Um hier in D als blockbuster zu funktionieren dürfte dann nur a) keine Zeitverschiebung sein (obwohl auch hier der Hype um den Superbowl jedes Jahr größer wird)
Also nie, weil es gibt eben 12 St. Unterschied, sodass nur Nerds wie ich der ganzen Nacht mit Wein und Käseplatten aufbleiben.
Höchstens Frankfurt könnte was werden, was den ganzen Tag im TV vefolgt werden kann (stimmt das überhaupt?).
Andererseits interessiert sich in Deutschland kaum jemand für Triathlon, eigentlich ist Triathlon in keinem Land in der Sportkultur verankert. Radfahren hat in Holland von der Sportkultur her einen größeren Stellenwert (in Belgien noch größer) als hier in Deutschland, wo es nur einen kurzen Ullrich-Hype gegeben hat.
__________________
Teil einer seriösen Vorbereitung ist immer, sich Ausreden zurechtzulegen.
Dass man eine komplette Triathlon Veranstaltung durchaus interessant gestalten kann, hat der Frodeno Event ganz klar gezeigt. Man muss nur immer wieder Gäste einklinken und die Story verbunden zum laufenden Wettbewerb "erzählen". Material und Menschen dazu gibt es bei drei Sportarten sicher mehr als genug. Ich hoffe, dass man auch noch nach Corona Zeiten die Möglichkeit wahrnimmt und sich dann die verschiedensten VIP's per Videoschalte ins Programm holt.
Hawaii hat natürlich das Problem, dass es 12 Stunden zeitversetzt stattfindet, das wird auf ewig der Knackpunkt für hohe Quoten sein. Aber wenn man eine Sendung durch interessante "Sidekicks" am Laufen hält, bleiben auch da viele in der Nacht noch dran. Eine Sportveranstaltung, die in den letzten Jahren von den Deutschen so dominiert wird und jetzt in der Corona Zeit, als Frodeno den Triathlon in der Bekanntheit gleich richtig nach vorne geschoben hat (Danke dafür!!), ist schon ein Anziehungspunkt !
Und ganz nebenbei. So eine richtige Randsportart ist Triathlon in der Zwischenzeit auch nicht mehr: Bei mehr als 600 Veranstaltungen pro Jahr in Deutschland und mehreren Events mit mehr als 200.000 Zuschauern, braucht sich der Triathlonsport sicher nicht verstecken.
Übertragungen stehen und fallen mit der Qualität und dem drumherum.
Wie hier schon angedeutet wurde, siehe Tour de France. Da wird mit massivem Einsatz mit x Helis und noch viel mehr Kameras rumhantiert, um auch wirklich jeden schönen Winkel neben und an der Strecke zu erfassen. Manchmal auch abseits der Strecke. Meine Oma hat anno dazumal zum Beispiel die Tour nur wegen der Landschaft und den Erzählungen der Kommentatoren über Käse & Co geguckt . Und die hatte echt was auf dem Kasten (intellektuell). Aber das kann man ja auch verstehen; bei der Tour fallen einiges an Kosten ausschließlich auf die gigantisch aufgezogene Übertragung. Entsprechend gut ist sie dann eben auch.
Übrigens würde ich nicht sagen, dass die Spannung einer Etappe nur am Ende kommt. Mittlerweile hat man die Möglichkeit teilweise direkt mit Start einer Etappe zuzugucken, nicht mehr so wie früher. Da haben ja auch Profis gesagt, dass sie erst "gebummelt" haben und sobald sie wussten, dass die Kameras draufwaren, wurde draufgedrückt.
Heuztzutage geht meistens direkt mit dem Start übelst die Post ab, denn mittlerweile fahren nicht einfach 2-3 Ausreißer einfach so raus ohne sich anzustrengen. Ja gut bei ganz langweiligen Etappen vielleicht. Und manchmal werden sie in der Tat auch eingeholt; völlig logisch. Aber in den letzten Jahren ist das eigentlich eher spannender geworden.
