Da ich gestern abend Zeit hatte, habe ich mal umfassend versucht zu recherchieren, ob es schon irgendwo Studien oder wenigstens preprints zu einer Dreifach-Impfung aus einmal J&J und zwei mRNA-Impfstoffen gibt.
Ich habe keine einzige Veröffentlichung zu diesem jetzt vom RKI empfohlenen Impfschema gefunden!
(Vielleicht kann mir auch das Schwarmwissen des Forums weiterhelfen, denn natürlich ist es nicht ausgeschlossen, dass ich irgendwelche Veröffentlichungen übersehen habe).
Es gibt, wie gestern bereits geschrieben
Studien zur Doppelimpfung aus zweimal J&J (aus Südafrika mit dabei sehr guter Wirksamkeit gegen symptomatische Omicron-Verläufe) sowie zur
heterologen Impfung aus einmal J&J und einmal mRNA (mit dabei nachgewiesen sehr guter Wirksamkeit gegen Delta), wie sie mittlerweile die meisten J&J-Geimpften in Deutschland haben dürften. Aber eben keine einzige Veröffentlichung zur neuerdings empfohlenen bzw. nahezu vorgeschriebenen Dreifachimpfung aus J&J sowie zweimal mRNA. Auch der 3-Monatsmindestabstand zwischen der zweiten und dritten Impfdosis ist komplett willkürlich festgelegt.
Gerade mal direkt auf der RKI-Webseite nachgesehen, auf welcher Argumentationslinie die jetzt empfohlene dritte Impfung beruht:
Das finde ich gelinde gesagt einen Skandal und komplett unwissenschaftlich. Es wird also im vollen Bewusstsein, dass keine Studien-Daten vorliegen eine Impfung millionenfach der Bevölkerung empfohlen. Das war für die dritte mRNA-Impfung, den damals so genannten Booster komplett anders, denn dafür gab es sehr gute Daten aus Israel.
Von der heterologen Impfung aus einmal J&J sowie einmal mRNA weiß man, dass die Schutzwirkung gegen (das wesentlich gefährlichere Deltavirus) besser war als bei zweimal mRNA-Impfung.
Warum jetzt gegen Omicron, das weitaus ungefährlicher ist als Delta ohne Daten plötzlich "
davon ausgegangen" wird, dass mit einer zusätzlichen mRNA-Impfung eine "e
rhebliche verbesserte Schutzwirkung gegenüber einer symptomatischen und schweren Infektion mit der Omicron-Variante" (bei der es ohnehin fast ausschließlich bei ungeimpften und/oder immunsupprimierten Personen überhaupt zu schweren Verläufen kommt) bleibt für mich das Geheimnis der im RKI entscheidenden Personen.
So funktioniert Wissenschaft nunmal nicht. Man darf bei staatlich quasi verordneten Maßnahmen (wenn man am gesellschaftlichen Leben teilnehmen will, wird man als J&J-Erstgeimpfter augenblicklich zur Drittimpfung nahezu gezwungen) unmöglich darauf verzichten, diese Maßnahmen mit wissenschaftlich erhobenen Daten zu belegen.