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Alt 01.02.2020, 20:24   #1
ThomasG
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Gedanken zu Kapitalismus, Kommunismus und Realismus ;-)

Anlässlich des 200. Todestages von Karl Marx sprach der Journalist und Moderator Michael Krons mit Gregor Gysi.
Kürzlich fand ich eine Aufzeichnung des Gesprächs, was mir sehr gefallen hat.
Dass ich mich noch in diesem Leben ernsthaft mit Karl Marx`Hauptwerk eingehend beschäftigen werde, ist leider äußerst unwahrscheinlich.
Vielleicht finden sich Leute, die Spaß daran haben ihr Wissen zu dem im Titel genannten Themenkomplex mit anderen zu teilen und zu diskutieren.

200. Geburtstag von Karl Marx: Schaltgespräch mit Gregor Gysi (04.05.2018):
https://www.youtube.com/watch?v=PA4HXr6fJpw
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Alt 01.02.2020, 20:46   #2
ThomasG
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Karl Marx - Das Kapital, was steht drin?: https://www.youtube.com/watch?v=YRiBgfNvVTI
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Alt 01.02.2020, 21:15   #3
qbz
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Beiträge: 10.208
Sehr gute Antworten von Gregor Gysi finde ich - er kommt schnell in Fahrt - aber eigentlich traurig, dass zu diesem Ereignis zu Ehren des Geburtstages gerade mal 8:40min von Phoenix für Marx "spendiert" werden.

Eine Frage zum Interview würde ich auf die Kürze ergänzen: Kann ein Sozialismus / Kommunismus in einem Land, einer Region in einer dominierende kapitalistischen Umgebung überhaupt existieren und realisiert werden? K. Marx verneinte das, er hoffte auf eine länderübergreifende, internationale Umwälzung durch die Arbeiterklasse am Horizont ("Proletarier aller Länder, vereinigt Euch") oder sah alternativ auch als eine Möglichkeit den Zerfall des entwickelten Kapitalismus.

An welcher Hochschule in DE gibt es z.B. noch einen Lehrstuhl für die "Kritik der Politischen Ökonomie" in Deutschland. Die DDR-Profs wurden alle entlassen, die Profs im Westen, welche aufgrund der Studentenbewegung einen Lehrstuhl erkämpften und die ich vom Lesen her kenne, sind mittlerweile auf Rente und die Lehrstühle sind durch systemkonforme, bürgerliche Ökonomen besetzt. Die Reaktion setzte sich leider durch.

Für Gesellschaftswissenschaftler, Psychologen, Soziologen und Politologen halte ich die Kenntnis der Marx-Schriften zum Kapitalismus für einen notwendigen Baustein des Studiums, genauso wie Spieltheorie, Kosten-Nutzen usf. Leider aber Fehlanzeige.

Am ehesten kann man noch in gewerkschaftlichen Schulungen K. Marx kennen lernen, z.B. in der kurzen Schrift: Lohnarbeit und Kapital, wo es um Rationalisierung, Konzentration und Akkulumation des Kapitals. Arbeitsintensivierung, den Wert der Ware Arbeitskraft geht, was K. Marx alles auführlich ableitete, mit Gültigkeit bis heute.

Wer einzelne Fragen hat und der heutigen Zeit folgend, lieber eine schnelle, kurze Antwort statt der mühsamen Beschäftigung und der beschwerlichen Gedankenarbeit mit dem Original vorzieht, kommt vielleicht bei der Suche nach Erklärungen, Definitionen von marxistischen Begriffen beim "Historisch-Kritischen Wörterbuch des Marxismus", einem Gemeinschaftswerk unter Leitung eines ehemaligen Berliner Uni-Prof. Fritz Haug etwas weiter. Er sollte aber unbedingt im Hinterkopf behalten, dass ein solches Vorgehen auch Fallstricke beinhaltet, aus der kritischen Analyse der Gesellschaft von Marx eine Lehre zu abstrahieren.
Historisch-Kritisches Wörterbuch des Marxismus

Geändert von qbz (01.02.2020 um 21:34 Uhr).
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Alt 01.02.2020, 22:40   #4
qbz
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Beiträge: 10.208
Zitat:
Zitat von ThomasG Beitrag anzeigen
Karl Marx - Das Kapital, was steht drin?: https://www.youtube.com/watch?v=YRiBgfNvVTI
Ich verstehe es leider nicht, wie er das "Kapital" erklärt.