Was den Triathlon betrifft, so hinkt die Übertagungsqualität und die Anzahl der Kameras eben massiv hinterher. Um auf das Niveau der Tour de France auch nur im Ansatz zu kommen, bräuchte man VIEL mehr Kameras & Co. Man darf auch nicht vergessen, dass die Tour ein riesiges Gesamtspektakel ist mit Tourkaravane und dem ganzen Land im Radwahn. So schlimm finde ich die Zeitverschiebung übrigens gar nicht beim Hawaii-Event. Ich bin eh ne Nachteule und ob ich nun bis 1 oder halb 2 aufbleibe oder 3 . Geht schon. Aber natürlich nicht unbedingt für die absolute Masse, das stimmt schon. Der Spannungsbogen bei den Radevents ist aber schon ein anderer, denn meistens sind die Tendenzen schon gut erkennbar auf der Laufstrecke. Aber es ist eben tatsächlich so: bei der Tour & Co würde man viel mehr Zwischenzeiten und Live-Abstände bekommen und direkt vermutlich auch noch Hochrechnungen von den Reportern. Das muss man sich bei Bedarf aktuell alles aus mehr schlecht als recht funktionierenden Live-Tracking-Tools saugen. Das ist halt wenig zeitgemäß.
...
Andererseits interessiert sich in Deutschland kaum jemand für Triathlon, eigentlich ist Triathlon in keinem Land in der Sportkultur verankert. ...
Lies dir die beiden Sätze nochmal durch
ich betreibe seit 30 Jahren Triathlon. Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, in denen Triathlon eine Nischensportart war.
Diese Zeiten sind seit mindestens 10 Jahren vorbei und Triathlon ist Mainstream geworden. Selten kommt es in den letzten Jahren vor, dass bei der Sportler des Jahres-Wahl kein Triathlet unter den ersten drei vorkommt und sowohl Frodo als auch Lange waren auch schon Sportler des Jahres. Letztes Jahr sowohl bei Männern als auch Frauen Rang 2.
Frag' mal die Leute auf der Straße, wer der bekannteste aktive deutscher Radsportler ist und wer der bekanntest deutsche Triathlet. Bei der ersten Frage werden die meisten passen und nur eine Minderheit werden sich vielleicht an Buchmann oder Schachmann erinnern. Frodeno kennt jeder, der sich nur peripher für Sport interessiert.
Ich denke, dass es, was das Interesse der Masse an einem Sport anbelangt, vor allem in den Einzelsportarten viel mehr auf den Sportler als auf den Sport ankommt. Gibt es ein paar erfolgreiche, gut vermarktbare Typen, entsteht eine Positivspirale für den Sport. Wenn dann auch der Sport noch passt und die "Stimmung" in der Gesellschaft ... dann geht es ab.
Im Triathlon hatten wir in D ein paar riesige Glücksgriffe vor allem auf der LD - spätestens Angefangen bei Aschmoneit. Bis hin zu Forodo jetzt. Das ist wirklich Frodissimo Tennis hatte Becker und Graf. F1 hatte Schumi. Radsport hatte Ulle. Usw.
Aktuell boomt sogar Schach wie nochmal was. YT Kanäle, Portale und Streams schießen nur so aus dem Boden. Magnus Carlsen ist sowas wie der "Posterboy of world chess" (fast so wie Bobby Fischer in den 70ern) und die Deutschen haben das Supertalent Vincent Keymer.
Ich meine da spielt sehr viel zusammen. Eine spannende, kompetente Übertragung im TV schadet aber sicher.
......
