"Die Sorgen der Menschen um die Zukunft der PCK GmbH sind bei der Bundesregierung gar nicht angekommen. Diesen Eindruck hatten die meisten Teilnehmer einer Diskussionsrunde an den Uckermärkischen Bühnen Schwedt (ubs). Mit dem Motto „Zukunft jetzt!“ hat sich das Theaterhaus erneut für eine Debatte um das Wohl und Wehe der Raffinerie geöffnet. Rund 100 Menschen waren gekommen: PCK-Mitarbeiter, Handwerker, Lehrer, Rentner. Sie wissen, dass von der zuverlässigen Verarbeitung von Erdöl das Gedeihen der ganzen Stadt abhängt.
Deutschland hat sich ohne Not für ein Embargo von russischem Erdöl ausgesprochen. Am 31. Dezember dieses Jahres soll die Pipeline, die seit 60 Jahren zuverlässig liefert, dicht gemacht werden. Grund ist der Ukrainekrieg. Wie allerdings ab 1. Januar 2023 die Produktion ohne russisches Erdöl aufrecht erhalten werden soll, dafür hat die Bundesregierung noch immer keine Lösung. .........."
Ich hab so mitgeschnitten, dass Du da nah dran bist - gibt es irgendwo Zahlen:
wieviele Arbeitsplätze sind primär in der Raffinerie betroffen, wieviel Kapazität kann über Schiffsanlandung vergleichbaren Rohöls genutzt werden, Versorgungslage Berlin und Umland geht dann wie?
Ich hab so mitgeschnitten, dass Du da nah dran bist - gibt es irgendwo Zahlen:
wieviele Arbeitsplätze sind primär in der Raffinerie betroffen, wieviel Kapazität kann über Schiffsanlandung vergleichbaren Rohöls genutzt werden, Versorgungslage Berlin und Umland geht dann wie?
Die PCK-Raffinerie in Schwedt versorgt zu 95 Prozent die Räume Berlin und Brandenburg mit Kraftstoffen, also Benzin, Diesel, Flugturbinenkraftstoff und Heizöl. Der Marktanteil an der gesamtdeutschen Kraftstoffproduktion beträgt etwa zehn Prozent. .........
Für die PCK-Raffinerie arbeiten rund 1200 Mitarbeiter; 22 Prozent der Beschäftigten sind weiblich.[1] Auf dem Gelände der Raffinerie sind 80 weitere Unternehmen mit 2000 Mitarbeitern angesiedelt, von denen viele als Dienstleister für die PCK-Raffinerie arbeiten. Geschäftsführer der PCK Raffinerie GmbH ist seit 1. April 2022 Ralf Schairer.
Ich kenne Schwedt recht gut. Für das kleine "Städtchen" an der Oder und Umgebung (Infrastruktur in Schwedt) bedeutet die Raffinerie die wirtschaftliche Basis.
Wie die Funktion und die Eigentumsverhältnisse nach der staatlich angeordneten Schliessung der Pipeline aussehen, hat Habeck bzw. das Ministerium in Berlin bisher nicht beantwortet, da kann ich nichts dazu sagen. Ca. 50-60 % der bisherigen Rohöl Leistung kann durch die Pipeline Rostock-Schwedt fliessen.
Sanktionswirkung des Pipelineverbotes:
Schaden für Russland: gering
Schaden für Deutschland und Umwelt: hoch
Gäbe es bisher eine gesicherte Fortsetzung der Raffinerie, Herr Habeck wäre schon vorgestern vor Ort aufgekreuzt. Sehr vieles scheint mir ungeklärt. (Möglicherweise gelingt es wie oft in solchen Fällen die Manager, die Gewerkschaftsleitung / Betriebsrat und ein Teil der Beschäftigten mit Geld gut abzufinden, damit es nicht zu laut wird und das Ableben zu verzögern.)
"Die Analyse der Energieimportrisiken führt zu einem sehr differenzierten Bild, bei dem sich ebenfalls eine ungünstige Bewertung des deutschen Standorts ergibt. Zwar sind kleinere EU-Mitgliedstaaten wie Österreich, Finnland, Ungarn, die Slowakische und die Tschechische Republik in ihrer Energieversorgung noch stärker von russischen Importen abhängig, die absolute Höhe der Importe aus dem russischen Einflussgebiet ist aber für Deutschland und auch Italien sehr viel höher. Während kleine Länder ihren Bedarf durch Ausweichen auf andere Lieferanten zum Teil rasch substituieren können, ist dies für große Länder angesichts begrenzter freier globaler Kapazitäten vor allem bei Flüssiggas nur schwerer möglich. Fast keine Risiken aufgrund von Lieferabhängigkeiten aus Russland oder anderen als wenig zuverlässig einzustufenden Ländern bestehen für die USA, Kanada sowie Japan und nur minimale Risiken im Vereinigten Königreich. Insofern weisen Deutschland und Italien im G-7-Vergleich eine besondere Verwundbarkeit für eine weitere Eskalation der Energiekrise auf.
Die Branchenanalyse zeigt eindeutig auf, für welche Branchen im Fall einer Gasrationierung der deutschen Industrie das größte Schadenspotenzial besteht. Dies wären an erster Stelle die Metallerzeugung und -bearbeitung, die Chemie und die Papierindustrie. Allerdings sind erhebliche Schäden in weiteren, weniger energieintensiven Sektoren aufgrund von dann feh-
lenden Vorprodukten nicht ausgeschlossen."
"Der Milchhof erwägt, das sehr teuer gewordene Gas bei der Produktion von Dampf, von dem der Betrieb einen sehr hohen Bedarf bei der Milchverarbeitung hat, durch Öl zu ersetzen. Allerdings ist auch dieses Vorhaben nicht ohne Tücken, aus mehreren Gründen. „Es müssen für den Umstieg auf Öl erst alte Anlagen, die bereits stillgelegt wurden, reaktiviert werden. Ersatzteile sind kaum oder nur mit sehr langen Lieferzeiten zu bekommen“, erläutert der Geschäftsführer. Hinzu komme ein weiteres Problem: „Wenn ab Januar 2023 durch den unsinnigen Alleingang der Bundesregierung kein Öl aus der Pipeline mehr nach Schwedt kommt, bringt das natürlich auch nichts.“
Wie sieht es mit dieser Firma aus, die wegen der Gaspreise Insolvenz anmeldet?
Ich würde lieber auf einer Welt ohne Kampfflugzeuge und Panzer leben. Eine deutliche Produktionsreduzierung von Milch hätte viele Vorteile für Deutschland. Deutschland ohne Armee ist dagegen unrealistisch. Deswegen verstehe ich den Sinn Deiner Gegenfrage nicht.
Ich hatte nicht geschrieben, dass hohe Gaspreise kein Problem sind. Deswegen verstehe ich auch den Hintergrund Deiner zweiten Frage nicht.