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Alt 02.09.2018, 16:05   #1
felö
Szenekenner
 
Registriert seit: 12.11.2008
Beiträge: 325
Lofoten Triathlon

Für alle, die Interesse an etwas außergewöhnlichen Veranstaltungen haben, ein kleiner Bericht vom Lofoten Triathlon:

Nachdem ich in den letzten Jahren das Glück hatte, bei verschiedenen eher speziellen Veranstaltungen teilnehmen zu dürfen, bin ich auf der Suche nach außergewöhnlichen Rennen irgendwann auf den Lofoten Triathlon gestoßen.

Der Zufall wollte, dass ich die Lofoten im Rahmen eines Familienurlaubs kennen lernen durfte und nachdem wir dabei sehr viel Regen und stürmisches Wetter (dabei hat es uns sogar ein Zelt zerrissen) erlebt haben, war mir klar, dass ein Triathlon auf den Lofoten für mich nicht in Frage kommen würde ... 4 Wochen später war ich angemeldet.

Nicht nur das Wetter, sondern auch die raue Landschaft, die Berge und die Distanzen versprachen Spannung: 4km Schwimmen - 196km Rennrad - 45km Laufen, davon 20km als Trailrun, ca. 4000 Gesamthöhenmeter.

... und die Erwartungen wurden erfüllt: Das Schwimmen könnte wegen des starken Winds (>12m/s) nur im Hafenbecken stattfinden (Wassertempertur 14-15 Grad C) - die Strecke wird dadurch nicht kürzer - und wir durften trotzdem 2 schöne Schleifen durch den Hafen Schwimmen, für mich überraschend bin ich bereits nach 1:10 h in T1 gelandet. Der Wechsel dauerte eine Ewigkeit, musste ich mich nicht nur aus dem Neo kämpfen, sondern auch Neoprenfüßlinge, -weste und -Haube loswerden, klappte nicht so wie ich wollte.

Die nächsten 196km lieferten eine super Radstrecke (ca. 2000Hm), sieht man mal von den Widrigkeiten mit zunächst 60-70km starkem Gegenwind und leichtem Regen ab. Diese ersten 2h waren etwas zermürbend und kühl.

Mit einer Radzeit von ca. 6:30h erreichte ich T2 und konnte zufrieden auf die Laufstrecke wechseln. Die ersten 25km begannen gemütlich mit relativ wenigen Höhenmetern und schienen Vorgeplänkel für die spannenden 20 Abschlusskilometer zu sein.

Bevor es in die Berge geht, wechselt man in Trailrunningschuhe (echt wichtig) und muss einen Rucksack mit Pflichtausrüstung mitnehmen (wirklich sinnvoll).

Was dann kommen sollte, war mehr, als ich erwartet hatte: Wege, die teilweise nur an der Markierung zu erkennen waren, matschige, rutschige, steile, mit Felsen durchsetzte Platten, Überquerungen reißender Bäche (über Steine, die sich 10cm unter der Wasseroberfläche befanden), zeitweise sehr ausgesetzte, schmale Pfade, insgesamt technisch ziemlich anspruchsvoll und man ist immer alleine. Damit die Spannung erhöht wurde, hat es stark geregnet und gewindet - bei Temperaturen von ca. 8 Grad C eine weitere Herausforderung. Verpflegungsstationen gibt es alle 5km und angesichts der Verhältnisse und Wegführung ist reichlich Selbstverantwortung gefragt. Wenig überraschend brauchen die meisten dann auch im Abstieg des ersten Berges fast genauso lange, wie für den Aufstieg.

Nach kurzer Flachstrecke wartet noch ein letzter Anstieg (ca. 350Hm auf ca. 2-3km) auf die Starter, auch dieser technisch nicht einfach. Glücklicherweise hatte ich das Glück, dass das Wetter sich bei Ankunft auf dem letzten Gipfel sich beruhigt hatte, die Wolken Einen herrlichen Ausblick auf die umliegenden Berge, die Küste und den Zielort Svolvaer erlaubt haben.

Nach kurzem Abstieg an Seilsicherung und mit der Gewissheit, das Ziel zu erreichen, rannte ich völlig beflügelt die verbleibenden 5km bis ins Ziel, das ich nach 15:21h erreichen konnte.

Fazit: eine sensationelle, sehr liebevolle kleine Veranstaltung (41 Starter, 30 Finisher) in unvergleichlicher Landschaft, die aufgrund des zu erwartenden Wetters, der Streckenlänge und der technischen Anforderungen reichlich Spannung verspricht. Einzigartig die Herzlichkeit der Norweger. Ein ganz besonderen Dank gilt Kristian und Frank von der Orga und allen Helfern an den Verpflegungsstationen, die trotz der widrigen Umstände immer entspannt und extrem freundlich waren.
Absolut empfehlenswert für alle, die abseits der großen Starterfelder unterwegs sein wollen, Abenteuer in Selbstverantwortung lieben und sich läuferisch in technisch anspruchsvollem Gelände sehr zu Hause fühlen. Für einen Vorgeschmack gibt es eine Kurzdistanz und ab 2019 eine Sprintdistanz, wobei man die aufwändige Anreise bedenken muss.


