Meine Beobachtung (und die einer anderer) ist eine völlig andere: Verhalten beeinflusst sehr wohl die Frage, ob ich mir Viren einfange oder nicht. So tragen die Masken sehr stark dazu bei im Winter deutlich weniger krank zu sein.
Mag für den einzelnen stimmen; für mich und meinen Sohn kann ich das nicht bestätigen, da wir beide auch sonst sehr selten etwas eingefangen haben. Bei meiner Frau könnte es sein, sie war sonst etwas anfälliger, aber ob es an Masken liegt, oder einfach an der stark eingeschränkten Interaktion mit anderen Menschen (Home-Office, kein Kino, Theater, Kneipentreff und Ausflüge mit Freunden), das kann keiner unterscheiden.
Zitat:
Zitat von KevJames
Letztlich hast Du eine Emotion formuliert, die wenig mit Sachlichkeit zu tun hat. Daher meine Frage nach Belegen - denn nur auf diese Weise ist ein sachlicher Austausch möglich.
Ich keine einen der etwas gesagt hat gehört nicht in diese Kategorie.
Wenn ein Beleg eine Studie ist, das hat kaum jemand (es gab Studien aus England, die zeigten, daß auch innerhalb eines Haushalts oft nicht alle infiziert werden, relativ unabhängig von Masken oder Impfstatus, das Ergebnis klang für mich nach "wir können eben nicht alles erklären, es bleibt eine breite statistische Zufallsstreuung). Ansonsten halte ich die Erfahrung von drei Berufsleben von Ärzten für etwas mehr als eine Emotion, bzw. "ich kenne einen, der etwas gesagt hat". Es ist auf jeden Fall aussagekräftiger, als jede theoretische Modellierung, auf die man aktuell so gerne abfährt.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Grds. gebe ich Dir ja recht ... anmerken wollte ich nur, dass die Forschung der letzten Jahrzehnte gezeigt hat (z. B. Piketty), dass in unserer Gesellschaft Vermögen vor allem durch Erbschaften und Schenkungen und sehr wenig durch Einkommen gebildet werden. Die Zeiten in denen man durch Erwerbsarbeit "reich" wurde sind schon ne ganze Weile vorbei. (Ausnahmen bestätigen die Regel)
Reich können auch nur Ausnahmen werden.
Das ergibt sich rein aus der Definition. Reich ist man, wenn man weit mehr als den Durchschnitt besitzt.
Von daher ist es auch überhaupt nicht anzustreben reich zu sein, es bedeutet man hortet mehr Resourcen als man eigentlich verbrauchen kann. Ein sinnloses menschliches Verhalten.
Anzustreben ist, dass ein Mensch von seinem Einkommen gut leben kann, dafür ist im übrigen der neue Mindestlohn ein guter erster Schritt.
Das ergibt sich rein aus der Definition. Reich ist man, wenn man weit mehr als den Durchschnitt besitzt.
Wieviel ist "weit mehr", wieso zählt der durchschnitt? Ist ebenso schwierig wie die Armutsdefinition am Durchschnitt gemessen. Keiner wird ärmer, wenn es den anderen gut geht, keiner wird reicher, wenn es mehr Menschen in Not gibt.
Für mich ist man bereits reich, wenn man die alltäglichen Bedürfnisse immer decken kann, und dazu genug Reserven bleiben, um ohne Geld nachzählen oder nachher sich einschränken zu müssen, sich jederzeit spontan Sachen ("Luxus") über das normale Tagesbedürfnis leisten zu können (also auch mal ein Nobelrestaurant, ein teures Auto, ein Triarad für 10 k, ein Urlaub in einem vier-Sterne-Hotel, u.ä.), oder wenn man sich keine Sorgen machen muß, wenn man mal ein paar Monate kein Job hat, oder umziehen muß. Diese Definition erfüllen relativ viele in diesem Land. Nach anderen Rechnungen lebt der Durchschnitt hierzulande auf einem Niveau, wie vor 200 Jahren nur Könige - dann wären fast alle reich.
