- und Transaktionsgebühren oben drauf kommen.
7. Fällt die Aktie dann einen Tag nach Ende der Leihe, bringt mir das nichts. Ich hatte zwar den "richtigen Riecher", aber leider beim Zeitpunkt daneben gelegen.
Es ist halt reine Spekulation. Es gibt sicher Leute, die damit Geld verdienen, aber ich denke langfristig gesehen sind das sind die wenigsten.
Es klingt immer einfach auf fallende Kurse zu setzen und damit Geld zu verdienen. Meist scheitert es jedoch daran, den konkreten Zeitpunkt der fallenden Kurse vorherzusagen.
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Es ist halt reine Spekulation. Es gibt sicher Leute, die damit Geld verdienen, aber ich denke langfristig gesehen sind das sind die wenigsten.
Sagen wir es mal so: Es verdienen sehr wenige damit oft sehr viel.
Das klingt jetzt ein wenig so, als wäre in UK alles gut gewesen bevor die Investoren kamen. Das Gegenteil war der Fall.
Tatsächlich war die britische Geldpolitik eine Katastrophe, die Wirtschaft schwächelte und es waren die innenpolitisch/taktischen Entscheidungen der britischen Regierung, die das Pfund in Schwierigkeiten brachten. Man kann auch gerne noch der Geldpolitik der Bundesbank eine Teilschuld geben oder dem Prinzip des Währungskurskorridors. Das Geld der Steuerzahler ging jedenfalls durch die britischen Stützkäufe verloren und nicht durch die Devisengeschäfte der Hedegfonds Manager. Man hätte diese Stützkäufe nicht machen müssen. Die Briten versuchten lange ein totes Pferd zu reiten und das klappte nicht.
Wenn man so möchte: Die Hedgefondsmanager haben erkannt, dass das Pferd praktisch tot ist und haben ihm den Gnadenschuß verpasst. Das Pferd wäre sowieso gedtorben. Getötet wurde es aber durch die (britische) Politik. Zu sagen Investoren hätten „erzwungen“ verkürzt die damaligen Zusammenhänge allerdings deutlich.
Das klingt jetzt ein wenig so, als wäre in UK alles gut gewesen bevor die Investoren kamen. Das Gegenteil war der Fall.
Tatsächlich war die britische Geldpolitik eine Katastrophe, die Wirtschaft schwächelte und es waren die innenpolitisch/taktischen Entscheidungen der britischen Regierung, die das Pfund in Schwierigkeiten brachten. Man kann auch gerne noch der Geldpolitik der Bundesbank eine Teilschuld geben oder dem Prinzip des Währungskurskorridors. Das Geld der Steuerzahler ging jedenfalls durch die britischen Stützkäufe verloren und nicht durch die Devisengeschäfte der Hedegfonds Manager. Man hätte diese Stützkäufe nicht machen müssen. Die Briten versuchten lange ein totes Pferd zu reiten und das klappte nicht.
Wenn man so möchte: Die Hedgefondsmanager haben erkannt, dass das Pferd praktisch tot ist und haben ihm den Gnadenschuß verpasst. Das Pferd wäre sowieso gedtorben. Getötet wurde es aber durch die (britische) Politik. Zu sagen Investoren hätten „erzwungen“ verkürzt die damaligen Zusammenhänge allerdings deutlich.
Dass mehrere Faktoren bei einem Währungskursverfall eine Rolle spielen, darunter insbesondere die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes, würde ich natürlich nie in Abrede stellen wollen. Welche der Faktoren im einzelnen was bewirken, ist halt eine ziemlich hypothetische Diskussion bei einem Geschehen, bei dem allein das zählt, was tatsächlich passiert, und dieses brachte Soros immerhin den sicher etwas übertriebenen Beinamen „The man who broke the Bank of England“ ein. Unbestritten scheint mir, dass weltweit eine konzentrierte Währungsspekulation gegen ein Land durchaus eine einzelne Währung ins Wanken und einen Staat in den Ruin treiben kann, der eben sonst genesen könnte, wenn die Spekulation "die Krankheit" nicht noch verstärken würde.
Aber ich führte das Beispiel ja nur an, um daran zu erinnern, dass man mit solchen Wetten, in dem Fall mit mehreren Milliarden Einsatz, sehr wohl eine Menge Kohle verdienen und sogar Staaten ins Wanken bringen kann.
Welche der Faktoren im einzelnen was bewirken, ist halt eine ziemlich hypothetische Diskussion bei einem Geschehen, bei dem allein das zählt, was tatsächlich passiert, und dieses brachte Soros immerhin den sicher etwas übertriebenen Beinamen „The man who broke the Bank of England“ ein.
In dem von mir kritisierten Beitrag wirfst du Soros vor ..
a) dass er die Abwertung des englischen Pfundes erzwang und
b) und so auf Kosten der Steuerzahler > 1 Mrd erhielt
Sei dir diese Kritik gestattet. Aber dann musst du m.E. fairerweise auch genau hinsehen, ob er wirklich der Schuldige oder wenigstens der alleinig Schuldige im Sinne deiner Anklage war oder ob es ggf ebenso andere Ursachen gab. Denn jetzt zu schreiben das wäre hypothetisch und es käme darauf an was passiert wäre, passt nicht zur Kritik, die eine Person anprangert.
Zitat:
Zitat von qbz
Unbestritten scheint mir, dass weltweit eine konzentrierte Währungsspekulation gegen ein Land durchaus eine einzelne Währung ins Wanken und einen Staat in den Ruin treiben kann, der eben sonst genesen könnte, wenn die Spekulation "die Krankheit" nicht noch verstärken würde.
Dem stimme ich zu und möchte hervorheben, dass deine "[...]der eben sonst genesen könnte[...] ja schon ausdrückt, dass es sich hier um einen bereits erkrankten Patienten handelt, und das du hier von einem "könnte" sprichst. Er könnte vielleicht auch nicht genesen. Wer weiß das schon? Um das zu beurteilen ist es ebenfalls wichtig zu analysieren "Welche der Faktoren im einzelnen was bewirken" (um dich zu zitieren). Tust du das so ab wie oben, und meinst "es zähle alleine das was tatsächlich passiert" verweigerst du dem Arzt die Anamnese, verhinderst das Stellen einer fundierten Diagnose und behinderst die Diskussion über Therapien.
Nebenbei bemerkt ging der ursprüngliche Beitrag auf den du mit dem Vorwurf an Soros geantwortet hast ja um Spekulationen mit Wertpapieren und nicht mit Devisen. Das in dem gesamten Spiel auch noch Steuergelder verpulvert wurden hat ebenfalls erstmal damit nichts zu tun.
Das dringend etwas gegen Devisenspekulationen unternommen werden sollte, und man aus politiktaktischen Überlegungen keine Steuergelder verschwenden soll, darüber denke ich sind wir uns einig.