Zu dem gleichen Sachverhalt: wie bewertest du das?
Ich verstehe, dass man gerne mehr Daten haben möchte. Ich bin mir aber nicht sicher, ob mehr Daten den Kern der Aussage sehr verändern würde. Mehr Daten erfassen hat ja nicht nur positive Seiten, wie Keko auch öfters anführt im Bezug auf Datenschutz (wie genau sollen Daten erfasst werden, Alter, Gewicht, Impfstatus, weitere Vorerkrankungen). Vieles wird sicher schon im Krankenhaus erfasst, ob diese Daten aber an zentrale Register gegeben werden sollen? Bin ich mir nicht sicher. Zumal diese Datensätze wahrscheinlich selbst ohne Namen allein über Geburtsjahr, Vorerkrankungen und Krankenhaus in dem behandelt wurde im Falle eines Datenlecks wieder einer Person zugeordnet werden könnte.
Der andere Aspekt ist meine Vermutung, dass schon jetzt viel Aufwand durch Fachersonal aufgebracht werden muss, in Detektivarbeit diese Daten, Impfstatus etc heraus zu finden, war besonders bei Notfällen schwer sein dürfte. Wenn ich die Wahl hätte zwischen „behandelst du ggf noch einen Patienten mehr pro Tag oder erfasst du Daten“ würde ich den Patienten nehmen, bin aber kein Experte für Abläufe im Krankenhaus.
Last but not least, ist eine einheitliche Erfassung von so kurzfristigen Dingen wie Patientenstatistiken nichts triviales, da muss ja auch die Software vorhanden sein. Mitarbeiter müssen in ganz Deutschland geschult werden und es muss in den Arbeitsablauf integriert werden. Ich stelle mir das deutlich komplexer vor, als in einer Excel Tabelle eine Spalte hinzuzufügen die dann per Mail rumgeschickt wird.
Da wir es heute von besserer Vergütung für Gesundheitspersonal hatten. Tagesaktuelles Angebot der VKA für die Klinikärzte: Geboten wird ein einmaliger 1200€ Bonus und dann bis Ende 2024 3% mehr Gehalt. Das bei mehr als 3% Inflation pro Jahr also eine effektiv deutliche Lohnkürzung. Bislang wurde an Ärzte exakt gar kein Corona Bonus ausgenommen. Diesen haben die Verwaltungsmitarbeiter der Unikliniken im Homeoffice bekommen, aber kein Arzt.
Natürlich kann man mit Geld ein paar Leute extra motivieren nachts zu arbeiten (deshalb gibt es ja auch in der Pflege durchaus attraktive steuerfreie Nachtzuschläge bzw. Sonn- und Feiertagszuschläge auf den tariflichen Stundenlohn (letzteres z.B.i.d.R. 30%). So ziemlich alle Nachtschwestern/ Nachtpfleger, die ich in meiner beruflichen Laufbahn kennen gelernt habe, machten die Schichten primär wegen der besseren Bezahlung.
Das gleiche gilt für Wochenendschichten. Das Kernproblem, dass Wochenendarbeit und Nachtarbeit nur schlecht mit einem üblichen Sozial- und Familienleben in Einklang zu bringen ist, bleibt aber nunmal.
Ich hab ja nun auch recht lange im Schichtdienst gearbeitet. Dieser ist vor allem in Form des Wechselschichzdienstes sehr ungesund.
Diesem sollte man eben nicht nur mit Sonderzuschlägen für ungünstige Zeiten entschädigen sondern vor allem mit einer reduzierten Wochenarbeitszeit. Wenn ich dann nämlich statt 40h 9 to 5 „nur“ 30h im Wechselschichtdienst arbeite, ist das durchaus mit Familie und Sozialleben zu vereinbaren. Und gerade durch die teilweise Freizeit unter der Woche auch sehr attraktiv gerade für junge Leute. Und da ich für so ein Arbeitsmodell natürlich deutlich mehr Personal brauche, fallen einzelne Ausfälle durch Krankheit oder ähnliches nicht so sehr ins Gewicht, da sich die Last auf mehreren Schultern verteilt.
Man muss es halt angehen und die Leute mitnehmen. Das Abfischen der Arbeitskraft aus den östlichen EU Ländern ist nicht nur hoch unsolidarisch sondern auch nicht nachhaltig.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Ich hab ja nun auch recht lange im Schichtdienst gearbeitet. Dieser ist vor allem in Form des Wechselschichzdienstes sehr ungesund.
Diesem sollte man eben nicht nur mit Sonderzuschlägen für ungünstige Zeiten entschädigen sondern vor allem mit einer reduzierten Wochenarbeitszeit. Wenn ich dann nämlich statt 40h 9 to 5 „nur“ 30h im Wechselschichtdienst arbeite, ist das durchaus mit Familie und Sozialleben zu vereinbaren. Und gerade durch die teilweise Freizeit unter der Woche auch sehr attraktiv gerade für junge Leute. Und da ich für so ein Arbeitsmodell natürlich deutlich mehr Personal brauche, fallen einzelne Ausfälle durch Krankheit oder ähnliches nicht so sehr ins Gewicht, da sich die Last auf mehreren Schultern verteilt.
Man muss es halt angehen und die Leute mitnehmen. Das Abfischen der Arbeitskraft aus den östlichen EU Ländern ist nicht nur hoch unsolidarisch sondern auch nicht nachhaltig.
