Ich hänge wohl etwas zu oft im Forum ab. Letzte Nacht habe ich geträumt einen Ironman zu machen. Am Tag vorher bin ich noch auf die Rad Strecke. Die ging bis weit in die felsigen Berge. Dort musste dann noch ein Loop auf einer grob steinigen Strasse absolviert werden. Da die Original Strecke nicht befahrbar war, haben die Organisatoren noch eine neue Strasse gemacht. Nur, dass man schon an der Abzweigung zuerst mal knietief ins Wasser plumpste und dann über einen grossen Stein fahren musste.... Dazu war die "Strasse" seitlich sehr sehr abfallend.
Nun ja, am Wettkampftag bin ich nach dem Schwimmen ausgestiegen.
Vancouver ist, nun ja, sagen wir mal, nicht gerade Erdbeben sicher. Nun müssen alle Schulen bis 2030 Erdbeben sicher sein. Da können wir dann hoffen dass die kids dort sind, wenn es kommt. Naja, aber es geht ja noch etwas bis 2030. Gestern war nun der "Elternabend" unserer Schule und es wurde uns mal etwas erzählt was in dieser Richtung geht. Zuerst durften wir lernen, dass das ganze Schulhaus hohes Risiko ist! Bei einem 6.2 oder so, würde das Schulhaus so kaputt gehen dass man das Gebäude nicht mehr benutzen kann. (Niemand sprach von wie die kids dann noch aussehen würden!). Und das Wissen, dass es ein hohes Risiko hat, soll uns noch freuen, da dadurch das Schulhaus eine hohe Priorität bekommt. Ehm, irgendwie habe ich damit gerade meine Mühe. Nun gibt es zwei Optionen. Entweder, die Arbeiter kommen ins Schulhaus, graben alle Pfeiler aus, sichern sie und lassen dabei keine einzige Mauer angetastet. Während dieser Variation, würden die Kinder vorübergehend in ein anderes Schulhaus ziehen. Oder es wird ein neues Schulhaus auf dem Schulgelände gebaut, und wenn die Kinder umgezogen sind, wird das alte Gebäude abgebrochen. Zwar durften wir unsere Fragen stellen und Kommentare los werden, aber das endgültige Sagen haben irgendwelche kinderlose Sesselhocker in Victoria, die nur auf das Preisschild schauen.
Ich versuche gerade wieder das Vertrauen aufzubauen, dass in nächster Zeit kein Erdbeben kommen wird! Zumindest kein schweres. Und dass die Kanadier wissen wie mit Asbestos umzugehen. Ich gelte ja als naiv.
Es muss ein seltsames Gefühl sein, in solch einer Gegend zu leben, vielleicht irgendwie vergleichbar mit Radfahren im Autoverkehr. Es ist schön, aber es bleibt immer ein mulmiges Gefühl wegen dem unkalkulierbaren Restrisiko.
Einzig, je länger es gut geht, desto weniger Panik hat man. Ob dies nun statistisch begründet ist, wäre ein ganz andere Frage.
Toi, toi, toi
Morgen/Heute/wie auch immer ist es nun 1 Jahr her seit meiner (zweiten) Rückenoperation :cheerlead:
Bin ich nun dort wo ich sein möchte? Nö, wäre ja zu schön gewesen! Aber auf der plus Seite habe ich 5 kg! Es hat sich auf jeden Fall gelohnt und ich würde es sofort wieder tun! Nur würde ich weniger auf mein "Reha-Team" hören und schneller selber mehr machen. So zieht es sich tödlich langsam voran und ich komme nicht vom Fleck. Morgens teilt mir ein App, anhand des HRV Wertes frischfröhlich mit, ich könne heute ruhig mehr Stress ertragen. Doch eigentlich mag ich mich nicht mal zum Bett raus wälzen und geschweige die Treppe runter zu steigen. Ein PT erklärt mir todernst (oder tierisch ernst?), dass meine Glutes nicht feuern, daher meine Beine übernähmen und die Quads, va links, völlig tight sind. Aha. Und daher werden gerade noch mehr Übungen gemacht, die meine Quads noch mehr fordern? Und dann kann ich meine Beine für mehrere Tage nicht mehr gebrauchen? Freude herrscht!
Dann fragen alle nach: was ist das Ziel? Ironman Canada im August ist meine Standard Antwort. Dann ist erst mal 2 Sekunden Ruhe, bis sie in mein Gesicht schauen und ich dann die Erleichterung auf ihren Gesichtern sehe. Ok, und um es mal irgendwo festzuhalten, ein Ziel wäre es im Herbst einen Halbmarathon in 1:45 zu laufen. Der Plan wäre eigentlich, jetzt nach einem 5k Trainingsplan zu joggen, dann nach einem 10k und so weiter. Dummerweise sind aber meine Beine immer so nicht relaxed, dass ich es nicht schaffe irgendwelche Intervalle zu rennen und damit nicht schneller werde, aber immer frustrierter.
Letzte Woche bin ich 10 k auf Trails gerannt (muss dringendst ausprobieren Fotos zu laden). Nach 2k hat es mich verblasen (hit the wall). Nun muss ich bereits ein 10k mit einem Notgel rennen und brauche es auch noch! Was ist aus mir geworden.
Tja, das ist das grosse Problem: ICH weiss, wo ich mal war. All meine Leute hier nicht.
Werde ich es schaffen mich meiner wieder anzunähern? Stay tuned
Zähes Ringen.
Kenn ich auch, wenn man sich so runtergewirtschaftet hat und dann plötzlich Ambitionen bekommt und nix vorangeht...
Da tritt man lieber kürzer, Lebbe geht ach so weiter...
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.