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Vergleicht es mit der Notaufnahme: Wenn 37 Leute vor einem dort sitzen und man selbst an allen vorbei direkt in den Behandlungsraum geführt wird... das ist absolut kein gutes Zeichen.
Als letzter drankommen kann auch bedeuten, dass das eigene Leben der geringsten Gefahr ausgesetzt ist.
Das Argument ist gut
Muss ich mir merken für bevorstehende Diskussionen um "Impfprivilegien" (auch abseits des Forums).
In der jetzigen Situation braucht es (IMHO) niemandem mehr peinlich sein oder der Betreffende ein schlechtes Gewissen haben, wenn er geimpft wird, da die Übergänge zwischen den Prio-Gruppen so fließend sind und weil die Impfkampagne glücklicherweise durch die Einbindung der Hausärzte und durch zusätzliche Biontech-Lieferungen derartig gut in Gang gekommen ist, dass ohnehin schon (spätestens) im Juli das Ziel allen, die geimpft werden wollen, ein Impfangebot zu machen realisiert werden kann.. Wenn Curevac zeitnah zugelassen werden sollte und J&J in Deutschland verfügbar wird, dann wird es sogar noch schneller gehen.
Ich erwarte dass die impfpriorisierung schon im Mai aufgehoben werden wird, denn wichtiger als eine Priorisierung nach Erkrankungs- und Covid-19-Sterberisiko ist es aktuell möglichst schnell einer Herdenimmunität nahe zu kommen, bevor die nächste von Indien oder sonstwoher kommend sich hier ausbreiten kann.
Die Sache mit Statistiken ist halt, dass sie i.d.R. nichts darüber aussagen, wen und wann es exakt trifft, da sie nur auf Wahrscheinlichkeiten aufbauen. Trifft es einen selbst oder eine nahestehende Person, spielt die Statistik plötzlich keine Rolle mehr.
Insofern finde ich es gut und richtig, dass man auch Einzelfällen akribisch nachgeht, was scheinbar auch passiert.
Zweiteres definitiv. Daher erscheinen mir auch die meisten sehr lauten Kommentare nach "ungetesteter Impfstoff, den lasse ich mir nie spritzen" sehr anstrengend.
Zu ersterem. Ich habe im familiären Umfeld Covid-19 Todesfälle von Personen die mit Ende 70 noch voll im Leben standen. Die Statistik spielt sehr wohl eine Rolle.
Super-Zurück zur Impfung: Ich kenne niemanden, der sich bei einer (erforderlichen) Auslandsimpfung in den letzten Jahren vorher informiert hätte. Die hat man sich geholt und gut-pimpf
Langsam scheint es wirklich mit dem Impfen voranzugehen: ich (Priorisierungsgruppe II) habe heute morgen gleich zwei Impfangebote erhalten, von meinem Hausarzt und dem Impfzentrum.
Ich freu mich drauf und wünsche jedem bald auch die Chance zu bekommen.
(...) Wer sich jetzt noch nicht registriert hat oder bei einem Hausarzt auf der Liste steht und zugleich impfwillig ist, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.
(...)
Und das ist eben von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.
Bei uns in RLP kann man sich z.B. nur registrieren, wenn man zu einer der drei Priogruppen gehört. In Bayern z.B. kann jede*r sich offenbar bereits seit Beginn registrieren und lediglich die Vergabe der Termine erfolgt dann nach Prio.
Bei Hausärzt*innen auf die Warteliste setzen kannst du dich hier in RLP auch, aber so lange die Priorisierung in Kraft ist sind die Mediziner*innen daran gebunden, diese einzuhalten.
Ich kenne so einige, die sich liebend gerne bereits registrieren würden aber noch nicht dürfen.
Mein Hausarzt informiert auf seiner Homepage, das Team arbeitet mit Hochdruck daran, allen Patienten bis Pfingsten eine Impfung anbieten zu können. Das wäre ja dann in den nächsten Wochen durch.
Vergleicht es mit der Notaufnahme: Wenn 37 Leute vor einem dort sitzen und man selbst an allen vorbei direkt in den Behandlungsraum geführt wird... das ist absolut kein gutes Zeichen.
Als letzter drankommen kann auch bedeuten, dass das eigene Leben der geringsten Gefahr ausgesetzt ist.
Zitat:
Zitat von Hafu
Das Argument ist gut
Muss ich mir merken für bevorstehende Diskussionen um "Impfprivilegien" (auch abseits des Forums).
+1!
Steht auch so sinngemäß auf Info-Zetteln in der Notaufnahme/Ambulanz des nächsten Krankenhauses : Seien sie froh, dass sie warten müssen!
Wie schon gesagt: Es geht sicher nicht um Personen, die aufgrund einer medizinischen Notwendigkeit oder aufgrund eines erhöhten Risikos aufgrund ihres Berufs zuerst geimpft wurden. Da steht für mich, und ich denke auch für die überwiegende Mehrheit, nicht in Frage, dass man diese Personen zuerst impf.
Mit Priogruppe 3 kommen aber immer mehr Berufsgruppen dazu, die man in irgendeiner Weise als systemrelevant ansieht und die nicht allein aufgrund eines beruflichen oder medizinischen Risikos in der Impfreihenfolge vorgezogen werden. Da stehen z.B. in Hessen auch viele Berufsgruppen aus dem Finanzsektor, dem Versicherungswesen, dem Rechtswesen etc. drin, bei denen der eine oder andere die Systemrelevanz vielleicht nicht auf den ersten Blick sieht oder bei denen man diese vielleicht auch zu Recht in Frage stellen kann.
Ich befürchte, dass gerade bei diesen Gruppen, bei denen nicht sofort ersichtlich ist, dass sie aufgrund eines erhöhten Risikos, sein es beruflich oder medizinisch, in der Impfreihenfolge vorgezogen wurden, vermehrt zu Neid oder Diskussionen kommt, gerade, wenn diesen Gruppen dann Privilegien zugestanden werden.
Mein Hausarzt in Bayern informiert auf seiner Homepage, dass man nicht anrufen soll wegen eines Impftermins, da er nur sehr wenige Dosen zu Verfügung hat und die selbst an die entsprechenden Personen verteilt.
Registrieren kann man sich in Bayern, aber bringt halt hinsichtlich eines Impftermins erstmal gar nichts ohne Prio.
Also im Moment noch klar zu wenig Impfstoff für zu viel Impfwillige. Mal schauen, wann jeder ein Angebot bekommt.