Zitat:
Zitat von Lux
...meine Bedenken sind:...
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Die teile ich durchaus (grösstenteils). Daher stelle ich mir die Frage, ob ich diese Unsicherheiten ausschalten kann.
Bin heute ziemlich lange ziellos umhergeradelt und hab mir genau diese Fragen durchn Kopf gehen lassen. Und es ist wie im ganzen Leben: die totale Sicherheit gibt es nicht.
Heute war ein absoluter Schicetag, der mieseste seit langem.
Schlecht geschlafen, früh wach (da wars noch lange dunkel), verkatert, wahrscheinlich weil mir eigentlich um halb Elf die Augen schon fast zugefallen sind und ich dann aber noch bis halb Eins gelesen hab, Zweifel am Erfolg der Wohnungssucherei, Nebel und Kälte am Vormittag bis endlich die Sonne rauskam, die Frage, ob ich nun zur Eroica fahren soll oder besser zuhause bleibe, dann bin ich beim Radeln idiotischerweise genau so zurückgefahren, wie damals im Juli als es gebrannt hat und während der letzten Kilometer läuft dann immer wieder der Film mit dem knackenden Gebälk ab, die Rauchwolke, die ungut dräuend überm Haus stand und die nahezu endlose Zeit, während der man zuschaut, wie die Feuerwehr hilflos versucht, Wasser aufzutreiben, während die Hütte fröhlich flackert...
Normal erfüllt mich dann ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit einer höheren Macht gegenüber, die mich genau in dieser Nacht ausnahmsweise den richtigen Abzweig vom Feldweg nehmen lies, wo ich normal immer den falschen erwische wenn man nix sieht, oder auch darüber, dass im Regen und Dunkel niemand gestürzt ist oder wir keine Zeit dadurch verloren haben, dass jemand pinkeln musste.
Das war heute einfach nicht so und passte damit ins generelle Stimmungsbild grossen Katzenjammers auf allen Ebenen.
Ich war grad dabei, hart mit mir deswegen ins Gericht zu gehen und die Zügel wieder in die Hand nehmen zu wollen, als das Telefon klingelte und ne Frau dran war, die auf mein Wohnungssuch-Inserat in der Zeitung antwortete.
Sie klang so locker-sachlich und unkompliziert, dass der komplette Schicetag mit einem Mal wie weggewischt war.
Wir haben uns für Donnerstag abend verabredet, womit ich dabei im Hinterkopf gleichzeitig die Eroica-Teilnahme für dieses Jahr annuliert hab und nach 20Minuten war ich einerseits so happy über die unerwartete Wende des Tages und andererseits erfüllt von grobem Unverständnis demgegenüber, dass ich mich den Tag über so gehen lassen und hadern konnte.
Aber gut, vielleicht musste das auch einfach mal sein.
Für die Hütte des anonymen Alkoholikers hab ich mir schlichterdings überlegt, dass mir die nicht wegläuft.
Das Nötigste wär in ein paar Tagen gemacht, wenn ich da einziehen wollte, Kamine sind vorhanden und an die kann ich notfalls einen meiner Holz- oder Ölöfen dranhängen ohne von dem anderen Schluckspecht im Hinterhaus abhängig zu sein und obwohl ich eigentlich heute dem Vorschlag Schoppenhauers folgen und n paar Dinge entsorgen wollte, hab ich mich entschieden, die Alkoholika, die hier seit teils mehreren Jahrzehnten unangetastet herumstehen, nicht wegzuschütten sondern für den Fall aufzuheben, dass der Knabe vom Osthang in irgendner Form bestochen oder sonstwie gefügig gemacht werden müsste...
Die älteste Brühe, ne Galone Jim Beam, die ich zum, hm, müsste 23. Geburtstag gewesen sein, gekriegt haben müsste, iss gar nedd im Bild. Falls jemand nach meinem Umzug an diesem Fusel oder einer der Leckereien vom Bild Interesse haben sollte, ruhig ne PN schicken. Diskretion natürlich zugesichert...
Die braune ∼ sowie die Fantaflasche enthalten allerfeinsten Zwetschgenschnaps aus Borlova, der Welthauptstadt des Ţuika, mittlerweile so um die 20Jahre gelagert, davon ca. 12 bei mir, seit ich nimmer andauernd rauschende Feste feiere, um meine Gäste mit dem Zeug abzufüllen, das ich mir in Rumänien immer literweise aufschwatzen lassen musste und selbst nie getrunken hab.
Der 'Frasers' hinten rechts ist allerdings so gut wie leer, nachdem uns da mal am Abend vor nem Rennen die Kontrolle leicht entglitten ist.
'Leider' muss ich sagen, das Stöffche iss nämlich wirklich relativ lecker und mir war hauptsächlich die Kontrolle über die Flasche respektive ihren Inhalt entglitten, denn 90 Öre, damals immerhin noch Deh-Makk, für das Gebinde sind nicht die rechte Preislage, um von ein paar Idioten mit Cola vermischt gegen die Mutlosigkeit getrunken zu werden, nachdem sie die Strecke fürn kommenden Tag abmarschiert waren und die Auf- und Abfahrten angeguckt hatten.
Apropos "angucken": mir ging heute der Blick für zum Foto schiessen weitestgehend ab.
Für eines hats dann doch noch gereicht als mir grad mal danach war, in der Sonne zu sitzen und den inhalt meiner Radflasche leerzunuckeln.