Kommt ja oft noch faktorisierte Bereitschaftszeit drauf.
Dann bist gleich mal noch länger im Betrieb.
Auch die Schichtabfolgen sind mitunter eine Katastrophe.
Dubiose Schaukelschichten (früh, spät, früh, spät.....)
Ruhezeitverkürzungen
Gibt viel elend
Die mitgliederzahlen der Verdi geben den AN aber auch kein scharfes Schwert.
Nachdem man wochenlang analysierte, warum es in einigen Regionen deutlich besser lief als bei uns in der vierten Welle holen eben diese Länder nachdem es nun dort auch kälter wird in massiven Schritten ihren Rückstand bei den Coronafällen auf .
Impfquote hin Impfquote her ?
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Vieles wird sicher schon im Krankenhaus erfasst, ob diese Daten aber an zentrale Register gegeben werden sollen? Bin ich mir nicht sicher. Zumal diese Datensätze wahrscheinlich selbst ohne Namen allein über Geburtsjahr, Vorerkrankungen und Krankenhaus in dem behandelt wurde im Falle eines Datenlecks wieder einer Person zugeordnet werden könnte.
Der andere Aspekt ist meine Vermutung, dass schon jetzt viel Aufwand durch Fachersonal aufgebracht werden muss, in Detektivarbeit diese Daten, Impfstatus etc heraus zu finden, war besonders bei Notfällen schwer sein dürfte. ...
Last but not least, ist eine einheitliche Erfassung von so kurzfristigen Dingen wie Patientenstatistiken nichts triviales, da muss ja auch die Software vorhanden sein. Mitarbeiter müssen in ganz Deutschland geschult werden und es muss in den Arbeitsablauf integriert werden. Ich stelle mir das deutlich komplexer vor, als in einer Excel Tabelle eine Spalte hinzuzufügen die dann per Mail rumgeschickt wird.
Was du hier beschreibst bzgl. Datenhaltung wäre der klassische Fall: die Daten (also hier der Impfstatus) wird in einer zentralen Datenquelle abgespeichert. Das ist tatsächlich sehr aufwändig. Zum einen muss die Infrastruktur geschaffen werden, zum anderen kann es schwerwiegende Folgen haben, wenn diese Daten massenhaft nach aussen gelangen (technischer Fehler, Angriffe, usw).
Was aber aktuell vor unseren Augen bei Corona passiert, ist der andere Fall: jeder trägt seine Daten selbst mit sich und ist dafür selbst verantwortlich. Datenträger ist aktuell ein mobiles Telefon. Die Verantwortlichkeit wird damit auf den "Patienten" selbst übertragen, ebenso ist es nicht so fatal, falls dieser eine Impfstatus in die Öffentlichkeit gerät.
Was du hier beschreibst bzgl. Datenhaltung wäre der klassische Fall: die Daten (also hier der Impfstatus) wird in einer zentralen Datenquelle abgespeichert. Das ist tatsächlich sehr aufwändig. Zum einen muss die Infrastruktur geschaffen werden, zum anderen kann es schwerwiegende Folgen haben, wenn diese Daten massenhaft nach aussen gelangen (technischer Fehler, Angriffe, usw).
Was aber aktuell vor unseren Augen bei Corona passiert, ist der andere Fall: jeder trägt seine Daten selbst mit sich und ist dafür selbst verantwortlich. Datenträger ist aktuell ein mobiles Telefon. Die Verantwortlichkeit wird damit auf den "Patienten" selbst übertragen, ebenso ist es nicht so fatal, falls dieser eine Impfstatus in die Öffentlichkeit gerät.
Fast, ich rede davon, was benötigt werden würde, wenn man eine (bessere) Erfassung des Impfstatus im Krankenhaus haben wollte. Ich vermute, es gibt einige Patienten, die dort nicht mehr in der Lage sind, ihr Smartphone zu zeigen. Und die wenigsten haben wohl das Impfzertifikat auch auf dem Smartphone ihres Angehörigen gespeichert (was aber generell eine gute Idee ist, wenn mal der eigene Akku leer ist).
Den Impfstatus im Krankenhaus "herausfinden" ginge vermutlich auch über Untersuchung im Blut, aber auch das kostet ja wieder Geld, Zeit und Laborkapazität.
Last but not least, ist eine einheitliche Erfassung von so kurzfristigen Dingen wie Patientenstatistiken nichts triviales, da muss ja auch die Software vorhanden sein. Mitarbeiter müssen in ganz Deutschland geschult werden und es muss in den Arbeitsablauf integriert werden. Ich stelle mir das deutlich komplexer vor, als in einer Excel Tabelle eine Spalte hinzuzufügen die dann per Mail rumgeschickt wird.
Auch hier erscheint der Berg so groß, dass man den ersten Schritt scheut.
Viele Krankenhäuser arbeiten bereits mit Software.
Vermutlich ist es nur ein Anruf beim software hersteller. Es wird im Stammdatenblatt ein Auswahlkästchen generiert.
Die Schulung wird per Ausdruck gemacht. Im lohnzettel und 2 mal bei einer Übergabe bestochen.
Du hängst sowas sehr hoch auf.
Der Weg von der Steintafel zur Softwarelösung wäre ein weiter Weg.
Mit etwas Weitsicht hätte das schon längst implementiert sein können. Die Pandemie läuft nicht seit gestern.
Man kann sich nicht über ein Jahr sagen: na do kurzfristig kann man da nichts machen.