Internet: thearctictriple.no (mit Fotos)
felö ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.09.2018, 16:25   #2
Ravistellus
Szenekenner
 
Benutzerbild von Ravistellus
 
Registriert seit: 03.05.2007
Ort: Berlin
Beiträge: 1.351
Glückwunsch zur beeindruckenden Leistung und danke für den Bericht! Klingt außergewöhnlich.
__________________
Per aspera ad astra! (Auf mühsamen Wegen zu den Sternen)
Ravistellus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.09.2018, 18:10   #3
FlyLive
Auf eigenen Wunsch stillgelegt
 
Registriert seit: 10.02.2008
Beiträge: 6.494
Das ist gruselig - das ist abschreckend - das ist aber auch eine richtig starke Leistung

Ein echtes Abenteuer !

Danke für den Bericht.
FlyLive ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.09.2018, 18:22   #4
Lifty4Life
Szenekenner
 
Registriert seit: 15.07.2017
Ort: Marburg
Beiträge: 63
Herzlichen Glückwunsch für diese wahnsinns Leistung! Respekt und Hut ab.

Der Bericht ist sehr schön geschrieben und macht Lust, an solch einem Event insbesondere auf den Lofoten teilzunehmen.

Nur die Distanzen sind (für mich) allein bei solch Temperaturen und Klina schon unvorstellbar.

Weißt du, ob es dort auch kürzere Distanzen gibt?
Lifty4Life ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.09.2018, 18:52   #5
Su Bee
 
Beiträge: n/a
Herzlichen Glückwunsch und: UNFASSBAR!
Die Lofoten stehen schon ganz lange auf meiner Wunschurlaubsliste sehr weit oben.
Auch wenn ich mir die Nummer mit dem Zelt gut vorstellen kann...

Also nochmals und von ganzem Herzen: Glückwunsch!!!
  Mit Zitat antworten
Alt 02.09.2018, 19:13   #6
jannjazz
Szenekenner
 
Benutzerbild von jannjazz
 
Registriert seit: 10.08.2011
Ort: Metropolregion Hamburg, auf dem Dorf
Beiträge: 5.880
Wie geil. Hast Du Bilder? Wie sieht es mit Zeitlimits und Support aus?
__________________
'
Funkateers lend me your ears!
Raye „Hard Out There“
jannjazz ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 02.09.2018, 20:18   #7
PabT
Szenekenner
 
Benutzerbild von PabT
 
Registriert seit: 10.06.2015
Ort: Hannover
Beiträge: 859
Danke für den anregenden Bericht! Und Glückwunsch zum Finish!

Zitat:
Zitat von Lifty4Life Beitrag anzeigen
Weißt du, ob es dort auch kürzere Distanzen gibt?
Zitat:
Zitat von felö Beitrag anzeigen
Für einen Vorgeschmack gibt es eine Kurzdistanz und ab 2019 eine Sprintdistanz, wobei man die aufwändige Anreise bedenken muss.
__________________
"Wer einen Hammer hat, für den ist jedes Problem ein Nagel; für einen Triathleten ist das ganze Leben irgendwie ein Triathlon."
(Schwarzfahrer hier)

Ember Sea \m/
PabT ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.09.2018, 22:19   #8
felö
Szenekenner
 
Registriert seit: 12.11.2008
Beiträge: 325
Vielen Dank für die Rückmeldung.

Wie geschrieben gibt es eine fast Olympische Distanz (1 – 50 – 12km), bei der der Lauf über den letzten Berg der Langstrecke führt - auch empfehlenswert, im nächsten Jahr wird es noch einen Supersprint geben.

Support ist nicht erlaubt, bei Kilometer 100 (Rad) kann man sich eine Tasche mit persönlicher Verpflegung anreichen lassen, das klappt dank Racetracker super, bei Eintreffen war die Tasche bereits gerichtet und sofort angereicht.
Beim laufen ist „social running“ erlaubt, d.h. Man darf sich begleiten lassen, auf der Strecke über die Berge sicherlich eine Erleichterung, hatte ich nicht, war auch okay, muss man aber angesichts des Geländes mögen.

Zeitlimits gibt’s und wie man an der Ergebnisliste sieht, kann es da rasch eng werden. Hatte da zum Glück keinen Druck, war gefühlt aber auch extrem gut vorbereitet (musste sein, bin keine 25 mehr ) und hatte einen Sahnetag.

Die Norweger sind schon flott unterwegs, auch wenn einem die Laufzeiten nicht schnell vorkommen, liegt meiner Meinung nach am Gelände. Habe für die 45km deutlich >7h benötigt, zum Vergleich: einen Traillauf über 22,9km und 650Hm mit vielen engen Kurven bergab habe ich im Frühjahr in 1:42h absolviert und Laufen ist nicht meine stärkste Disziplin.

Bilder versuche ich nachzureichen, gibt aber viele über die Homepage, außerdem einen tollen Film (mit Sonnenschein) vom letzten Jahr, der aktuelle Film soll Ende September erscheinen ...
felö ist offline   Mit Zitat antworten
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