... Uns interessiert nur ein real existierender Gott, der die Welt beeinflusst (also mit ihr wechselwirkt).
... Das ist der Zweck der Bibel. Der Zweck besteht darin, empirisch prüfbare Beweise zu liefern, die sich bezeugen lassen; die sichtbar und spürbar sind...
...
Existenz ist nicht unbedingt gleichzusetzen mit Wechselwirkung.
Klar kannst Du die Bibel heute noch auf ihren empirischen Gehalt hin prüfen und wirst dann zu recht langweiligen Trivialitäten in der Beurteilung kommen. Warum soll es deswegen anderen verboten sein, sich um eine andere, großzügigere Lesart zu bemühen, die sich dafür kaum interessiert?
... Dass die Religion einen eigenen Spielplatz beansprucht, auf dem die Wissenschaft nichts zu melden hätte, ist eine Erfindung.
...Aber die Religion, also das Ergebnis der Theologie, muss sich ebenso der Prüfung stellen...
Historisch verhält es sich ja umgekehrt: Daß die Wissenschaft einen eigenen Spielplatz beansprucht, auf dem die Religion nichts zu melden hätte, ist eine (neuere) Erfindung.
Ein Zwang für eine Weltanschauung sich „der Prüfung stellen“ (gemeint ist wohl: die empirische Prüfung) zu müssen, kann nur auf Entscheidungen und vorherrschenden Machtverhältnissen beruhen.
Du sagst also, dass Menschen hin und wieder Widersprüche produzieren.
...
Hin und wieder? Ich denke, Ambiguität ist ein Kern von uns Menschen.
Und ich fände die Diskussion darüber, warum ein großer Teil der Menschheit trotz offensichtlicher Falsifizierung der Narrative daran glaubt und religiös ist, spannender, als die x-te Schleife Deiner zweifellos beeindruckenden Zahl an falsifizierten Bibelstellen, die wir immer wieder um die Ohren bekommen.
Warum lässt jemand, der klar und deutlich Religion und Glaube als Scharlatanerie konfrontiert, trotzdem sein Kind taufen und unterwirft es mindestens dann diesem Pack an Betrügern? Das ist nur ein Beispiel von vielen von offensichtlichen Widersprüchen von UNS MENSCHEN, nicht denen der Bibel oder religiöser Institutionen.
Warum also ist (empirisch gesichertes) Wissen nicht gleich auch Verständnis und in der Folge auch Handlung? Und das nicht nur im Kontext der Religion, sondern in allen anderen Kontexten? Das wäre eine spannendere Frage, als die erneute Reflexion, dass Maria ein intaktes Jungfernhäutchen hatte ...
Warum lässt jemand, der klar und deutlich Religion und Glaube als Scharlatanerie konfrontiert, trotzdem sein Kind taufen und unterwirft es mindestens dann diesem Pack an Betrügern? Das ist nur ein Beispiel von vielen von offensichtlichen Widersprüchen von UNS MENSCHEN, nicht denen der Bibel oder religiöser Institutionen.
Meinst Du womöglich mich? Tut mir leid, ich habe das bereits auf Deine Nachfrage hin an anderer Stelle ausführlich erläutert. Vielleicht hast Du es vergessen oder nicht verstanden.
Ich könnte noch auf Deine Aussage eingehen, ich hätte den Glauben und die Religion als Scharlatanerie bezeichnet (was nicht stimmt, da verwechselst Du mehrere Dinge), aber ich finde, Du müsstest Deine Beiträge inhaltlich zunächst auf ein Niveau bringen, welches es rechtfertigt, dass ich mich in meiner Freizeit damit auseinandersetze. Dazu fehlt jedoch noch ein gutes Stück. Ich bin nicht böse darum, denn da Du weder von Theologie oder der Bibel etwas zu verstehen scheinst, von Naturwissenschaft jedoch auch nicht, und obendrein die kritische Auseinandersetzung mit der Religion ablehnst, frage ich mich, was mir eine Diskussion mit Dir bei diesem speziellen Thema bringen sollte. Ich habe es ein paar mal versucht, doch diese Versuche erwiesen sich als wenig ergiebig. Die Beiträge anderer User habe ich dagegen mit Gewinn gelesen und werde mich künftig darauf konzentrieren.
Existenz ist nicht unbedingt gleichzusetzen mit Wechselwirkung.
Deswegen habe ich extra darauf hingewiesen, dass zur Existenz auch noch die Wechselwirkung hinzu kommen muss. Glücklicherweise ist das der Fall.
Zitat:
Zitat von Zarathustra
Klar kannst Du die Bibel heute noch auf ihren empirischen Gehalt hin prüfen und wirst dann zu recht langweiligen Trivialitäten in der Beurteilung kommen.
Komm schon, das ist ein Trick. Es spielt keine Rolle, ob Du die Realität trivial oder langweilig findest. Das berechtigt Dich nicht, Dir eine spannendere Phantasiewelt zu basteln.
Zitat:
Zitat von Zarathustra
Warum soll es deswegen anderen verboten sein, sich um eine andere, großzügigere Lesart zu bemühen, die sich dafür kaum interessiert?
Das ist eine interessante Frage. Kann man auch eine andere Lesart verwenden, die nicht von empirischen Beweisen abhängt?
