...Wer Geld hat (und relativ sicher gehen will)investiert es in vernünftige Immobilien...:
Die wichtigste Einschränkung für Vermögensbildung durch Immobilien hast du ja bereits genannt und ich hab' mir erlaubt, sie fett hervor zu heben.
Es ist ziemlich schwer, für einen Laien zu erkennen, was eine "vernünftige" Immobilie ist und wenn sie das unter der Prämisse Lage und Bauqualität sein sollte, ist es auch noch alles andere als trivial zu beurteilen, ob die Wohnung/Haus/ Gewerbeimmobilie marktgerecht gepreist und nicht überteuert ist.
Bei jedem Einzelpunkt sind in der Vergangenheit Anleger zu tausenden grandios gescheitert, man denke nur an Bauherrenmodelle in den 70er und 80er Jahren und Immobilien in den neuen Bundesländern, die in den 90ern zu zehntausenden als Geldanlage den Besitzer wechselten.
Darüberhinaus ist eine mit Fremdkapital finanziert Immobilie auch immer eine Wette auf die Zukunft, dass sich an den persönlichen Lebensverhältnissen in den nächsten mindestens 20-30 Jahren nichts gravierend ändert. Jobverlust, Unfall oder Krankheit die mit Verdienstausfall einhergeht sowie (am häufigsten) Scheidung haben schon unzählige Tilgungspläne zur Makulatur werden lassen.
Hinter jeder, der (auch heute in absoluten wirtschaftlichen Boomzeiten) zahlreichen Zwangsversteigeruneng steckt in der Regel eine derartige Geschichte.
Geldanlage wird immer etwas sehr individuelles bleiben, ohne echtes Patentrezept, weil die Lebenssituationen der Menschen und das Bedürfnis nach Sicherheit ebenso wie auch die Planung, ob und wann man irgendwann wieder an das Vermögen oder Teile davon herankommen will, zu unterschiedlich sind.
Da ich mich wenig damit auskenne, muss ich jetzt mal fragen: warum wird eine Anlage in Immobilien als so solide angesehen? Klar, das ist was Greifbares und wird sehr selten stark an Wert verlieren. Aber für die Finanzierung muss doch fast jeder einen Kredit aufnehmen. Das ist nicht jedermanns Sache.
Eine Immobilie ist doch nur dann eine solide Anlage, wenn man sie nicht selbst nutzt, oder?
Selbstgenutzt ist es doch ein Verlustgeschäft. Man baut sich ein Haus für viel Geld, welches nach 30 Jahren entweder erheblich weniger an Wert hat, oder teuer saniert werden muss. Einzig beim Grundstück kann man auf Wertsteigerung hoffen. Aber auch das ist eher eine Wette, als solides Handeln.
Naja, die Miete, die ich bei der von dir als so gut hingestellten vermieteten Immobilie steuerpflichtig einnehme, spare ich bei der selbstgenutzten Immobilie steuerfrei wieder ein. Natürlich kann ich bei der vermieteten Immobilie auch noch Zinsen von der Steuer absetzen und eine Abschreibung geltend machen und bei der selbstgenutzten Immobilie können die von Hafu beschriebenen Unglücksfälle eintreten. Aber insbesondere bei nur einer vermieteten Immobilie ist das Risiko von Leerstand oder nicht zahlenden Mietnomaden oder auch Arbeit verursachenden Problem-Mietern nicht zu unterschätzen. Wenn man 100 Wohnungen besitzt, sieht das anders aus.
Ich bin jedenfalls ganz angetan davon, erstmal nie wieder Miete zahlen zu müssen. Jeden Monat 1000 € Ertrag nach Steuern durch gesparte Miete sind schon nett.
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
Da ich mich wenig damit auskenne, muss ich jetzt mal fragen: warum wird eine Anlage in Immobilien als so solide angesehen? Klar, das ist was Greifbares und wird sehr selten stark an Wert verlieren. Aber für die Finanzierung muss doch fast jeder einen Kredit aufnehmen. Das ist nicht jedermanns Sache.
Es hat sich halt bewährt, auch wenn das viele nicht wahrhaben wollen.
Uns finanzieren 3 Immobilien unser Faulenzerleben.
Klar muss man erst einmal Geld aufnehmen, damals zahlte man noch 6% dafür, heute bekommst du Kredite ja fast schon für lau.
Dafür sind die Hausbaukosten enorm gestiegen, also im Grunde gleiche Ausgangssituation.
Der erste Kredit hat uns auch schlaflose Nächte bereitet, aber man gewöhnt sich dran.
