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Die Frage ist was passiert, wenn die erste Euphorie verflogen ist, Corona zurück kommt, die Inflation bleibt und Rente ab 70 droht.
Ich würde es den ukrainischen Flüchtlingen, vor allem denjenigen mit Kindern, wünschen, dass sie nach Kriegsende selbst entscheiden können, ob sie zurückkehren oder nicht. Dafür bräuchte es allerdings eine Ausnahmeregelung für ukrainische Flüchtlinge vom Asylgesetz, ansonsten müssen alle wieder in ihr Heimatland zurückreisen. Bei den Balkankriegsflüchtlingen hat das bis ca. 10 Jahre gedauert.
Ich denke, die Industrieverbände würden immer für einen Daueraufenthalt votieren.
Es finden sich halt immer Argumente, nicht zu helfen. Das liegt in der Natur der Sache, dass Einsatz für andere immer irgendwie das eigene Leben beeinflusst. Jetzt aber den katalysierten Wohlstandsverlust zu prophezeihen, finde ich auch ziemlich populistisch.
Dieses mit der Moral-Keule in der Hand hineininterpretieren ist unter Erwachsenen eigentlich überflüssig. Ich habe da gar nix prophezeit, sondern lediglich eine Frage formuliert, die auf jeden Fall relevant ist - sofern keine Dogma-Brille auf der Nase sitzt.
Ich hoffe ja auch, dass der Spuk bald vorbei ist. Falls nicht sollte die Politik frühzeitig mitbedenken, welche Konflikte auf die Gesellschaft zukommen. Das ist ja eher unüblich, also kann man es doch zumindest schon mal in diesem unbedeutenden Forum machen...
Da du ja sehr misstrauisch bist: Ich helfe ! Und habe auch die großartige Unterstützung für die Ukraine und ihre Flüchtlinge in keiner Weise in Frage gestellt.
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Ich hoffe ja auch, dass der Spuk bald vorbei ist. Falls nicht sollte die Politik frühzeitig mitbedenken, welche Konflikte auf die Gesellschaft zukommen. Das ist ja eher unüblich, also kann man es doch zumindest schon mal in diesem unbedeutenden Forum machen.......
Darüber wird doch längst gesprochen. Das alles muss letztendlich finanziert werden.
Nachwehen von Corona, Inflation, höchstwahrscheinlich Corona im Herbst gepaart mit einem Gas-Embargo? Das sind dann Dinge, die auch in die Komfortzone eines Triathleten reichen. Eigentlich weisen Politiker mit Äusserungen auch darauf hin. Im privaten Umfeld habe ich eher denn Eindruckt, dass man das nicht wahrnimmt oder wahrnehmen will.
Vor zwei Stunden erschien bei RND ein äußerst lesenswertes Interview mit Andrej Melnyk.
Es lohnt, das ganze Interview zu lesen, einerseits um besser zu verstehen, wie die Ukraine, für die er nunmal das Sprachrohr in Deutschland darstellt, tickt und andererseits auch, weil in Kürze damit zu rechnen ist, dass andere deutsche Medien auf Teile des Interviews Bezug nehmen und für die von Melnyk getätigten Aussagen der Gesamtzusammenhang sehr wichtig ist.
Wer trotzdem lesefaul ist, hier einige der aus meiner Sicht interessantesten Aussagen von Melnyk (die auch Bezug nehmen zu Punkten die auch hier in unserem Thread schon seitenweise diskutiert wurden):
-mit einer Rückeroberung der Krim bzw. der Separatistengebiete der Ostukraine rechnet Melnyk im Rahmen des aktuellen Krieges nicht. Die Rückführung der Krim zur Ukraine ist für ihn eher eine mögliche langfristige Zukunftsvision, wenn irgendwann die Machthaber in Russland gewechselt haben sollte.
-Basis für eine möglichen zukünftigen Friedensvertrag sind die territorialen Verhältnisse in der Ukraine vor dem 24.2.2022
-Deutschland hat auch nach dem vor drei Wochen erfolgten Parlamentsbeschluss zur Lieferung von schweren Waffen in die Ukraine noch keinen einzigen Panzer dorthin geliefert. Auch die Ringtausch-Optionen, denen zufolge NATO-Partner an die Ukraine sowjetische Panzer liefern und im Gegenzug Ersatz aus Deutschland erhalten, haben immer noch nicht zu konkreten Lieferungen geführt.
Zitat:
Zitat von Interview RND mit Botschafter Melnyk
...Glauben Sie, dass ein Waffenstillstand oder ein Verhandlungsfrieden mit Putin überhaupt noch möglich ist?
M:Ja, ich denke schon. Aber er wird dazu erst bereit sein, wenn er auf dem Schlachtfeld militärisch keinen Spielraum mehr hat. Im Moment rücken die Russen immer noch vor, zwar nur sehr langsam, aber jeden Tag erobern sie ein paar Dörfer im Osten mit fatalen Folgen für die Menschen. Deswegen kommt es darauf an, dass wir Putin seine Grenzen aufzeigen. Dafür sind aber westliche Waffenlieferungen entscheidend.
Bleibt die Ukraine bei dem Ziel, das gesamte Donezkbecken zu befreien? Oder könnte das Verhandlungsmasse für einen Frieden sein?
M: Das Mindestziel für uns ist der Status quo von vor dem 24. Februar. Das wäre zumindest ein fairer Beginn für Verhandlungen. ...
Überflüssig zu erwähnen, dass Melnyk ziemlich genau die Sichtweise in Worte fasst, wie ich mir sie auch -nach monatelanger, oft fassungsloser Beschäftigung mit diesem barbarisch geführten Krieg zu eigen gemacht habe; natürlich mit dem wesentlichen Unterschied, dass ich im Gegensatz zu Melnyk keine nahen Angehörigen in Lwiw und Kiew habe und nur unmittelbar betroffen wäre, wenn der Krieg eskalieren würde.
Das sind dann Dinge, die auch in die Komfortzone eines Triathleten reichen. Eigentlich weisen Politiker mit Äusserungen auch darauf hin. Im privaten Umfeld habe ich eher denn Eindruckt, dass man das nicht wahrnimmt oder wahrnehmen will.
Dazu beispielhaft mal die evtl. Auswirkung des Konflikts auf die Strompreise ab dem Jahr 2023:
Der aktuelle Börsenpreis für die reine Energiebschaffung von einem Haushaltskunden
beträgt momentan ca. 25 ct/kWh
Der gleiche Preisbestandteil für diese Beschaffung im Jahr 2022 (bei Bestandskundenverträgen) dürfte bei den meisten Versorgern bei ca. 5 ct/kWh gelegen haben.
Also gibt es auf dem Papier momentan eine Erhöhung von 20 ct/kWh allein durch den Energiepreis für alle Kunden. Andere Steigerungen von Preisbestandteilen wie Netzentgelte, Umlagen etc. mal noch außen vorgelassen.
Die Auswirkung zusammen mit anderen Kostensteigerungen auf die Inflation, Insolvenzen (privat wie geschäftlich), Arbeitslosenzahlen könnten durchaus relevant werden.
Die Menschen werden es spätestens 2023 finanziell wahrnehmen.
Also gibt es auf dem Papier momentan eine Erhöhung von 20 ct/kWh allein durch den Energiepreis für alle Kunden. Andere Steigerungen von Preisbestandteilen wie Netzentgelte, Umlagen etc. mal noch außen vorgelassen.
Dann würde ich aber plädieren, dass ich den Preis für meinen eingespeisten Solarstrom auch bekomme.