Nein, man kann nicht. Denn dann wäre es nicht mehr das Christentum. Das Christentum lässt hier keinen Zweifel. Gott ist existent und empirisch. Seine Taten können von jedem gesehen werden. Das kann ich sofort beweisen: Eine dieser Taten ist die Schaffung der Erde, und die Erde kann man ansehen. Es ist also zweifelsfrei geklärt, ob das Christentum einen empirischen Gott postuliert.
Du kannst deswegen Deine philosophisch-grammatikalischen Gedenkenübungen nicht auf das Christentum anwenden. Sobald das Christentum im Spiel ist, ergibt sich automatisch die empirische Prüfbarkeit.
Hin und wieder? Ich denke, Ambiguität ist ein Kern von uns Menschen.
Und ich fände die Diskussion darüber, warum ein großer Teil der Menschheit trotz offensichtlicher Falsifizierung der Narrative daran glaubt und religiös ist, spannender, als die x-te Schleife Deiner zweifellos beeindruckenden Zahl an falsifizierten Bibelstellen, die wir immer wieder um die Ohren bekommen.
Warum lässt jemand, der klar und deutlich Religion und Glaube als Scharlatanerie konfrontiert, trotzdem sein Kind taufen und unterwirft es mindestens dann diesem Pack an Betrügern? Das ist nur ein Beispiel von vielen von offensichtlichen Widersprüchen von UNS MENSCHEN, nicht denen der Bibel oder religiöser Institutionen.
Warum also ist (empirisch gesichertes) Wissen nicht gleich auch Verständnis und in der Folge auch Handlung? Und das nicht nur im Kontext der Religion, sondern in allen anderen Kontexten? Das wäre eine spannendere Frage, als die erneute Reflexion, dass Maria ein intaktes Jungfernhäutchen hatte ...
Vielleicht einfach aus dem Grund, dass unsere Kinder niemals die Chance bekommen, das Gelehrte in Frage zu stellen. Es findet in den heutigen Religionsunterrichten leider immer noch keine Debatte über die unterschiedlichen Thesen statt. Und wie sollen dann 6-10 jährige Kinder darauf kommen, dass alles was ihnen von ihren Lehrern erzählt wurde, in Wirklichkeit völlig Humbug sein könnte??
Historisch verhält es sich ja umgekehrt: Daß die Wissenschaft einen eigenen Spielplatz beansprucht, auf dem die Religion nichts zu melden hätte, ist eine (neuere) Erfindung.
Die Wissenschaft beansprucht keinen eigenen Spielplatz. Diese Formulierung suggeriert, es gäbe mehrere Spielplätze. Sofern empirische Vorgänge gemeint sind, gibt es nur einen einzigen Spielplatz. Ein Pfarrer, der eine "Wunderheilung" untersucht, steht auf dem gleichen Spielfeld wie ein Arzt.
Zitat:
Zitat von Zarathustra
Ein Zwang für eine Weltanschauung sich „der Prüfung stellen“ (gemeint ist wohl: die empirische Prüfung) zu müssen, kann nur auf Entscheidungen und vorherrschenden Machtverhältnissen beruhen.
Es ist egal, ob es einen Zwang zur Prüfung gibt, und wer/was diesen Zwang ausübt. Das ändert nichts am Ergebnis der Prüfung. Von mir aus wurde die Prüfung unter Zwang und ungerechten Machtverhältnissen durchgeführt. Wen kümmert's?
Es sind übrigens nicht die bösen Atheisten, die diesen Zwang auf die arme Religion ausüben. Sondern es ist die Religion selbst. Die größte Bedrohung der Religionen sind andere Religionen. Allein daraus ergab sich die Notwendigkeit, Beweise für die eigene Wahrhaftigkeit zu liefern. Und die Bibel liefert davon jede Menge. Die vielen Wunderberichte haben nur diesen einen Zweck, nämlich, die göttliche Macht eines ganz bestimmten Gottes zu demonstrieren und zu beweisen.
Die Wissenschaft tut nichts anderes als diese angeblichen Beweise zur Kenntnis zu nehmen und zu überprüfen.
Vielleicht einfach aus dem Grund, dass unsere Kinder niemals die Chance bekommen, das Gelehrte in Frage zu stellen. Es findet in den heutigen Religionsunterrichten leider immer noch keine Debatte über die unterschiedlichen Thesen statt. Und wie sollen dann 6-10 jährige Kinder darauf kommen, dass alles was ihnen von ihren Lehrern erzählt wurde, in Wirklichkeit völlig Humbug sein könnte??
Kinder im diesem Alter können noch gar nicht abstrahieren, das beginnt erst ab 10 bis 12 Jahren, hier können sie mit abstrakten Inhalten wie Hypothesen gedanklich umgehen, Probleme theoretisch analysieren und (wissenschaftliche) Fragestellungen systematisch durchdenken. In vielen Fällen wird darauf auch im Religionsunterricht aufgebaut. Und wie schon so oft erwähnt: Niemand muss sein Kind in den Religionsunterricht geben.
Mein Punkt geht aber weiter: Viele Menschen haben zu einem späteren Zeitpunkt das klare Wissen darüber, dass Glaube auf empirischen Irrtümern aufbaut - und bleiben doch dabei zu glauben. Das ist das für mich spannende Phänomen.