Man könnte auch reich kkonkret definieren, durch die Möglichkeit, seine Bedürfnisse 2x, 3x oder x-mal decken zu können; ich würde es immer an einem Überschuß gegenüber dem, was man wirklich braucht, festmachen. Allerdings habe ich irgendwo gelesen, daß hierzulande es deutlich weniger Menschen mit entsprechenden Rücklagen gibt, als in vielen anderen europäischen Ländern, die ansonsten geringere Einkommen und niedrigeren Lebensstandard haben. Die Gründe dafür sind mir leider nicht bekannt.
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Ich frag mich immer warum Leute einen Job machen wenn er ihrer Meinung nach schlecht bezahlt ist/wird.
Sie haben ja freie Berufswahl und können genauso gut was anderes arbeiten.
Wenn ich in einer Behörde oder einer behördenähnlichen Firma (Bank z.B.) Karriere machen will wird ein Hauptschulabschluss und eine Berufsausbildung auch nicht reichen.
Wenn ich mich für einen Job im Gesundheitswesen entscheide weiß ich vorher dass dieser wahrscheinlich nicht so gut bezahlt wird, wie der eines Ingenieurs in der freien Wirtschaft.
Ich arbeite nicht in der Pflege oder einer ähnlichen Einrichtung, ich kann nicht beurteilen was eine "gerechte" Bezahlung wäre und wie die derzeitige Entlohnung aussieht. Welche Kohle man für welche Qualifikation bekommt und ob das passend ist.
Es ist aber wohl so, dass sich in den meisten Fällen das Gehalt nach der Qualifikation (Ausbildung) richtet. Ein paar Kinder von Bekannten haben ein freiwilliges soziales Jahr nach dem Abi gemacht (Altenpflege) und berichtet, dass sie nach kürzester Zeit die gleichen Tätigkeiten verrichtet haben wie das Stammpersonal.
Man liest definitiv heraus, dass DU KEINE AHNUNG HAST.
Das ungelernte Hilfskräfte natürlich zur Grundpflege eingesetzt werden können und sie dann den Eindruck erhalten, dass dies ja die gleiche Tätigkeit ist, wie es eine examinierte KP oder AP macht, ist oft zu hören. Das ist aber nur ein Teil der Medaille. Den die Praktikanten kennen wahrscheinlich die anderen Tätigkeiten der Exam. Nicht oder können sie überhaupt nicht erkennen.
Wenn natürlich jeder so denkt wie du, dann gute Nacht und viel Spaß im Alter. Aber aus deinem Kommentar lässt sich sehr gut die allgemeine Einstellung vieler heraus lesen.
Und dann mal zur Qualifikation und höherwertigen Bezahlung. Ein ungelernter Bekannter arbeitet bei Daimler hier in der Nähe. Er erhält ca. Das DOPPELTE Gehalt wie ich mit einer 5 jährigen Ausbildung und Verantwortung für MENSCHENLEBEN. Dafür erhält er noch jährlich eine BONUSZAHLUNG weil die Aktien gut laufen, zwischen 10.000 und 3000€ (dieses Jahr). TOLL sage ich da nur.
Aber weißt du was? Ich habe es verstanden, bin seit 4 Wochen im Krankenstand, genieße das nichtstun und es juckt mich nicht mehr ob ein Lauterbach, ein Spahn oder wie die Idioten heißen die solche Boni verteilen, irgendwas beschließen. Ich habe im Kopf dem gesundheitswesen den Rücken gekehrt. Und weißt auch warum. WEIL ES SOLCHE KOMMENTARE WIE DEINE SIND, die man laufend zu hören bekommt.
Und meinen Boni hole ich mir, genau so asozial wie es andere mit ihrer Einstellung kundtun, über Kranksein.
Bitteschön, dankeschön für 27 Jahre ITS
Wieviel ist "weit mehr", wieso zählt der durchschnitt?
Weil das Wort anders keinen Sinn ergibt, zumindest so wie es genutzt wird in der alltäglichen Sprache.
Def. laut Duden: "viel Geld und materielle Güter besitzend, Überfluss daran habend"
Und es ist logisch, dass nicht alle Überfluss haben können, da Güter immer begrenzt sind
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Für mich ist man bereits reich, wenn man die alltäglichen Bedürfnisse immer decken kann, und dazu genug Reserven bleiben, um ohne Geld nachzählen oder nachher sich einschränken zu müssen, sich jederzeit spontan Sachen ("Luxus") über das normale Tagesbedürfnis leisten zu können (also auch mal ein Nobelrestaurant, ein teures Auto, ein Triarad für 10 k, ein Urlaub in einem vier-Sterne-Hotel, u.ä.), oder wenn man sich keine Sorgen machen muß, wenn man mal ein paar Monate kein Job hat, oder umziehen muß. Diese Definition erfüllen relativ viele in diesem Land.
