Mein lieber Schubkarrnschieber, das war nu wirklich zum Abgewöhnen...
Der Herr Vermieter wollt mir gestern n paar Dinge vorbeibringen, meinte, er legt sie runter in die Garage, sagte aber nicht wann.
Ich so mittags aus Flachs zu meinem Kind "ich fahr mal mitm Aufzug runte rin die garage, wenn ich in zehn Minuten nicht zurückbin, steck ich fest, dann holste die Nationalgarde!"
Sie fragender Blick, ich gelacht, und los.
Fahr runter in die Garage, noch nix da, steig ein fahr wieder hoch, gefühlt kurz vor oben 'Klack', Licht aus, das Ding steht.
KAGGE!
Natürlich ist kein Händiempfang in dem Ding, aber ein normales Telefon eingebaut, das an der Telefonanlage hängt, das hilft aber nur bedingt, denn der einzige, der mich da rausholen kann, ist mein Vermieter bzw. genauer mein Kumpel, der Bruder meiner Vermieterin ist. Ausser dem kommt von unten keiner in die Garage.
Wie oft bin ich schon nachts nochmal mit dem Drecksding runtergefahren, Papiermüll runterbringen oder übern Winter die Ladegeräte zwischen den Karren umstöppeln;- ich mag gar nicht dran denken.
Ja gut anyway, nu bedien mal im Finstern ein Telefon. Die einzige Nummer, unter der ich den Bruder erreichen kann, hab ich im Kopf und holadrio, er ist tatsächlich in der Firma.
Hochgradig begeistert, weil er sitzt da ja nicht und dreht Däumchen, sondern hat zu tun.
Zwanzig Minuten später ist er da, und ein weiteres Mal 'holadrio', denn das elektrische Garagentor geht auf, es ist also erfreulicherweise zumindest dafür Strom da.
Nu kommt die härteste Nummer, man kann den Aufzug zwar manuell hoch- oder runterleiern, aber es gibt keine Kurbel oder so dafür, sondern nur ne Schwungscheibe, die man halt mit der Hand drehen kann.
Also das geht Zentimeter für Zentimeter, also nicht so, dass man in der Kabine was merken würde davon.
Weitere gut 20 Minuten war ich also unten, erfreulicherweise sind wohl mit dem Stromausfall alle Schütze, Zuhaltungen und Relais aufgesprungen, also die Tür ging auf, die Kabinentüren hatte ich schon im Finstern aufschieben können, aber gleich gesehn, dass da nur n Spalt von zwo, drei Zentimetern ist und kein Weg rausführt, um hochzuklettern oder so, dito keine Möglichkeit, das Dach irgendwie aufzudrücken oder so, um im Schacht hochzusteigen.
Najagut, ne knappe Stunde nach dem Malheur war ich wieder draussen in der Sonne.
Wir haben dann noch n bissl rumgestochert und geguckt, wieso die Sicherungen rausgeflogen sind, aber keine Chance, in dem fetten Schaltkasten irgendwas zu nachvollziehn zu können ohne Schaltplan.
Da liegt ne fette Mappe mit allem möglichen uninteressanten Kram im Aufzugraum, aber halt kein Schaltplan.
Alter Verwalter, Dinge, auf die man verzichten kann!
Damit war gestern dann die Luft n bissl raus, mein Mädel ging noch ne Runde Laufen, mir fiel ein, dass Feiertage anstehn und wir besser mal noch n bissl was einkaufen, was wir dann auch taten.
Noch ne Kollegin vom Klettern mitm Hund getroffen, Schwatz quer über die Strasse gehalten, fertig. Kochen Essen, Schlafen, komplett fertig.
Für heute null Pläne, wollt mal in die Firma, Töchterlein mit, weils u.a. galt, Unterlagen für ihr Homeschooling auszudrucken.
Radln.
Mei, Alder, man meint grad, als wenn nix wär!
Slalom mitm Rad, und dabei haben wir nu wirklich keine ausgetretenen Pfade gewählt.
Hei, also ich weiss nicht, Gruppen, sechs, acht, zehn Leute mit Hunden gemeinsam unterwegs, gestern schon im Supermercado, Schwätzchen zu dritt, viert im Gang zwischen den Regalen, keine Anstalten wenigstens mal zur Seite zu gehn, damit jemand durchkommt (okok, wollt eh nedd zwischen vier Bazillenschleudern durch), die Kassen sind zwar zum Kunden hin auf Seite des Bandes mit Plexiglas abgetrennt, aber halt nicht zwischen Kunde und der Kassiererin nebendran.
Und Masken hat sowieso niemand auf.
Wenn im brechend vollen Markt 5 Leute ausser uns eine aufhatten, ist das schon hoch gegriffen.
Fuck die Henne, ich wolltse alle ankotzen.
Aber ja gut, heut n bissl radeldiradel.
Wie ich vermutet hatte, blühen die Kirschbäume wieder:
Das Bild dauerte rund 5 Minuten, bis mal niemand mit drauf war, an sich ist der Blick von der andern Seite schöner, aber halt nicht, wenns zugeht wie High Noon am Stachus.
Wir sind dann entnervt ausm Kaff geflohen und ich hab n paar Wege rausgesucht, wo garantiert niemand rumturnt.
War dann auch so, nur wo wir Orte durchquerten, war wieder halligalli.
Und mittlerweile, so hab ich den Eindruck, lohnt sichs auch, auf ne andere Gefahr zu achten: Zecken.
Die braucht ja wie diesen Drecksvirus auch kein Mensch.
Ach ja, PS: irgendwo in irgendnem Fred hier hatte die Tage mal jemand auf irgendwas geantwortet und in der Antwort mit Free Solo Climbing angefangen. Da hat der Huber Bua Alexander gestern n paar gute Worte dazu losgelassen, ich find jetzt nur den Fred/Beitrag nimmer.
Jemand ne Idee wo/wer das war???