Wenn ich ein böser Mensch wäre, würde ich jetzt sagen, dass eine Gesellschaft, die aus 40% Risikopatienten besteht, per se zum Scheitern verurteilt ist. Natürlich soll man nicht alle, die in die Rente kommen, direkt ne Giftspritze setzen. Aber ich denke, in Deutschland gibt es sehr, sehr viele alte Menschen, die ein Leben führen, dass ich für mich selbst als nicht mehr lebenswürdig sehen würde und denen ich die (natürliche) Gabe des Ablebens durch "unterlassene" Hilfeleistung gewähren würde. Nur stehen da diverse Aspekte konträr gegenüber.
Da stecken nun zwei Themen(aspekte) drin.
Einmal der erstgenannte gesamtgesellschatliche. Dann quasi "die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt des würdevollen Ablebens des Einzelnen".
Natürlich sind das Fragen, mit denen man sich befassen darf, oder sogar muß.
Insbesondere in der aktuellen drängen sie ja auch wieder ins Bewußtsein.
Und wie immer heikel, wenn es um Sex, Tod, Drogen oder Religion geht ...
Zitat:
Corona hält uns halt gerade den Spiegel vor, welche Konsequenzen unsere Langlebigkeit heute haben kann. Nur, den Preis bezahlen aktuell nicht die, die diese Langlebigkeit "genießen", sondern die, die ihre Langlebigkeit noch vor sich haben (so sie denn wollen). Es wird immer so getan, als wäre alles, was man im jungen Leben verpasst, einfach so nachholen kann. Nein, kann man eben nicht. Den 18. Geburtstag, die Abschlussfahrt, etc. ist irgendwann nicht mehr nachholbar. Genauso wenig wie man das Bonding bei einem Neugeborenen nie mehr nachholen kann (wenn auch man das Urvertrauen anderweitig herstellen kann). Sag mir bitte nicht, dieser Moment, sein Kind nach der Geburt direkt in den Arm nehmen zu können, ist vergleichbar damit, wenn man sein Kind erst Stunden später erstmals in den Arm nehmen kann.
Ja, ist was dran, und sollte auch benannt und betrachtet werden.
Wenn ich ein böser Mensch wäre, würde ich jetzt sagen, dass eine Gesellschaft, die aus 40% Risikopatienten besteht, per se zum Scheitern verurteilt ist. Natürlich soll man nicht alle, die in die Rente kommen, direkt ne Giftspritze setzen. Aber ich denke, in Deutschland gibt es sehr, sehr viele alte Menschen, die ein Leben führen, dass ich für mich selbst als nicht mehr lebenswürdig sehen würde und denen ich die (natürliche) Gabe des Ablebens durch "unterlassene" Hilfeleistung gewähren würde. Nur stehen da diverse Aspekte konträr gegenüber.
Corona hält uns halt gerade den Spiegel vor, welche Konsequenzen unsere Langlebigkeit heute haben kann. Nur, den Preis bezahlen aktuell nicht die, die diese Langlebigkeit "genießen", sondern die, die ihre Langlebigkeit noch vor sich haben (so sie denn wollen). Es wird immer so getan, als wäre alles, was man im jungen Leben verpasst, einfach so nachholen kann. Nein, kann man eben nicht. Den 18. Geburtstag, die Abschlussfahrt, etc. ist irgendwann nicht mehr nachholbar. Genauso wenig wie man das Bonding bei einem Neugeborenen nie mehr nachholen kann (wenn auch man das Urvertrauen anderweitig herstellen kann). Sag mir bitte nicht, dieser Moment, sein Kind nach der Geburt direkt in den Arm nehmen zu können, ist vergleichbar damit, wenn man sein Kind erst Stunden später erstmals in den Arm nehmen kann.
Das ist ja schön, dass du der Meinung bist, dass alte Menschen ein Leben führen, dass du als „lebensunwürdig“ erachtest. Das sollte ja aber bitte schön immer noch jedem seine eigene Sorge sein und du bist Gott sei Dank nicht derjenige der darüber entscheiden sollte, wie viele tote alte denn eine verpasste abifahrt rechtfertigen.
Unglaublich, auf welche Ideen manche Leute kommen und dass dann auch noch in vollem ernst mit Vokabeln wie „lebensunwertes leben“ ausdrücken...
Das ist ja schön, dass du der Meinung bist, dass alte Menschen ein Leben führen, dass du als „lebensunwürdig“ erachtest. Das sollte ja aber bitte schön immer noch jedem seine eigene Sorge sein und du bist Gott sei Dank nicht derjenige der darüber entscheiden sollte, wie viele tote alte denn eine verpasste abifahrt rechtfertigen.
Unglaublich, auf welche Ideen manche Leute kommen und dass dann auch noch in vollem ernst mit Vokabeln wie „lebensunwertes leben“ ausdrücken...
das hat er doch so gar nicht geschrieben. Und soweit ich es verstanden habe auch nicht gemeint.
Er hat ausdrücklich nur für sich geschrieben. Und was er für sich als "lebensunwürdig" ansieht.
das hat er doch so gar nicht geschrieben. Und soweit ich es verstanden habe auch nicht gemeint.
Er hat ausdrücklich nur für sich geschrieben. Und was er für sich als "lebensunwürdig" ansieht.