Haus 2 und Haus 3 haben wir dann schon leichter aus dem Ärmel geschüttelt, Haus 4 konnten wir ohne Kredit bauen.
In Haus 5 leben wir.
Ich würde es genau so wieder machen.
Zitat:
Zitat von Triasven
Eine Immobilie ist doch nur dann eine solide Anlage, wenn man sie nicht selbst nutzt, oder?
Selbstgenutzt ist es doch ein Verlustgeschäft. Man baut sich ein Haus für viel Geld, welches nach 30 Jahren entweder erheblich weniger an Wert hat, oder teuer saniert werden muss. Einzig beim Grundstück kann man auf Wertsteigerung hoffen. Aber auch das ist eher eine Wette, als solides Handeln.
Richtig.
Deswegen Haus bauen, vermieten und selbst zur Miete wohnen.
Ist hart, aber es lohnt sich.
Siehe oben.
Btw bei meinen Eltern gibts auch irgendwann mal ein Haus zu erben. Das Haus ansich ist Schrott, aber das Grundstück ist im Moment und auch noch in naher Zukunft richtig viel wert.
Und Grundstückskäufer sind da nicht zimperlich, in erster Linie zählt das Grundstück. Das veraltete Haus welches darauf steht kann man renovieren, umbauen oder auch abreissen.
Trotzdem lohnt es sich.
Naja, die Miete, die ich bei der von dir als so gut hingestellten vermieteten Immobilie steuerpflichtig einnehme, spare ich bei der selbstgenutzten Immobilie steuerfrei wieder ein. Natürlich kann ich bei der vermieteten Immobilie auch noch Zinsen von der Steuer absetzen und eine Abschreibung geltend machen und bei der selbstgenutzten Immobilie können die von Hafu beschriebenen Unglücksfälle eintreten. Aber insbesondere bei nur einer vermieteten Immobilie ist das Risiko von Leerstand oder nicht zahlenden Mietnomaden oder auch Arbeit verursachenden Problem-Mietern nicht zu unterschätzen. Wenn man 100 Wohnungen besitzt, sieht das anders aus.
Ich bin jedenfalls ganz angetan davon, erstmal nie wieder Miete zahlen zu müssen. Jeden Monat 1000 € Ertrag nach Steuern durch gesparte Miete sind schon nett.
Ich wollte nicht die vermietete Immobilie als "gut" darstellen, sondern darauf verweisen, dass das eigene Haus keine solide Geldanlage im Grundsätzlichen ist.
Die Diskussion, Miete oder Eigentum, wollte ich gar nicht entfachen, sie bringt m.E. auch nichts bzw. gibt es da genügend Argumente pro/contra. Und jeder wird geneigt sein, seine persönliche Situation zum Anlass zu nehmen, jeweils Miete oder Eigentum positiv zu bewerten. Daraus lässt sich mitnichten aber kein Grundsatz ableiten.
Ist halt sehr individuell.
Aber unbestritten dürfte m.E. sein, dass ein selbstgenutztes Haus an Wert verliert und nicht an Wert gewinnt. Und keiner käme auf die Idee z.B. Aktien zu kaufen, in dem Wissen, dass selbige an Wert verlieren werden.
@Körbel: Du vermischt da - etwas unfair den anderen gegenüber, wie ich finde. Was du machst ist im Grunde eine unternehmerische Tätigkeit. Wovon die anderen reden ist im wesentlichen Geld als Angestellter anlegen.
Wenn man die Möglichkeit dazu hat, hat ist es eine recht gute Idee sein Geld in das eigene Unternehmen zu stecken. Das steht ja völlig ausser Frage. Das man mit geliehenem Geld nicht investieren soll, wie es hier vorher (aus Sicht eines Angestellten der Geld an der Börse anlegen möchte) schon geschrieben wurde ist dann natürlich nicht richtig.
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Bei jedem Einzelpunkt sind in der Vergangenheit Anleger zu tausenden grandios gescheitert, man denke nur an Bauherrenmodelle in den 70er und 80er Jahren und Immobilien in den neuen Bundesländern, die in den 90ern zu zehntausenden als Geldanlage den Besitzer wechselten.
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Wegen letzterem machte die Bankgesellschaft Berlin pleite. Sie sammelte für Immobilienkäufe in den Ostländern bei Anlegern Geld ein und garantierte diesen eine feste Rendite, welche die Immobilien nicht einbrachten. Die Schulden aus der Pleite bezahlten die Stadt Berlin über mehr als ein Jahrzehnt ab sowie die Angestellten im öffentlichen Dienst durch eine 10 % Gehalts- und Arbeitszeitkürzung, u.a. leider ich auch.