Es fängt bei den grundlegenden Ableitungen von Marx an, indem er den von Marx verwendeten Begriff "Tauschwert" durch "Handelswert" ersetzt und dann meint, Marx würde den Wertbegriff von Ricardo verwenden, was als Ausgangspunkt zwar stimmt. Marx entwickelt aber den Arbeitswertbegriff von Ricardo weiter und defininiert die Wertform der Ware anders. Aufgrund des nichtverstandenen Wertbegriffes bei Marx sind dann leider auch die nachfolgenden Ausführungen problematisch, die ich z.T. noch gehört habe.

https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitswerttheorie

Hier die zutreffende Kurzfassung bei 'Wikipedia zum Wertcharakter der Ware:

"Marx’ Antworten stehen teilweise in direktem Widerspruch zur klassischen Arbeitswertlehre, so dass seine Arbeitswertlehre eine eigenständige Theorie darstellt:

1. Der Wert der Produkte wird nicht durch die wirklich für sie aufgewandte Arbeit bestimmt, sondern durch das Maß „abstrakter Arbeit“, als deren Vergegenständlichung er gilt. Dieser Begriff abstrahiert vom konkreten Charakter der Arbeit, sei es nun „Tischlerarbeit“, „Bauarbeit“ oder „Spinnarbeit“. „Die Arbeit jedoch, welche die Substanz der Werte bildet, ist gleiche menschliche Arbeit, Verausgabung derselben menschlichen Arbeitskraft.“ (Das Kapital. MEW 23,53) Abstrakte Arbeit bildet nach Marx die qualitative Grundlage für den Wert, dessen Größe (Quantität) durch die gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit bestimmt ist, die eine Durchschnittsarbeitskraft braucht, um die Produkte unter normalen Produktionsbedingungen herzustellen.

2. Da „abstrakte Arbeit“ nur eine theoretische Kategorie ist, aber kein Produzent tatsächlich abstrakte Arbeit leistet, ist der darauf gegründete (Arbeits-)Wert auch selbst ein bloßes Gedankending. Im Gegensatz zu den Vertretern der klassischen Arbeitswertlehre ist der Wert nach Marx deshalb keine den Produkten tatsächlich zukommende Eigenschaft, sondern lediglich der Ausdruck eines Verhältnisses:

„Ein Arbeitsprodukt, für sich isoliert betrachtet, ist also nicht Werth, so wenig wie es Ware ist. Es wird nur Werth, in seiner Einheit mit andrem Arbeitsprodukt, oder in dem Verhältniß, worin die verschiedenen Arbeitsprodukte, als Krystalle derselben Einheit, der menschlichen Arbeit, einander gleichgesetzt sind.“
......
Marx’ Arbeitswertlehre ist damit eine grundsätzliche Kritik an einer Gesellschaft, die einer über den „Wert“ vermittelten Gesellschaftlichkeit bedarf."


Geld und Kapital werden als Mystifikationen gesellschaftlicher Verhältnisse abgeleitet, die dem Menschen wie naturgegeben erscheinen.

Geändert von qbz (02.02.2020 um 09:32 Uhr).
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Alt 01.02.2020, 23:18   #5
ThomasG
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Das war dann mal wieder ein Schnellschuß von mir.
Mir hat das Füchslein so gefallen und es klang für mich so sympathisch, was es zu sagen hatte.
Ich habe eben eine Zusammenfassung von Das Kapital gefunden.
Das ist glaube ich ganz gut geeignet als Einstieg für Leute, die Marx verstehen wollen, aber nicht gerade so wahnsinnig viel Durchhaltevermögen haben.
Zitat:
Zitat von getabstract.com

Take-aways

* Das Kapital ist Karl Marx’ Hauptwerk und eines der berühmtesten und umstrittensten Bücher der Welt.