Ich schätze mal ~ 20% erfüllen das.
50% der Deutschen haben z.b. praktisch keine Ersparnisse. Die können sich weder einen Luxusurlaub noch ein Triahobel für 10000 € leisten.
Rund zwei Drittel haben netto kein oder nur ein geringes Geld- oder Sachvermögen. 27 Prozent aller Erwachsenen besitzen netto gar nichts, oder sie haben unter dem Strich sogar Schulden.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Nach anderen Rechnungen lebt der Durchschnitt hierzulande auf einem Niveau, wie vor 200 Jahren nur Könige - dann wären fast alle reich.
Wenn man das weltweit betrachtet ist es wohl auch so. Sehen viele aber auch nicht und vergleichen sich natürlich ungern mit jemand der mit 1 Dollar am Tag lebt.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Man könnte auch reich kkonkret definieren, durch die Möglichkeit, seine Bedürfnisse 2x, 3x oder x-mal decken zu können; ich würde es immer an einem Überschuß gegenüber dem, was man wirklich braucht, festmachen.
In D kann man (zumindest behauptet das die Bundesregierung) vom ALG 2 Satz leben, das wären incl Miete dann so ca. 700 €. Mit 1400 Nettolohn ist man dann reich? Und dann kann man sich eine Triarad für 10.000 € holen?
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Allerdings habe ich irgendwo gelesen, daß hierzulande es deutlich weniger Menschen mit entsprechenden Rücklagen gibt, als in vielen anderen europäischen Ländern, die ansonsten geringere Einkommen und niedrigeren Lebensstandard haben. Die Gründe dafür sind mir leider nicht bekannt.
JEtzt kommst du selber zur Erkenntnis, dass es nicht so viele Menschen in D gibt die sich einfach mal so einen Luxusurlaub leisten können.
In D kann man (zumindest behauptet das die Bundesregierung) vom ALG 2 Satz leben, das wären incl Miete dann so ca. 700 €. Mit 1400 Nettolohn ist man dann reich? Und dann kann man sich eine Triarad für 10.000 € holen?
Ich sprach auch davon, daß man seine Bedürfnisse ohne Probleme erfüllen kann - das heißt nicht den Minimalsatz zum Überleben; Bedürfnisse sind deutlich mehr, und natürlich individuell verschieden. Das macht den Begriff "reich" auch subjektiv. Ich habe einen promovierten Physikerkollegen mit ca. 2x höherem Einkommen, als ich, der sich als eher bedürftig sieht, weil er nicht glaubt, sich je ein Haus leisten zu können; er hält den Handerker für "unverdient reich", der mehr als halb so viel wie er verdient, und sich Haus, dickes Auto und sonstwas leistet. Ich sehe mich als reich an, weil ich aus meinem Teilzeitgehalt ein Haus habe, alle meine Urlaubs- und anschaffungswünsche erfüllen kann, und noch Geld an meinen behinderten Sohn vererben können werde, (soweit nicht der nächste Krieg alles wegspült).
Zitat:
Zitat von MattF
50% der Deutschen haben z.b. praktisch keine Ersparnisse.
...
Jetzt kommst du selber zur Erkenntnis, dass es nicht so viele Menschen in D gibt die sich einfach mal so einen Luxusurlaub leisten können.
Auf diese, mir nicht nachvollziehbare Statistik habe ich mich bezogen. Was läuft in diesem Land schief, wenn die Menschen bei einem der höchsten Lohnniveaus in Europa so selten etwas ansparen können (und viele anderen Länder es viel eher hinbekommen)? Sind die Menschen zu dumm, oder greift der Staat zu ungeniert zu? Warum schaffen es so wenige, wenn wir als zwei Ingenieure mit Teilzeitgehalt immer Gehaltsüberschüsse zurücklegen konnten (bis auf < 10 Jahre nach dem Hauskauf)?
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