Meine Frau sagt dann gerne: eigentlich müssten Lehrer mindestens 2 Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet haben, damit sie eine Ahnung entwickeln, wo die Schüler nach der Schule hin entlassen werden. Nur dann ketzerisch: wer soll die nehmen udn was sollen die in den Betrieben machen?
Denn aus der Schule in das Studium zurück in die Schule erweitert den Horizont nicht unendlich.
Also zur Klarstellung: Lehrer sind wichtig und es gibt gute und engagierte, keine Frage. Nur manchmal stellen sich einige Kollegen in ein schwieriges Licht. Ich denke an so Berichte bei der Zeit, die Kommentare zum Hamburg-Artikel sind... interessant. Auch zuletzt als es um Arbeitszeit und Laptops ging. Pappnasen gibt es überall.
Ich glaube, dass gerade im Lehrerberuf irgendwann die motivierte, ideologische Grundeinstellung zum Bildungsauftrag durch den restriktiven, langsamen, Behördenapparat zu Resignation führt.
Vor allem beim Berufsbeamtentum ist doch die intrinsische Motivation der Grad, der über Wohl oder Wehe entscheidet, da man weder wirkliche Konsequenzen bei schlechter Arbeit noch besondere Perspektive bei guter Arbeit bekommt.
Wenn man dann im Berufsleben mehrfach auf die Schnauze gefallen ist, obwohl oder gerade weil man sich über die Maßen eingebracht hat, dann hört man damit eben auf und macht Dienst nach Vorschrift.
Dazu kommt eben gerade beim Lehrer, dass man eben oft alleine dasteht, wenn man etwas "besonderes" leisten will und damit im Endeffekt auch alleine in Verantwortung steht. Meine Frau hat ihrer Schule eine Bienen AG mit dem Ziel einer eigenen Schulimkerei eingeführt. Was sie alles an Formalitäten erledigen musste. Das verdirbt einem schon gewaltig den Spaß und ich hätte das Projekt abgebrochen. Aber schludert man da und es passiert was, hält einem eben auch niemand die Hand vorn Arsch weils einfach dumm gelaufen ist, sondern man ist dann eben persönlich haftbar.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Meine Frau sagt dann gerne: eigentlich müssten Lehrer mindestens 2 Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet haben, damit sie eine Ahnung entwickeln, wo die Schüler nach der Schule hin entlassen werden. Nur dann ketzerisch: wer soll die nehmen udn was sollen die in den Betrieben machen?
Es soll ja Lehrer geben, die vorher in der freien Wirtschaft waren und beide Welten genau kennen - übrigens besser als die Eltern, die meinen alles besser zu wissen.
Ich war und bin ein großer Verfechter davon, dass Lehrer vor ihrem Dasein als Lehrer eine Ausbildung gemacht haben sollten. Problem: Es gibt ja ohnehin viel zu wenige Lehrer - will ja keiner machen. Schuld am Frust vieler sind oftmals nicht die Schüler, sondern die Eltern.
Andersrum: Ich kenne ja auch die Uni nicht nur als Student, wenn ich mir anschaue, was dort an "Qualität" in der Lehre an manchen Stellen läuft, wie wenig auf Studenten eingegangen wird, wie wenig in didaktische Elemente investiert wird, da wundert es mich immer wieder, dass so viel über die Schule diskutiert wird ... (dies ist übrigens auch die Rückmeldung ehemaliger Abiturienten)
Andersrum: Ich kenne ja auch die Uni nicht nur als Student, wenn ich mir anschaue, was dort an "Qualität" in der Lehre an manchen Stellen läuft, wie wenig auf Studenten eingegangen wird, wie wenig in didaktische Elemente investiert wird, da wundert es mich immer wieder, dass so viel über die Schule diskutiert wird ... (dies ist übrigens auch die Rückmeldung ehemaliger Abiturienten)
Das stimmt!!! Ich habe Realschule, Ausbildung, Meisterschule und Studium gemacht. Das Studium an der TH Bingen war mit Abstand das schlechteste. Das war zum Teil unfassbar schlecht, was da von Dozenten abgeliefert wurde. Ich habe mir im zweiten Semester abgewöhnt hinzufahren und hab es mir lieber selbst beigebracht.