* Es zeichnet die Funktionsweise des damaligen Wirtschaftssystems detailliert auf und bildet die wissenschaftliche Basis von Marx’ Kapitalismuskritik.

* Die Grundlage des kapitalistischen Systems ist die Ware.

* Jede Ware hat einen Gebrauchswert (Nützlichkeit) und einen Tauschwert (relativer Wert im Vergleich zu anderen Waren).

* Der Wert einer Ware lässt sich außerdem durch die für ihre Herstellung benötigte Arbeit bzw. Arbeitszeit bemessen.

* Die Produktivkraft der Arbeit schwankt je nach technischem Stand, Rohstoffangebot, Geschicklichkeit der Arbeiter und anderen Faktoren.

* Geld erleichtert den Warenaustausch: Als Münze kann es noch Äquivalent des Warenwertes sein, als Papiergeld ist es abstrakte Verkörperung des Tauschwertes.

* Normalerweise wird Ware gegen Geld und dieses wieder gegen Ware getauscht. Der Kapitalist macht es umgekehrt: Er tauscht Geld gegen Ware und diese wieder gegen Geld – mehr Geld.

* Dem Kapitalisten kommt es vor allem auf den Mehrwert an. Geschaffen wird dieser durch die Arbeitskraft der Arbeiter.

* Sie erarbeiten einen Gebrauchswert, der höher ist als der Tauschwert ihrer Arbeitskraft: Hieraus zieht der Kapitalist den Profit – meist zum Nachteil des Arbeiters.

* Der Arbeiter muss seine Arbeitskraft verkaufen, weil er nicht im Besitz von Produktionsmitteln ist. Denn diese wurden der Arbeiterklasse in historischen Klassenkämpfen immer wieder streitig gemacht.

* Marx’ Theorie übte auf den Verlauf des 20. Jahrhunderts einen so starken Einfluss aus wie keine andere.
Quelle: https://www.getabstract.com/de/zusam...s-kapital/3999
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Alt 02.02.2020, 10:05   #6
ThomasG
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Rahel Jaeggi über Karl Marx und die Krise des Kapitalismus | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur:

https://www.youtube.com/watch?v=_esSQTCnJZU
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Alt 03.02.2020, 21:02   #7
qbz
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Beiträge: 10.208
Zitat:
Zitat von ThomasG Beitrag anzeigen
Rahel Jaeggi über Karl Marx und die Krise des Kapitalismus | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur:

https://www.youtube.com/watch?v=_esSQTCnJZU
Ich finde es sehr schade. Rahel Jaeggi lässt 55min öffentliche Sendezeit für Kritik am Kapitalismus und Karl Marx ungenutzt verstreichen, um nicht zu sagen, "verplappern". Ich habe übrigens ihre Eltern, Eva Jaeggi (Prof der Psychologie) und Urs Jaeggi (Prof der Soziologie), in Berlin schon getroffen, gehört und gelesen.
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.02.2020, 21:09   #8
ThomasG
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Beiträge: 4.786
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Ich finde es sehr schade. Rahel Jaeggi lässt 55min öffentliche Sendezeit für Kritik am Kapitalismus und Karl Marx ungenutzt verstreichen, um nicht zu sagen, "verplappern". Ich habe übrigens ihre Eltern, Eva Jaeggi (Prof der Psychologie) und Urs Jaeggi (Prof der Soziologie), in Berlin schon getroffen, gehört und gelesen.
Ich wollte das Video schon löschen bzw. durch ein anderes ersetzen, weil ich auch nicht so sehr begeistert war, was bei diesem Gespräch wirklich herumgekommen ist.
Von Gregor Gysi habe ich einen Vortrag gesehen, der mir viel besser gefallen hat.
Den mag wahrscheinlich so mancher nicht so arg und deshalb habe ich es gelassen.
Gysi beherrscht es halt auch die Sympathien der Leute zu gewinnen.
Mir gefällt aber auch, was er zu sagen hat.
Wer ihn nicht mag, soll es sich bitte nicht ansehen.

Gregor Gysi an der Karl-Marx-Universität Trier: https://www.youtube.com/watch?v=3JSojRNflFw

Geändert von ThomasG (03.02.2020 um 21:26 Uhr).
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