Was den Triathlon betrifft, so hinkt die Übertagungsqualität und die Anzahl der Kameras eben massiv hinterher........
das geht ja bei zwischenzeiten schon los.im skilanglauf wird alle 2,5km ne zwischenzeit genommen und die läuft am bildschirm für den zuschauer durch. so ist man jederzeit auf renngeschehen. beim ironman wäre sowas zumindest beim laufen alle 5km nicht schlecht. wer sich dann halbwegs auskennt kann selbst aus den abstandsverläufen rennverläufe und rennprognosen ableiten. das würds interessanter machen.
ich betreibe seit 30 Jahren Triathlon. Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, in denen Triathlon eine Nischensportart war.
Kann ich komplett bestätigen. Man sieht es auch an der immer höheren Anzahl der Veranstaltungen die es mittlerweile in dem Bereich gibt. Und selbst die sind nur in den seltensten Fällen nicht komplett ausgebucht.
Gefühlt nehme ich in meinem privaten Umfeld auch einen Wandel im Interesse von den klassischen Sportarten (Fussball, Tennis, Handball, etc.) zu den Angeboten wie Triathlon, Laufen oder Radsport war.
ich betreibe seit 30 Jahren Triathlon. Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, in denen Triathlon eine Nischensportart war.
Diese Zeiten sind seit mindestens 10 Jahren vorbei und Triathlon ist Mainstream geworden. Selten kommt es in den letzten Jahren vor, dass bei der Sportler des Jahres-Wahl kein Triathlet unter den ersten drei vorkommt und sowohl Frodo als auch Lange waren auch schon Sportler des Jahres. Letztes Jahr sowohl bei Männern als auch Frauen Rang 2.
Frag' mal die Leute auf der Straße, wer der bekannteste aktive deutscher Radsportler ist und wer der bekanntest deutsche Triathlet. Bei der ersten Frage werden die meisten passen und nur eine Minderheit werden sich vielleicht an Buchmann oder Schachmann erinnern. Frodeno kennt jeder, der sich nur peripher für Sport interessiert.
Das ist doch auch schön und man kann sich ja auch ernsthaft daran erfreuen, dass das Interesse gestiegen ist. Und die Vermarktungsmöglichkeiten sind ja auch dadurch gewachsen, Sponsoring ist gerade durch Instagram und co attraktiver. Das ist alles toll und super.
Aber bringen wir das ganze nochmal zurück auf den Ursprung der Diskussion - ist Triathlon derartig vermarktbar, als dass weltweit soviele Leute zuschauen werden, dass ein Produktionsaufwann wie bspw bei der Flandern Rundfahrt betrieben werden kann? Das Werbeblöcke bezahlt werden, die es für große TV Anstalten rechtfertigen, entsprechende Gelder für Lizenzen in die Hand zu nehmen und das komplett zu übertragen? Sogar ganz ohne AG? Das Ganze trägt sich nicht. Und bei weitem nicht. Nicht ohne Grund war jahrelang der deutsche (öffentliche!) Rundfunk der einzige Live übertragende und jetzt eben halbherzig ein bischen was über Facebook live.
Die Story des Ironman Hawaii lässt sich unglaublich gut in 10-20 Minuten Bits zusammenfassen - die Zahlen klingen für jeden externen kriminell mit den distanzen, Hitze und 8 Stunden am Limit. Noch größer aufbereitet ist es dann in der NBC Doku im November.
Du sagst triathlon ist im Mainstream angekommen? Ist es das? Bzw sind so viele Leute da so fest dran interessiert, das genug Geld da ist? Laut statista war in Deutschland Triathlon die Sportart mit dem 17. größten Interesse - direkt nach Bobfahren. Und das zu einem Zeitpunkt wo 6 Jahre am Stück der Weltmeister ein Deutscher war.
Ich will dir absolut nicht zu nahe treten, aber ich halte es für naiv zu glauben, dass man hier weit über die Top 15 hinaus kommt, weltweit sicher noch weniger und wo dann Geld aus tv Einnahmen herkommen soll, weiß ich nicht. So sehr ich es mir anders wünsche würde... https://de.statista.com/statistik/da...resse-besteht/