Zitat:
Zitat von Seyan
Natürlich soll man nicht alle, die in die Rente kommen, direkt ne Giftspritze setzen. Aber ich denke, in Deutschland gibt es sehr, sehr viele alte Menschen, die ein Leben führen, dass ich für mich selbst als nicht mehr lebenswürdig sehen würde und denen ich die (natürliche) Gabe des Ablebens durch "unterlassene" Hilfeleistung gewähren würde.
(...)
Den 18. Geburtstag, die Abschlussfahrt, etc. ist irgendwann nicht mehr nachholbar.
Meines Erachtens steht das exakt so da. Inklusive „lebenswürdig“.
Corona hält uns halt gerade den Spiegel vor, welche Konsequenzen unsere Langlebigkeit heute haben kann. Nur, den Preis bezahlen aktuell nicht die, die diese Langlebigkeit "genießen", sondern die, die ihre Langlebigkeit noch vor sich haben (so sie denn wollen).
Das sehe ich anders.
Wir sind eine arbeitsteilige Gesellschaft, die man nicht in ihre Einzelteile zerlegt betrachten kann. Es ist richtig, dass die jüngere Generation durch das gemeinsame Handeln bei der Pandemiebekämpfung Nachteile erleidet. Das darf man meiner Meinung nach jedoch nicht getrennt betrachten von den Vorteilen, welche die jungen Menschen durch die Lebensleistung der älteren Generation erfahren.
Ein Sinnbild für diese gegenseitig Abhängigkeit und Verantwortung ist die Schule selbst: Natürlich hat die jüngere Generation ein Interesse daran, dass die Schulen geöffnet sind. Das macht aber nur Sinn, wenn auch Lehrer vorhanden sind, denn Schulen ohne Lehrer sind nur ein Haufen Sperrmüll. Diese gehören aber bekanntlich zu großen Teilen zur älteren Generation.
Natürlich soll man nicht alle, die in die Rente kommen, direkt ne Giftspritze setzen. Aber ich denke, in Deutschland gibt es sehr, sehr viele alte Menschen, die ein Leben führen, dass ich für mich selbst als nicht mehr lebenswürdig sehen würde und denen ich die (natürliche) Gabe des Ablebens durch "unterlassene" Hilfeleistung gewähren würde.
Wie großzügig doch noch ein paar Alte Rentner ohne Giftspritze überleben zu lassen.
Wie schon mein Vorredner geschrieben hat, zum Glück vertrittst Du eine sehr kleine Minderheit mit Deiner bedenklichen Sichtweise und es ist völlig ausreichend, wenn Du für Dich später einmal entscheidest und hoffentlich nicht für einen Dritten.
Ist mir jetzt zu blöd darauf ausführlicher zu antworten. Hast du den Unterschied zwischen einer sich schnell ausbreitenden Pandemie und Krankheiten, die immer mal wieder kursieren, begriffen?
Was hat das mit dem Thema zu tun? Ist ein an Corona gestorbener Mensch denn schlimmer als jemand der an was anderem stirbt?
Das wir insgesamt Maßnahmen brauchen um die Pandemie im Griff zu halten ist ja unstrittig.
Wenn hier jemand EINZELNE Maßnahmen bei Corona in Frage stellt, dann wird darauf verwiesen, dass die Maßnahmen Menschenleben retten und es völlig asozial ist das man die Regeln gerne abschaffen würde. Da frage ich mich halt wieso wir da jetzt bei Corona so ist und sonst nicht.
Zitat:
Zitat von Estebban
...du bist Gott sei Dank nicht derjenige der darüber entscheiden sollte, wie viele tote alte denn eine verpasste abifahrt rechtfertigen.
Sobald etwas ein Leben kosten kann, sollte es also unterlassen werden oder was willst du damit sagen? Denn dann greift ja mein Punkt wieder:
Auch ohne Corona werden so länderübergreifend Krankheiten verbreitet, die dann weiter in Pflegeheime und zu anderen Risikogruppen getragen werden. Jedes Leben zählt! Abifahrten sollten daher für immer abgeschafft bleiben!
Geändert von Schlafschaf (22.02.2021 um 18:11 Uhr).
Was hat das mit dem Thema zu tun? Ist ein an Corona gestorbener Mensch denn schlimmer als jemand der an was anderem stirbt?
Das wir insgesamt Maßnahmen brauchen um die Pandemie im Griff zu halten ist ja unstrittig.
Wenn hier jemand EINZELNE Maßnahmen bei Corona in Frage stellt, dann wird darauf verwiesen, dass die Maßnahmen Menschenleben retten und es völlig asozial ist das man die Regeln gerne abschaffen würde. Da frage ich mich halt wieso wir da jetzt bei Corona so ist und sonst nicht.
Auch ohne Corona werden so länderübergreifend Krankheiten verbreitet, die dann weiter in Pflegeheime und zu anderen Risikogruppen getragen werden. Jedes Leben zählt! Abifahrten sollten daher für immer abgeschafft bleiben!
Na offensichtlich weil nach Einschätzung der Experten dieses Virus weit mehr Menschenleben fordern würde?
Und falls du meinst, dass hier Maßnahmen ergriffen werden aber auf der anderen Seite zB Rauchen weiter erlaubt bleibt: Ich kann mich nicht gegen Corona entscheiden ohne mich heftig einzuschränken, gegen Rauchen aber schon.