Das stimmt!!! Ich habe Realschule, Ausbildung, Meisterschule und Studium gemacht. Das Studium an der TH Bingen war mit Abstand das schlechteste. Das war zum Teil unfassbar schlecht, was da von Dozenten abgeliefert wurde. Ich habe mir im zweiten Semester abgewöhnt hinzufahren und hab es mir lieber selbst beigebracht.
Jetzt bin ich neugierig - was hast du in Bingen studiert?
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Team PHenomenal Hope - für eine Zukunft ohne Lungenhochdruck
Es soll ja Lehrer geben, die vorher in der freien Wirtschaft waren und beide Welten genau kennen - übrigens besser als die Eltern, die meinen alles besser zu wissen.
Ich war und bin ein großer Verfechter davon, dass Lehrer vor ihrem Dasein als Lehrer eine Ausbildung gemacht haben sollten. Problem: Es gibt ja ohnehin viel zu wenige Lehrer - will ja keiner machen. Schuld am Frust vieler sind oftmals nicht die Schüler, sondern die Eltern.
Andersrum: Ich kenne ja auch die Uni nicht nur als Student, wenn ich mir anschaue, was dort an "Qualität" in der Lehre an manchen Stellen läuft, wie wenig auf Studenten eingegangen wird, wie wenig in didaktische Elemente investiert wird, da wundert es mich immer wieder, dass so viel über die Schule diskutiert wird ... (dies ist übrigens auch die Rückmeldung ehemaliger Abiturienten)
Meine Schulzeit mit Zentralabitur ist nun nicht sooo lange her als das sämtliche Erinnerungen daran verblasst sind. Und ich habe danach an einer TU und einer FH studiert und natürlich auch noch andere Studenten kennengelernt, auch Lehramtsstudenten ("Ich wusste nicht was ich machen sollte, also habe ich Lehramt Grundschule angefangen. Ich mag Kinder.").
Es gab zu Schulzeiten einige wenige Lehrer, die motiviert waren, manchmal vielleicht nicht ganz so verbreitete Methoden genutzt haben. Von den Lehrern habe ich auch 10 Jahre später auch nur Gutes gehört, auch wenn nicht alle die Methoden so toll fanden, die dann aber auch im Leben nach der Schule was gebracht haben. Und es gab eben die, die immer das Gleiche gemacht haben und froh waren, wenn kein Schüler was wollte. Wie viele Lehrer sind denn Quereinsteiger? Weiß denn die Lehrerschaft, wie es "draußen" nach der Schule in der ungefilterten Wirklichkeit zugeht?
Zugegeben, auch ich lebe in einer Akademikerblase, da meine Bekannten meistens studiert haben. Das es Erwachsene Menschen gibt, die manches nicht verstehen oder können, habe ich erst in der KiGa gesehen. Das klingt jetzt total komisch und vielleicht abgehoben. Ich hab das Trash-TV immer für gescriptet gehalten, aber ansatzweise gibt es das wirklich.
Auf der anderen Seite kenne ich die Lehrerschaft und ihre Alltagprobleme mit Verwaltung und veralteten Strukturen eher nicht. Am Ende sieht man als Außenstehender, in meinem Fall nun Vater eines Schulkindes, was im Ergebnis hinten rauskommt. Und wenn ich dann wahrnehme, dass die Pandemie im März 2020 angefangen hat und wie es zurzeit läuft mit welchen Lehrmöglichkeiten außerhalb von Präsenzunterricht, dann ... hmmm ... naja ... schwierig. Ohne den engagierten EInsatz der neuen Schulleiterin und ebenfalls eher jüngeren Lehrern würde das bei uns nicht so gut laufen, wie es an anderen Grundschulen läuft. Auch hier kommt natürlich alles von oben (Behörden, Ministerien), nur da sitzen eben oft auch Lehrer. So die Außenwahrnehmung.
Ich will hier keinen bashen, auch woanders gibt es Probleme. Ich drücke uns die Daumen, dass es weiterhin voran geht und am Ende alle gut aus der Pandemie rauskommen. Wenn danach noch ein paar Neuerungen hängen bleiben, würde ich das sehr begrüßen.